Hi,
wir machen uns viel zu viel Streß. Zu irgend ner CD n bißchen dazududeln, reicht völlig aus, um damit aufzutreten.
und viel Publikum ist völlig zufrieden damit. Das habe im im Abendprogramm des Hotels im letzten Urlaub mehrfach erlebt.
Viele gehen in erster Linie zu Livemusik, um sich mit Bekannten zu unterhalten - ein etwas aufgedfrehter JTM stört da eher - und um "Lieder" zu hören, die sie schon kennen. Geschätzte 3 von 10 gehen los, weil sie sich für die Musik, die handwerklich-künstlerische Eigenleistung der Band interessieren.
Je nach Location differiert das - wir haben schon vor 12 mäßig begeisterten Zuhörern gespielt und vor vollem, schwer begeisterten Haus (meist liegt es dazwischen), alles mit demselben Programm.
Unterhalb eines gewissen "Füllgrades" springt auch einfach kein Funke über. Ohne Response des Publikums macht es keinen Spaß zu spielen (ihr kennt das: direkt vor der Bühne niemand, und an den Wänden einige mit verschränkten Armen), und kaum jemand unter 3 Promille traut sich, als erstes vor der Bühne abzutanzen. Ist das Haus voll genug, gelingen gute Gigs viel leichter.
Und: je mehr Dämmfleisch, desto besser der Sound. Das finde ich absolut. Und ihr könnt mich alle steinigen, unterhalb eines Schalldrucks, der Unterhaltung vor der Bühne *deutlich* erschwert (JTM auf zehn Uhr), macht es MIR keinen Spaß, Rockmusik zu machen.
Gage: dass 100 pro Person dabei herausspringen, ist selten, egal, wieviel PA und Licht wir schleppen müssen, aber das ist für mich auch nicht so wichtig.Echt nicht. Ich möchte zB auch, dass das Licht so aussieht, wie unser Licht eben aussieht. Es freut mich, dass es überhaupt Wirte / Veranstalter gibt, die Bock haben, richtige Livemusik im Haus zu haben, und dass sie dabei nicht draufzahlen wollen, ist auch klar. Wichtig ist mir, dass sich Anschaffungen wie mal neues Licht oder Monitore oder auch mal ein Studiotag über die Gagen finanzieren lassen. Ob wir dafür einen Gig mehr oder weniger spielen müssen, ist mir eher egal.
Gruß, ferdi
