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(Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi Ferdi,

sag' mal, wenn meine Esche + Einstückahornhalsstrat so klingt, also mit recht glasigen Höhen,
müsste dann (m)eine (zukünftige) Erle Strat nicht etwas fetter und weniger glasig daherkommen?
Oder liegt das glasige eher an den Pickups? (Der "Amp"-Sound ist in diesem Fall so eingestellt,
dass die Höhen erst bei hartem Anschlag anfangen zu brezeln, ich hab' aber wohl die meiste Zeit
recht heftig zugelangt...)


Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi,

ich hatte nie eine Eschen-Strat, und auch innerhalb einer Holzart gibtes immer solche und solche, aber von den "Klangwerten auf Papier" kannst du für "recht glasige Höhen" kaum mehr tun als Esche+one-piece-maple.

Mildern kannst du das natürlich durch Pickups. Auf meiner Erle/one-piece maple Strat hatte ich lange die Staufer Blues und die waren TOP, mittlerweile habe ich da aber Lipsticks drauf => endgeilst. Auf der Erle/maple/rosewood Strat (=Hauptaxt) sind True Vintage am halse und inmitten, am Stege ein Blues mit Baseplate.

Für ebenso wesentlich wie die Pickups halte ich aber das Vibrato! Vom Hals abgesehen ist das Vibrato die einzige Stelle, wo die Saitenschwingung in Kontakt mit dem Korpus kommt! Das Callaham zB ist MIT ZEHN METER ABSTAND dass fettest klingende auf dem Markt und nimmt überschüssiges Glas schlicht hinweg, würde ich sagen, und lässt die Strat richtig SATT klingen. Mir war das auf meiner Erle+maple/rosewood-Strat zu fett, und ich bin mit dem Wilkinson VSVC (so heißt es doch?) viel glücklicher. Im Übrigen hast du mehr Attack, wenn du das Vibrato schwebend einstellt, ich finde (SRV zum Trotz) dass aufliegende Vibratos deutlich besser, stratiger klingen. Auf jedem Fall eine einfache Möglichkeit zum Feintuning.

Pure nickel-Saiten machen die Obertöne auch runder und wohlklingender, aber in der Band hört das keine Sau. Ich bin davon weggekommen, zumal nickel roundwounds einfach länger gleich klingen. Die Nickelsaiten habe ich jede Woche gewechwselt, weil der Sound der frischen so geil war, aber hey, jede Woche wechseln? mache ich nicht mehr.

Mit deinem Gotoh-System und als LesPaul-Fan solltest du wahrscheinlich mit Pickups der Sorte Staufer Blues glücklicher werden als mit knochiger klingenden.

Erle + extra dickes Palisandergriffbrett + Callaham+extra fette Pickups kastrieren mMn aber den echten Stratsound. So eine Strat ist dann keine mehr.

Gr00ß, ferdi

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Moin andi,

IMHO kannst Du Dich entspannen - weil Du keinen Einfluß auf Deine neue Strat sowiesonicht ausüben kannst.

Entweder sie klingt - oder nicht. Die handelsübliche Strat heutzutage klingt dünn und schrill. Egal welche Holzkombination.

Du kannst aber durchaus Glück haben mit Deiner Neuen - aber Ändern kannst Du nichts.

Meine Tokai Esche/Maple klingt weder glasig noch scharf und klingt auch fett - wenn ich fett richtig interpretiere.
Das ist aber Zufall und ich hatte einfach Glück mit der Guten.

Meine neueste Sonic Blue zB Erle Rosewood tendiert wieder zu weniger fett und klingt sehr drahtig. Mit 5,6 KOHM PU´s (also typisch knochig windisch) hat sie enorm output und man kann sehr singende Sounds erzielen. Nach dem Geschreibe auf den Reklameseiten müsste sie dazu mindestens 6-7 KOHM Blues Typ verlangen... und einen Stahlblock hat sie auch nicht - ganz ganz eigenartig.

Du kannst also nach meiner Erfahrung - und seit nunmehr 15 Jahren quäle ich mich intensiv mit Strats rum - nur hoffen, daß sie zufällig klingt.

Ansonsten - verkaufen und weitermachen.

Dazu kommt das die Kombination aus Optik/Farbe und tolle Strat praktisch garnicht realisierbar ist.
Um eine wirklich gute Strat zu finden muss man jede Farbe zB hinnehmen.

