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(Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

Meine Lieben

Wenn ich die technischen Daten gewisser Bassboxen lese, dann steht da zb dass die 2X10 von Markbass satte 400Watt bei 8Ohm verdaut.

Da ich das für meine G&K (mikrige 200Watt) auch will, habe ich mal auf dem Replacement Markt nachgeschaut. Das maximum pro Ersatzspeaker war hier allerdings ein bisschen mehr als 100Watt.

Wie rechnet sich denn sowas? Liegt das an den geschlossenen Gehäusen, dass die dann mehr können, oder auf was muss ich achten?

Grüsse, Manuel


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

Hallo Manuel,

ich hab mal eben gegoogelt und gesehen, daß die von Dir genannte Box customized B&C Neodym Speaker hat. Da gitb  es dann von der Firma auch den 10 PL 64, der hat 200W Leistung ung verträgt 400 W Peak ... da sind wir ja schon in deinem Leistungsbereich.
Allerdings würde ich nicht einfach blind die Speaker wechseln. Gerade im Bassbereich ist das schon eine Wissenschaft für sich ......

gruß
jens


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

: Hallo Manuel, : ich hab mal eben gegoogelt und gesehen, daß die von Dir genannte Box customized B&C Neodym Speaker hat. Da gitb  es dann von der Firma auch den 10 PL 64, der hat 200W Leistung ung verträgt 400 W Peak ... da sind wir ja schon in deinem Leistungsbereich. : Allerdings würde ich nicht einfach blind die Speaker wechseln. Gerade im Bassbereich ist das schon eine Wissenschaft für sich ...... : gruß : jens

Tach Jens

Danke für Deine Infos resp. Recherchen. Wenn ich das richtig verstanden habe, erreichen zB Markbass diese Werte weil sie extrem hoch belastbare somit sündhaft teure Speaker verbauen, und meine Chance auf zwei solcher Exemplare für bescheidenes Geld auf Ebay zu stossen damit eher gering sind.

Alles klar und liebe Grüsse, Manuel

PS schade dass Du nicht an  der Session warst, war lustig und nicht mal so Laut da der mächtige Schwabe und der Lange Blueser haben ebenfalls gefehlt haben :-)


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

Huhu in die Zuercher Landschaft!

Bei Boxen hast Du ja eine Kombination, und die kann man ansatzweise auseinanderkneten:

Es gibt mehrere Wege, einen Lautsprecher umzubringen:
Erreicht die Membran-Spulen-Einheit den Anschlag in einer Auslenkung, dann verzerrt es Dir nicht nur den Ton, sondern die ganze Chose ist einem ziemlichen Stress ausgesetzt. Wenn Du nun diesen Stress regelmaessig wiederholst, dann geht Dir der Lautsprecher kaputt. Man koennte jetzt die Einheit fester einspannen um die Auslenkung zu begrenzen, aber das hilft nur sekundaer - durch ein klarerers Klangbild, was Dir evtl. dann "lauter" vorkommt, aber letztlich ist es ja Membranauslenkung die die Knie zum flattern bringt, also, zu fest macht auch keinen Sinn. Vor allem aber kommst Du dann zur zweiten Problematik. Denn wenn der Lautsprecher zu steif sitzt, und Du schiebst weiter Energie in die Spule - dann schmilzt die. Dagegen haben Hersteller allerlei feine Erfindungen in's Feld gebracht. Verschiedene Materialien, ausgefuchste Kuehlmethoden (Die AES hat ein Papier zur Fluessig-Kuehlung, wenn ich das eben richtig ueberflogen habe) etc. Das erklaert im Ansatz die verschiedenen Belastungs-Groessen.

Nun baust Du den Lautsprecher in eine Box. Damit kommt eine weitere physikalische Bedaempfung in's Spiel. Eine Bassreflex-Box erlaubt groessere Membranauslenkung per Watt als ein geschlossenes Gehaeuse, da die Membran nicht (so sehr) gegen die Druckverhaeltnisse im inneren der Box kaempfen muss. Das hat natuerlich wieder Einfluss auf die Belastung, denn nun kann man evtl. mehr Dampf geben, als wenn der Lautsprecher nur nackig auf dem Tisch liegt. Allerdings eben nur wenn die Spule mittut, und der Korb auch, es sind schon Koerbe voellig falsch dimensioniert worde, und dann im Betrieb verbogen!

Jetzt kommt noch das Marketing in's Spiel - sind die angegebenen Daten die Maximal-Belastung (also, Pegelspitzen, die der Lautsprecher ueberlebt) oder die Dauerbelastung (RMS) die der Lautsprecher fortwaehrend in angenehme Musik uebersetzen kann, ohne schlapp zu machen?

