hallo liebe aussensaiter!

ich fahre gleich zu einer session in einen fremden proberaum. ich kann dort über eine sehr alte und gut klingende 2 x 12er gitarrenbox spielen. leider stehen da keine daten drauf...

nun möchte ich mir natürlich auch nicht durch eine fehlanpassung meinen marshall oder die box schrotten.

mein plan:

ich habe ein messgerät dabei, mit dem man gleichstromwiderstände messen kann.

meine sorge:

durch einen lautsprecher darf doch kein gleichstrom fließen, weil das dann ja quasi einen kurzschluss gibt und die spule dabei kaputt gehen kann.

allerdings sitzt in einem messgerät ja nur eine mini-knopfzellen-batterie, und der messvorgang dauert ja nur ein oder zwei sekunden...

deswegen meine frage: kann ich einfach ein boxenkabel in die box stecken und dann am anderen ende mein messgerät anschließen und messen?

danke,

gruß martin

kann ich einfach ein boxenkabel in die box stecken und dann am anderen ende mein messgerät anschließen und messen?

Hi Martin,

ich habe das schon genau so mehrfach gemacht und bislang noch keinen Speaker damit gehimmelt. Allerdings sind die so ermittelten Werte nicht wirklich aussagekräftig, ich hatte einen 8ohm Speaker mit 5.6ohm Gleichstromwiderstand gemessen (was zu erwarten wäre), ein anderer, ebenfalls laut Label mit 8ohm angegeben, zeigte 3,8 - was schon eher auf einen 4ohm Speaker hingewiesen hätte. Ein 16ohm Speaker hatte knapp 6.5ohm - den hätte ich wahrscheinlich ohne Labe als 8er eingeschätzt. Ausserdem musst Du noch den Gleichstromwiderstand des Kabels mit einbeziehen. Ich hatte irgendwo mal gelesen, dass die Gleichstromwiderstände immer kleiner als die Impedanzdingse sind, aber wie Du an den genannten Beispielen siehst, kann das wohl erheblich schwanken...

gruss
Tom

hallo tom!

hmm, das verunsichert mich eigentlich nur noch mehr...

außerdem sind da ja 2 zwölfer drin, wie sind die denn normalerweise verkabelt? seriell oder parallel?

und was bedeutet das für meinen röhrenamp?

kann ich sicherheitshalber einfach auf 16 ohm stellen? oder soll ich einfach das ohr entscheiden lassen, wann es am besten klingt?

und am wichtigsten: kann ich dabei etwas kaputt machen?

gruß martin

Hi Martin,

das ist nicht eindeutig zu beantworten. Bei (alten) Fendertops war es zb so, dass die auf 8ohm ausgelegt waren, hatten aber einen zweiten Boxenausgang, der parallel geschaltet war - zwei 8er Boxen dran und der Amp "sieht" 4 ohm. Hat denen nix ausgemacht.

Eine 2x12er mit (angenommen) jeweils 8ohm Speaker kann seriell = 16ohm oder parallel = 4ohm sein.

Wenn Du den Amp auf 16 stellst, er aber vier Ohm sieht, könnte das schon nicht so gesund sein.

Ich würde ihn auf 8 ohm stellen, da die Abweichung in die eine oder andere Richtung nicht so gross ist - entweder vier oder 16 ohm bei 8ohm Speakern. der Amp sitzt quasi in der Mitte zwischen den Stühlen :-) und sollte das aushalten (ohne Gewähr!!)

Wenn es 16er Speaker wären, dann hat die Box eh 8ohm (parallel), denn 32ohm Boxen sind doch eher selten.

Wären es 4ohm Speaker, dann hat die Box auch sehr wahrscheinlich 8ohm (seriell), da auch eine 2ohm Impedanz eher selten anzutreffen ist.

Also, die Chancen stehen bei 8ohm am Amp noch am besten, meiner Meinung nach.

Viele Grüße
Tom

kleine korrektur,

demnach

ist 16ohm an 8ohm ausgang bei röhre nicht soo prima.

gruss
Tom

Hi Martin,

Was theoretisch passieren sollte, weiß ich nicht. Aber ich habe so schon etliche Boxen durchgemessen (Kabel in die Buchse und am freien Stecker zwischen Masse und Spitze) und ich habe noch nichtmal ein Knacken aus dem Lautsprecher gehört. ich denke auch, dass Gleichstrom erst aber einer gewissen Liga problematisch wird, schließlich kann man auch problemlos einen 9V-Block an die Anschlüsse halten.

Bye,

Till

Servus,

mit dem bisschen Strom das ein Multimeter durch einen Lautsprecher jagt um den ohmschen Widerstand zu ermittlen kannst Du keinen Lautsprecher himmeln.

Lautsprecher haben eine stark frequenzabhängige Impedanz dabei wird aber ein Nennwert nach internationalem Standard (IEC 60268)angegeben. Dieser darf die im Frequenzbereich vorkommende niedrigste Impedanz um nicht mehr als 20 % unterschreiten, höhere Impedanzen bei anderen Frequenzen sind beliebig zulässig. Dadurch wird ohmisch immer weniger gemessen als die Impedanzangabe am Lautsprecher ist, also so ca 2.5-3 Ohm an einer 4 Ohm Box, 6-7 an einer 8 und ca 12-13 an einer 16Ohm Box. Welche Speaker da drinnen wirklich verbaut sind und ob parallel oder seriell verschaltet ist erstmal pieps denn es kommt auf die Gesamtimpedanz drauf an (die Belastung spielt dagegen schon eine Rolle, Du solltest sicher sein daß Dein Amp die Box nicht überlastet). Wenn Du Dir bei der ermittelten Impedanz nicht sicher bist dann nimm an Deinem Röhrenamp immer eine Stufe kleiner als was Du gemessen hast, denn eine zu niedrige Impedanz ist für einen Röhrenamp unschädlicher als eine zu hohe.

Alles klar?

LG
Stefan

hallo tom, nighthawkz und bluesfreak!

vielen dank für eure antworten!

ich habe an der box irgendetwas mit 6 ohm gemessen und meinen marshall auf 8 ohm eingestellt. das hat über mehrere stunden ganz prima geklungen, ich denke, das passt so!

gruß martin