Tach auch!

Die zwei Threads über Röhren haben mir eigentlich nicht viel gebracht, ausser, dass ich nun noch ne Frage über Röhren hab.
Ich hab mal auf der Homepage, die oli-g empfohlen hat etwas rumgestöbert (auch wenns da um Fender Amps geht und ich ja nen Marshall hab). Auf jeden Fall schmeissen die da mit den Röhrenbezeichnungen rum. Also ich glaub zu wissen: ECC83=12AX7, right? In der Endstufe kann ich ja sowieso nur EL34 verwenden (is auch gut so).
Ich finde sowieso, dass die Röhrenbezeichnungen verwirrend sind: Im Musik Produktiv Katalog gibt es EL34-S, EL34-C und EL34-R von Groove Tubes. Und was is nun der Unterschied?
Naja, soweit so gut. Auf der Homepage wird aber noch von sogenannten Low Gain Tubes gesprochen, die (wie der Name schon sagt) wohl weniger Gain haben, aber trotzdem in meinen Steckplatz passen würden. Is dann wohl eine soundliche Variante, aber kann mir jemand, der Erfahrung mit solchen Teilen hat, mal berichten?

Ach ja, wo wir grad dabei sind ist eigentlich die Belegung der Steckplätzte für die Röhren bei Marshall ähnlich wie bei Fender oder kann man das nich vergleichen??

Tordde

hi tordde,
wegen der unterschiedlichen bezeichnungen der (vermeindlich) gleichen röhren-typen kannst du bei RubyTubes nachschauen, die haben da ein ganz gutes info zu... die bezeichnungen unterscheiden sich nach "europa"norm, "ami"norm (zivil) und "ami"norm (militär), ums mal sendung-mit-der-maus-mässig auszudrücken. :-)
was die Fender/marshall belegung angeht, kann ich dir nichts sagen, ausser, dass meines wissens die meisten fender mit 6L6 röhren in der endstufe laufen, die "briten" dagegen eher mit EL34/84... (kann aber auch total daneben liegen...)

gruss und keks,
Tom

Und jetzt eine super DAU-style Frage, die mich schon die ganzen letzten Tage kitzelt:

wie wechsel ich die Röhren? Ich habe einen heißgeliebten und LAUT gespielten :-) Fender Blues Junior, welche Röhren besitzt das Vieh, wo kriege ich neue, wie tausche ich aus, welche tausche ich aus, was muss ich beachten?

Danke, und sorry. ;-)

Dominik

Hi Dominik - solange der sound gut ist, Finger weg. wenn eine Vrostufenroehre (die kleinen) den Dienst versagt, abkuehlen lassen, Netzstecker ziehen, anschalten (ja, ohne Stecker inner Dose, nur so, falls irgendein fetter Elko noch Ladung traegt), ausschalten nicht vergessen, und dann sehr behutsam die kleine Roehre moeglichst senkrecht aus der Fassung ziehen. Neue Roehren noch behutsamer in die Fassung stecken. War die alte Roehre vor dem Rausziehen mit einem Drahtbuegel oder aehnliches gesichert, und Du hast selber dran gedacht, vor dem rausziehen selbigen zu entfernen, nun wieder in Postiion bringen, alles zuschrauben, stecker rein, weitermachen.

Endroehren ist noch viel einfacher - zum vertraeuenswuerdigen Techniker bringen!

Aber wie gesagt, nur so zum Jux Roehren stoepseln wuerde ich nciht empfehlen :0)

gut Ton!
ullli

: Ich habe einen heißgeliebten und LAUT gespielten :-) Fender Blues Junior
Me2, beides. :-))

Hi Dominik!

Vorstufe das Übliche, die lütten 12AX7, Endstufe EL84, die auch 6BQ5 heissen:
http://www.ampwares.com/ffg/blues_jr.html

Ullli hat recht - solange der Sound okay ist, drin lassen. Allerdings hab ich nach etwa 4 Jahren die Röhren getauscht und dann wurde der Ton lauter und runder. Die alten kann man ja als Reserve weglegen. Vorstufe: MesaBoogie (hatten keine andern), Endstufe ein Pärchen von GrooveTubes. Bias neu einstellen gibts nicht.
Und neue Röhren gibts bei Deinem Händler des Vertrauens. :-)

Gruss
Micha

Hi Micha und Ulli,

schon mal vielen Dank für Eure Antworten, aber:

Bias neu einstellen gibts nicht.

