Guten Abend liebes Forum,
am vergangenen Freitag hat Ainsley Lister in der Bluesgarage in Hannover gespielt und ich hatte ich das Vergnügen, dabei zu sein. Bislang hatte ich nur beiläufig von ihm Kenntnis genommen, ich habe keine einzige richtige CD (nur Sikos, in die ich bislang aber auch nur kurz reingehört habe) von ihm und war eigentlich nur durch´s Schauen von YT-Clips auf das Konzert vorbereitet.
Es kam dann auch so, wie ich es schon vermutet hatte.
Schon nach einer halben Minute nach Konzertbeginn war klar, dass der Gitarrensound richtig nach meinem Geschmack, der Gesamtsound knackig, aber nicht zu laut und differenziert war, eine Band auf der Bühne stand und miteinander musizierte und nicht eine Gitarrist + Begleitmusiker-Formation, Mr. Lister vernünftige Songs schreiben kann und vor allem, dass die ganze Kapelle zusammen groovt. Es sollte also ein klasse Konzertabend werden.
Listers Songs sind nicht immer Jahrhundertwerke, ich finde aber, er arrangiert die ziemlich clever und hat immer wieder so kleine überraschende Breaks und Wendungen in der Hinterhand, die Spaß machen. Seine Stimme ist sicher auch von der Intensität z. B. der von Richie Kotzen unterlegen, dafür packt mich sein Gitarrenspiel mehr. Auch hier wieder der Vergleich zu Mr. Kotzen, der sicher spektakulärer spielt, aber in meinen Ohren oft beliebig und zuviel dudelt. Ainsley Lister spielt auch viel, aber immer melodiös und songdienlich. Es trat bei mir jedenfalls nie der Gedanke ein, dass es nun auch mal genug mit Solo ist. Gitarrenmäßig gab´s viel Strat (seine rote), ab und an Paula und bei zwei (Slide)-Stücken irgendein semiakustisches Gerät mit P90 am Hals, das ich nicht näher identifizieren konnte. Ein kleines Stressbrett und sein unglaublich cool aussehender blonder Marshall Combo, das war´s.
Seine Band hat er wohl relativ frisch um sich versammelt. Leider war die Bassistin nicht mehr dabei, das war allerdings eher ein optischer Makel, denn wie oben schon erwähnt sowohl Basser als auch Schlagzeuger waren richtig klasse. Der Keyboarder/Organist war auch gut, wirkte nur manchmal so, als sei er noch nicht so ganz sicher mit den Stücken. Das war aber durchaus amüsant.
Im Übrigen wirken sowohl Lister als auch die Band überaus sympathisch, z. B. waren keine zwei Minuten nach der letzten Zugabe vergangen, als sie zum Signieren wieder vor die Bühne kamen.
Insgesamt hat sich mal wieder gezeigt, dass eine geschlossene Mannschaftsleistung, Songs und vor allem Groove sowie sympathisches Auftreten das Wichtigste für einen gelungen Abend sind.
Wenn er in euer Nähe spielt, fahrt hin, es lohnt sich.
Viele Grüße,
Andreas
P.S.: Ich besitze jetzt eine eigene Aynsley Lister CD (die Tower Sessions). Die ist toll, kommt aber meiner Meinung nach an die Stimmung des Live-Erlebnisses nicht ganz heran.