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(Aussenjam 22) Kleopatra

Jungens,

wisst ihr noch, in was Kleopatra gebadet hat? In Eselsmilch!

Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der Badewannen-Freak, sondern eher der Typ "Warmduscher", aber irgendwo in den Weiten des Internets gibt es ein Zitat von einem ehemaligen Musiker von Frank Zappa, der hat sinngemäß gesagt: "Frank's guitar solos were so incredibly loud; on stage, we were bathing in his sound."

Diese Aussage hat mich, das gebe ich gerne zu, immer unglaublich neidisch gemacht: Eine Gitarre so aufdrehen, dass der Rest der Band gebadet wird und das auch noch gerne mit sich machen lässt - das war mir nie vergönnt.

Wenn ich also mal in meinen eigenen Sounds baden möchte, muss ich mir meine Eselsmilch zu Hause zubereiten. Dafür eignet sich hervorragend der Backingtrack Nr. 22: sphärisch, räumlich, nicht zu kompliziert: toll.

Das folgende ist darum einfach nur ein Soundbad. Auch wenn man es kaum hört, sind es zwei Gitarren, die sich abwechseln: Zum einen meine Staufer Strat, die auf jeder Session und auf praktisch jedem Aussenjam zum Einsatz kommt.Zum anderen meine grüne Starfield; vor langer Zeit gebraucht auf Ebay erworben. Die ist nahezu komplett Waldenmaierisiert und hat sich, wie man hier sehen kann, zu meiner absoluten Live-Lieblingsschnecke entwickelt: leicht, vielseitig, verlässlich, unzickig - wenn ich daran denke, dass ich vor ca. 4 Jahren kurz davor stand, sie zu verkaufen, bricht mir nachträglich der Angstschweiß aus.

Starfield kommt am Anfang, nach vier Tönen dann schon die Staufer Strat (die so ein bisschen nach pacifier klingt), und ab 1:16 wieder Starfield.

Kleopatra


Immer sauber bleiben, euer Michael.


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Hi Michael,

hab gerade "gebadet". Toll, dass immer wieder auch alte Aussenjams noch mal aufgewärmt werden und dabei richtig frisch klingen. Beide Gitarren erste Sahne, mir gefiel die Staufer Strat noch etwas besser. War eigentlich Gilmour ein Schüler von dir (manchmal meinte ich Ähnlichkeiten zu hören). Äh, bin wahrscheinlich Banause, aber was is' waldenmaierisiert?

Gruß
Edgar 


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Lieber Michael,

obwohl ich bekennender Warmduscher bin, habe ich mir ein Bad eingelassen.
Ich staune, was unter kundigen Hände aus so einem doch eher schlichten Backing entstehen kann.
Mir gefallen besonders die kleinen Haken und Ösen, die am Ende der Töne nachklingen. Sehr cool.

Sei gegrüsst,
Michael


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Hallo Michael!

Gefällt mir sehr gut! Sehr melodiös und kontrolliert aufgebaut, ich habe ja immer darauf gewartet, dass irgendwann die Pferde mit dir durchgehen und du die chromatischen Triolen abfeuerst...

Aber zwischen den langen Tönen blitzt immer wieder deine grandios lockere Phrasierung durch, für die ich dich immer abknutschen könnte!

Was ich witzig finde: Ich habe gerade noch mal in meine Version reingehört, und abgesehen davon, dass dein relaxtes Timing um Längen grooviger ist, und dein Sound durch das Axe viel klarer, offener und brillianter ist, sind wir uns bei diesem Track gar nicht mal so unähnlich. Jedenfalls ist das Wort Gilmour da auch vorgekommen :-)

Und noch am Ende: deine Staufer klingt in meinen Ohren viel lebendiger als der grüne Frosch...

Herzliche Grüße,

Martin


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Lieber Edgar,

(...) mir gefiel die Staufer Strat noch etwas besser.


Tja, das ist wahrscheinlich fast schon unvermeidlich: Fast jedem gefällt diese Staufer Strat neben einer anderen Gitarre besser. Mir geht es übrigens genauso. Ich wollte nur die grüne mal zu Ehren kommen lassen, denn sie klingt irgendwie auch nicht schlecht, und ich bin bei Auftritten immer sehr dankbar, dass ich sie habe.

