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(Band) denkwürdige Audition

Liebe Gemeinde!

Vor ein paar Wochen hatte ich eine denkwürdige Audition, von der ich noch berichten muss. Wie immer vor einer Audition las ich noch einmal Rainers wunderbaren Artikel bei Justchords. Und dieses Mal hielt ich mich wirklich an alle Ratschläge. Und dann kam es so...

Ich kannte bereits einen Bassisten von einer Blues-Session und bekam Kontakt zu einem Drummer. Der Drummer suchte eine Band, nach einem Telefonat trafen wir uns zu dritt zu einem Bier und sprachen so über dies und das. Die Nasen gefielen sich gegenseitig und der Drummer lud uns zu sich nach Hause ein. Wir stimmten noch ein paar Songs ab, alles war gut.

Adresse ins Navi getippt, Gitarre und Combo in den Kofferraum, Tasche mit ein paar Bodentretern, Kabeln, Schreibkram und Krempel dazu, auf geht´s. Der Proberaum war ein Traum. Groß, hell, freundlich, Fenster mit wirklich schließenden Fensterläden - gut gelüftet und gut geheizt. Teppichboden. Holz an den Wänden, vor den Fenstern Vorhänge. Kühlschrank, Kaffemaschine, WC nebenan, Nichtraucherproberaum, überdachter Ausgang ins Freie für Raucher, ein paar Tische, eine richtig gute P.A., verbunden mit einem PC mit Aufnahmesoftware und natürlich das Schlagzeug.

Wir wuppen den Bassamp in den Raum, der Drummer ist etwas überrascht, dass ich nur einen Combo mitbringe. Krempel aufstellen, einschalten, stimmen, alles nickt sich an und ich schlage vor, dass wir einfach mal mit einem funkigen Blues in A anfangen. Nicht besonders originell aber bewährt. Auf Bitten der anderen fange ich einfach an....

...und schreie nach ein paar Takten laut STOP!!! Auch der Bassist hat Tränen in den Augen. Der Drummer hatte sein komplettes Kit abgenommen und über die P.A. verstärkt - bei jedem Schlag auf die Snare zuckte ich im wörtlichen Sinne zusammen. Bassdrum = Schlag in den Magen und flatternde Kleidung. Absolut infernalisch. Ich sprach den Drummer vorsichtig darauf an, ob wir die P.A. wirklich bräuchten. Er strahlte übers ganze Gesicht, fand das so "einfach nur endgeil" und schlug vor, dass wir die Gitarre und den Bass auch noch über die P.A. verstärken sollten, wir seien ja gar nicht zu hören.

Trotz des Einsatzes all meiner Diplomatie und intensiver Diskussion war der Drummer nicht zu einer leiseren Probe zu bewegen. Ich habe dem Drummer dann sehr freundlich und sehr höflich gesagt, dass ich so nicht proben möchte. Die Audition war damit beendet. Der Bassist bat mich noch, ihm beim Abbau zu helfen, er hatte auch keine Lust mehr.

Tja, schade. Aber so kann es gehen.

Gruß

erniecaster


Re: (Band) denkwürdige Audition

;-))) Habe ich schon mal erwähnt, wie geil ich das V-Drum von unserem Herrn Kloppstock im Proberaum finde? Man kann direkt daneben stehen und geht hinter nicht als Krüppel nach Hause, weil sich das Crash mal wieder in den Gehörgang gefräst und die Bassdrum die Magengrube vaporisiert hat. Plötzlich hört man auch seine Mitmusiker (und die eigenen Fehler) wieder - klasse!

Viele Grüße - Michael


Re: (Band) denkwürdige Audition

Der Proberaum war ein Traum. Groß, hell, freundlich, Fenster mit wirklich schließenden Fensterläden - gut gelüftet und gut geheizt. Teppichboden. Holz an den Wänden, vor den Fenstern Vorhänge. Kühlschrank, Kaffemaschine, WC nebenan, Nichtraucherproberaum, überdachter Ausgang ins Freie für Raucher, ein paar Tische, eine richtig gute P.A., verbunden mit einem PC mit Aufnahmesoftware und natürlich das Schlagzeug.

Ach komm, Ernie. Das haste doch geträumt. Sowas gibt es nicht auf der Welt...


MAddin


Re: (Band) denkwürdige Audition

: ;-))) Habe ich schon mal erwähnt, wie geil ich das V-Drum von unserem Herrn Kloppstock im Proberaum finde? Man kann direkt daneben stehen und geht hinter nicht als Krüppel nach Hause, weil sich das Crash mal wieder in den Gehörgang gefräst und die Bassdrum die Magengrube vaporisiert hat. Plötzlich hört man auch seine Mitmusiker (und die eigenen Fehler) wieder - klasse! : Viele Grüße - Michael

Hi Michael,

ich werde niemals verstehen warum Menschen glauben, ein E-Drum set wäre auch nur ein annährend adäquater Ersatz für ein Schlagzeug. Wenn die Lautstärke der einzige Faktor ist, der einem bei diesem Instrument interessiert, dann würde ich zumindest ein eindimensionales bzw. sogar unzureichendes Verständnis desselben unterstellen.

