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(Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Hallo zusammen,

kurzes Update mit einer Frage:

seit kurzem ist mein Pro Reverb beim Techniker. Mir war aufgefallen, dass er in letzter Zeit nicht mehr richtig clean spielbar war. Ich hatte inzwischen die Röhren ausgetauscht, was schon mal eine Verbesserung im Klang gebracht hat.

Jetzt stellte sich heraus, das die alten Utah-Speaker nicht mehr sauber klingen, und deshalb bei Lautstärke-Peaks unschöne Verzrerrungen entstehen. (Darüber hinaus wurden bei einer früheren Reparatur wohl ein paar Bauteile verkehrt gewählt, irgendjemand hatte sich bei der Auswahl der Werte da wohl um eine Zehnerpotenz geirrt.) 

Deshalb sind jetzt neue Lautsprecher fällig. Der Techniker hat mir zwei Vorschläge gemacht, Jensen C12N oder Jensen P12N (beide 12" 50 W 8 Ohm). Laut der Beschreibung beim Tube Amp Doctor kämen letztere eher für mich infrage ("sehr warmer und vollmundiger Klang mit kraftvollen,bissigen Mitten und funkelnden Höhen").
Hat jemand praktische Erfahrung und kann etwas dazu sagen?  

Viele Grüße,
Johannes 

 


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Ahoi Johannes,

ich würde den WGS G12C ins Rennen werfen oder den W12G12C/S,, gern auch gemischt. Klingen etwas ausgewogener als der C12N der manchmal (in meinen Ohren) etwas plärrig daherkommt. der C/S hat nicht ganz so scharfe aber prägnante und weichere Höhen, malt aber auch einen schönen dreidimensionalen Cleansound mit kraftvollem Bass und mittigem Biss, der 12C ist 100% Blackface pur.

Gruß

Stefan


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Hi,

meine 0,02€:  ich würde keinen, definitiv keinen der beiden Jensen kaufen, einbauen oder spielen (auch keinen Utah). Der C12N klingt so dünn und plärrig, dass es eine Schande ist, dass der Name "Jensen" draufsteht (und das tut er auch nur, weil die italienische Forma Recoton die Rechte gekauft hat).

Exkurs:
Der Pro Reverb leistet keine echten 45W, geht SEHR früh in die Knie. Ein strammerer Gleichrichter kann helfen (GZ34 statt 5U4). Der recht kleine Ausgansübertrager setzt aber Grenzen. Die Effektivität des Speakers (ob zB 95 oder 100dB) macht, was cleanen Headroom angeht, eine sehr sehr großen Unterschied. Mit einem 100dB-Speaker wird der Pro Reverb gefühlt doppelt so laut sein wie mit dem alten Utah.

Zurück zum Thema "Sound":

Erste Wahl wäre ein Naylor Special Design 50, zweite Wahl ein Weber 12F150, dann ein WGS G12C. Wenn CLEANSOUND im Vordergrund stehen soll, Weber California.

Der Speaker erst macht aus Strom Sound.

Nichts in der gesamten Klangerzeugungskette hat einen größeren Einfluss. Wie teuer / wie einfach / wie schnell erhältlich spielt da eine sehr untergeordnete Rolle. Warum sollte man einen Amp für viele hundert oder weit über 1000 Euro kaufen, aber der eigentliche Schallwandler darf dann keinesfalls über 100€ kosten? Das wäre wie bei einem echt tollen Auto nach möglichst billigen Reifen zu gucken (und nicht nach welchen, die möglichst gutes Fahrverhalten und kurzen Bremsweg garantieren). Da kann ich nur verständnislos die Schultern zucken.

Wenn es partout günstig sein soll, Eminence 1258 (als 8-Öhmer ... die 16-Öhmer heißen 12516). Neu inkl Versand 99€, gebraucht oft für 50-60€ zu bekommen. Die sind okay. Denen haben die Jensens jedenfalls nichts voraus.

Gruß, Ferdi


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Moin Johannes,

Den C12N hatte ich in meinem Two Tone drin, der war für clean toll, für mehr als das irgendwie manchmal schwierig im Vergleich zum vorherigen Eminence. Alnico Jensens hatte ich im Blues DeVille und die waren clean auch schick und im angezerrten Bereich, wenn man sie denn mal etwas eingeknetet hatte, aber für mehr war das auch schwieirg und bei komplexen Sounds mit Modulation fand ich dann die C10Q besser, die waren auch tighter im Bass und vielleicht etwas, äh, neutraler.

