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(TV-Tip) Ich habe tatsächlich dran gedacht!

Ich habe am Samstag meinen Vieh-Deo-Rekorder programmiert und Rockpalast mit Bohwieh und dem nachfolgenden Wetterbericht aufgenommen. Ist drauf, habe nur einen kurzen Kontroll-Blick hinein geworfen. War aber schon seltsam, Jaco wieder zu sehen, nach so vielen Jahren und seinem Ableben.

Manchmal holt einen die Vergangenheit auf merkwürdige Weise wieder ein und bekommt etwas Seltsames.

Nachdenklich ...

Rainer


Re: (TV-Tip) Ich habe tatsächlich dran gedacht!

: Wie hat er sich denn nach all der langen Zeit angehört?

Also, wie schon gesagt, ich habe nur ein paar Minuten reingeschaut, weil's schon so spät war. Aber ich habe mich sofort gewundert, wie ein Bassist in einer solch komplexen Musik wie WR einen solchen Anteil im Gesamt-Sound hat.

Er schien permanent auf dem Griffbrett unterwegs zu sein, spielte eher selten Riffs im eigentlichen Sinne. Und er klingt, trotz der damals technisch begrenzteren Möglichkeiten, sehr frisch und auch heute noch aktuell. Ich habe ebenso gestutzt, wie 'modern' und aktuell er stilistisch klingt, denn die Aufnahmen sind ja von '78.

Mein erster Eindruck war: Diese Aufnahme ist eine kleine Lehrstunde für alle Bassisten.

Re: (TV-Tip) Ich habe tatsächlich dran gedacht!

: : Wie hat er sich denn nach all der langen Zeit angehört?

: Also, wie schon gesagt, ich habe nur ein paar Minuten reingeschaut,

Dann bin ich mal auf Deinen Eindruck gespannt, wenn du das ganze Band gesehen hast.

weil's schon so spät war. Aber ich habe mich sofort gewundert, wie ein Bassist in einer solch komplexen Musik wie WR einen solchen Anteil im Gesamt-Sound hat.

: Er schien permanent auf dem Griffbrett unterwegs zu sein, spielte eher selten Riffs im eigentlichen Sinne. Und er klingt, trotz der damals technisch begrenzteren Möglichkeiten, sehr frisch und auch heute noch aktuell. Ich habe ebenso gestutzt, wie 'modern' und aktuell er stilistisch klingt, denn die Aufnahmen sind ja von '78.

: Mein erster Eindruck war: Diese Aufnahme ist eine kleine Lehrstunde für alle Bassisten.


Dschako Basstorius und Dschoni Mitschl

Zu dem Thema fallen mir wieder mal meine Joni Mitchell-Platten ein: Die gehören IMHO zum besten, wo der gute Jaco mitgespielt hat. Eine meiner Lieblingsplatten: "Hejira" gefolgt von der Live-Platte "Shadow and Light" - bei letzterer hört man deutlich den Unterschied zu den Studioaufnahmen, auf denen andere Bassisten gespielt haben...
Also, als kleiner Tip für alle Jaco-Fans und solche, die es noch werden wollen: reinhören! (Für Gitarristen natürlich auch nicht uninteressant, irgendwo im Web habe ich mal eine Seite gesehen mit allen Open Tunings, die Joni Mitchell auf Platte verwendet hat. Lange lange Liste :)

Johannes

Nun noch mal vollständiger ...

Also habe ich mir gestern abend etwas Zeit genommen und in das WR-Konzert länger und intensiver reingesehen. Ja, ich habe auch an DT gearbeitet ... :-)

Ich bin aus der Betrachtung etwas zwiespältig herausgegangen und habe mir die Frage gestellt, ob ich zu voreingenommen bin, oder tatsächlich eher objektiv. Es scheint mir so, dass die Kollegen, die früh das Zeitliche gesegnet haben (Jaco, Jimi, Janis etc.) auf eine Weise einen Heiligenschein bekommen. Keine Frage, Jimi war ein fantastischer Gitarrist und hat Gitarristen der folgenden Generationen geprägt. War Jaco für den Bass das, was Jimi für die E-Gitarre war?

