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(Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Eh Hey. Ist mir schon fast peinlich, diesen Thread zu eröffnen - aber ich spiele Gitarre, Akustikgitarre. Habe vor fast einem Monat zum garantiert vierten mal wieder damit angefangen, die letzten Jahre hatte ich wohl irgendwie nicht genügend Power und Durchbeißungs-Vermögen. Na ja, anyway. Jetzt macht es mir auf jeden Fall wieder Saß und Juchhu und so, das einzige Problem ist, dass ich fürchterlich untalentiert bin. Ich kriege Kopfweh von meiner Musik...

Hat irgendjemand Tipps oder Ratschläge, wie ich meine Klampfe so bearbeiten kann, das ich keine körperlichen oder seelischen Schäden davontrage? Ich meine, eine Karriere als zweiter Jimi Hendrix habe ich mir eh schon abgeschminkt, aber wenn ich es irgendwie schaffe, mit meiner Musik klar zu kommen, wäre das echt mega-toll. Und jetzt kommt mir nicht mit Üben, hehe. Ich übe regelmäßig und mache auch kleine Fortschritte, aber es klingt halt immer noch scheisse...

Hhmm. Frage mich gerade, ob sich überhaupt jemand melden wird, schließlich stand oben, dass man auf die Post von Vollidioten gar nicht erst antworten soll - never mind.

N.


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Hallo Noia Para,

wenn Du gerade vor einem Monat wieder angefangen hast, bin ich versucht zu sagen:

üben übt. Ich glaube die meisten der Jungs hier haben tausende Std. mit ihrem instrument verbracht + sind immer noch am Dazulernen.

Um spezifischere Hilfestellungen geben zu können müsste man schon eine präzisere Diagnose haben oder mal was sehen/hören...

Grüsse,

teleman


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Gudn,

ich habe mich jahrelang gefragt, warum die Musik, die ich richtig gerne höre, und die Musik, die ich in der Lage bin, selbst zu machen, so wenig deckungsgleich sind.
Bis ich dann nach Jahren per Zufall alte Aufnahmen, die ich damals(tm) zum fremdschämen fand, mitten im Mix mit anderen Songs aus der mp3 Library reingespült bekam, und bevor ich realisierte, dass das meine Band ist, fand ich es ziemlich cool.

Was ich damit sagen will: gerade, wenn man eigene Sachen macht, ist man so sehr auf das fokussiert, was man selbst als ungenügend erkennt, dass man das vorhandene gute gar nicht wahr nimmt.

Mittlerweile versuche ich mich locker zu machen; macht mir "mein" spiel spaß? habe ich freude daran, dem instrument (krumme) töne zu entlocken? ja? ok, der rest ist egal.

gruss
Tom

ps: herzlich willkommen im forum!


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Moin grosses N,

hmmm, also sehe ich das richtig; Spaß und Juhuu und gleichzeitig Kopfweh? Ich würde mal sagen, mit sich selber unzufrieden zu sein, was das musikalische Können angeht, ist (zumindest für mich) der Motor, der antreibt. Warum willst du spielen? Weils bei den Hühnern gut ankommt, oder weil du ohne Musik (respektive Gitarrespielen) nicht kannst? Wenns ums zweitere geht, kommt jetzt ein unheimlich tiefschürfender Ratschlag: bleib einfach dran. Setzt dir mittelfristig Ziele, die du per Üben erreichen willst. Wenns geht: Nimm auf, was du spielst. Übe. Nimm's wieder auf. Vergleiche, wie du was vor vier Wochen gespielt hast (Aufnahme), mit dem aktuellen Stand. Du wirst Fortschritte hören. Nicht ungeduldig werden. Unzufrieden sein ist ok, aber nicht dauernd. (Aber immer noch besser als unrealistische Selbsteinschätzung.... ey, Dieter, isch kann singen, ey, meine Oma sagt das auch, isch schwöre, ey, gib mir noch ne Schangse, im Recall blas isch eusch weg, ey Dieter....)

