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privater Strat-Shootout

Hallo ihr Lieben,

nachdem meine neue Fender American Standard FSR bei mir angekommen ist, ich meine Saitenstärke auf allen meinen Strats auf 0095 auf 44 umgestellt habe, und meine Staufer S-Caster mit einem ABM 5050s Tremolo ausgerüstet habe, habe ich beide Gitarren einmal im direkten Vergleich aufgenommen.

Hier nochmal die Specs:
Fender komplett original mit Fender Tremolo und Pickups (3x American Standard)
Staufer S-Caster mit Kloppmann ST 60 Pickups und ABM 5050s Tremolo. 

Gespielt über meinen Fender Vibrolux Reverb, Sound allerdings nur vom (ziemlich guten) Camcorder im Raum. 

https://www.youtube.com/watch?v=W174QbC9Des

Gruß Martin


Re: privater Strat-Shootout

hi Martin

da hast dir aber viel Mühe gemacht! Grad am Ende, mit den Schnitten hin und her.

Tja, was soll ich sagen. Die Fender find ich viel hübscher. Soundmäßig ist da ja kaum ein nenneswerter Unterschied  (preislich wohl doch?)  zu hören. Jedenfalls für mich, ich wär mit beiden gleich zufrieden.

Welche von beiden verkaufst du jetzt? (du brauchst doch Knete für ne pneunzisch) ;-))

Gruß Wolfgang


Re: privater Strat-Shootout

Halli-hallo,

ich bin übehaupt kein Freund von solchen Video"beweisen", weil ein Instrument im Film zu sehen etwa so ist, wie "Mein Restaurant - dein Restaurant" zu gucken - selber essen bzw spielen ist doch etwas ganz, ganz, ganz anderes. Jeder kennt das von dutzenden Effekten und anderen Geräten, an denen man sich auf Youtube den Mund wässrig geguckt hat und die dann in der Praxis doch nicht hielten, was man sich davon versprach.

Der Klang ist durch Aufnahme, Bearbeitung, Kompression und Schallwandlung beim Hörer stark verfremdet, und im Falle von Gitarren spielen doch Haptik und Dynamik"annahme" eine riesengroße Rolle, obwohl sie sich für den Zuhörer - auch direkt im selben Raum - kaum wahrnehmbar darstellen.

Nachdem ich das nun alles gebetsmühlenartig heruntergeleiert habe:

Ich kann nicht finden, dass die American Standard der Staufer etwas voraus hat.
Was du ab 1:49 spielst, ist hingegen so schön, das übe ich heute. Und wenn es (so) gut gespielt ist, spielt es kaum eine Rolle, ob die Strat jetzt mehr so oder so klingt.

Gruß, Ferdi


Re: privater Strat-Shootout

Moin Martin!

Ich höre sehr deutliche Unterschiede, die Fender FSR ließ mich sofort aufhorchen, wohl weil ich ihren Soundcharakter nur zu gut kenne. Klingt sehr nach meiner American Standard, und zwar besser als meine 2014er HSS, der Sound des Mittelpickup erinnert mich sehr an den meiner 2008er SSS.

Die Staufer hingegen klingt sehr orchestral, edel und etwas scoopy, also mit mehr bottom und top end, aber deutlich anders. Möglicherweise könnte sie, bei gleicher übriger Klangkette, im Bandkontext früher absaufen, während sich die FSR wegen des dichteren Mittenspektrums noch durchsetzt.

Wenn Du mich nach meiner Wertung fragen würdest, würde ich die FSR klar vorziehen. Sie entspricht halt so sehr meiner American Standard, dass ich reflexhaft für sie stimmen würde :-)

Grüße Thomas


Re: privater Strat-Shootout

Hi Martin,

sehr klasse Video!
Es ist schon bemerkenswert, wie unterschiedlich "Strat" gleichen Bauart doch sein kann.

Mein subjektiver Favorit ist hier die Staufer.
Ich finde, sie hat doch etwas mehr Bauch und Charakter.

Vielleicht ist die Fender aber noch zu neu?
Schlecht klingt sie ja nun auch schon mal gar nicht! :-)

Die Staufer durfte ich ja auch schon mal spielen, das ist schon eine Weile her.
Daher nehme ich mal an, das sie schon so einige Spielstunden hinter sich hat.
Ich glaube fest daran, dass sich auch Solid Gitarren entwickeln, daher könnte
ich mir gut vorstellen, dass die Fender in ein paar viel gespielten Jahren
ähnliche Qualität entwickelt.

Das ist mein Senf dazu.

Gruß Diet


Re: privater Strat-Shootout

Noch als Nachtrag:
Hab jetzt erst die anderen Beiträge gelesen.