Einerseits ja, denn was er spielt und wie er spielt, ist sicher für seine Zeit aussergewöhnlich gewesen. Aber das haben andere Bassisten auch, wie Jamerson, Clarke oder Rainey. Auch Mark King. Und auch gerade McCartney, schon früher als Jaco. Nur sind sie (falls ...) nicht so spektakulär verschieden, haben nicht diese Aufmerksamkeit bekommen. Als Vater fällt mir da der Vergleich mit Kindern ein: die einen unproblematisch und umgänglich, die anderen schwierig und anstrengend. Letztere erhalten viel mehr Aufmerksamkeit, zu Unrecht.

Zum Thema: WR ist ein wichtiger Teil meiner eigenen musikalischen Historie, daher habe ich gar kein Interesse, diese Musiker herunterzureden. Aber Jaco als diesen Jahrhundert-Bassisten darzustellen, wie es manchmal gemacht wird, geht an der Realität vorbei. Er war ein grosser, grossartiger Bassist, aber nicht der einzige.

Das Konzert ist für die WR-Gemeinde sehr sehenswert. Für Bassisten allemal. Kann man 'ne Menge draus lernen.

Nachtgedanken

High!

Ich habe erst vor einem Jahr Jaco kennengelernt, und das war gluecklicherweise sein Birthday-Concert, und dann war ich ein paar Tage taub... Irgendwann habe ich dann entdeckt, dass ausser Soul Intro/Chicken noch andere Stuecke drauf sind ...

;-)

Abgesehen von, ich bezeichne das als, seinem vollstaendigen Zuhause sein auf seinem Griffbrett, dass er also ueberall rum laufen kann, ohne ein bisschen unsicher zu sein oder eingetrtetenen Pfaden zu folgen, und auch dem Zuhause sein in der Musik die er macht, also wieder - lauf rum, nackt, mit Augenbinde und Gewichten an den Fuessen, aber komme immer da an, wo es der Musik noch ein Level mehr eroeffnet - dass habe ich so noch nie woanders gehoert (ich habe aber noch nicht viel Musik gehoert in meinem Leben, und bin dankbar fuer Tapes an

19 Lucas Street
Leeds
LS6 2JD

grins)

und da macht es dann kaum etwas, dass ich vielles von seiner Musik vom Hoergeschmack her UEBERHAUPT NICHT MAG...

Abgesehen davon liebe ich Blaesersaetze, und der Kerl hat die Dinger selber geschrieben, und da hat er dann ohnehin schon einen weg. Trotzdem hast Du natuerlich recht, dass die auffaellig gestorbenen immer einen Bonus haben, so isses halt...

gut Ton!
ullli

Re: Nun noch mal vollständiger ...

Ich weiß nicht, ob das mir seinem vorzeitigen Tod zu tun hat, er ist vorher schon als Jahrhundert-Bassist herausgestellt worden.

Was mir an seinem Spiel gefällt: Er nudelt keine Riffs herunter, sondern spielt Linien. Die unterstützen manchmal die Musik, manchmal mischt er sich auch bei den Solisten ein, dann schaltet er wieder um auf Begleitung. Wenn er "nur" begleitet hört man selten Wiederholungen - für jeden Takt läßt er sich was neues einfallen.

...nur - und jetzt kommt der negative Aspekt - übertreibt er es manchmal damit. Manchmal, wenn ich WR-Platten höre, liegt mir der Satz "spiel doch mal einen einfachen Groove, Junge, Du störst Zawinul bei seinem schönen Solo" auf der Zunge. Häufig spielt der Keyboarder den Basspart, weil ansonsten alles auseinanderfallen würde.

In seiner Art zu spielen spiegelt sich wohl der Charakter dieses Menschen wieder: jemand der nie ausgetretene Pfade geht und dadurch den Dingen eine individuelle Note gibt. Aber auch jemand, der sich schwer irgendwo einfügen kann, und dadurch seine Zeitgenossen nervt.

Jaco ist kein Jahrhundert-Bassist, aber einer von dem man sehr viel lernen kann. Nur - wenn ich so spielen könnte wie Jaco und das auch täte, würde ich aus meiner Band rausfliegen ;-))

Gruß
Bernd


Re: Nun noch mal vollständiger ...

