Hallo zusammen,
man liest ja immer wieder im Forum, dass jemand auf der Suche nach Ersatzamps, -Gitarren oder sonstigen Havarielösungen ist. Aber ich frage mich oft, inwieweit die Angst vor einem Ausfall und der Aufwand z. B. einen Ersatzverstärker mitzunehmen wirklich gerechtfertigt ist.
Mich würde mal interessieren
1) welche Ausfälle hattet Ihr schon (auch bei anderen Bands mitbekommen)?
2) wie sieht Euer Backupkonzept aus? Das kommt ja natürlich auf den Rahmen Eurer Gigs an. (Es gibt da gewisse Unterschiede zwischen Jugendhausauftritten und Europatourneen :-)
Okay, dann fang ich mal an:
1) Ich hatte bei meinen Gigs (ca. 350) und vielen vielen Sessions noch nie einen Ausfall des Verstärkers (habe lange Zeit regelmäßig einen alten AC30 gespielt), oder der PA/Gesangsanlage zu beklagen. Während dieser Zeit wurde ein einziges Mal eine Gitarre komplett unspielbar (Umgefallen - Kopfplattenbruch). Saiten sind mir auf Gigs vielleicht weniger als 10 gerissen. Instrumentenkabel sind mir früher noch öfter kaputt gegangen, wenn dann aber meistens beim Soundcheck bemerkt. Seit ich konsequent Kabel mit guten Steckern einsetze kein einziges mehr. Effektgeräte sind mir auch noch nie kaputt gegangen. Ach ja, es sind mir schon Glas-Bottlenecks auf der Bühne zu Bruch gegangen. Einmal ein Bassdrumfell durchgeschlagen.
Während 30 Jahren habe ich als Konzertbesucher mitbekommen, dass sich einmal ein Bassverstärker und einmal ein Gitarrenverstärker verabschiedet hat. Jedoch relativ oft mitbekommen habe ich, dass eine Batterie für eine aktive Gitarrenelektrik oder für einen Sender während des Gigs leer wurde. Und das nicht nur bei Amateurbands.
2) Mein Backupkonzept:
Mir geht es darum handlungsfähig zu bleiben und jedes Konzert einigermaßen gut zu Ende spielen zu können. Dabei unterscheide ich je nach Wichtigkeit des Gigs.
Von jedem Kabeltyp eines mehr als gebraucht mitnehmen. Falls der Amp ausfällt spiele ich mit einer frequenzkorrigierten DI-Box ins Pult. Eine zweite Gitarre habe ich fast immer dabei, Ersatzsaiten sowieso.
Meine Meinung:
Das Problem wird überschätzt, Ausfälle sind sehr selten. Die Ausfallwahrscheinlichkeit kann ich noch um Einiges runterdrücken, indem ich das Equipment dementsprechend gut behandle und vor dem Einsatz teste. Der Aufwand für die jeweiligen Backupszenarien wird sich wohl danach richten, was bei einem Ausfall auf dem Spiel steht. Renommee, Vertragsstrafen, usw.
Könnte die eine oder andere Anschaffung, die unter dem Deckmäntelchen Backup gemacht wird vielleicht in Wahrheit mit G.A.S. zusammenhängen?
Viele Grüße
Dan