Was Ibanizer in Sachen Mittenspektrum geschrieben hat, höre ich auch!
Ich hab aber etwas den Verdacht, dass das auch etwas mit den Lautstärkeunterschieden zu tun hat, keine Ahnung.
Die Fender ist grundsätzlich aber wohl mittenfocussierter, die Staufer breiter gestellt sozusagen.
Beides hat seine Vor- und Nachteile, denke ich mal.

Nichtsdestotrotzichbleibdabei: Ich würde die Staufer wählen.

Gruß Diet


Re: privater Strat-Shootout

Hallo Wolfgang,

ne ne, wie gesagt, P90 probiere ich mal aus, wenn ich erwachsen genug dafür bin :-)

Immerhin komme ich bei der Suche nach meinem persönlichen Stratsound jetzt Schritt für Schritt weiter.

Wenn ich mehr Zeit hätte, dann würde ich den Shootout noch erweitern und meine 79er Fender Strat mit einbeziehen, und dann insbesondere auchg drei Beispiele aus unterschiedlichen Genres an unterschiedlichen Amps (Fender, Marshal, Vox und D.I.-Abnahme) über jeweils zwei unterschiedlichen Mikros machen (Bändchen und Sennheiser Brikett). ABer das machte dann richtig Arbeit.

Ich denke, Ibanizer hat da etwas wichtiges angesprochen bezüglich der Durchsetzungsfähigkeit (Ferdi hat neulich hier mal etwas ähnliches gesagt, da ging es aber darum, bei seinen Gigs die richtige Strat für den richtigen Raum mitzunehmen).

In einer vollen Band könnte sich die Fender evtl. besser durchsetzen, aber in einem ruhigen Trio würde der Sound vielleicht zu penetrant nerven, während die Staufer dort glänzen könnte.

Bei der Percussivität empfinde ich die Fender auch deutlich schneller, aggresiver und lauter, aber eben auch ein bisschen frech, wie so ein Halbstarker (große Klappe und dann oft aber doch nicht viel dahinter, Hauptsache angeben und auf dicken Macker machen).

Aber wenn man bei der Hendrix-Nummer mal ganz genau hinhört, wie die Staufer bei den gezupften Zwei- oder Dreiklängen ganz subtil und sensibel mit leicht unterschiedlichen Zerrstufen am Amp reagiert, und trotzdes warmen Grundklanges oben die Höhen dezent glitzern lässt, das ist wirklich stark. Das bietet mir als Spieler einfach noch ein besseres Feedback zu meinem Anschlag.

Um bei dem Vergleich mit dem frechen Jungen zu bleiben, kommt mir die Staufer eher wie ein tiefgründiger graumelierter Herr vor, der auch die leisen Töne zu schätzen weiß und sich als sensibler Gesprächspartner erweit, der auch gut zuhören kann. Die Fender ist da eher sofort auf 100%, mehr so eine schwarz-oder-weiß-Gitarre.

Ich denke, beide Gitarren können je nach Genre, Bandbesetzung und akustische Umfeld mal mehr oder weniger vorne liegen.

Trotzdem bin ich sehr erfreut und ein wenig geplättet, was für eine gute Qualität Fender da mit der aktuellen Serienproduktion abliefert. Respekt. Dazu kommt ein toller flacher Hals mit einer ganz dünnen und matten Lackierung auf der Halsrückseite (mag ich sehr sehr gerne, ich schwitze viel, nach zwei Stunden Gig ist der offene Hals von der Staufer oft richtig nass und saugt sich voll, dann klebt der Daumen und irgendwie klingt der nasse Hals dann auch nicht mehr so gut, aber das kann auch einfach der EIndruck sein, weil meine Ohren bei solch langen Gigs irgendwann ermüden).

Nun freue ich mich auf nächsten Montag, da kann ich in Paderborn auf der Monday Music Session die neue Fender Fender ausprobieren. Dort ist ein recht lautes Umfeld, die Jungs nehmen da alle Instrumente ab und fahren ein ganz schönes Brett mit fetten Subwoofern (wäre in Detmold bei den ganzen Musikpolizisten und genervten Kneipern unmöglich...). Mal sehen, welche der beiden Gitarren sich da in dieser Situation am besten machen wird.

Gruß Martin


Re: privater Strat-Shootout

Hallo Thomas,

Die Staufer hingegen klingt sehr orchestral, edel und etwas scoopy, also mit mehr bottom und top end, aber deutlich anders. 

Das könnte jetzt aber auch an den Kloppmann Pickups liegen. Streng genommen müsste ich jetzt einfach mal die Schlagbretter austauschen und dann genau das gleiche noch einmal einspielen.

