Hallo Aussensaiter,

als sonst stiller Mitleser habe ich doch jetzt auch mal ein Anliegen.

Als mein privates musikalisches Projekt für 2014 möchte ich gerne Bossa-Standards mit Gitarre und Diatonischem Akkordeon aufnehmen und zwar analog. Damit meine ich aber keine High-End Bandmaschine, sondern so ein Teil, das mit herkömlichen Kassetten arbeitet. Angesichts der fortgeschrittenen Digitaltechnik kann ich das klanglich rational nicht begründen; ich habe einfach Lust noch mal ein Projekt mit und auf dem Medium Kassette zu machen.

Ich selber hatte nur einen normalen Stereokassettenrecorder für den Proberaum, daher muss ich erst ein Vierspurgerät auftun. In meinem Bekanntenkreis hat zwar fast jeder Erinnerungen daran, aber kein Gerät mehr. Ich habe mittlerweile schon den Kleinanzeigen- und Ebaymarkt sondiert, wo zwar immer mal wieder was angeboten wird, aber nicht in meiner Nähe.

Deswegen meine Frage/Bitte an Euch: Hat vielleicht einer von Euch noch einen funktionierenden Kassettenvierspurrecorder herumstehen, den er eventuell abgeben würde?

Und falls nicht, kann er ja trotzdem den Strang um ein paar melanchonische Zeilen aus dem Zeitalter der dünnen Bässe, des Rauschens und des Leierns ergänzen.

Nostalgische Grüße,
Thorsten

Hallo Thorsten,

: Und falls nicht, kann er ja trotzdem den Strang um ein paar melancholische Zeilen
aus dem Zeitalter der dünnen Bässe, des Rauschens und des Leierns ergänzen.

mit dem größten Vergnügen. Über viele Jahre bestand meine Playlist für lange Autofahrten
aus einem umfangreichen Set an TDK und Maxell C90-Kassetten,
die ich in liebevoller Kleinarbeit aus meinem LP-Bestand gespeist habe.
Als ich mich zuletzt in der Bucht umsah, fand ich diese Kassetten in NOS für 30 Euro.
Da wusste ich, dass für mich diese Zeit vorbei ist :-)

Grüße,
Michael

Hallo Thorsten,

schöner Thread !

Wir machten vor langer Zeit auch Aufnahmen mit einem Tascam Portastudio 424 - 4 Spur Kassettendeck. Ich könnte wetten, das Ding liegt noch irgendwo auf dem Dachboden im elterlichen Haus unseres damaligen Gitarristen ...

>>Und falls nicht, kann er ja trotzdem den Strang um ein paar melanchonische Zeilen aus dem Zeitalter der dünnen Bässe, des Rauschens und des Leierns ergänzen.
Schwelg ... TDK Kassetten, Bandsalat, Radiomoderatoren die in die Aufnahme quatschen .... irgendwo habe ich noch alte Rockpalastaufnahmen, ei ei ei ...
Ich habe ewig gespart um mir endlich ein "Referenzklasse-Kassettendeck" (damals gab es noch Ranglisten in den Audiozeitschriften...) zu kaufen. 

Vor nicht allzu langer Zeit ist mir das Ding beim Aufräumen in die Hände gefallen und ich hab es dann in der Bucht versenkt ... - eben hat mich fast der Schlag getroffen als ich das hier und den Preis gesehen habe  ... ;-( 

Viel Spaß bei deinem Projekt.

Gruß vom
Stoffel, der im Auto immer noch Kassetten hört.

Hallo Thorsten - ich wuerde mich ja sehr freuen wenn mein TOA 8(!)-Spur Kassetengeraet noch mal fuer die wahre Arbeit eingesetzt wuerde... Du muesstest es allerdings in London abholen, und klein ist es nicht...

Viel Glueck bei'm Suchen!

ullli

: Aufnahmen mit einem Tascam Portastudio 424 - 4-Spur-Kassettendeck.