P.S. schönes Backing - überzeugend gespielt - würde ich auch gern bespülen, aber meine Anmeldung ist immer noch ungültig...

GruZZ *


Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

hallo matthias,
hallo lone*!

das geht mir leider meistens auch so. deswegen habe ich schon gar keine lust mehr, gitarren im laden auszuprobieren. ich bin da sowieso immer viel zu hibbellig, außerdem spiele ich in musikläden oft nur noch merkwürdige grütze... ob eine gitarre zu mir passt, stelle ich halt immer erst nach ein paar gigs oder einer studioproduktion fest.

bei der vorletzten gitarre (tokai les paul 1981) hatte ich glück, die ist mir einfach von rolli aufs auge gedrückt worden :-)

ähnliches ist mir mit der ibanez george benson GB100 passiert.

und die letzte gitarre war eine mexicostrat, die ich einfach ungesehen bei thomann bestellt habe. auch hier hatte ich endlich mal glück.

gruß martin

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi.

Ich halte das für völligen Unfug. Man kann die Physik nicht betrügen. "Zufall" ensteht nur dadurch, dass die Kausalität der Klangerzeugung nicht rekonstruiert ist.

Natürlich gibt es fett oder knackig klingende Stücke derselben Holzart. Holz ist eben Holz, ein organischer Werkstoff. Und Billigholz klingt eben gerne schon mal shice, egal welche Sorte. Bei einem genuine Ulme-Neck, dazu einen Korpus aus Pfefferminzfaserplatte, wasserdicht lackiert bis 500m, hat man dafür ein schön konsistentes Ergebnis, alle Gitarren klingen gleich shice :)

Für mich ist, wenn der verstärkte Klang suboptimal ist, der wesentlichste Ansatpunkt zunächst der akustische Klang (stimmt der elektrische Klang hingegen, ist der akustische vollkommen WURST).

Der aksutische Sound ensteht vor allem durch Korpus, Hals, Vibratosystem. Alles weitere (Mechaniken, Bundmaterial usw.) halte ich für weit weniger wichtig. So, stimmt der akustische Sound nicht, kann die Strat entweder verkaufen oder eben eins von den dreien tauschen. Greift sich der Hals super und liebt man den Korpus (Farbe, einteilig, was weiß ich), dann landet man beim Vibrato.

Stimmt der akustische Sound hingegen, kann man sich der Elektrik widmen. Erzeugt das Holz schon satte Tiefmitten, kommen die bei egal welchem Pickup durch. Ich mag eher satt klingendes Holz und eher brilliante Pickups.

Amen.

Reverend F.

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Lieber ferdi,

da ist grundsätzlich natürlich was dran. Aber dieses verflixte Holz und ich glaube auch diese verdammten Magneten machen, was sie wollen. Gitarrenbau ist keine exakte Wissenschaft.

Ich habe mal eine Reportage über einen Geigenbauer im Fernsehen gesehen. Nachdem er genau erklärt hat, was man alles für eine tun müsste, um eine gute Geige zu bauen, schwieg er für einen Moment und lächelte. Dann sagte er:

"Wir versuchen, eine gute Geige zu bauen. Eine schöne Geige zu bauen. Den Ton gibt dann der liebe Gott hinein."

Wir kommunizieren hier übers Internet, manchmal fliegt der Mensch zum Mond und Herzklappen austauschen ist eine Routineoperation. Die Menschheit beherrscht ganz schön schwierige Dinge.

Der Ton einer Stradivari ist immer noch unerreicht. Eine einfache Holzgeige kann nicht kopiert werden.

An dem, was Du sagst, ist was dran. Die Physik kann nicht überlistet werden. Das steht aber nicht im Gegensatz zu Lone Stars und meiner Sichtweise. Nimm so eine verflixte Strat, spiel sie und hör hin, ob sie klingt oder nicht.

Gruß

erniecaster



Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Tach Mathias!


Logo, es gibt bei einer Stradivari nichtreproduzierbare Parameter.

Das sind dann die Parameter aus dem Bereich "Einbildung" und "persönliche Wahrnehmung"...is dasselbe, oder? ,-))) Naja, also die Parameter, die für jeden anders wahrgenommen werden, der Rest dürfte reproduzierbar sein (wenngleich auch teilweise mit enormen Aufwand, aber prinzipiell jetzt).