Äh, bin wahrscheinlich Banause, aber was is' waldenmaierisiert?


Das ist in der Tat eine Banausenfrage, aber ich will sie trotzdem ausnahmsweise mal gerne beantworten. Der Ausdruck "waldenmaierisiert" kommt aus dem Schwäbischen und ist eine Ableitung aus dem Namen "André Waldenmaier" (Staufer Guitars). Man gebraucht den Begriff "waldenmaierisiert" insbesondere für Saiteninstrumente (zumeist Gitarren, nur gelegentlich Bässe), die durch Waldenmaiersche (sic!) Hände gegangen sind. Im Detail kann es sich um Bundierungen, Abrichtungen, Pickups, Vibratosysteme, Mechaniken uvm. handeln. Nur ganz selten wird der Terminus "waldenmaierisiert" mit weiteren Attributen in Zusammenhang gesetzt; so ist bspw. der Ausdruck "vor-waldenmaierisiert" für Gitarren, die noch nicht durch Waldenmaiersche Hände gegangen sind, nahezu ungebräuchlich. Dennoch sind hier klärende Varianten denkbar: Meine Staufer Strat ist zB "voll-waldenmaierisiert", während die Starfield es nur bis "teil-waldenmaierisiert" geschafft hat, was aber in der Natur der Sache liegt. Und eine persönliche Anmerkung zum Ausklang: Von den sieben elektrischen Gitarren, die bei mir zu Hause rumstehen, sind nur zwei vollständig "un-waldenmaierisiert".

In der Hoffnung, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben, immer grüßend,

Michael (jacuzzi)


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Hi Michael!

Habe auch gerade gebadet, in dein Sound, wirklich gut mein lieber! Bei mir wirkt immer erst der Sound, dann die Melodie und am Schluss die Technik! Bei deinem Kleopatra habe ich alles auf einmal wahrnehmen und schätzen können: Klasse! So muss es sein, gutes Beispiel für musikalische Einfälle gepaart mit sicheres auftreten.

Well done! :-)

LG, Mimmo.


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Moin Michael,

sehr lässig gespielt - aber Methode "wir machen keine Gefangenen"!

Ich musste als erstes meine Lautstärke von 10 auf 1 reduzieren...

Die Staufer hat einen sehr schönen stratigen Sound - mit Biss.

Auch die neue Art wie jetzt spielst finde ich gut.

Da gibts 5 Marzipan Kugeln !!!

GruZZ *


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Hi Michael!

Übst Du Dich in Einfachheit innerhalb gesetzter Grenzen? :-)

Schön bluesig, toll phrasiert, trotz Freiheit im Metrum immer auf den Punkt gespielt.. gelernt ist gelernt..., und punktuell mit diatonischen und chromatischen Optionen, aus dem pentatonischen Basiscamp aus betrachtet also mit Luft nach nach oben (vor allem, wenn man Dich kennt), ohne dass Du diese auch tatsächlich ausprägst, sondern nur hie und da andeutest. Du könntest zwar mehr Feingefrickel, aber es braucht es nicht, sondern es ist so, wie es ist, reich genug und somit richtig.

Ich muss gerade mal wieder an Deine verbalen Einwürfe in den AS denken, z.B. die irgendwann einmal von Dir in einem Nebensatz erwähnte Wiederholung bzw., die Vermeidung der Neigung zur Vermeidung von Wiederholungen. Für mich ergab sich daraus der Gedanke, dass Wiederholungen wegen ihrer sinnstiftenden Wirkungen musikalisch zentral sind. Hört man deutlich an Deinen ersten Noten. Ich denke, es wäre dem verehrten Mr. Green nur schwer gelungen, mit noch weniger Noten noch mehr zu transportieren.

Grüße Thomas


Re: (Aussenjam 22) Kleopatra

Hi Michael,

>> Eine Gitarre so aufdrehen, dass der Rest der Band gebadet wird und das auch noch gerne mit sich machen lässt - das war mir nie vergönnt.

so so, ... und wem gehörte dieser orangefarbene Amp bei der letzten Eifelsession ?
Na egal, - der Jam jedenfalls is geil ... hier gibts mehr davon ;-)

Stoffel