Sodele, geschätztes Forum, dann wolle mer mal:
Geil, dass so viele mitgeraten haben. Und wirklich: die unbekannte Person und ich können sich darüber freuen, wie genau ihr zuhört und was euch zu Solo/Stück alles so auffällt.
Ein interessantes Ergebnis der Raterei war für mich übrigens, dass man mal wieder merkt, wie viele Kandidaten hier rumlaufen, denen man ein derartiges Solo zumindest ungefähr zutrauen könnte.
Ich würd's mir selber übrigens überhaupt nicht zutrauen, und ich bin sehr glücklich damit, die betreffende Person gefragt zu haben: Das Solo ist ab Einstieg so dickfingerig mit diesen Oktaven, dann geht es so schön mit den Harmonien mit, dann kriegt es noch mal was richtig bluesiges, und zum Schluss - habt ihr das gehört - kommt dieser Gimmick, wo die E-Saite sich runter auf das D bewegt. Das ist einfach nur geil, finde ich. Was ich auch nicht hingekriegt hätte, ist: die Töne so aussingen zu lassen und immer noch nachzuphrasieren, wie das in dem Solo ständig passiert. Für mich immer wieder beeindruckend, was auf der Gitarre noch alles möglich ist, wenn es nicht mehr darum geht, was man spielt, sondern eben wie man es spielt. Und ganz nebenbei: Da hat jemand ein gutes und variables Natur-Timing. Und noch ein Gefühl für Melodien.
Das schreibe ich alles mit dieser Begeisterung, weil ich ja ganz am Anfang selber versucht habe, ein Solo auf dieses Stück einzuspielen. Und das war nix, von vorne bis hinten (ich hab die Versuche noch auf meiner Festplatte): Zum einen liegt mein Gitarrenspiel jetzt schon seit einigen Monaten darnieder, und zum anderen (Achtung - großes Wort) fehlt es mir für diese Art von Spot einfach an "melodíscher Kraft". - Ich hatte schon im Gefühl (und es selbst einige Male erleben dürfen), dass die betreffende Person in dieser Beziehung viel reicher ausgestattet ist als ich, und das hat sich dann ja auch auf's allerschönste bestätigt.
Ich sollte vielleicht noch dazusagen, dass das alles ungeheuer schnell gegangen ist: Stück abgeschickt, bisschen gewartet, Solo zurückgekriegt. Fertig. Es ist also wahrscheinlich kein First-Take, aber immerhin ein "Früh-Take". Ich hingegen hatte zu diesem Zeitpunkt erstens schon einige Male vergeblich versucht, selber zu solieren, und ich hatte noch den ganzen Gesang vor der Brust - einschließlich der Texterei: Beides ist blutige Arbeit für mich, von First Takes kann ich da nicht mal träumen; insofern bedeutet das Werk der betreffenden Person nicht nur eine Qualitätssteigerung für das Stück, sondern auch schlicht eine ungeheuere Arbeitserleichterung. Danke!
Der hier wars übrigens.
(Ist natürlich bisschen fies, sich hier ganz harmlos am Ratespielchen zu beteiligen....)
Ich hab übrigens deswegen ein Photo von der Duisburger Jahresend-Session 2007 verlinkt, weil man auf diesen Session-Photos unter anderem sieht, wie er soliert, während Friedlieb und ich ihm zusehen, und man kann in unseren Gesichtern ablesen, wie es uns beiden förmlich die Schuhe auszieht. In jenen Augenblicken liegt wahrscheinlich die Wurzel für diese "Kooperation" hier.
Noch ein Nebeneffekt: Meine Rhythmusgitarre kommt von der Axe, die Solo-Gitarre vom Digidesign Eleven Rack. Ein Beitrag zur Völkerverständigung also. Und ich fühl mich als Begleitgitarrist ganz prima, wer hätte das mal gedacht...
Viele Grüße,
Michael