Aber wir spielen keine Stradivaris, sondern Fabrikware.

Sprich nur für Dich,-))))) Nein Quatsch, auch ein Fabrikteil ist genauso wie eine Stradivari individuell, wenn auch beim Fabrikteil vllt. weniger augenscheinlich.
Ich mag schönes Holz, ich liebe Korina, eine schicke Ahorndecke und auch Mahagoni finde ich toll, auch gerne einteilig, echt. Aber die größten Faktoren betreffend den Sound sind für mich Konstruktionsart, Pickups, Saiten und Plek. Das macht das meiste am Sound aus imo. Es wird Holz m.E. sowieso zu viel Bedeutung beigemessen, was den Klang angeht, ich messe ihm nur so viel Bedeutung bei aus zumeist optischen Gründen. ICH BILDE MIR ZWAR EIN, dass Korina im Vergleich zu Mahagoni knalliger und offener klingt, würde mich aber nicht (mehr) dazu hinreißen lassen zu behaupten, dass das allgemeine Gültigkeit besäße. Holz gleichgesetzt mit einer bestimmten Klangeigenschaft ist für mich ein Produkt aus Tradition und Einbildung. Und ich bin ein einbildender Traditionalist,-))))

Macht's gut!
:
: ne schöne Jrooß, 1T


Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)


Hi,

da ist grundsätzlich natürlich was dran. Aber dieses verflixte Holz und ich glaube auch diese verdammten Magneten machen, was sie wollen. Gitarrenbau ist keine exakte Wissenschaft.

hm-hm-naja.

Ich spreche immer wieder mit Gitarristen, die verkaufen lieber ihren Amp oder ihre Gitarre, mit dem/der sie sagen wir mal nur 90%ig zufrieden sind, und kaufen sich dann einen weiteren Amp / eine weitere Gitarre, dem dem/der sie dann wiederum nur 90% zufrieden sind - nur, dass die 10% dann an einer anderen Stelle fehlen.

Die letzten 10% sind immer die schwersten. IdR muss man dafür genausoviel Geld ausgeben wie für die 90% davor. Ich behaupte, dass man eine Strat über 95% Gesamtgüte nicht unter 2000, wahrscheinlich 3000€ kaufen kann. Zu erwarten, mit einer Strat unter 1000€ Neupreis über Jahre/Jahrzehnte wunschlos glücklich zu werden - das wirklich 100%ige Traum-Strat-Ergebnis - ist lächerlich.

Wenn man sehr gut spielen kann, braucht allerdings zweifellos keine teurere Strat, wahrscheinlich braucht man noich nichtmal mehr als 600€ auszugeben. Man weiß dann um die Schwächen des Instrumentes - bisschen stumpfe Obertöne hier, bisschen wenig Sustain dort, Neigung zum Verstimmen, Spiel in zwei Mechaniken, hervorstehende Schräubchen, schlackeriger Vibratoarm - aber man macht tolle Musik mit ihr. Das geht, absolut.

Meine hat insgesamt über 3 gekostet und ich finde alle anderen Strats im Vergleich schlechter, aber 100% hat sie nicht. Zu Beginn neigte sie nicht dazu, besonders viele Obertöne zu entwickeln, deshab habe ich sie emilisieren lassen. Ich hätte sie auch verkaufen können. Habe sie aber zu Emil geschickt. Das war ein deutlicher Unterschied. Genaue %-Angaben spare ich mir, ist ja nur ein Denkmodell. Mit dem Callaham war sie aber insgesamt für *meinen* Geschmack zu fett, zu wenig Sparkle. Ich hätte sie also auch verkaufen können. Habe ich aber nicht. Ich habe das Wilkinson draufgemacht.

Das Beispiel ließe sich am Gegenstand "Amp" in sogar noch geeigneterer Weise ausbreiten.

Ich glaube überhaupt nicht daran, dass es die individuell 100%ig gefallende Strat überhaupt fertig zu kaufen gibt. Zu individuell sind die Vorlieben, was Handling und Sound angeht. Das gleiche gilt für Amps. Ich halte das nicht für unmöglich - aber "dran glauben" ist was anderes.

Obwohl 7ender tausend verschiedene Strats im Angebot hat, sind sie doch alle lackiert, keine hat Edelstahlbünde und keine hat die Mittelstellung Hals+Steg. Was soll ich mit spolchen Strats anfangen?