Cheers///

MAddin


Re: (Band) denkwürdige Audition

Hallo Martin,

der gute Mann wohnt auf dem Land und hat sich einen Resthof geleistet. Er hatte uns schon vorher erzählt, dass er seit Jahren eine Band sucht und seit Monaten den Raum fertig hätte aber ihm bisher die richtigen Musiker fehlen würden.

Jetzt weiß ich auch, warum. Hätte alles so schön werden können.

Gruß

erniecaster


Re: (Band) denkwürdige Audition

Hi,

grundsätzlich bildet mMn ein unverstärktes Drumset dei Richtschnur für alle anderen Pegel in der Band...    ein bischen Bassdrum-Abnahme, wenn der Fuß zu schwach ist, ist das Äußerste, das ich im Proberaum für akzeptabel halte.

Sei froh, dass du dem Idioten entkommen bist, Matthias.

Nochmal: sei froh. Da gibt es nichts hinterherzutrauern.

Gruß, ferdi


Re: (Band) denkwürdige Audition

Hi ferdi,

absolut meine Meinung.

Stell dir mal vor, du kannst die original Snare nicht per Ohr orten, weil das Signal aus der P.A. erheblich lauter ist.

Das erinnert mich an eine Band eines Bekannten, die ich mal im Probenraum besucht habe. Der Gitarrist benutzte 2 4X12, die beide (!) mikrofoniert und über P.A. verstärkt wurden, "weil sich so der Sound so schön im Raum verteilt". In fünf Jahren ihres Bestehens sind die nie aus dem Probenraum rausgekommen und zwar mit folgender Begründung: "Wir wollen auf jeden Fall mit unserer eigenen Anlage spielen. Wenn wir hier alles rausschaffen, An- und Abtransport mit einem LKW und ein paar Leute, die tragen (!!) bezahlen müssen, brauchen wir alles in allem ungefähr 1.000 Euro und die will ja keiner als Gage zahlen."

Ja, es gibt schon komische Vögel.

Gruß

erniecaster


Re: (Band) denkwürdige Audition

Moin,

Hi Michael, : ich werde niemals verstehen warum Menschen glauben, ein E-Drum set wäre auch nur ein annährend adäquater Ersatz für ein Schlagzeug. 

also, unser Schlagzeuger spielt (weil wir meist in Kirchen oder ähnlichen Orten spielen, wo ein leiser Bühnensound von Vorteil ist) über das große TD20 V-Drum-Brain und das Teil klingt großartig. In Verbindung mit sehr guten Triggern, Kesseln, etc. (-> Drum-Tec) ist das wirklich ein Vergnügen. Seit den E-Drum Sounds der 80er (und dem entsprechenden Spielgefühl) hat sich ne Menge getan, wirklich. Kennst Du die V-Drum Videos mit Omar Hakim? Empfehlenswert und beeindruckend! :-)

Nur meine zweiffuffzich,

Lars 



Re: (Band) denkwürdige Audition

Hi Lars,

klar gibt es tolle Sounds, aber schon allein die Menge an bewegter Luft um den Spieler herum ist unersetzlich, leider. Ich arbeite hier auch mit feinsten Samples, die von "the real thing" quasi nicht zu unterscheiden sind. Und die "großen" Roland Trigger-Pads sind toll, keine Frage. Aber von echtem Schlagzeug eben noch immer Kilometer entfernt. Und das sage als gerademal Gelegenheitsschlagzeuger, der das nie gelernt und intensiv praktiziert hat.

Beste Grüße,

Felix


Re: (Band) denkwürdige Audition

: Hi Lars, : klar gibt es tolle Sounds, aber schon allein die Menge an bewegter Luft um den Spieler herum ist unersetzlich, leider. Ich arbeite hier auch mit feinsten Samples, die von "the real thing" quasi nicht zu unterscheiden sind. Und die "großen" Roland Trigger-Pads sind toll, keine Frage. Aber von echtem Schlagzeug eben noch immer Kilometer entfernt. Und das sage als gerademal Gelegenheitsschlagzeuger, der das nie gelernt und intensiv praktiziert hat. : Beste Grüße, : Felix

Hi Felix,

Klar, den Schalldruck hast du nicht. Aber den hat ein Gitarrist auch nicht, wenn er nicht per 4x12 spielt - und fehlender Schalldruck kann zum ÜBen und für den PA-sound ganz gut sein, der Spaßfaktor sinkt halt. Weniger rocken, mehr musizieren.