Da hab ich einen Vorläufer davon (noch mit richtigen VU-Metern)

:  fast der Schlag getroffen als ich das hier und den Preis gesehen habe

Nun, einen Preis verlangen und einen  Preis erhalten sind zwei Dinge; aber bei den Audiophilen muß man auf alles gefaßt sein.

: : Aufnahmen mit einem Tascam Portastudio 424 - 4-Spur-Kassettendeck.
: Da hab ich einen Vorläufer davon (noch mit richtigen VU-Metern)

... den ich allerdings nicht her- oder sogar abgeben möchte; ausleihen sollte _grundsätzlich_ kein Problem sein: Ich wohne in Oberfranken.

Hallo Ullli,

welche Freude, wieder mal von Dir zu lesen!

Aktualisier mal Deine Mailadresse in der Registrierung und schau mal ins Hinterzimmer, da wirst Du dringend verlangt, Du Chaos-Agent!!!

Schönes WE noch und beste Grüße, Mathias

Hihi.

hier würde ich sehr gerne ein "like" drücken.

und ullli, mail mir mal deine aktuelle postadresse, deine platteneinkäufe sind jetzt gut abgelagert :)))

viele und erfreute grüße

Tom

Hallo thorsten (unbekannterweise),

ich habe noch ein Tascam- vierspur-Cassettenteil wo rumzuliegen;das Teil wurde allenfalls 5 Std. benutzt, sollte also noch problemlos gehen!Wenn das für Dich interessant wäre, lass hören.

Gruß,

teleman

Hall, liebe Gitarrengeminde.

Das ist etwas, was mich auch noch interessieren könnte. Gibt es denn noch solche Kassetten zu kaufen? Und lässt sich das dann danach auch ohne Probleme digital umwandeln bei Bedarf?

Gruß. Marc

Moin Marc,

>>Gibt es denn noch solche Kassetten zu kaufen?
Guggst du z.B. hier 

>>Und lässt sich das dann danach auch ohne Probleme digital umwandeln bei Bedarf?
Warum denn auch nicht ? Der A/D-Wandler wurden ja erfunden um analoge Signale in digitale Signale zu wandeln. Ob das zu wandelnde analoge Signal nun aus deiner Gitarre kommt oder von einer Bandmaschine / Kassettenrecorder ist dem Wandler ziemlich Banane ;-)
Und weil dem so ist, kann man z.B. CDs von Lenny Kravitz kaufen und das obwohl der bekennender "Vintage Studio-/Audio Freak " ist... Hier ist ein netter Artikel (unten Links Seite 1,2,3)

Gruß
Stoffel 

Hallo Aussensaiter,

danke für die Resonanz und die netten Angebote. Ich wohne übrigens im Ruhrgebiet und bin regelmäßig in Aachen, daher fallen Oberfranken und London leider aus.

Ich habe gestern meine Mutter besucht und habe ganz unerwartet ein (Viertel-Spur) Tonbandgerät aus den 70ern (Achtung: im wahrsten Sinne des Wortes:) abgestaubt. Es handelt sich um ein Grundig TK 2400 FM.

Das unterstützt laut Bedienungsanleitung eine Playbacksynchronaufnahme, d.h. es ist eine Art 2 Kanal "Multitracker". Damit werde ich jetzt mal ein wenig herum spielen, sobald ich den Kabelsalat aus DIN/Chinch adaptern geordnet habe. Es reicht ja zumindest für eine minimale zweispurige Monoaufnahme von Gitarre und Akkordeon.

Solche Geräte müssten ja eigentlich auch einige von Euch bessen haben oder immer noch besitzen:

1) Hat man zu der Zeit in Mono aufgenommen? Denn der Aufnahmetonkopf kann immer nur eine Spur von vieren auf einmal beschreiben.

2) Kennt ihr einen Trick, ohne zweites Bandgerät, eine Ping Pong Aufnahme (Bouncing) zu machen?