Hähh? Wat dat? :-)

Dominik

BIAS - ist das nicht der grosse Bruder vom Sender in Berlin?

Nein, Roehren sind sehr empfuendliche Dingers, und um sie korrekt und unter bester Performance einzusetzen muss man eigentlich den sogenannten Arbeitspunkt fuer jede Roehre individuell einstellen. Jedenfalls bei Endroehren, aus vielerlei schon angemerkten Gruenden - sonst ist halt suboptimal ¦¬]

Der Arbeitspunkt ist abhaengig von einem Spannungs/Stromverhaeltnis und das wird auch international als BIAS bezeichnet - selbiges Wort bei der Vormagnetisiserung beim Aufnehmen auf Cassetten.

Einige Amps, so nun offenscihtlich Deiner, schienen aber diese Einstellmoeglichkeit nicht zu bieten. Das wusste ich ncoh nciht. Na denn, noch weniger zum sorgen drum machen fuer Dich!

gut Roehr!
ullli

Herzlichen Dank für die Erklärung, hah, jetzt kann ich ein wenig mehr erleuchtet schlafen gehen. :-)

Dominik

Hi Dominik,

: Herzlichen Dank für die Erklärung, hah, jetzt kann ich ein wenig mehr erleuchtet schlafen gehen. :-)

eine Sache noch, bevor Du zu friedlich einschlummerst: eine alte Elektriker-Grundregel lautet, daß man alles, was aus Glas ist und warm werden kann, nicht mit den Fingern anfassen sollte.

Das Fett und der Dreck der Fingerabdrücke könnte sich im Laufe der Zeit einbrennen und führt jedenfalls bei Halogen-Leuchtmitteln zum verfrühten Ableben. Wie auch immer, auch Röhren fasse ich nur mit einem Papiertaschentuch an, von dem ich vorher das Markenlogo abgekratzt habe.

Keep rockin'
Friedlieb

Ohh, gut, dass Du das noch erwähnt hast. Darauf wäre ich echt nicht gekommen. Dass Röhren ein wenig warm werden war mir ja klar ;-), aber dass eventuelle Fett- bzw. Dreckreste solche Auswirkungen haben können, daran hätte ich nie gedacht.

Also auch Dir noch mal Danke! :-)

Dominik,
der heute mehr gelernt hat als im letzten Schuljahr ;-)

: Ohh, gut, dass Du das noch erwähnt hast.

Ein Prost auf Friedlieb, das ist mir automatisch immer richtig gelungen, aber selbst auf Nachfrage haette ich wohl nciht dran gedacht!

: Dominik,
: der heute mehr gelernt hat als im letzten Schuljahr ;-)

Na, wer tagsueber vor Computern sitzt und nachts den Blues hat, kriegt halt sonst nicht mehr viel mit, lach!

gut Nacht!
ullli

: Das Fett und der Dreck der Fingerabdrücke könnte sich im Laufe der Zeit einbrennen und führt jedenfalls bei Halogen-Leuchtmitteln zum verfrühten Ableben.

Tja, soweit war unser pfälzischer Chemielehrer damals auch gekommen... Aber WARUM ist das nun so?? Irgendwas (ich glaube, es waren die Gasteilchen) werden von der Innenseite des Glases zurückreflektiert, und...????????

Oder was?

Gruß
Felix

Hi Felix,

: Aber WARUM ist das nun so??

Warum fragst Du das nicht einen, der das weiß? ;-) Bei Halogen-Strahlern jedenfalls wird der Fingerdreck durch die Hitze in das Glas eingebrannt und zwar wird er nicht nur gebacken, sondern geht auch mit der Oberfläche des Glases eine Verbindung ein mit der Folge, daß das Glas an der betreffenden Stelle dünner wird.

Das mag bei Röhren nicht so relevant sein, weil da die Temperatur nicht ganz so hoch wird, aber ganz grundsätzlich könnte es da auch im Laufe der Jahre zu ähnlichen Effekten kommen. Davon ab, schaden kanns ja eh nicht. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Na, wer tagsueber vor Computern sitzt und nachts den Blues hat, kriegt halt sonst nicht mehr viel mit, lach!


Hmm, eher tagsüber schlafen. ;-)

blues on,
Dominik

Moin !

: Warum fragst Du das nicht einen, der das weiß? ;-) Bei Halogen-Strahlern jedenfalls wird der Fingerdreck durch die Hitze in das Glas eingebrannt und zwar wird er nicht nur gebacken, sondern geht auch mit der Oberfläche des Glases eine Verbindung ein mit der Folge, daß das Glas an der betreffenden Stelle dünner wird.

