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(Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hallo beisammen,

da ich keute kzH bin, habe ich etwas Zeit und so habe ich mich eben aufgerafft und blättere nun in einem meiner Gitarrenlehrbücher...
Hier steht etwas zum Thema Modes:  "Diese Stufenkalen oder Modes genannt beginnen jeweils mit dem Grundton der einzelnen Stufen ..."

Meine Frage: gehe ich recht in der Annahme dass mit diesen Modes weniger der Grundton der gespielten Skala gemeint ist sondern vielmehr das Klangbild welches sich ergibt, wenn die Skala über einen der hamonisierten Akkorde gespielt wird.
Ich habe jetzt auch erst begriffen, dass sich die Akkorde Cmaj7, Dm7, Em7 usw. lediglich duch schnödes zusammenbauen via Terzen in der C-Dur Tonleiter ergeben .. (das aber nur mal so nebenbei ;-)

Beispiel: 
Improvisiere oder tapse ich in der C-Dur Tonleiter herum (z.B. in der bequemen Lage mit Grundton C im 8 Bund) und habe ein Backing Track in z.B. Am7 dann nennt sich das ergebende Klangbild "Äolisch" - d.h. es ist doch völlig Banane wo ich die Töne der C-Dur Tonleiter spiele ?
Ich bin etwas verwirrt - mein Buch sagt mir dass man dann von Äolisch spricht, wenn ich die C-Dur Tonleiter in der Skala beginnend mit A im 5ten Bund spiele, tue ich das mit einem Cmaj7 Akkord im Hintergrund dann ist das Klangbild doch weiterhin Ionisch oder ?

Langer Rede kurzer Sinn: beschreibt der Begriff Mode nun den Klangcharackter oder die Lage der Skala auf dem Griffbret ?

Herzliche Grüße
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Stoffel,

wie Du ja richtig erkannt hast ist das alles in deinem Beispiel rein tonal gesehen C-DUR.

Wenn ich aber nun D-Dorisch spiele wird jetzt der Ton "D" zum Grundton und zum tonalen Zentrum der Skala. Daraus ergibt dann das "dorische Klangbild" .....

Gruß
Jens
Der zugegeben mit der Pentatonik auch "noch" besser klarkommt ;-)


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi,

wenn du die Töne der C-Dur-Tonleiter über Am spielst, warum passt das dann?

Weil Am und Cdur eben aus denselben Tönen bestehen. Der Grundton der gespielten Am-Skala ist jedoch A, und der der Durtonleiter C.

Ich hatte das hier

http://www.aussensaiter.de/archiv/posting.php?id=174903&mark=skalen

schon mal erläutert, nur eben am Beispiel G-Durtonleiter, und zitiere:

Du kannst G dur (ionisch) spielen? Übers ganze Griffbrett? Dann kannst du auch A dorisch, B/deutsch H phrygisch, C lydisch, D mixolydisch, E äolisch/moll und - äh - F# lokrisch. Alles dieselben Töne.

Ich selber denke etwas anders, weil die Durtonleiter nicht das Zentrum meines tonalen Empfindens ist. Die "normale" Skala ist fürmich die dorische - ist einfach so. Dur brauche ich so gut wie NIE und finde es klanglich nach wie vor komisch. Mixolydisch schon eher, wegen der Kraft der Dur-Terz, aber die Dur-Sept, huh, die ist nichts für mich. Also: Dur und ich, wir werden nicht so richtig warm mjiteinander.

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi ferdi,

>>: wenn du die Töne der C-Dur-Tonleiter über Am spielst, warum passt das dann?
>>: Weil Am und Cdur eben aus denselben Tönen bestehen. Der Grundton der gespielten Am-Skala ist jedoch A, und der der Durtonleiter C.
jep, ich denke das habe ich nun soweit geschnallt. 