: Ich weiß nicht, ob das mir seinem vorzeitigen Tod zu tun hat, er ist vorher schon als Jahrhundert-Bassist herausgestellt worden.

...nicht zuletzt wohl auch von sich selbst.

: In seiner Art zu spielen spiegelt sich wohl der Charakter dieses Menschen wieder:

...siehe oben.

: jemand der nie ausgetretene Pfade geht und dadurch den Dingen eine individuelle Note gibt. Aber auch jemand, der sich schwer irgendwo einfügen kann, und dadurch seine Zeitgenossen nervt.

ein einfacher Zeitgenosse war er wohl nicht, wozu seine psychischen Probleme wohl beigetragen haben, ebenso wie zu seinem verfrühten Ableben.
Jahrhundertbassist oder nicht, in gewisser weise war er schon genial, und sein früher Tod war schon ein Verlust für die Musikwelt - auch wenn er am Ende wohl nur noch ein Schatten seiner selbst war.

Johannes

NP: Primus: Sailing The Seas Of Cheese - noch so'n seltsamer Bassist

Re: Nun noch mal vollständiger ...

: Was mir an seinem Spiel gefällt: Er nudelt keine Riffs herunter, sondern spielt Linien. Die unterstützen manchmal die Musik, manchmal mischt er sich auch bei den Solisten ein, dann schaltet er wieder um auf Begleitung. Wenn er "nur" begleitet hört man selten Wiederholungen - für jeden Takt läßt er sich was neues einfallen.

Ich hab's gar nicht richtig beschreiben können, aber Du hast es auf den Punkt gebracht, Bernd. Es ist dieses 'Ich spiel doch nicht den gleichen Riff zweimal'. Das, was wir heute als Groove bezeichnen, konnte er nicht. Jaco stand für sich immer im Mittelpunkt der Welt. Auch musikalisch.

Und da ist, vermute ich, der Unterschied zu den anderen 'grossen' Bassisten, selbst ein Frickler wie Stanley Clarke kann komplexe Abläufe in ein System fassen, und Mark King kann schlimmste Riffs in 64tel über Stunden spielen.

Re: Jahrhundertbassisten??

Gibt's sowas?

Ein Bassist ist immer nur so gut wie seine Band, und die Band ist häufig nur so gut wie ihr Bassist. Das sage ich jetzt mal so als Viersaiter.

Ich habe mit Flea und John Deacon (Queen) Bassssspielen gelernt; bei Flea werden viele zustimmen, John Deacon kennen zu wenige wirklich, behaupte ich jetzt mal (in den 70ern war der Mann genial). Für eine Band ist wohl immer noch der (Gitarren-)Sound am wichtigsten, der Bass unterstützt.

Die wenigsten Bands werden Musik machen, zu der Jacos Stil paßt. Aber die Ideen lassen sich immer wieder zwischendurch einfügen - vielleicht auch bei mir, aber dazu kenne ich Jaco zuwenig. Das "Problem" bei uns Bassisten ist wohl, daß uns niemand richtig hört - außer anderen Musikern. Das ist aber wohl unser Schicksal ... ohne uns läuft nix, aber es merkt keine Sau.

Andererseits ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Band gut klingt ... sich dann so sehr in den Vordergrund zu spielen wie Jaco, kann da auch schlecht sein. Kurz gesagt: Der Kolege war einer der technisch besten Bassisten dieses Planeten, aber bandtechnisch ... ich weiß nicht ... John Deacon/Entwhistle/Paul Jones? Während der letzten drei Alben auch Flea?

Und wieder die alte Frage nach der Rolle des Basses ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: Jahrhundertbassisten??

