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(Privat) Unvermögen

Hi Forum,

kennt ihr das auch?

Dieses "ich kann nicht wirklich spielen" Gefühl, das sich immer mal wieder einstellt.
Zum Glück geht das wieder vorbei (auch diesmal, hoffe ich)

Momentan kriege ich auf der Gitarre nichts Gutes zustande, fürchterlich ist das.

Gruß vom gerade etwas frustrierten Diet


Re: (Privat) Unvermögen

Sers Diet,

jup kenn ich... Gitarre für ein paar Tage in die ecke stellen hilft da am ehesten. Ich hab dann allerdings meist G.A.S. Anfälle in der irrigen Annahme daß neues Equipment mich wieder pusht... was allerdings auch hilft ?!?

Irritierte Grüße

Stefan


Re: (Privat) Unvermögen

Sers Diet!

Das, was Du da beschreibst, dass habe ich fast jedes Mal, wenn ich die Gitarre zur Hand nehme. Es gibt da immer 3 Möglichkeiten für mich: 1. einfach eine ganze Weile rumdudeln und sich das quasi "erkämpfen". 2. Ich höre mir Musik an, die mich so richtig scharf drauf werden lässt, es mal krachen zu lassen mit 2, 3 Riffs, oder mich dazu bringt den Gain und Hall Regler ewig weit aufzudrehen aus Spaß an der Freude. 3. Die Akustik schnappen und ein bischen rumdaddeln um daraus einen Song oder eine Songidee zu machen.

Letzendlich hilft manchmal aber auch keins von den 3 Dingen. Dann ist eben der Wurm drin und ich lasse, so wie Stefan schrieb, die Gitarre einfach stehen und fertig, irgendwann kommt die Eingebung schon.

Ist sowieso eine interessante Sache, wenn man sich überlegt, wann alles gut gelingt und woran das vielleicht liegt. Oder in der Probensituation, wann man das Gefühl hat, es war ne geile Probe, und warum ist das so?

Im Endeffekt ist so, dass es auf die Gefühlslage ankommt, also, habe ich gerade Bock drauf, oder habe ich einfach gerade nichts besseres zu tun.

Wenn man richtig Bock hat, dann fluppt es, und man hört auch nicht auf jeden Fehler, den man spielt, man hat einfach Spaß und der Rest ist egal. Das hat dann immer einen schönen Flow.

Und in der Probe merkst Du das vielleicht auch, wenn Du einen guten Tag hast, dann kannst Du Deine Bandkollegen mitreißen, sie quasi mit Deiner guten Laune anstecken beim Spielen, auch wenn der Beginn der Probe vielleicht zäh war.

Ich merke das oft, dass, wenn ich Boch auf Probe habe oder am Musikmachen mit anderen, die anderen mitgerissen werden und nachher halt gesagt wird, dass das ne geile Probe war.

Man muß sich eben irgendwie in diese Stimmung versetzen können, das ist nicht einfach und klappt sowieso nicht immer, aber man kann da schon dran arbeiten. Punkt 2 bei den von mir benannten Möglichkeiten hilft dahingehend bei mir noch am besten.

Richtig shice ist das imo beim Recorden, da ist nämlich alles etwas anders, man muß auf dem Punkt sein, man wird aufgenommen, alles ist etwas verkrampfter und meist hat man einfach auch nicht wirklich Lust das ganze zu machen sondern macht es, weil man meint es machen zu müssen. Da habe ich noch kein Patentrezept für gefunden, bei mir ist das meist schon mit recht viel "Arbeit" verbunden .

Das ist was anderes, wenn man gerade einen neuen Song fertig hat, den in dieser Neu-Phase auch noch überirdisch gut findet und das ganze so schnell wie möglich aufnehmen will. Da nimmt man dann auch eher mal Patzer hin, weil das Ding eben raus muß.

Und im Nachhinein betrachtet sind solche Aufnahmen bei mir zumindest die, die ich am charmantesten finde, weil da eben noch Leben drin ist, auch und gerade weil es nicht perfekt ist (was sowieso nicht geht, zum Glück,-))).

Ich habe bei mir auch die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich die Gitarre mal 2-3 Wochen nicht spiele, ansehe oder anfasse ich irgendwann so viel Lust darauf entwickle, dass nach dieser Pause auf einmal alles geht, was vorher nicht ging. Und wenn man dauernd dabei ist, jeden Tag spielt, dann gehen manche Dinge auf einmal gar nicht mehr, ist schon komisch.

Wichtig ist - was für weise Worte,-))) - schlußendlich, dass alles, was man tut beim Musizieren irgendwie mit Spaß zu tun hat. Und wenn man ein wenig darüber nachdenkt, was einem eben gerade Spaß daran macht, dann hat man zumindest einen guten Ansatzpunkt, wenn's mal nicht so läuft, auch wenn das eben bedeuten kann, dass man die Gitarre einfach mal stehen lässt,-)))

Alles Gute!