Im Bereich der Autoscheinwerfer ist es auch so, dass das Fett verdampft und sich u.a. auf den Reflektoren niederschlaegt. Folge kann man sich auch denken...

Shine on, O//i

: Hi Felix,
:
: : Aber WARUM ist das nun so??
:
: Warum fragst Du das nicht einen, der das weiß? ;-) Bei Halogen-Strahlern jedenfalls wird der Fingerdreck durch die Hitze in das Glas eingebrannt und zwar wird er nicht nur gebacken, sondern geht auch mit der Oberfläche des Glases eine Verbindung ein mit der Folge, daß das Glas an der betreffenden Stelle dünner wird.

Wenn dem so wäre so würde das aber nichts machen. Ode hast Du schonmal eine Halogenlampe gesehen, bei der der Glaskolben kaputtgegangen ist?

Das eigentliche Problem ist, daß Halogenlampen kurz vor der Verdampfungstemperatur des Wolframdrahtes betrieben werden. Die Halogenfüllung sorgt dafür, daß sich das bischen Wolfram was doch verdampft, bzw. sublimiert (also vom Festkörper abdampft), wieder an den Wolframdraht anlagert und sich nicht auf der Glasoberfläche niederschlägt. Die Einbrennspuren vom Fingerabdruck verändern die Wärmeableitung (insbesondere erhöhen sie die Infrarotreflektivität des Glaskolbens) und sorgen so dafür, daß der Glühfaden ein paar Grad heißer wird, als vorgesehen. Dies führt dann zu einer schnelleren Degradation des Glühdrahtes und damit zu verkürzter Lebensdauer. Für Röhren spielt dieser Effekt allerdings keine Rolle.
:
: Das mag bei Röhren nicht so relevant sein, weil da die Temperatur nicht ganz so hoch wird, aber ganz grundsätzlich könnte es da auch im Laufe der Jahre zu ähnlichen Effekten kommen. Davon ab, schaden kanns ja eh nicht. :-)

Schaden kanns natürlich nicht :-)

:
: Keep rockin'
: Friedlieb

dito
Winni

Hi Winni,

: Ode hast Du schonmal eine Halogenlampe gesehen, bei der der Glaskolben kaputtgegangen ist?

Zahlreiche. Ich hab in meinem früheren Leben etliche davon gewechselt.

: Das eigentliche Problem ist, daß [...lots of very gebildet stuff deleted...]

Danke für diese Erweiterung meines Horizonts. Schon wieder was gelernt.

: Schaden kanns natürlich nicht :-)

Eric Johnson sagt ja, daß Röhren dann besonders gut klingen, wenn man zwei Pepperoni ißt, dann zwei Stunden wartet, sich dann in der Nase popelt und anschließend mit ungewaschenen Fingern die Röhren wechselt. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

:
: Eric Johnson sagt ja, daß Röhren dann besonders gut klingen, wenn man zwei Pepperoni ißt, dann zwei Stunden wartet, sich dann in der Nase popelt und anschließend mit ungewaschenen Fingern die Röhren wechselt. ;-)
:

Stand nicht mal in einem Interview mit Leo Kottke, daß er sich vor dem Gig immer an die Nase faßt, weil mit dem Fett die Finger besser über die Saiten rutschen? Oder spielt mir mein Gedächtnis da einen Streich?

Johannes

: Stand nicht mal in einem Interview mit Leo Kottke, daß er sich vor dem Gig immer an die Nase faßt, weil mit dem Fett die Finger besser über die Saiten rutschen? Oder spielt mir mein Gedächtnis da einen Streich?

Ob es unbedingt Leo Kottke war weiß ich nicht, aber hier in der Gegend ist der Spruch unter Möchtgern-Anfängern sehr verbreitet...

Gruß
Felix

Wohlbemerkt: "an"!!!
Das mag sein. Bei Menschen mit halbwegs normaler Haut (also nicht gerade mumien-trocken) dürfte dort immer ein wenig Hautfett zu finden sein. So brauchte Leo nicht immer um die Nivea-Dose seiner Gemahlin betteln. *g*
Ich kannte mal jemanden, der fette seine feine Brujere-Tabakspfeife gelegentlich auf solche Art. So hatte diese stets ein edles Finish.
Gruss
Rodi