Hi ho ...

auch wenn ich mich jetzt vielleicht etwas bei der Akademiker Front anecke ... Jaco war imho gerade so genial weil er eigentlich nicht zu WR passte. Klar, Zawinul und Shorter in allen Ehren, aber mich haben sie immer gelangweilt (was sicher nicht an ihrer musikalischen Kompetenz & Qualität liegt, sondern daran, das ich bei fast allen Keyboardern und Saxophonisten Hautauschlag bekommen ... und meine Liebe zu Miles hin oder her ... wenn's Piano plätschert und's Sax quaakt, dann schalte ich auf Durchzug). Jaco hat für mich immer den "Punk im Jazz" verkörpert (ähnlich wie zB. Willie Nelson im Country). Rauh, exessiv, durchgeknallt. Ausserdem hat er einen eigenen Sound kreiert, der bis heute Maßstab bei fast jedem Fretlosen ist. Und wer Gigs auf einem Basketballfeld verschläft, kann kein schlechter Mann gewesen sein.

Jaco ist natürlich nicht der "Hendrix des Basses" (auch wenn er es vielleicht gern gewesen wäre und sich musikalisch auch immer wieder bei Hendrix bedankt/bedient hat, aber ein Genius war er auf seine Art und Weise schon und für mich gehört er in die Reihe der ganz Großen:

-Entwhistle, Mc Cartney, Kilmister, Dunn, Kaye, Butler, Lynott, Lowe, Black, Lee ... t.b.c.

Btw: Hatte jemand mal das (zweifelhafte) Vergnügen das Clarke/Copeland (hieß, glaub ich, Animal Logic) Projekt live zu sehen? Das was da live abging ist bis heute für mich das Synonym für "Banduntauglichkeit" ... dagegen waren Blackmore/Lord eineiige Zwillinge beim Dauerkuscheln ;-))

slide on ...
bO²gie

NP: Motörhead | No Sleep Till Hammersmith

Re: Jahrhundertbassisten??

: Und wieder die alte Frage nach der Rolle des Basses ...

Absolut richtig. Wenn man Pastorius als Bassisten bezeichnet dann vermutlich aus dem Grund weil sein Instrument halt ein Bass war. Von der Funktionalität her sehe ich ihn eigentlich mehr als Bläser.

Für mich war der Typ daher immer ein toller Musiker nur nie ein Ansporn Bassist in ein Band zu sein. Die Rolle haben andere übernommen.

Ich hab ja mal ne Zeit mit der Posaune rumgemacht und wenn man sich unter dem Gesichtspunkt Pastorius anhört wird einem vieles verständlicher. Zumindest ist es mir so ergangen.

Gruss Manuel

Jetxt reichts!

:dagegen waren Blackmore/Lord eineiige Zwillinge beim Dauerkuscheln ;-))

Jetzt muss ich mich also doch noch mal bei der Diskussion einmischen - nennt mir mehr als zwei Titel in denen Ritchie und Lord der Musik geschadet haben durch ihre Differenzen? (Das eine mal, das Ritchie es absichtlich versucht hat ("Hold On" ist eines seiner staerksten "cool"-Soli dabei herausgekommen, so'n Pech, aber das nur am Rande)
Die moegen sich selbst geschadet haben, der PA, den Moebeln und der Leber, aber die Musik, die sie gemacht haben, hat bis auch wenige Ausnahmen immer ganz erheblich davon profitiert, was man eben von anderen Projekten aus der professionellen Szene nun eben nicht sagen kann - Clarke(welcher?)Copeland habe ich nicht gesehen, aber ich denke mit Schaudern an manche "Class-Acts", die sich auf der Buehne langweilen oder gegenseitig wegspielen...


gut Ton!
ullli

: slide on ...
: bO²gie

: NP: Motörhead | No Sleep Till Hammersmith


aua, jetzt hast Du aber jemandem weh getan...

ich kenne zuwenig von denen, als dass ich Ben jetzt auch gleich wieder auf die gerade etwas erleichterte Ruebe haue ;-) (btw - hast Du meine Post gekriegt, Ben?)
Du weisst ja, call me Mr. Alzfelder, aber ich erinnere mich schawach an so ein "Freundschaftskonzert" von ein paar Helden, und das war fuerchterlich...


Dieses DonAlias Konzert neulich war uebrigens auch nicht immer sehr Bandtauglich strukturiert, aber die Jungs waren ja Profis genug, niemanden bloed auffallen zu lassen ;-))

gtu Ton!
ullli



Re: Jahrhundertbassisten??

