@Thomas ibanizer : ne ne, was unser Martin sucht hat nix mit Kompression des Amps zu tun... Martin will auch mal beim relativ leisen Vibroluxen den ultimativen Strat Klingelingeling- und Nöck ohne "Sprünge" hören, - denke ich jedenfalls. :
Moin Stoffel,
schon klar. Ich hob einzig auf den Aspekt möglicher Dynamikunterschiede auf Grund wechselnder Saitenstärken ab. Wenn es überhaupt einen Unterschied gibt (dünnere Saiten speichern die Anschlagsenergie anders, nämlich mit höherer mechanischer Amplitude, sprich, sie lenken stärker aus), dann wirkt die Kompression, die jeder Gitarrenamp, auch der dynamischste, hat, dem eh entgegen. Jeder erträgliche Gitarrenamp komprimiert, will sagen, das Amplitudenverhältnis, das am Anfang der Signalkette steht, ist am Ende der Signalkette ein anderes, geringer. Die Energie wird anders umgestetzt, was sich auf den RMS auswirkt, und natürlich klanglich. Ergo: um Lautstärkeunterschiede braucht man sich keinen Kopf machen, wenn man z.B. eine g-Saite innerhalb eines Saitensatzes durch eine andere Stärke ersetzt.
Wenn sich Unterschiede ergeben, dann wohl am ehesten in der Ausklingphase. Die Formanten werden sich über die Zeitachse anders verhalten. Oder im Gitarristensprech gedacht, das Obertonspektrum wird ein anderes sein.
Ob besser oder nicht? Ob Klingeln oder Mittennöck? Hm. Ausprobieren, hören, Eindruck verschaffen. Da man eh keine idealen Laborbedingungen hat (und keinen anschlagsstabilen Robotor mit entsprechender Vorrichtung zur Meßwertprotokollierung), gibt es wohl keinen anderen Weg als es einfach mal zu testen.
Ich selbst finde dünne Saiten in Eb-Stimmung absolut endgeil. Wenn man eine Strat klanglich aufwerten will, dann am ehesten so. Ich spiele übrigens 009-042 auf Stratmensur (010-046 auf Gibsonmensur). Den Klang dickerer Saiten mag ich nicht besonders, sie sind mir zu stabil in den Formanten. Nix für mich. Ich mag diese Unberechenbarkeit von dünneren Saiten, z.B. auch eigentlich unerwünschte Nebengeräusche wie Fretbuzz bei härterem Anschlag, die klangliche "Festigkeit" dickerer Saiten hingegen sind eher nicht mein Fall.
Ich sehe aber auch, dass es Stilrichtungen gibt, die mit dem Klang dickerer Saiten eher bedient werden können, was weiß ich.. Surfsounds oder manche Countrysachen (Albert Lee spielt aber ziemlich dünne Saiten, wenn ich mich nicht irre.. woraus man ableiten kann, dass man sich als Musiker nicht von der Stilschublade erdrücken lassen sollte, sondern -im Gegenteil- diese gestalten kann und darf)
Grüße Thomas