Aber mein Gefühl sagt mir, dass der Grundcharakter der Stuafer trotzdem so bleiben würde. Das fühlt sich schon beim spielen rein haptisch oder taktil an. Ich habe ja gerade meine VSV-Trem-Hassliebe (funktioniert so gut, aber klingt nicht gut) abgebaut und gegen ein ABM 5050s ausgetauscht. Und ich war echt überrascht, dass sich das Spielgefühl und der trockene Klang gar nicht mal viel verändert hat (ein wenig mehr Silberglanz, aber nicht unbedingt mehr Twang). Ein Callaham-Trem ändert da doch noch mehr, aber da passt der Block nicht in die Staufer weil zu groß.

Aber zusammen mit meiner 79er Strat (mit dem gestoffelten Callaham Vibrato) habe ich jetzt drei klasse Strats am Start, die alle verwandt aber dennoch unterschiedlich klingen. Eine von den Dreien muss dann eben reichen für die Aufgaben, die ich so zu spielen habe.

Oder anders gesagt: Melde jetzt hier und heute ganz offiziell Ende meiner Strat-Sound-Suche an! :-) 

...zumindestens für die nächsten Tage! :-)
Beim ABM 5050s ist ja noch ein alternativer Messingblock dabei, den möchte ich natürlich gerne  auch noch ausprobieren.

Gruß Martin 


Re: privater Strat-Shootout

Hallo Diet,

beide Beispiele sind clean.

Verzerrt stellt sich das Bild noch einmal etwas anders da.

Die Fender ist mit ihrem klingeligen Hochmitten-Sound eher etwas für weit aufgerissene Marshal Plexis mit zurückgedrehten Höhen. AN einem Fender-Amp mit Bodenpedalen kriege ich da keinen warmen singenden Sound hin (okay, da könnte man natürlich auch eine HSS Strat nehmen oder gleich eine Les Paul). Aber mit der Staufer geht das. Für tragende Lead-Soli fühle ich mich auf der Staufer sicherer. Das gilt auch für balladeske Akkordumspielungen.

Aber wenn es um percussive funky Rhythmusgitarre geht, dann würde ich jetzt wohl eher zur Fender greifen.

Gruß Martin


Re: privater Strat-Shootout

Tja, leider für mich out of reach. Ick kann so mit dem Daumen nicht spielen. Und die Voicings funktionieren halt nur am besten mit dieser Daumentechnik.

Gruß Wolfgang

: Hi ferdi,
: hier hab ich dir noch ein Video, bei dem man schön auf die Pfoten schauen kann ;-)
:
https://www.youtube.com/watch?v=ZVz35NeQs4w
: Mir gefällt das ... denn es ist zu allem Überfluss auch noch auf einer ollen Japanischen JV Strat gespielt und klingt immer noch  ;-)

: Gruß
: Stoffel 


Re: privater Strat-Shootout

Lol, der war echt gut, Martin!

Aber im Ernst, hab dein Video noch mal angeschaut, du spielt da alle Basstöne, mit dem Zeigefinger, musst dann aber ganz flink wieder weg, wegen der Voicings. Der Mensch im Stoffelvideo läßt den Daumen da kleben und der Basston klingt in der richtigen Länge. Und das kann ich eben nicht......................

: Wolfgang, erzähl kein shice!
: Du schaffst das!
: Eines von Flatjamboos Fotos der Aussensaiter Session XXII


Re: privater Strat-Shootout

Hi Martin,

cooler Vergleich, erinnert mich irgendwie daran, das meine Strat seit Monaten ein einsames Leben im Koffer, bei mir im Kleiderschrank fristet.

Hat sie eigentlich nicht verdient, irgendwie hab ich aber gerade keine Lust auf Strat.

Die Strat vom Jürgen fand ich trocken gespielt schon ganz schick. Mir würde lediglich die Farbe der Kopfplatte nicht gefallen, das ist aber nur ein Detail und im Zweifelsfall auch änderbar bzw. meinem sehr eng gestecktem Idealbild einer Strat geschuldet.

Im Video gefällt mir die Fender besser, weil sie etwas präsenter daherkommt. Da so ein Video aber eigentlich gar nichts aussagt, kann man die Aussage am besten auch gleich wieder vergessen.

Deine Staufer war jetzt nicht 100% mein Geschmack, da gefällt mir die vom Michael besser. Aber auch das ist nur eine persönliche Meinung. Eine Top-Gitarre ist es ohne jeden Zweifel und wahrscheinlich sehe ich das beim nächsten Anspielen genau andersherum. 
Ich fand aber auch deine Mapleneck Strat vor dem Umbau tierisch. Danach nur noch gut. Ob das jetzt an Gitarre, oder an meiner Stimmung beim Antesten lag, könnte ich heute auch nicht mehr sagen.

Wenn ich jetzt noch weiter schreibe, hole ich meine Strat gleich doch noch aus dem Schrank... ;-)

Viele Grüße aus Nostratnocryistan
Uwe