Re: (Privat) Unvermögen

: Hi Forum, : kennt ihr das auch? : Dieses "ich kann nicht wirklich spielen" Gefühl, das sich immer mal wieder einstellt. : Zum Glück geht das wieder vorbei (auch diesmal, hoffe ich) : Momentan kriege ich auf der Gitarre nichts Gutes zustande, fürchterlich ist das. : Gruß vom gerade etwas frustrierten Diet

Hallo Diet,

kenne ich nur zu gut, hatte ich gestern erst, als ich versucht habe, etwas aufzunehmen. Entspannen, Gitarre weglegen, in ein paar Tagen wieder versuchen.

Das hilft jedenfalls bei mir am besten...

Viele Grüsse!
Johannes

 


Re: (Privat) Unvermögen

Hi diet,
Ich seh das immer so: Dafür, dass ich's nich kann(*), mach ich's eigentlich ganz gut. :-)
Unzufrieden bin ich auch sehr oft, gerade über den über die Jahre gesehen sehr geringen Fortschritt. Aber die oben beschriebene Sicht hilft gegen den Frust.
(*) soll heißen, dass ich keinerlei Ausbildung/Unterricht hatte
LG,
Lars

Re: (Privat) Unvermögen

Hi Diet,

: kennt ihr das auch?
: Dieses "ich kann nicht wirklich spielen" Gefühl, das sich immer mal wieder einstellt.


Kennich auch.

Aber: Ich war grad auf Session, und einer der Effekte ist, dass man hinterher eine ganz nahes Verhältnis zu seiner Klampfe hat. (Mir zumindest geht es so.)

Also nächstes Mal: Kommen. Dann klappts auch mit der Gitarre.

Viele Grüße,

M.


Re: (Privat) Unvermögen

Hi,

kennt ihr das auch?

klar. Letztlich sind mir meine Grenzen an Vokabular deutlich klar geworden. Zum einen baue ich deshalb dort an, wo ich bin (Ausgnagspunkt sind immer die Mollpen-Tatonik abfeiernden Idole), zu, anderen beschäftige ich mich zum ersten mal wirklich ernsthaft mit typischen Dur-Doublestops und damit möglichen Licks, die ja eine völlig andere Klangfarbe bringen. Wegen der vielen Bendings im Blues-basierten Spiel funktioniert nämlich das bloße Verschieben von Fingersätzen als Rezept nicht. Da haben es skalenorientierte Spieler leichter.

Angeschafft habe ich erstmal

a) das Pentatonik-Workbook

b) Blues you can use "Lick-Übungsbuch"

c) Blues you can use "Akkord-Übungsbuch"

Und ganz wichtig, immer genug Frischequipment an der Hand haben, damit der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt! :-)

Gruß, ferdi


Re: (Privat) Unvermögen

Salve Dieter,

ich reihe mich mal ausnahmsweise nicht in ein in die Riege der Teilverzweifelten ;)

In den letzten 2 Jahre hatte ich dieses Empfinden nicht mehr, das liegt vielleicht daran, dass ich konvertiert bin und mir auf der Akustischen Gitarre nicht mehr so einen "Leistungsdruck" mache, wie auf der E-Gitarre. Da wollte ich doch öfter Dinge spielen, zu denen ich nicht in der Lage war und das klang dann oft nervös, fahrig und nicht gesetzt. Meine Erwartungshaltung auf der Akustikschen ist nur noch, das was ich an Ideen in mir spüre in Musik zu verwandeln. Und das klappt echt klasse.

Gestern hatte abend hatte ich mal einen der selten gewordenen Top40 Gala Gigs und auch das hat sich das - nun entspanntere - gut bemerkbar gemacht. Ich spiele weniger Noten und die dann überlegter. Vielleicht solltest du auch mal einen Gang in der Erwartungshaltung an Dich selbst zurückschalten?!?

LG

Rolli


Re: (Privat) Unvermögen

Hallo Ferdi,

das Pentatonik-Workbook

habe ich seit gestern auch. Mein erster Eindruck: hundert Seiten blöde Technikübungen.....musikalischer Output sehr gering. Da finde ich die Pentatonic Khancepts viel ergiebiger.

Und Dein Eindruck?

Gruß Uli


Re: (Privat) Unvermögen

Hi,

das Pentatonik-Workbook
habe ich seit gestern auch. Mein erster Eindruck: hundert Seiten blöde Technikübungen.....musikalischer Output sehr gering. Da finde ich die Pentatonic Khancepts viel ergiebiger.
Und Dein Eindruck?

ich muss dir mittlerweile leider zustimmen. es springen bei den Übungen keine klangvollen Licks heraus.