>>: Ich hatte das hier
>>: http://www.aussensaiter.de/archiv/posting.php?id=174903&mark=skalen
>>: schon mal erläutert,
jep, genau wegen diesem Posting von Dir will und wollte ichs nun genau wissen .. ;-)  

>>Dur brauche ich so gut wie NIE und finde es klanglich nach wie vor komisch. 
Hm, da ticke ich vermutlich (noch) etwas anders ;-) Vielleicht liegts aber auch daran, dass meine musikales Vorbild in frühester Kindheit das "Volksmusik Duo" meines Onkles war ;-) 

Grüße
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Jens,

>>: Wenn ich aber nun D-Dorisch spiele wird jetzt der Ton "D" zum Grundton und zum tonalen Zentrum der Skala. Daraus ergibt dann das "dorische Klangbild" ....

Dank Dir. Ich denke ich habs kapiert und ich liege richtig. Das tonale Zentrum und der Grundton wird weniger durch die gespielte Skala bestimmt (denn das sind letztlich immer die C-Dur Töne egal in welcher Lage des Griffbretts ich herumhample)  sondern eher durch den Akkord über den ich die Skala spiele.

D.h. wenn ich flockig und ambitioniert in der C-Dur Skala herumhirschen würde und meine Kids im Hintergrund "Hänschen klein" laufen lassen, dann wäre das Ergebnis ein zwischen Ionisch und Mixolydisch wechselnder Gesamtklang oder ?

Gruß
Stoffel - der auch mit der Pentatonik noch nicht so recht klarkommt ;-) 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Jungs,


: wie Du ja richtig erkannt hast ist das alles in deinem Beispiel rein tonal gesehen C-DUR.
: Wenn ich aber nun D-Dorisch spiele wird jetzt der Ton "D" zum Grundton und zum tonalen Zentrum der Skala. Daraus ergibt dann das "dorische Klangbild" .....

Korrigiert mich - aber ich verstehe das anders :-)

Wenn ich über C-Dur-Harmonien D-Dorisch-Töne (also die Töne von C-Dur) spiele, habe ich kein dorisches Klangbild - öfters mal auf dem D anfangen macht da in meinen Ohren nicht so viel :-)

Spiele ich aber über C-Dur-Harmonien C-Dorisch-Töne (also die Töne von Bb-Dur - mit C als tonalem Zentrum) - dann habe ich doch erst das dorisch Klangbild, oder?

Vielleicht stimmt das aber auch nicht - dann würde ich jetzt zumindest wissen, warum sich mein Gespiele so komisch anhört :-)

Beste Grüße

Oly


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Wenn Du über C-Dur C-dorisch spielst, klingt das garantier sehr outside.

C-Dur = C - E - G  also GROSSE Terz

C-dorisch = C - D - Eb !!!!  KLEINE Terz.

So funzt das nicht !

Irgendwie sollte man sich das Leben nicht so schwer machen.

Nehmen wir mal Red Baron (Billy Cobham).

Die Nummer besteht fast nur aus Gm7 und C(7)

Ergo ist das II - V  (G dorisch und C mixolydisch, was aber die gleichen Töne sind).

Folglich kann ich die ganze Nummer G-dorisch dudeln, gniedeln oder tapsen ....

Bestes Beispiel für dorisches Feeling.

Anderes Beispiel: John Petrucci - Glasgow Kiss

http://www.youtube.com/watch?v=CFXvfBL4WkU

Was da ab 5:15 gespielt wird, ist ein mixolydisches Riff, folglich mixolydisches Gefrickel.

Das gilt also für irgendwelche modales Riffs, Vamps oder so.

In der Jazzhamonielehre hat es dann für jeden Akkord eine Stufenmfunktion und folglich auch die entsprechende Skala. Nehmen wir Autum leaves:

Am7 = II = dorisch

D7 = V = mixolydisch

Gmaj7 = I = ionisch

usw .... de facto sind das aber alles die gleichen Töne, man kann also permanent die dorische Am Skala (von mir aus auch aeolisch E) nehmen und gut ist

Puh, ob das verständlich war?

Uli


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Oly,

also über einen Cmaj7 Akkord ein bisschen in der C-Dur Skala herumklimpern und hierbei lediglich die Lage im 10 Bund zu verwenden (also öfters mal den Ton D zu spielen) macht sicher kein dorisches Klangbild - aber so hatte ich Jens auch nicht verstanden.

