Yeah, und prost Neujahr natürlich,
(wenn wer das Jahr 2016 mit musiktheoretischen Erwägungen startet, kann das nur ein gutes Zeichen sein).
Du ersetzt einen Moll-Akkord durch den Durakkord, der sich eine große Terz drunter befindet (also a-Moll durch F-Maj7).
Das hat nichts mit Quintenzirkel oder Paralleltonarten zu tun, sondern führt uns in die großartige Welt der Medianten. Bekannte Vertreter sind Franz List (tot) und Sting (lebt noch, knapp).
Mit einer Mediante "ersetzen" ist übrigens nicht ganz richtig, wie du ja selbst schon gespürt hast, denn du stellst ja fest, es klingt irgendwie anders, jazzig, peppig, was-auch-immer. Und das liegt daran, dass du einen neuen Grundton einführst (ohne dass dein Basser das mitmacht, was er ja normalerweise tun würde).
Wenn du zu einem a-Moll einen FMaj7 spielst, greifst du also zur Mediante, die zwar auf den ersten Blick harmlos aussieht (weil die a-Moll-Akkordtöne ja noch alle dabei sind), in Wirklichkeit aber eine Art Ebenen-Änderung bewirkt (weil die alten Töne eben einen neuen Grundton untergemogelt bekommen).
Die schönste Methode zur Erfahrung der Wirkung einer Mediante ist übrigens der so genannte Trugschluss: Man spielt eine Kadenz, die eigentlich auf a-Moll hinführen muss, also zB a-Moll, d-Moll, E-7..... und dann spielt man irgendwann eben nicht den a-Moll, den nach dem E7 jeder erwartet, sondern die Mediante F-Dur (ob mit oder ohne Maj7, ist dabei ziemlich egal). Trugschluss!
Neujährlichste Grüße, und yeah natürlich,
Michael (jacuzzi)