Gruß,

Reverend F.

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Nabend Jonas,

Ich hätte mich doch ein wenig deutlicher erklären sollen. Auf der einen Seite gegen *, der meint, dass man als blindes (taubes?) Huhn solnage picken solte, bis man den richtige Korn getrunken hat. Auf der anderen Seite gegen 2Ts Hybris, unsere Instrumente Stradivaris an die Seite zu stellen.

Logo, es gibt bei einer Stradivari nichtreproduzierbare Parameter.

Das sind dann die Parameter aus dem Bereich "Einbildung" und "persönliche Wahrnehmung"...is dasselbe, oder? ,-))) Naja, also die Parameter, die für jeden anders wahrgenommen werden, der Rest dürfte reproduzierbar sein (wenngleich auch teilweise mit enormen Aufwand, aber prinzipiell jetzt).


Mitnichten. Es sind wohl die am besten erforschten Parameter von Instrumenten überhaupt, vom Paarungsverhalten der Schildläuse für den Lack bis zum Fußpilz der Bäume. hier
Trotzdem bleibt noch Entscheidendes übrig, was vielleicht messbar, aber nicht erklärbar, geschweige denn in der Instrumentenbauerwerkstatt reproduzierbar ist.

Aber wir spielen keine Stradivaris, sondern Fabrikware.

Sprich nur für Dich,-))))) Nein Quatsch, auch ein Fabrikteil ist genauso wie eine Stradivari individuell, wenn auch beim Fabrikteil vllt. weniger augenscheinlich.


Das ist genau der springende Punkt. Wir können durch die Auswahl von Holz (die IMHO gaaanz wichtig ist), Hardware, PUs, Saiten eine ganze Menge Paramter bestimmen, die den Klang unsers Intrumentes ausmachen. Das da ein irrationaler, gefühlter Rest beibt, Erotik, Voodoo, die Summe ist mehr als die Teile ihres Ganzen oder so ähnlich - geschenkt. Aber bisher hat sich noch kein Wissenschaftler bemüßigt gefühlt, das zu messen. Mag daran liegen, dass es bei Gitarren keine Referenz gibt wie die Stradivari.

Maach et joot, Mathias

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi Mathias!


Ich hätte mich doch ein wenig deutlicher erklären sollen. Auf der einen Seite gegen *, der meint, dass man als blindes (taubes?) Huhn solnage picken solte, bis man den richtige Korn getrunken hat. Auf der anderen Seite gegen 2Ts Hybris, unsere Instrumente Stradivaris an die Seite zu stellen.

Bin isch bei Dich,-)))

Mitnichten. Es sind wohl die am besten erforschten Parameter von Instrumenten überhaupt, vom Paarungsverhalten der Schildläuse für den Lack bis zum Fußpilz der Bäume. hier
Trotzdem bleibt noch Entscheidendes übrig, was vielleicht messbar, aber nicht erklärbar, geschweige denn in der Instrumentenbauerwerkstatt reproduzierbar ist.


Mit den nicht reproduzierbaren Parametern bleiben für mich die , die der persönlichen Wahrnehmung unterliegen.
Alle anderen sind reproduzierbar, allerdings teilweise, wie ich schrieb nur mit enormen Aufwand. Unter enormaen Aufwand fällt dann auch das jahrhundertelange Warten auf eine weitere kleine Eiszeit.
,-)))
Das Stradivari Phänomen basiert m.E. zum allergrößten Teil aus Legende, Tradition und Einbildung, ein messen bestimmter (überhaupt messbarer) Parameter macht keinen Sinn, wenn ich eine 95er American Standard Fender Stratocaster in allen messbaren Paramterern vermesse, werde ich auch zu dem Ergebnis kommen, dass ich dieses spezielle Instrument in der Summe all seiner bestimmten Parameter nicht nachbilden kann.
Klang ist sowieso subjektiv, insofern ist es wirklich lächerlich von ein paar Experten zu behaupten, die Stradivari sei klanglich an und für sich die beste aller Geigen. Es sind die berühmtesten, ja. Zudem wird ja auch häufig noch unterschlagen, welche Phase Stradivaris denn gemeint ist, denn die berühmtesten seiner Geigen sind die zuletzt von Ihm gebauten, wenngleich auch frühe (unreife) Exemplare ein Schweinegeld bringen.
Der vielzitierte Blindtest wurde ja schon ein paar Mal gemacht und kam immer zu einem ähnlichen Ergebnis. Das alles läßt sich für mich wie folgt auf den Punkt bringen: alles Hype aus Tradition. Wenn ich jemanden nur lange genug sage, wie toll etwas ist, und genug Leute mich darin bestätigen, wird es irgendwann derjenige glauben, dem ich es erzähle, zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit. Ist dasselbe mit 59er Les Pauls, die ja per se als das non plus ultra der Solidbody E-Gitarre hingestellt werden, oder die D'Angelicos für Archtops. Viele berühmte Leute haben die halt gespielt, und spielen sie noch, deswegen denkt man schnell, dass es Fakt sei, dass die gut sind, und dann schreiben viele Leute darüber, man gewöhnt sich an den Klang der Dinger anhand der Aufnahmen dieser Künstler e voila, fertig ist der Mythos.
Wenn jetzt Clpaton, Bloomfield, Page, Beck und Green nicht Paula, sondern eine Framus Sorella gespielt hätten, was wäre dann?