So, nun hast Du die Belastung einigermassen im Kopf - und nun?
Watt-Angaben bei Boxen sind so ein bisschen wie Lautstaerke-Angaben am Motorrad. Es ist ja ein nutezlicher Wert zu wissen, und angeben kann man in gewissen Kreisen damit auch, aber... Eigentlich nicht das, wonach Du suchst, oder?

Geht es Dir um Laut machen? Dann ist die Empfindlichkeit (auch Wirkungsgrad, im Englischen: Sensitivity) die Zahl auf die Du guckst. dB per Watt auf 1m ist die Figur auf die es ankommt. Als Beispiel: Lautsprecher "A" gibt an mit 150W, Lautsprecher "B" kann nur 90W. Allerdings: "A" hat einen Wirkungsgrad von 87dB und "B" hat einen Wirkungsgrad von 90dB. Bei Leistung gilt als Daumenregel: 3dB ist doppelt so viel. Daher ist Lautsprecher "B" weitaus lauter als "A", selbst mit kleinerer Wattzahl!

Ich weiss ja, dass es Dir bei Deinem Set-Up auch im die Transportierfaehigkeit geht, schreibe hier aber trotzdem auch gleich noch den alten Dauerbrenner der Daumenregeln hin: Doppelte Membran-Flaeche macht ungefaehr doppelten Krach. Um den gleichen Krach aus der urspruenglichen Membranflaeche herauszukitzeln musst Du v i e r  mal so viel Energie reinstopfen. Wer lauter machen will, ist in der Regel mit einer zweiten Box billiger und besser bedient.

Und ist es nun "laut" was Du willst? Oder ist es Klang? Klang muss ja nicht HiFi sein, sondern als Buehnenmonitor villeicht einfach Durchsetzungskraft in einem bestimmten Frequenzbereich.
Klingt die Markbass besser als Deine GK? Gibt nur zwei die das wissen koennen: deine Ohren!

gut Ton!
ullli


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

*seufz* Ohne Nachkleckern geht's bei ullli ja selten...

Wirkungsgrade sind sehr klein (da ist der Benzin-Motor ein echter Sieger gegen...): Nach wikipedia setzt ein Lautsprecher nur zwischen 0.2% und 2% der zugefuehrten Energie in Krach um. Angegebene Masse sind daher "Kennschalldruck". Sieht naemlich viel besser aus dann, in den Verkaufsbroschueren.

gut Ton!
ullli


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

Tach Ullli

Wow lange ausführliche Antwort, Danke :-)

Laut ist nicht Thema, und wenn ich viel Fläche für viel Druck will, kann ich mit meiner zusätzlichen 4X10 auf max 6X10 aufrüsten. Das reicht. 15'er oder 18'er mag ich nicht, das wummert zu schnell.

Meine 2X10 kann "nur" 200watt, mein Amp mit einer Box (also 8Ohm) kommt dann immer noch auf 300Watt. Bei dem Setup dreh ich aber nicht auf und benutze das ganze mehr als Monitoring mit zusätzlicher PA-abnahme für den Bums, oder dann ganz alleine für kleine Club-Geschichten.

Ich möchte verhindern, dass ich aus versehen mal die 2X10 durchbrenne, das ist schon alles.

Die Markbass kann das alles, inkl Bumms, kostet aber ein mittleres Vermögen.

Liebe Grüsse Manuel 


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

Tach nomma :0)

Wenn es Dir bloss darum geht, dass Du die Box nicht durchauen willst, dann wuerde ich alles so lassen wie es ist, und wie Du selber sagst, nie ganz aufdrehen. Bei Amps ist das naemlich auch so eine Marketing-Geschichte, und und waehrend sich alle Roehren-Spieler drueber freuen, wenn der Amp in die Knie geht, ist das bei einer Transen-Endstufe gar nicht so gut fuer den Klang und evtl. sogar unschoen fuer den Lautsprecher. Ich habe jedenfalls immer gelernt, keinen Verstaerker ueber 75% zu fahren. Solange das laut genug ist - Geld gespart :0)

gut Ton!
ULLLI


Re: (Amps) wie geht das mit der Belastbarkeit?

: Tach nomma :0) : Wenn es Dir bloss darum geht, dass Du die Box nicht durchauen willst, dann wuerde ich alles so lassen wie es ist, und wie Du selber sagst, nie ganz aufdrehen. Bei Amps ist das naemlich auch so eine Marketing-Geschichte, und und waehrend sich alle Roehren-Spieler drueber freuen, wenn der Amp in die Knie geht, ist das bei einer Transen-Endstufe gar nicht so gut fuer den Klang und evtl. sogar unschoen fuer den Lautsprecher. Ich habe jedenfalls immer gelernt, keinen Verstaerker ueber 75% zu fahren. Solange das laut genug ist - Geld gespart :0) : gut Ton! : ULLLI

Das war genau die Antwort die ich hören wollte :-)

Thx mate