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(Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

Abend,

ja, ich hab gerade die "Chartshow" angeschaut - ist mir auch fast nicht peinlich ;-)

Aber was ich da gerade gesehen habe, hat mir echt die Tränen in die Augen getrieben - und zwar nicht aus Freude.

Ich bin einer derjenigen, die Gary Moore gut finden - egal, ob er nu Blues hat oder nur spielt, oder Rock spielen sollte, oder was auch immer - ich mag ihn einfach und sein Ton berührt mich.

Soeben gab er in der Chartshow zum Thema "Herzschmerz-Songs" (wir ziehen neue Mottos an den Haaren herbei) eine Halblpayback-Darbietung von "Still Got The Blues". Er sang beschissen live und mimte sehr schlecht Gitarre dazu, die aus der Konserve kam. Danach beantwortete er so wichtige Fragen wie "Hast Du Angst vorm Fliegen", oder "Ich hab gehört, Du schwimmst gerne...?".

Ist mir egal, warum er es tat - es hat mich nur gerade so erschüttert, dass ich es hier loswerden wollte... es war wirklich schlimm!

Entsetzte Grüße,

highseppl!


Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

Hallo!

Das erinnert mich spontan wieder an Silbermond. Ob man diese Kapelle nun mag oder nicht, sei dahingestellt. Vor einiger Zeit sah ich die Dame und die Jungs im Fernsehen - live spielend. Der Moderator wies darauf etwa zehnmal hin, bis ihm die Band zu verstehen gab, dass sie generell kein Playback spielen würden. Live oder gar nicht.

Das sei doch aber sehr gewagt, meinte der Moderator. Woraufhin ihm jemand aus der Band sinngemäß sagte: "Wir wollten Musiker werden und unsere Songs spielen. Warum sollen wir jetzt, wo das Publikum das auch hören will, auf einmal nur noch schauspielern?"

Ich find das gut.

Gruß

erniecaster

Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

Hallo! Als eigentlich meist stiller, aber die Außensaiter mögender Mitleser melde ich mich frech zu Wort: Mit Leuten wie Herrn Moore, die nach 1971 noch Songs wie "Red House" spiel(t)en und dabei irgendwie leidenschaftlich dreinschau(t)en, möchte ich nichts zu tun haben, die haben ein Ende in einer Show im Privatfernsehen verdient.
Konkret: Herr Moore ist IMHO ein begnadeter Gitarrist mit schlechtem Geschmack. Den Blues kann er zwar spielen, aber nicht verstehen.
GrußDennis

Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

Hallo Dennis,

...die nach 1971 noch Songs wie "Red House" spiel(t)en und dabei irgendwie leidenschaftlichdreinschau(t)en, möchte ich nichts zu tun haben....

das verstehe ich nicht so ganz - darf/durfte man nach 1971 "Red House" nicht mehr spielen
bzw, wenn, dann nur OHNE leidenschaftlich dreinzuschauen, oder wie oder was?

Ich kapier den Sinn deiner Aussage nicht so ganz!

Grüße,

Andreas


Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

: Hallo Dennis,

: ...die nach 1971 noch Songs wie "Red House" spiel(t)en und dabei irgendwie leidenschaftlichdreinschau(t)en, möchte ich nichts zu tun haben....

: das verstehe ich nicht so ganz - darf/durfte man nach 1971 "Red House" nicht mehr spielen : bzw, wenn, dann nur OHNE leidenschaftlich dreinzuschauen, oder wie oder was?

: Ich kapier den Sinn deiner Aussage nicht so ganz!

: Grüße,

: Andreas

Hallo, Andreas!

Ich finde halt, dass der Red House-Song ein Super-Beispiel für Songs mit Riesen-Riesen-Bart ist, total abgenudelt, von den ganzen Bluesrockern eigentlich nur noch als Anlass genommen, um sich an der Gitarre einen runterzu...fiedeln und zu zeigen, wie toll sie sind. Das gleiche Problem wie bei vielen Jazzern, die einen Standard hernehmen und dann Endlossolo an Endlossolo reihen, ohne dass der "Song" noch wirklich "geliebt" wird. So gehts mir halt mit so ziemlich allen Gary-Moore-Nummern, egal ob es seine eigenen oder gecoverte sind, das ist für mich alles nicht besonders autentisch  - und dieses "Still got the blues" ist eigentlich kein Blues, sondern so eine Art Schlager.

Ich mein das nicht aggressiv, wenn jemand das kickt, ok, vielleicht kapier ich das einfach nicht mehr. Ich hab mir übrigens damals auch die Still got the blues-Platte gekauft, weil mir Gary Moores Gitarrenspiel gefiel, aber lange gehalten hat die Freude nicht. Vielleicht sollte er halt über weniger ausgelutschte Dinge singen oder Britney Spears covern :-)

Ach so, 1971 deshalb, weil da Jimi Hendrix gestorben ist. Der hat sich die Blueser angehört und dann aber was wirklich neues daraus gemacht.

Gruß

Dennis




Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

: : : Ach so, 1971 deshalb, weil da Jimi Hendrix gestorben ist. Der hat sich die Blueser angehört und dann aber was wirklich neues daraus gemacht.

: Gruß

: Dennis

: :

ähem...

der gute jimi ist schon 1970 verstorben...

aber ansonsten kann ich deinen einwurf gut verstehen. ging mir auch lange so und ist ja auch gar nicht verkehrt.

erst heute - nach vielen jahren - kann ich verstehen warum das auch gut sein kann sowas wie "red house" wieder - oder immer noch/immer wieder - zu spielen...

cheers - 68.


Re: (Philosophie) Gary Moore demontiert sich in der Chartshow

Hallo!

Es ist meiner Ansicht nach völlig egal, wie alt und wie abgedroschen ein Song ist, wenn er so gespielt wird, dass ich dabei berührt werde. Wahrscheinlich ist es sogar schwieriger, einen alten Gassenhauer bewegend zu spielen als einen neuen Song.

Und es gibt Menschen, die eben nicht alle Epochen der Musikgeschichte parat haben. Sich mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen hinzustellen und abfällig zu sagen, dass das ja alles nichts Neues sei, empfinde ich als überheblich. Das endet im Zynismus - Geisteshaltung, nicht Stilmittel.

Im übrigen singen die Menschen seit Ewigkeiten über die gleichen - menschlichen - Themen. Selbst die Wölfe heulen aus immer dem gleichen Grund.

Gruß

erniecaster