Bye,

Till

(Dessen Drummer auch V-Drums spielt - bisher aber nur zuhause)


Re: (Band) denkwürdige Audition

: Moin, : Hi Michael, : ich werde niemals verstehen warum Menschen glauben, ein E-Drum set wäre auch nur ein annährend adäquater Ersatz für ein Schlagzeug. : also, unser Schlagzeuger spielt (weil wir meist in Kirchen oder ähnlichen Orten spielen, wo ein leiser Bühnensound von Vorteil ist) über das große TD20 V-Drum-Brain und das Teil klingt großartig. In Verbindung mit sehr guten Triggern, Kesseln, etc. (-> Drum-Tec) ist das wirklich ein Vergnügen. Seit den E-Drum Sounds der 80er (und dem entsprechenden Spielgefühl) hat sich ne Menge getan, wirklich. Kennst Du die V-Drum Videos mit Omar Hakim? Empfehlenswert und beeindruckend! :-) : Nur meine zweiffuffzich, : Lars  : :


Hi Lars,


ich habe in den letzten beiden Jahren auch viel in einer (kleinen) Kirche gespielt, was mich dazu gezwungen hat, mich intensiv mit dem Thema Lautstärke zu befassen. Und ich war zuvor schon einer der leisesten Drummer die ich kannte. Seitens der Kirche wurde vorgeschlagen, ein E-Drum Set der gehobenen Preisklasse zu kaufen, ich habe mich schlau gemacht und gesagt: Wenn ihr das macht, dann ohne mich. Seit dem spiele ich sehr viel mit Besen verschiedenster Stärke und habe einen völlig neuen Zugang zum Instrument gefunden. Ich könnte mir kaum noch vorstellen, richtig laut zu spielen, weil: Warum?

E-Drums haben mit Schlagzeugen nichts gemein, ausser, dass sie einen ähnlich Zweck verfolgen. Aber das tun entsprechend genutzte Töpfe auch. Ich kenne Videos mit Omar Hakim und halte sie soundmässig für einen Witz, wenn es um das Emulieren eines Akustik-Sets geht. Weder geht es um des Luftdruck, noch kann man das mit der Beziehung von A-Gitarre zu E-Gitarre vergleichen. Kaum jemand würde behaupten, dass man mit einer E-Gitarre weniger Ausdrucksmöglichkeiten hat, aber bei E-Drums ist das leider der Fall. Alleine bei einem Vergleich der Beckensounds sollte das offensichtlich sein. Wenn man eine Gitarrenanalogie verwenden möchte, dann würde das E-Drum-Set einem Frühstücksbrettchen mit korrekt gestimmtem Draht als Saiten ensprechen, und das meine ich nicht polemisch. Ein E-Drum-Set ist ein völlig anderes Instrument als ein Akustik Set. Wenn man den Sound eines Akustik-Sets möchte, dann muss man halt eins nehmen. Für alles andere gibt es Software, die alles andere auch viel besser macht. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass sich E-Drums in den 30 Jahren seit ihrer Erfindung nicht durchgesetzt haben.

Ich halte E-Drums für das überflüssigste Instrument der Welt - gleich nach Saxofonen in der Rockmusik :) Lieber spiele ich gar nicht, als mich an sowas zu setzen. Ich hatte mir übrigens vor ca. 8 Jahren mal ein recht teures gekauft, um in der Wohnung üben zu können. Nach 3 Monaten habe ich es wieder verkauft, weil mir seine Begrenzheit jegliche Kreativität geraubt hat.

That is to say: Wenn ihr glücklich damit seid, dann: Gut für euch. Aber mit einem "Schlagzeug" hat das m. E. nichts zu tun

Cheers,

MAddin


Re: (Band) denkwürdige Audition

: Das erinnert mich an eine Band eines Bekannten, die ich mal im Probenraum besucht habe. Der Gitarrist benutzte 2 4X12, die beide (!) mikrofoniert und über P.A. verstärkt wurden, "weil sich so der Sound so schön im Raum verteilt". In fünf Jahren ihres Bestehens sind die nie aus dem Probenraum rausgekommen und zwar mit folgender Begründung: "Wir wollen auf jeden Fall mit unserer eigenen Anlage spielen. Wenn wir hier alles rausschaffen, An- und Abtransport mit einem LKW und ein paar Leute, die tragen (!!) bezahlen müssen, brauchen wir alles in allem ungefähr 1.000 Euro und die will ja keiner als Gage zahlen."

Hatte Oly nicht mal von dieser Geschichte erzählt?! :D

Haarsträubend!

Also bei solchen Treffen gibt es für mich mittlerweile nur noch eine Lösung:
Elacin ER-(9/15/25)

Wenn sich die Umwelt nicht anpassen lässt, muss ich mich eben an die Umwelt anpassen. Proben mit "normaler" Lautstärke sind mir auch lieber, aber die letzten Jahre war ich immer in einer Band unterwegs, wo es schlichtweg unmöglich war ohne Gehörschutz zu proben. Rezessiv wie ich bin, hab ich mich aber auch daran irgendwann gewöhnt.