Spiele ich diese besagte C-Dur Skala aber über einen Dm7 Akkord dann gibt das ein dorisches Klangbild.

Habe eben in meinem Buch etwas weitergelesen ... Sagmeisters JAZZ Gitarre - da sind Hörbeispiele der verschiedenen Modes drauf - und dabei improvisiert er immer schön und ausschließlich mit Tönen der C-Dur Tonleiter.

Hier habe ich eben ein kleines Beispiel in YouTube gefunden, welches das auch schön verdeutlicht ... allerdings leider mit einem (zumindest auf meiner Kiste) ruckeligen Video ...

Machs gut
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Uli,

also ich war mich echt sicher, dass ichs kapiert habe - und nun kommst Du ... ;-)
Also das muss ich mir erst mal in Ruhe geben.

>>: C-dorisch = C - D - Eb !!!!  KLEINE Terz. 
>>: So funzt das nicht ! 

Wo ich nun etwas ins Schlingern gerate ist vermutlich eher die Nomenklatur.
Bleiben wir bei meinem Beispiel:  man improvisiere in der C-Dur Skala über einen Dm7 Akkord. Wie nennt man das dann umgangssprachlich ?
Ich hätte gesagt C Dorisch  ?
Wobei der erste Buchstabe C die C-Dur Skala repesentiert und das Dorisch das Klangbild.  Der Dm7 als tonales Zentrum ergäbe sich dann automatisch.
Oder muss ich genau anders rum denken ?

Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Oly,

ich habe nun nochmal etwas gehirnt ...
Also wenn du in der Bb-Dur Tonleiter improvisiern möchtest und das ganze "Dorisch" klingen soll - dann benötigt man (der zweite Ton in der Bb Tonleiter = C) einen Cmaj7 Akkord als Basis also C als tonales Zentrum.
--> passt also - d.h. wir sind vermutlich beisammen denken nur anders rum

Gruß
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Schönen guten frühen Abend, lieber Stoffel,

ob der Sagmeister für den Anfang das richtige ist? Ick weeß ned.....

Entscheidend ist für meine Begriffe das tonale Zentrum, das der Jens völlig zurecht ins Spiel gebracht hat. Damit würden nämlich aus deiner Buchstabensuppe schon mal alle bis auf einen wegfallen.

Dieses tonale Zentrum kommt nicht von dir, sondern vom Stück. Es sei denn, du willst outside spielen, aber damit würde ich bis April 2013 warten.

Also inside: Du hast ein tonales Zentrum (für acht Takte oder für vier oder, wenns ganz schlimm kommt, nur für einen), und das ist der einzige Buchstabe in deiner (zugebenermaßen dann etwas dünnen) Suppe.

Jetzt ist nur noch die Frage, welche Skala du zu diesem Buchstaben spielst. Nehmen wir das A als Zentrum - am besten einen Powerchord ohne Terz, dann ist man freier: Dann würde Ferdi a-dorisch spielen (also das Material von G-Dur, aber das G hat gar keine Bedeutung); ich würde eher a-mixo spielen (also das Material von D-Dur, aber das D hat wiederum keine Bedeutung), dein Onkel hingegen würde a-ionisch spielen (aber das A hat nur Bedeutung als tonales Zentrum).

In jedem Fall würden wir alle es vermeiden, kleine Sekunden (b) und kleine Sexten (f) zu spielen (letzteres gälte nicht für Malmsteen und Santana). Dein Onkel wäre der einzige mit einer großen Sept (g#).

Zwischen Ferdi und mir läge, wenn wir skalentreu blieben und nicht chromatisch rummfuddeln würden, der einzige Unterschied in der Wahl der Terz: Er die kleine (c), ich die große (c#). Damit würden wir beide nur versuchen, die naturgebenen Unterschiede in unserer Körpergröße auf musikalische Weise auszugleichen, aber das steht auf einem anderen Blatt.....