: Ein Bassist ist immer nur so gut wie seine Band, und die Band ist häufig nur so gut wie ihr Bassist. Das sage ich jetzt mal so als Viersaiter.

Vielleicht wird das im Video bei 'Portrait Of Tracy' sehr deutlich. Wenn ich es mal böse formuliere: das Solo ist ein einziges Gefuddel und irgendwo Onanie. Es ist eine pathologische Selbst-Verliebtheit sichtbar. Richtig ist, dass Jaco eine schier unglaubliche Sicherheit auf dem Griffbrett hatte. Das muss man neidvoll anerkennen.

Jedenfalls hat mir dieser Thread eine Menge Erkenntnisse zu diesem Thema eingebracht. Zwar hat sich meine Meinung zu Jaco (irgendwo zwischen Bewunderung, Erschrecken und Belächeln) nicht grundsätzlich geändert, aber mir ist manches klarer geworden.

Re: Jetxt reichts! Jullli! Jullli"

Ich zitiere da mal die "Gnade der späten Geburt":

: Jetzt muss ich mich also doch noch mal bei der Diskussion einmischen - nennt mir mehr als zwei Titel in denen Ritchie und Lord der Musik geschadet haben durch ihre Differenzen?

Ich hingegen wurde vom Schicksal gebeutelt und mußte mir Mitte der 80'er DP in Bestbesetzung antun. Hätte es an diesem Abend auch nur einen Song gegeben in dem sich Lord und Blackmore nicht im Weg gestanden hätten ... ich wäre glücklich nach Hause gegangen. So blieb mir nur die gruselige Erinnerung (und endgültige Demontierung meines Helden in Schwarz).

- Clarke(welcher?)Copeland

Der Copeland ;-) Der Polizeitrömmler... (in einem Musikerforum Trommler zu erwähnen ist aber auch zu gemein;-)). Der Gig der beiden Giganten war ein Lehrstück in Sachen: "Verarscht du mich, verarsch ich dich..." Das einzige, was ich als positive Erinnerung an diesen Auftritt habe, ist das schellmische Grinsen Stewart Copelands, als der Alembic von Clarke augen/ohrenscheinlichst an Strommangel litt ... das ganze geschah mitten im Basssolo und flugs übernahm Copeland das Solo ... das er freilich nicht wieder abbrechen wollte, als Clarke mit neuem Bass bestückt wieder die Bühne enterte ... was wiederum eine gewisse unfreiwillige Komik in sich barg ... Basssolo begann auf's neue, Copeland ändert rigoros das Timing, Bassolo 2. Versuch ... Copeland änderte abermals die Richtung ... das ging noch zwei, drei mal so weiter, bis Clarke die Bühne entnervt verließ ... Copeland wiederum setzte grinsend zu dem Groove des geplanten Bassolos an ...

... na gut ... im Vergleich dazu haben Blackmore/Lord einfach nur uninspiriert gespielt ... was vielleicht zu ertragen gewesen wäre, wenn einer von beiden dabei gute Laune verbreitet hätte?

slide on ...
bO²gie

NP: Deep Purple | Made in Japan

Re: Jahrhundertbassisten??

Es ist wie bei vielen Vorbildern. Man schaut und bildet sich vorurteilsfrei seine Meinung. Man entscheidet was man sich abkuckt, und was man bleiben läßt.

Was meiner Meinung nach bei ihm im positiven Sinne lehrreich ist:

- Anschlag und Ton. Wenn man es in etwa nachvollzeihen kann, bekommt man auf dem Fretless einen durchsetzungsfähigen Ton hin, was ansonsten nicht trivial ist.

- seine Art zu begleiten, d.h. daß man in der Basslinie auch mal melodische Verzierungen einbauen kann (nicht damit übertreiben). Und auch um Rockmusik zu begleiten, muß man nicht stur Riffs durchspielen.

Und im negativen Sinne:

- wie Manuel sagte, er übt nicht die Bassisten-Funktion aus. Er ist von seiner Wesenshaltung her Solist. Diese Grundhaltung ist für einen Rock-Bassisten eher hinderlich. Wenn man Bass spielt, muß man auch im Hintergrund stehen können.


Habe fertig