Nähkästchen auf: Als ich nach der ersten Zeit auf der Gitarre Songs von Santana mitdudeln konnte, hielt ich mich für einen Gitarrengott. Dann hab ich zum ersten mal "Friday Night in San Francisco" gehört, und alle Zähler gingen auf Null zurück.

Dranbleiben. Klingt platt, ist aber der einzige Weg.

Grüße,

Andreas


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Hi Andi,

>> Nähkästchen auf: Als ich nach der ersten Zeit auf der Gitarre Songs von Santana mitdudeln konnte, hielt ich mich für einen Gitarrengott. Dann hab ich zum ersten mal "Friday Night in San Francisco" gehört, und alle Zähler gingen auf Null zurück.

Na bravo, habe eben ne Weile in meinem Keller mit Strat und meinem neuen BB preamp herumgejammt und ich dachte, - hey is doch gar nicht mal so schlecht ... Jetzt kommt du umme Ecke und ich Trottel hör mir dieses "Friday Night in San Francisco"an ...  ;-)

Servus
Stoffel 


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Hi,

mit sich selber unzufrieden zu sein, was das musikalische Können angeht, ist (zumindest für mich) der Motor, der antreibt.

so ist das auch bei mir. Eindeutig.

Ich übe, das, was ich über das Beherrschte hinaus können möchte, einfach genau 3000x. Weiß ich nicht, was genau ich möchte oder wie das geht, frage ich jemanden, der mehr davon versteht wie ich. Sich nur im eigenen Saft zu drehen ist für mich der falsche Weg.

Gruß, Ferdi


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Hallo ihr Lieben,

ja ja, Friday Night..., das war damals Mitte der 80er schon sehr in Mode.

Fast "jeder" hat mir damals erzählt, dass ich das jetzt hören muss. Und brav wie ich war, habe ich mir das auch gefühlte 10.000-mal angehört, um es zu verstehen und zu lernen. Dabei hat es mir nie gefallen und spaß hat die Beschäftigung damit auch nicht gemacht.

Lass dir also nichts erzählen, ich weiß, es ist hart, aber irgendwie musst du selbst herausfinden, wo für dich die Reise beginnt und wo sie hingeht.

Ich werde jetzt bald 45 Jahre alt und bin noch immer auf der Suche. In den letzten zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Soulmusik der 60er und 70er Jahre, und so ganz langsam habe ich da das Gefühl, so einigermaßen zu wissen, was ich da tue.

Gruß Martin


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!


: Bis ich dann nach Jahren per Zufall alte Aufnahmen, die ich damals(tm) zum fremdschämen fand, mitten im Mix mit anderen Songs aus der mp3 Library reingespült bekam, und bevor ich realisierte, dass das meine Band ist, fand ich es ziemlich cool.
Hallo Tom 

das ist mir ähnlich gegangen. als ich nach langer langer zeit mal wieder alte aufnamen gehört habe, dachte ich auch, war doch ganz gut. ich hatte es viel schlechter in erinnerung.

selbst die aufnamequalität war annehmbar, obwohl mit micro in den kasettenrekorder:-)

gruß lothar


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

es klingt halt immer noch scheisse...

Moin N.

Und, wie soll es klingen?

So wie HendrixvanHalenSantana oder PacoEmmanuel?

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt. Da hilft nüscht. Also Üben oder Trainieren ist unausweichlich.
Aber wichtig ist, finde ich, das man Spass hat an dem Instrument, egal ob Akustik oder Stromgitarre.
Ganz schlecht sollte die Gitarre auch nicht sein. Gerade bei Anfängern mit akustischer Gitarre spielt die Qualität des Instrumentes eine nicht gerade kleine Rolle.
Wenn man als Beginner schon Probleme mit Akkorden oder Läufen oder Barréeakkorden hat, ist eine schlecht eingestelle Gitarre nicht wirklich hilfreich.
Es muss aber auch keine teure Gitarre sein.