Viele Grüße,

Mixael (jacuxi)


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hallo lieber Michael,

herzlichen Dank für diese wunderschöne Erklärung. Man merkt eben doch, dass Du hin und wieder auch mit etwas langsamer mitdenkenden Studenten zu tun hast ;-)

>> Dieses tonale Zentrum kommt nicht von dir, sondern vom Stück.
Ne ne ! Also wenn ich jemals (wovon ich jetzt mal nicht ausgehe) in einer Band Gitarre spielen sollte - dann sag schon ich wos lang geht - und wenn ich dann C Dur Tonleiter fuddeln will, dann hat sich der Rest + Drummer da gefälligst danach zu richten !
Auch der schroffe Blick der Bläsertruppe wäre interessant, wenn man denen zuruft - Stoffel wir Mixo - rechnet mal schön und a one,  a two, three ... 

Schönes WE
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hallo Stoffel,

genau andersrum !!!!!

C-dorisch ist 2. Stufe von Bb-Dur(ionisch)

Wenn Du die C-Dur-Leiter über Dm spielst, hast Du D-Dorisch.

D - E - F - G - A - H - C - D  (also F = kleine Terz, sonst wäre es ja auch keine der drei Moll-Modi.

C - ionisch: C - D - E - F - G - A - H - C = 2 - 2 - 1 - 2 - 2 - 2 - 1 (in Halbtonschritten)

D - dorisch: D - E - F - G - A - H - C - D

usw ....

und wenn Du das alles mal aufgemalt hast, weißt Du auch, warum im lydischen Mode die 11er Erweiterung #11 ist *fettesgrins*

Ich habe mir das vor Jahren mal auf Transparentpapier gemalt, also die Ganz- und Halbtonschritte der 7 Modi.  Und mir da drunter einen Notenstrahl gemalt:

C - C#/Db - D - D#/Eb - usw .....

damit wird graphisch vieles klarer.

GRuß Uli


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

: Also wenn du in der Bb-Dur Tonleiter improvisiern möchtest und das ganze "Dorisch" klingen soll - dann benötigt man (der zweite Ton in der Bb Tonleiter = C) einen Cmaj7 Akkord als Basis also C als tonales Zentrum.

Auch falsch. Es ist Cm7 !

Die Stufenakkorde (egal welche Tonart)

I maj7

II m7

III m7

IV maj7

V 7

VI m7

VII verm. (oder so ähnlich, mit lokrisch kann ich nichts anfangen LOL)

Uli


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Uli,

: Auch falsch. Es ist Cm7 !

Schöne shice aber auch... knapp daneben ist auch vorbei. Macht aber nix - denn
a) das war ein Leichtsinnsfehler
b) in meiner kleinen Welt muss sich ja um dieses Thema ja der Rest der Band kümmern ;-)  - siehe Antwort Michael (J)  

Ne, Spass beiseite
Das war heute eine preiswerte und lehrreiche Unterrichtseinheit - bei der nächsten Seschon spendier ich Euch ein Bier

Stoffel

P.S. welche Modes sind denn eigentlich bei diesen Afrikaschrammeln so angesagt ?Kennst Du Khadja Nin ?


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Uli,

: Wenn Du über C-Dur C-dorisch spielst, klingt das garantier sehr outside.
: C-Dur = C - E - G  also GROSSE Terz
: C-dorisch = C - D - Eb !!!!  KLEINE Terz.
: So funzt das nicht !

Na ich spiele aber äußerst häufig als Akkord ein C-Dur und als Ton die kleine Terz - also Eb. Mach ich quasi in jedem Blues, Rock'n'Roll, sogar im Jazz - ok, bei den Schlagers nicht so oft.

Oder wie spielst Du 'ne C - Blues Pentaton? Ist für mich C - Eb - F - G - Bb- also auch nix anderes als 'ne verkürzte C-Dorisch, oder?

Vielleicht sitz ich ja auchnur auffem Schlauch :-)

Gruß

Oly


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Stoffel,

je länger ich in diesem Thread lese, desto verwirrter werde ich.