Was ich aber auch mal probieren würde: Jensen Jet Tornado. Habe ich aktuell in meinem Deluxe Reverb Clone und der macht eine sehr gute Figur darin, clean und verzerrt. Zudemm klang der auch brandneu schon toll und ist leicht. Bassreserven hat er auch viel und gibt das sauber wieder, die Höhen nerven nicht, lediglich in den Mitten würde vllt. ein Alnico mehr Spaß machen. Er klingt so ein bischen wie ein Celestion V30 mit ausgeglichenem Frequenzbild und weicherem, "Jensen-artigen" Wiedergabeverhalten, irgendwie. Also, ist vllt. nix für den Die Hard Vintage Nazi, aber so als Allrounder finde ich den Top. Den könnte ich mir in Verbindung mit einem Blackbird AlNiCo in einer großen Box auch gut vorstellen, habe das aber noch nicht probiert. Der Blackbird ist von den AlNiCos die ich bisher hatte (allesamt Jensens) der ausgeglichenste und gutmütigste gewesen, leider aber unchristlich teuer....

Was mir aber derzeit auch Spaß macht ist ein 68er Custom Princeton Reverb mit seinem Celestion Speaker, ein Ten-30, den gibt es bestimmt auch in 12". Jedenfalls, imho klingt der Amp phänomenal gut und ich habe nach einem halben Jahr nicht eine Milisekunde überlegt den auszutauschen. Ich denke, der Celestion wird auch nicht so teuer sein und selbst Jim Campilongo findet den ja toll :-)

Alles Gute!


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Hallo Ferdi, 

herzlichen Dank für die ausführliche Empfehlung!

Es ist mir schon klar, dass der Speaker ein ganz entscheidender Faktor für den Klang ist. Andererseits ist bei mir aus verschiedenen Gründen ein Speakerpaar für 500 Euro gerade einfach zu teuer, so viel Geld habe ich nicht übrig. 

Deshalb läuft es wohl auf Deine dritte Empfehlung hinaus, die Stefan auch schon genannt hatte: Der WGS G12C. Der liegt ja in einer deutlich erschwinglicheren Preisregion, und wenn ihr beide den empfehlt, kann er nicht so schlecht sein. :-)

Am Ende muss ich so oder so selber lauschen, ob er mir gefällt. Und wenn ich mal wieder viel Geld übrig habe, kann ich ja mal wieder in Richtung Naylor oder Weber schielen. 

Viele Grüße,
Johannes 


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung/ Speaker-Frage

Moin ferdi,

: Na so richtig empfohlen habe ich die nicht ... Die WGS G12C verzerren wenn, dann eher harsch (dünne, harte Membran). Kann gefallen, muss nicht. Den allermeisten gefällt der Zerrsound von Kurt Müller (=Celestion) Membranen besser. 

Zu spät. :-) Die Lautsprecher sind schon unterwegs.

: Wie weit aufgedreht spielst du den Pro Reverb mit den Oxfords, damit der Pegel passt?

Du meinst die Utahs? Master voll aufgedreht, Volume bei ca. 3, wenn ich es richtig im Kopf habe.

Viele Grüße,
Johannes 


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung die zweite, Speaker sind drin

Hallo zusammen,

wie ich schon schrieb, hatte ich Anfang der Woche die WGS G12C (bei Tube Town) bestellt, sie waren auch ruck zuck da. 

Heute habe ich sie eingebaut und habe erstmal mit Erstaunen festgestellt, was sich in meinem Amp so angesammelt hatte. Unter der Hallspirale fand ich noch Putzbröckel vom Proberaum von vor 15 Jahren. :-0

Positiv überrascht war ich, wie gut die alten Muttern an den Lautsprechern liefen. Obwohl ich den Amp zeitweise jahrelang in einem feuchten Proberaum stehen hatte (der mit den Putzbröckeln), ließen sie sich völlig ohne Probleme lösen.

Jetzt sind sie also drin, und der erste Wohnzimmereindruck ist schon mal gut. Wahrscheinlich kein großer Sprung vom Sound, aber besser als vorher (mal abgesehen davon, dass es eine Wohltat ist, wieder sauber schwingende Speaker zu haben).

Jetzt muss ich noch bis Mittwoch warten, bis ich sie in der Bandprobe ausprobieren kann.  

Viele Grüße,
Johannes 


Re: (Amps) Silverface Pro Reverb - Fortsetzung die zweite, Speaker sind drin

Ahoi Johannes,

gib den WGS etwas Zeit, die entfalten sich wirklich erst nach 20+ Stunden Einspielzeit. Ich hab mir gestern für meinen Vibrolux im Notfallmodus zwei 10" G12C + C/S bestellt weil beim letzten Open Stage im Keller No.10 (Schleichwerbung! ;)) einer der beiden Weber 10A150 den Geist aufgegeben hat...und das bei Mustang Sally..., sollten Mo oder Di da sein...

Gruß

Stefan