Ich habe manchmal Gitarrenschüler, die nicht mal wissen, wie man eine Gitarre hält. Trotzdem sind sie in der Lage nach kurzer Zeit einige Stücke spielen zu können. Kein Fingerstyle oder E-Gitarrenriffs, mehr Campfiremusik, aber eben mit Spass.
Ich würde für die ersten Steps einen Lehrer empfehlen.

Danach kann man autodidaktisch mit Internet & Co ganz gut vorwärts kommen.

Eddie Wagner macht das ganz gut; musste mal googeln.

Glück Auf

Andreas

(BTW, Saturday Night in SF ist gar nicht sooo schwer, ich kann das nicht mehr spielen, aber das ist eine andere Geschichte)


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Boah, ist ja echt der Wahnsinn. Vielen lieben Dank für eure Antworten! Ich hätte niemals erhofft, in so kurzer Zeit so viele Rückmeldungen zu erhalten, ich dachte immer, das Forum hier wäre für erfahrene Musiker?

Um mitreden zu können, habe ich mir gerade 'Friday Night in San Francisco' angehört. Guter Gott, wie viele Finger hatten die beiden Gitarristen? Bbrr...hat sich jemand von euch eigentlich schon mal beim Üben den Finger verrenkt?...Ernsthafte Frage!

Gut, back to the topic. Ich lebe in einem Musikerhaushalt, man kann bei uns kaum laufen, ohne über irgendwelche Instrumente zu stolpern, die manchmal ziemlich kurios aussehen und Namen tragen, die nach italienischen Pastagerichten klingen. Meistens schnappe ich mir irgendeine Gitare, die irgendwo rumgammelt. Das Instrument, auf dem ich jetzt 'spiele', ist so ein NoNameTeil und klingt auch ziemlich nach rumgegammelt-und-aufgeschnappt, aber immerhin klingt es nach Gitarre. Offene Stiimmung hört sich wirklich gut an, vielen Dank^-^ Müsste halt bloß den Besitzer der Gitarre um Erlaubnis fragen.

Wonach es klingen soll? Kunst drückt aus, was die Künstler gerne wären. Man macht Kunst, um seinen Träumen nachzugehen, nicht um irgendjemandem zu gefallen - oder?

Und jetzt gerade nehme ich Unterricht - oder etwas Unterrichtsähnliches bei meinem Vater - und yeah...

N.


Re: (Privat) Bräuchte Hilfe von alten (älteren), erfahrenen Hasen?!

Moin N.

ich dachte immer, das Forum hier wäre für erfahrene Musiker?

steht das irgendwo im Kleingedruckten? :) Und wenn, dann ist es im Idealfalle ja so, dass die Erfahreneren die weniger Erfahrenen an ihren Ehrfahrungen teilhaben lassen, so diese das möchten... (wäre es dir lieber gewesen, als Neuling erstmal zünftig gedisst und abgewatscht geworden zu sein, was, so munkelt man, durchaus in anderen Musiker Foren Gang und Gäbe ist...?!?)
Um mitreden zu können, habe ich mir gerade 'Friday Night in San Francisco' angehört. Guter Gott, wie viele Finger hatten die beiden Gitarristen? Bbrr...hat sich jemand von euch eigentlich schon mal beim Üben den Finger verrenkt?...Ernsthafte Frage!

Ohhhhh je. Ich hab's fast geahnt: wenn ich FNISF erwähne, treibt das ungeahnte Blüten, dabei sollte das nur ein Beispiel sein für "besser gehts immer" - aber keinesfalls ein oder gar das gültige Ziel für jeden Gitarristen - was man gerne auf seinem Instrument können möchte, und was nicht, ist, zum Glück, reines Privatvergnügen!

Verrenken kann man sich die Finger eher nicht, technisch gesehen, aber die eine oder andere Übung kann schon mal unangenehme Gefühle verursachen (z.B. Überstreckungen o.ä. bei Chords oder Skalen etc.). Es ist wie im richtigen Leben, man sollte halt wissen, wann's genug ist und man besser mal ne Pause macht. Nach dem Motto "viel hilft viel" zu üben, kann eine Zeitlang produktiv sein, hat aber auch deutliche Grenzen.

Grüße,

Andreas