Das ist genau der springende Punkt. Wir können durch die Auswahl von Holz (die IMHO gaaanz wichtig ist), Hardware, PUs, Saiten eine ganze Menge Paramter bestimmen, die den Klang unsers Intrumentes ausmachen. Das da ein irrationaler, gefühlter Rest beibt, Erotik, Voodoo, die Summe ist mehr als die Teile ihres Ganzen oder so ähnlich - geschenkt. Aber bisher hat sich noch kein Wissenschaftler bemüßigt gefühlt, das zu messen.


Die Summe der Parameter macht's. Naja, ich denke, es macht eher der "irrationale, gefühlte Rest, Erotik, Voodoo" den Großteil aus, aber das ist meine Sicht der Dinge.
Es gab schon Versuche von Wissenschaftlern sowas zu messen, soweit ich weiß, aber das scheitert eben daran, dass man klangliches Empfinden nicht in Werten darstellen kann, afair. Und mal ehrlich, wenn man das messen könnte, wäre es eigentlich schade, oder?


Mag daran liegen, dass es bei Gitarren keine Referenz gibt wie die Stradivari.


Naja, ich denke es gibt eine Menge Referenzen bei Gitarren, für jeden Modelltyp in jeder Musikstilistik, doch, die gibt es. Jedoch ist die Referenz für den Hersteller ungleich der des Kunden. Der Kunde hat eine bestimmte Referenz im Kopf, wenn er ein Modell testet. Diese Referenz ist aber in dem Falle nur schwer greifbar, und wird ja gerne mal mit "Vintage" tituliert, wenngleich viele ja noch nie "vintage" gespielt haben. Eigentlich weiß man nicht so recht was man will udn kann seinen Referenzton, den man im Kopf hat gar nicht richtig vorstellen, deswegen sucht man ja immer weiter (weswegen ich auch nicht glaube jemals DAS Instrument zu finden. Wer das behauptet hat einfach die Suche aufgegeben, oder ist so gut, dass er die fehlenden Prozente jederzeit durch seine Spielweise rausholen kann).
Bei den Geigern hat man einfach mal gesagt, das Stradivari die Referenz sei und das über Jahrhunderte, in denen es keine Aufnahmen, kein internet oder Telefon gab, das haben wir mit der E-Gitarre den Geigern voraus, weswegen wir als Gitarristen das auch differenzierter sehen. Aber wer weiß, was in 100 Jahren ist?

Alles 'n bisserl OT, woll?,-))))


Mach's gut!

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Moin "Referend",

ja nun - es ist ein schwieriges Gefilde.

Meine Maple Tokai Strat für 900.- belegt, dass es nicht eine Sache des Preises ist, ob eine Strat gut klingt. Und sie ist eine 99% Strat. Für mich jedenfalls.
Auch meine 2. Tokai - eine Rosewood - ist von guter Qualität und war auch billiger als jede "amtliche" 7ender.

Hingegen: alle meine teuren CustomShop Strats waren schlecht.
Ich hatte auch immer mal die Gelegenheit originale 50/60er Strats anzuspielen - und auch da waren Krüpel dabei.

Deswegen bin ich zur Ansicht gelangt das nur der Zufall da regiert.
Ob jetzt bsp. ein Tandler in der Lage ist reproduzierbare, gute Strats zu bauen müsste man mal testen - aber ich will dafür kein Geld mehr opfern. Das wäre was für andi-o ...

