vor kurzem hat ein Aussensaiter mal nach Tips zum Singen lernen gefragt . Was er nicht hören wollte war "üben".
Gut - inzwischen konnte ich mir auch Gedanken zum Thema machen und hätte doch ein paar Tips zu geben.

Zunächst muß ich erwähnen, dass auch ich eher zufällig, praktisch aus Zwang zum Sänger geworden bin. Inzwischen macht es sogar großen Spaß.
Wie übe ich nun: erstmal Text auswendig lernen - hilft ungemein, man kann sich dann auf die Musik/Ausdruck besser konzentrieren.
Üben tue ich ausschliesslich im Auto - dann kann man ungestört brüllen.
Ich nehme mir das zu lernende Lied n-mal auf eine Cassette auf und lass diese dann im "Kreis" laufen.

Irgendwann glaube ich dann das Stück zu beherrschen - jetzt kommt der wichtigste Teil: ich versuche das Stück ohne Begleitung zu singen - ganz allein - maximal mit einem Finger im Ohr. Jede Schwäche ist jetzt hörbar. Solange ich einen Song nicht auswendig ohne Musik singen kann, kann ich ihn auch in der Band nicht brauchbar bringen.

Singen ansich kann man bis zu einem bestimmten Grad erüben. Schwierig war für mich immer der Ausdruck. Genauso wie ich lernen mußte, mich an der Gitarre "blosszustellen" mußte ich das fürs Singen auch lernen (vielmehr ich übe das immer auch noch).
Anders formuliert, man muß sich "richtig trauen" etwas mit "Leidenschaft" vorzutragen - statt einfach cool kopfmäßig, technisch vorzugehen.

Jäkediii Jeee

GRuSS C.B.

P.S. Wann gibts endlich den DYNAPOD - Rockstimmen-Imitator auf Motorola-Basis oder die PODLETTE für den Tanzmucker mit Roland Kaiser Preset...

Deine Meinung in Ehren. Erlaube mir dazu einige Anmerkungen:

: Wie übe ich nun: erstmal Text auswendig lernen - hilft ungemein, man kann sich dann auf die Musik/Ausdruck besser konzentrieren. Solange ich einen Song nicht auswendig ohne Musik singen kann, kann ich ihn auch in der Band nicht brauchbar bringen. :

Cool Words, fuckin‘ good true! Aber ich habe – je nach Band – 30 bis 50 Songs im Repertoire, die ich Solostimmemässig standby haben muss. Plus Klampfung! Und das geht nicht ohne Spickzettel. Weil: ich habe noch einen Job, der mich ernährt. Das interessiert die Crowd verständlicherweise nicht, klaro.

Aber ich spiele mit meinen Bands nicht 90 Minuten, sondern zwischen 4 und 7 Stunden – je nach Aufgabenstellung und Bezahlung. Und das wollen die Leute manchmal schon gerne haben. In meiner 20jährigen Zeit als Wohnzimmer-Musik-Sleeper habe ich oft über die Notenständer-Artisten gepöbelt. Seit ich wieder aktiv dabei bin, sieht die Sache anders aus. Da ist mein altes kleines Hirn mit auswendig singen einfach überfordert!

Klar habe ich das Dutzend Favorites im Schlaf drin. Aber damit kommt man eben nicht sehr weit.

But wot can a poor boy do? As to sinkin with a wedding band?

Lotsaluv, Jo Nec

ich will mich da nicht mit Dir streiten.
Das Problem mit dem Auswendiglernen ist nicht einfach zu lösen.
Ich geb Dir Recht solange es nur 10- 25 Songs sind - das geht leicht. Allerdings müssen wir Gitarristen doch die 50,60,70 Songs die wir beherrschen (zu einem Zeitpunk) auch auswendig können.
Meine Tips waren allgemeiner Natur - es hilft sehr wenn man sich auf den Ausdruck konzentrieren kann - statt abzulesen.
Ich habe selbst auch so einen kleinen "Notenständer" für Spickzettel - und ich tue mich auch schwer mit dem auswendig singen.

Der Haupttip allerdings war das "singen können" ohne Begleitung um den Song sauber zu intonieren. Achte doch mal auf den Gesang - nicht wenige Hobbyisten/Amateure/Profis eiern hinten immer rum.

Den "Wohnzimmer Musik Sleeper" gönne ich dir mal.
Zumal es bei mir zur Zeit mit etwa 20-25 Gigs (in 2 Bands) pro Jahr auch zutrifft.
Wenngleich ich auch schon Zeiten hatte mit 80 Auftritten pro Jahr (eigenartigerweise über Jahre ohne Ersatz-Equipment -> das spricht doch für den Wohnzimmer BOOGIE) und vielleicht kommt mal wieder mehr.

Ich weiß schon was Du sagen willst - keine Not zum streiten.

GRuSS C.B. (endlich Wochenende - frei - frei -frei - apropo wie wärs denn mit "Freebird" von Lynard Skynard für die Session?)

diese ganze Geschichte mit dem Singen verfolge ich mit großem Interesse, da ich zur Zeit noch ein Nurgitarrenspieler bin und unser Sänger immer mal wieder bettelt, ich soll doch auch was zum Background beitragen.

: apropo wie wärs denn mit "Freebird" von Lynard Skynard für die Session?)

Das ist eine hervorragende Idee! Laß uns das mal ins Auge fassen (endlich mal ein Stück, welches man nicht künstlich aufblasen muß, um auf eine Solo-Quote von > 80% zu kommen)

Allerdings kann ich es überhaupt nicht verstehen, weshalb viele Leute
dieser Band einfach zwei ihrer 4 y's vorenthalten wollen!

Keep rockin'
Friedlieb

das Posting mit dem Singen war ich ;-))

Das mit dem "ohne Üben" war natürlich nicht ernst gemeint und die Singerei beim Autofahren praktizier ich auch schon 'ne ganze Weile ;-))

Was die Sache mit "Ausdruck" etc. betrifft, haste natürlich vollkommen recht.

Aber nochmal zur Erläuterung - in meinem Posting ging es mir weniger um das Singen der "ersten Stimme" als vielmehr um die "zweite Stimme" bzw. den Chor.

Mal 'n Beispiel: Unser Sänger singt die erste Stimme, unsere Sängerin die oktavierte Terz. Dann kommt mein gnadenloser Einsatz und ich merke oder höre (in dem Moment, in dem ich selbst singe) NICHT, ob ich die Terz dopple, oder eventuell doch die Quinte zufällig erwischt hab. Wenn ich selbst nicht singe, höre ich es wieder (meistens ;-)).

Entweder kanns jetzt sein, daß ich ganz einfach mal wieder 'n bißchen Gehörbildung betreiben sollte, oder daß ich "beim hören und gleichzeitigem Singen 'falsch' denke" (anders kann ichs jetzt nicht ausdrücken).

Buysevai - ich kann jedem nur empfehlen, zu singen - ich hab mich ja auch jahrelang gesträubt, aber mittlerweile machts sauviel Laune.

So und jetzt nochmal vielen Dank an alle, die auf mein Posting geantwortet haben.

Gruß

Oly