Ich mache es mir einfach:

Wenn Du die C-Dur Tonleiter spielst, aber dabei das D als Grundton betrachtest (und über einen D-Dur Akkord spielst) dann spielst Du im dorischen Mode.

Wenn Du die C-Dur Tonleiter spielst, aber dabei das E als Grundton betrachtest (und über einen E-Dur Akkord spielst) dann spielst Du im phrygischen Mode.

usw.

Das sind so die Erklärungsversuche meiner kleinen Welt.

Gruß

Dan


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Dan,

>>: warum das?
Ach menno, - weil das in meinem Buch so drinsteht ;-) 

>>: Für mich (und meine kleine Welt) ist das typische Beispiel für Modes das
>> E-Phygisch in der spanischen Musik, Töne der C-Dur Tonleiter über einen E Dur Dreiklang.
Mir wird das jetzt langsam zu bunt - ich denke ich werde mich heute abend lieber dem spanischen Wein widmen ;-)

Schönes WE
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Auch hi :-)
: Hi,
: bin jetzt auch verwirrt!
: Im E-Phrygisch gibt es doch kein Gis (also die Terz des E-dur)
: Gruß Diet

Ja und? Darum geht es doch - genau dann klingt es spanisch :-) Ich würde aber nicht unbedingt das G drei Takte lang stehen lassen ...

Das wichtige ist eben, dass man in einem E-Dur Song in diesem Fall eben auch die TÖNE von E-Phrygisch spielt (der Anfangston ist nämlich piepegal - das ist doch nur ein Hilfskonstrukt um die verschiedenen Tonleitern leichter zu erlernen.) Ich kann E-Phrygisch auch mit 'nem G anfangen - dann ist es immer noch E-Phryigisch, wenn ich für mein Solo nur die Töne e f g a h c d nehme - im Zusammenhang mit dem Song in E-Dur.

Ich persönlich finde es absoluten Quatsch, zu sagen E-Phrygisch beginnt mit 'nem E (was ja stimmt, wenn ich die Tonleiter als einzelnes betrachte) - was aber unsinnig und verwirrend ist, wenn man es im Zusammenhang mit den Harmonien und der Melodie betrachtet.

Ich stelle mir grad vor, die Kapelle kloppt mit aller Macht ein stimmungsvolles und wohltemperiertes C in die Halle und der Gitarrist spielt die Töne e  - f - g: dann kommt es mir nicht in den Sinn zu denken: Oh - E-Phrygisch :-)))

Mal ein anderes Beispiel: Jessica - Allman Brothers. Das Ding ist von den Akkorden her A-Dur - und das Riff beginnt mit 'nem E - benutzt werden aber bis zum Solo die Töne von A-Mixolydisch (a h cis d e fis g a) - und das heißt eben auch A-Mixolydisch und NICHT "D-Dur mit dem Anfangston A."

Wenn ferdi zB. schreibt, dass er dorisch spielt, weil er die große Septime nicht mag, dann spielt er über C-Dur Harmonien eben C-Dorisch (also die Töne von Bb-Dur) und nicht D-Dorisch (also C->Dur-Töne - da wäre die große Septime ja wieder drin).

Ich persönlich denke immer so: Über einen Song in z.B. C-Dur (der von mir aus auch mit Dm7 beginnt) spiele ich je nachdem welche "Stimmung" ich erreichen will C-ionisch oder C-dorisch oder C-phrygisch oder C-lydisch usw. (was ja immer verschiedene Tonarten sind) und NICHT C-ionisch oder D-dorisch oder E-phrygisch oder F-Lydisch usw. - weil das ja immer die gleiche Tonart ist.

Ach ja - noch 'n Beispiel :-) Samba Pa Ti - schaue ich mir die Töne an, die Carlos da verwendet (unabhängig vom Anfangston oder der Reihenfolge oder was auch immer) und ordne ich sie nach der Tonart (also in dem Fall A-Moll) dann kommt selbstverständlich A-Dorisch (a h c d e fis g) raus.

So - letzte Klarheiten beseitigt?

