Hallo Kinder,
Ich habe ja eine bachtliche Sammlung von Gurken-Instrumenten, die mir alle an's Herz gewachsen sind. Ab und an sehnt sich aber auch der Chaot nach etwas Bürgerlichem... Und wo nun ein Gig ansteht, da dachte ich mal dran, alle fiskulären Bedenken in den Wind zu schieben, und mal dem G.A.S. zu lauschen.
Ich bin ja verdorben, denn in Hamburg hatte ich nicht nur den "No 1 Guitar Centre" um die Ecke, ich habe da sogar gearbeitet fuer eine Weile. Auswahl... Ich erinnere noch Ashley Pangborn der in seiner Ecke im Gitarrenladen an die dreissig vintage Precis stehen hatte. Da war ich noch ziemlich dumm und dachte nur "wer will denn mehr als drei gleiche Bässe antesten?" Hach, die Blödheit der Jugend!
Ach, und wenn No1 nix hatte, dann sind wir halt zu Amptown hin und da brauchte man schon einen ganzen tag für die Bass-Abteilung...
Hier in der 'Weltstadt'[HaHa] gibt es zwar mal ganz irre Teile, aber die Läden sind winzig, und die Beratung grösstenteils erbärmlich...
Ein Hamburg-Besuch steht vor dem Gig nicht an, da frag ich doch mal in meiner alten Stammkneipe rum:
Ich suche natürlich nach einer Eierlegenden Wollmilchsau, klar. Aber man macht ja doch Kompromisse. Das wichtigste:
Preci-Sound!
Und weil ueber die Jahre der Fender Precision so einige berühmte Sounds gemacht hat, sage ich mal: Wenn er so knurzt wie Donald Dunn [Bei Youtube mal nach "She Caught The Katy" vom Blues Brothers Soundtrack anspielen, das darf sowieso ab und zu sein] dann ist das schon schön. Noch lieber wäre mir aber wenn er mit Halb- oder zur Not auch ganz Flach-gewickelten Saiten so Toene hinkriegt wie der John Deacon von Queen. Sowas wie in der Zeit von "Death On Two Legs", aber der gleiche Sound war ja auch bei "One Vision" noch da... [Jaja, der Sound kommt aus den Fingern, der Knabe hatte tolle Kompressoren - egal, als er den Stingray umhatte, hat man das auch gemerkt, also ist am Instrument schon auch was dran!]
Tja, für 'nen Preci alleine wär's ja evtl noch zu machen.
Aber nur Preci geht ja nicht, etwas mehr Sounds müssen doch sein. Und es darf gerne 5 Saiten haben, unlackierter Hals wäre gut, und mehr als 600 Euro kann ich beim besten Willen nicht ablegen. Trotzdem muss er natuerlich schön zu bespielen sein, klar.
Dafür darf er aber auch aussehen wie er will. Totenkopf-Form in Rosa, Bo-Diddley-Kiste in Popelgrün mit abplatzendem Lack, egal. Es geht um's Musikmachen.
Kann da wer was empfehlen?
Fender hatten ein paar Jahre lang den "American Deluxe" der nach Daten her schon ziemlich auf den Punkt kam. Aber erstens ist der deutlich teurer, und ausserdem scheint das Internet sich nicht einig zu sein ob er nun aktiv oder klassisch klingt.
Carvin B50 oder P5 wurden gelobt, aber von den jetzigen Modellen redet keiner. Überhaupt scheinen immer alle von Gestern zu schwärmen und solange mir keiner einen originalen '68er vererbt muss ich ja doch eher aus dem Katalog-Laden...
Ich habe einen Ibanez ATK 805 angeboten bekommen - selbst für Britannien überteuert aber trotzdem ein interessantes Ding. Aber hat eben einen J-PU in der Mitte, und das kann ja nicht... oder doch?
Ich freue mich auf hilfreiche (oder zumindest amüsante) Antworten!
ullli