Viele Grüße,
Thorsten

Hi,

Ein Spulentonband ist schon was reelleres für Aufnahmen als dieses Kassetttengeleier. Wenn man mit 19/sec aufnimmt, taucht sogar der Klang.

: 1) Hat man zu der Zeit in Mono aufgenommen? Denn der Aufnahmetonkopf kann immer nur eine Spur von vieren auf einmal beschreiben.

Viele Stereogeräte hatten eine Overdubfunktion: eine Spur wurde abgespielt, während die andere aufgenommen wurde. Die aufgenommene konnte dann auf die andere überspielt werden. Je öfter man das gemacht hat, desto beschissener klang das Ergebnis.

Ich bin jedenfalls heilfroh, dass man so problemlos am Rechner aufnehmen kann und verstehe nicht, warum man sich mit Analogtechnik das Leben unnötig schwer machen muss. Richtig gut, oder nach Aussage der Freaks sogar besser, klingt es nur mit professionellen Bandmaschinen, und die sind immer noch richtig teuer. Ich hab mir mit Overdubs, Tascam, Idefix Playalong etc. immer ein Loch in den Arsch geärgert. Die ganzen Scheiß-Kassetten sind vor ein paar Jahren in den Plastemüll gewandert, meine teures Uher Doppel-Tapedeck ging für einen Zehner in der Bucht weg.

ne schöne Jrooß, Mathias

Hallo Mathias,

was Du über den Rechner sagst sehe ich im Grunde auchso. Ich finde Digital-Technik per se nicht doof und würde es sowas nicht geben, dann würde ich es auf jeden Fall vermissen (um nicht zu sagen, ich würde es erfinden :-)).

Ob Analog besser klingt oder nicht, das ist nicht meine Herangehensweise bei diesem Projekt.

Ich hatte ja eingangs geschrieben, dass es keine rationale Überlegung meinerseits ist. Es geht da um das Gefühl, das Arbeiten an sich mit einem im Vergleich zu einer SD-Karte oder Festplatte begreifbaren Medium. Keine komfortable virtuelle Spuranzeige einer DAW. Es gefällt mir die physische Anwesenheit eines Tonträgers, der sich bewegt und Geräusche macht, klackert rauscht und ganz minimalistisch simpel ist.

Das schafft für mich einen interssanten Kontrast zur digitalen virtuellen Welt. Hätte ich früher damit gearbeitet, dann würde ich die Altlast vielleicht auch verkaufen.

Insofern geht es mir auch nicht um einen studiomäßig guten Klang, sondern um einen Klang mit einer bestimmten Attidtüde. Es ist so ein bischen wie Zelten. Warum im Zelt übernachten, wenn man auch den Wohnwagen mitnehmen kann. Oder anders gesagt:

Vielleicht will einfach mal wieder ein Stück zu Fuß gehen :-)

Viele Grüße,
Thorsten

Hi Thorsten,

dein Posting erinnert mich an die Zeiten, in denen es im Studio immer eine Weile brauchte, bis man einen neuen Take einspielen konnte, weil das Band erst zurückgespult werden musste. Da hörte man auch immer so lustig das Anfahren und Bremsen des Bandes im Kopfhörer.

Und schneiden war die Hölle, habe da mal zugeguckt (Band in der Schiene, mit verschiedenen "Presets" (Winkeln) für die Rasierklinge).

Aber eins ist heute wie damals bei den Tonmeistern an unserer Musikhochschule gleich geblieben:

1) Der unmittelbare Roughmix klingt viel besser als der endgültige Mix.

2) Den endgültigen Mix gibt es erst nach Jahren, wenn man sich kaum noch an die Produktion erinnern kann und die Lust auf die Aufnahme schon verloren hat.

Und deshalb liebe ich die Digitaltechnik, da kann ich mir schnell die ganze Produktion mit nach Hause nehmen, um die lästigen Schneide- und Säuberungsarbeiten, Takes auswählen usw. zu erledigen.

Gruß Martin