Gruß

Oly


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi,

Ich persönlich denke immer so: Über einen Song in z.B. C-Dur (der von mir aus auch mit Dm7 beginnt) spiele ich je nachdem welche "Stimmung" ich erreichen will C-ionisch oder C-dorisch oder C-phrygisch oder C-lydisch usw. (was ja immer verschiedene Tonarten sind) und NICHT C-ionisch oder D-dorisch oder E-phrygisch oder F-Lydisch usw.

genau - nur eben ist es doof, wenn sich zB kleine und große Sept (aus Cdur-Begleitung und Cdorisch Solirerei) aneinander reiben. Es muss schon alles passen. Und wenn es mal nicht passt, ist das "duftes outside play".

Gruß, ferdi

P.S. @ all:

wie sehr es die Stimmung ändert, das tonale Zentrum / den Grundton zu verändern, obwohl man das identische Notenmaterial benutzt, sieht man zB hier, wo es bei 1:15 von A dorisch zu E äolisch geht:

http://www.youtube.com/watch?v=UcLy2Xrs8n0&feature=related


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes


: P.S. welche Modes sind denn eigentlich bei diesen Afrikaschrammeln so angesagt

Damit meinst Du doch hoffentlich nicht meine Malindi ?????

?Kennst Du Khadja Nin ?

Ja, hab ich irgendwo eine CD von ....lange nicht gehört. Danke für die Erinnerung. Muss ich mal wieder rauskramen.

Gruß ULi


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Dan,

daraus lese ich, dass es eine spanische/jüdische Tonleiter gibt, die enthält dan in diesem Beispiel das Gis (Ist mir völlig neu, vorher nix von gehört). Aber das ist ja dann doch nicht mehr wirklich phrygisch?
Vielleicht ists aber auch einfach nur schon zu spät für mich heute.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Diet,

ich mach mir da keinen Kopf mehr und vielleicht solltest Du das auch tun.

Die Modes bzw. Kirchentonleitern sind ja vermutlich zu einer Zeit entstanden, wo es noch kein Dur oder Moll gab.

Mir ist  ehrlich gesagt, schleierhaft warum diese Modes heutzutage noch eine Rolle spielen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass wir modernen Menschen alles in Schubladen stecken und ordnen müssen.

Ich denke den Spanischen Zigeunern ist es sch..egal, wie man ihren Tonvorrat bezeichnet.

Viele Grüße

Dan


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Dan,

mir gefällt Deine Einstellung und Deine Art zu spielen, vermutlich ergibt bei dir das eine sogar das andere ...  !

Ich muss gestehen, dass ich jetzt ohnehin etwas verwirrt bin wie viele Töne da nach der Theorie so überall passen sollen. Will damit sagen, ich muss vermutlich schlicht etwas mutiger werden. Und wenns dann mal bizzar klingt einfach so dreinschauen als müsse das so sein - und den Teil dann am besten gleich nochmal wiederholen ;-)
Wichtig ist hierbei allerdings der Gesichtsausdruck, der muss mehr phrygisch und weniger nach "uhps" aussehen ;-)

Schönes WE
Stoffel 


Re: (Gitarre) kleine Frage zu Modes

Hi Uli,

>> ABER: das würde den Stoffel jetzt auch nicht weiterbringen !
Och, was ich wissen wollte weiß ich jetzt eigentlich. D.h. wenn ihr noch ne Weile fachsimpeln wollt - gerne nur zu...

Übrigens die Afrikageschichte mit Khadjy Nin ist mir wirklich beim Anblick deiner neuen Gitte (bzw. als ich die Zutatenliste gelesen habe) wieder eingefallen - ich hab die CD auch ewig nicht mehr am Stück durchgehört, aber gestern lief sie mal wieder.
Glückwunsch noch nachträglich zu sehr schönen Gitarre, auch wenn man das blau nur sieht wenn man ganz genau hinschaut ;-)

Ich häng hier leider immer noch mit ner üblen Rüsselseuche rum und habe wirklich nix besseres zu tun als Skalen zu üben und hin und wieder hier mehr oder weniger dummes Zeug zu schreiben... 

Schönes WE
Stoffel