Ich habe jetzt angefangen, mich mit Videos von justinmusic.com zu beschägtigen, zB ein paar nette Dur-Licks anhand von "The Wind Cries Mary" gelernt.

Ich wollte mich jetzt mal endgültig erschlagend mit dem Thema "Modes" auseinandersetzen, spiele ja eh idR dorisch, aber auch da springen durchs Spielen der Skalen keine brauchbaren Licks heraus. Hm. Ich denke, ich werde wohl weiter direkt Songs lernen...

Oder - was ist es, das "Pentatonic Khancepts" dem voraus hat?

Gruß, ferdi


Re: (Privat) Unvermögen

Hi Ferdi,

die Khancepts sind halt keine stupiden Techniklicks, die auf 150 Seiten Am Pentatonik bis zu Erbrechen durchhecheln....

Der Khan erklärt, welche Pentatoniken man über einen DurAkkord/MollAkkord, Dominant7Akkord usw.... spielen kann um gewisse Spannungen aufzubauen.....und erklärt auch, welche Töne dann vorkommen.

Dazu gibt es backings, wo man das alles ausprobieren kann. Und zu den backings gibt es Beispiele, die Steve eingespielt hat. Allein die jazzigen Phrasierungen sind Musik und für mich Inspiration.

Dagegen ist das vorgenannte Buch wirklich der letzte Shicedreck.

Uli


Re: (Privat) Unvermögen

Hi,

hm. Ich habe seine HP (www.stevekhan.com) in der "corner" viele als "toll" und super" angepriesenen Beispiele gehört und fand nicht eins dabei, das ich spielen können wollte. Ichnhöre wohl, dass das irgendwie harmonisch total stimmig oder "extra" spannungsvoll ist, aber ich verspüre keinen Reiz, das spielen zu können.

Ist das "Khancepts"-Buch anders?

Das hier jedenfalls

http://www.youtube.com/watch?v=6YJ2P1fvYhw

ist ganz anders! Ich habe mich jetzt hingesetzt und mir das nochmal genau angeguckt und vor allem das zweite Lick - sagt er "phrygian arpeggio"?`- ausnotiert. Mit diesem Ding aus gestapelten Quinten hatte ich mich schon früher mal beschäftigt.

DAS gefällt mir, natürlich nur als Zwischenfarbe zwischen den penta-plus x (von mir aus dorischen) - basierten Blues und guck-mal-wie-toll-ich-benden-und-dabei-Saiten-knallen-lassen-kann-Zeug.

Genau mein Ding!

Gruß, ferdi


Re: (Privat) Unvermögen

: Hi,
: hm. Ich habe seine HP (www.stevekhan.com) in der "corner" viele als "toll" und super" angepriesenen Beispiele gehört und fand nicht eins dabei, das ich spielen können wollte. Ichnhöre wohl, dass das irgendwie harmonisch total stimmig oder "extra" spannungsvoll ist, aber ich verspüre keinen Reiz, das spielen zu können.
: Ist das "Khancepts"-Buch anders?

Ähm....nein. Das ist schon Jazz !

Jazz is not dead, it just smells funny (Frank Zappa)

Gruß Uli

btw: die Nummern 45 und 26 aus Khans Corner no.2 (beide von der CD Public Access sind schon was, was ich gerne können würde.....

Das, was der henderson da macht, zerre ich mir auch mal rein, das klingt interessant. Der ist aber als Jazzer viel näher am Blues als der Khan.


Re: (Privat) Unvermögen

Hi,

Das, was der henderson da macht, zerre ich mir auch mal rein, das klingt interessant. Der ist aber als Jazzer viel näher am Blues als der Khan.

eben.

Und alles, was NOCH weiter vom Blues entfernt ist, ist für mich kranke Scheiße :-)

Humorvolle Grüße

ferdi


Re: (Privat) Unvermögen

Hi Diet,

würde persönlich immer davon abraten die Gitarre für einen Zeitfraum von x Tagen / Wochen  / Monaten ... wegzulegen.

Dafür bereitet mir das Spielen zuviel Freude.

Wenn ich mal nicht weiterkomme, konzentriere ich mich darauf Songs zu spielen (mache ich eigentlich immer, dann aber nur die, die wirklich meine Songs sind, d. h., die, die mich emotional anrühren).

Man kann dadurch recht leicht, den rein technischen Kram entlarven und sich auf das Wesentliche (die Musik) konzentrieren.

Die Frage sollte immer sein: Brauche ich die und die Skills, um meine Musik zu spielen. Falls nein, kann man den Kram getrost weglassen.

Wer will sich schon verschlechtern...