Jedenfalls aus meiner Sicht kann kein Pickup eine Strat verbessern und auch kein Tremolo wesentliches beitragen.
Ich hatte ja auf mittelmäßigen Strats immer wieder versucht was zu verbessern. Kenne auch das Callaham - wieder verkauft.
Und praktisch alle gängigen PU´s sind von mir schon verbaut worden.

Habe auch schon das umgekehrte Xperiment gemacht - nämlich in meine 99% Tokai das alles eingebaut - ohne Änderung. Das Holz hat sich da immer durchgesetzt. UND DIE TOKAI hat ein ganz simples, billiges GussTremolo.

Und schliesslich die Industrie lebt von Mythen und Gerüchten ...

Dabei bräuchte man nur diese dünne Buch mal lesen über die 7ender Gitarren - wo auch drin steht, daß bei 7ender zB ab ´61 aus Kostengründen schon nicht mehr handgewickelt wurde oder Holzauswahl/Kombination undsoweiter aus rein wirtschaftlichen und Marketing Gründen gemacht wurde.

OK - ich will keine Illusionen zerstören - das ist alles auch Ansichtssache...

GruZZ *

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Moin Stefan & moin an den Rest der Stratologen,

...oder die Strat durch das Axefix gejagt?

das ist das Dumble Modell aus dem AxeFx und die RK Strat, sonst nix!

das ist IMHO genau der Stratton...

Es ist nahe dran an dem was ich haben will, aber die hohen Saiten sind mir noch etwas zu knallig & glasig,
was aber, wie ich festgestellt habe, von der Gitarre kommt, das schlägt auch in gänzlich anderen
Amp(-Model-)-Einstellungen durch. Wäre schön, wenn ich bei Strat Nr. 2 ein wenig mehr Fett bei
den Höhen/Hochmitten dazubekommen könnte. Mal sehen.

(Meine Idealvorstellung wäre ein Tonbereich von SRV Lenny (ja, die ElMocambo Version) bis in Richtung
Joe Bonamassa zu seinen Strat Zeiten ;-)) Aber das ist natürlich bloss ein Wunsch!)


Btw, vorhin war ich wieder bei meinen Freunden vom Zollamt, nach einer dreiviertel Stunde warten (mir
hond neie Windows Sicherheitsupdates auf onsere Rechner inschdalliert, dia send no net hochg' fahra!.....
etc. etc. etc.) hatte ich meine Harware für die Strat in der Hand. Das gealterte Pickguard, die Knöppe und die
Pickupkappen sehen dermassen geil aus - die Geige MUSS einfach klingen! ;-))
(Die restliche Hardware ist auch schön angegrattelt, nicht zuviel und nicht zuwenig, hach....)


Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi Andi,

in meinen Ohren tönt das gut. Ob die zukünftige Strat dann fetter klingt, wirst Du dann in der Zukunft wissen. ;-)

Ich habe keine Ahnung, wie das Pau Ferro sich macht, nur angelesenes Halbwissen, vielleicht spielt das ja dann in einen bestimmten Bereich mehr als als erwartet hinein.

Esche ist auch nicht immer Esche, die Unterschiede zwischen leichter Sumpfesche und der harten, schweren Esche, die so gerne in den 70ern verbaut wurde ist wirklich groß.

Also, abwarten, die hier klingt schonmal gut, die andere sieht dann vielleicht (noch) besser aus - Beauty and the Beast. ;-)

Viele Grüße

Jochen

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi Ferdi,

"Wieso sind Clapton, Green und Beck eigentlich später auf Strat umgestiegen?"

naja, Green hatte massive Probleme mit Drogen, bekam dann u.a. Elektroschocks und danach ging es ihm nicht mehr besonders gut. Er war danach nicht mehr derselbe; das ist doch bekannt. Bei Clapton sagen ja auch viele, daß es zu dem Zeitpunkt, zu dem er zur Strat griff mit ihm bergab ging.

Klauß meinte ja, sie wurden dann vielleicht langsam taub. Interessant ist doch, daß Townshend, der dann auch irgendwann fast taub war, auch dann zur Strat griff.

Mach nur weiter so. ;-)))

Viele Grüße

Jochen

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hi Andreas!

Zunächst mal: Sehr lässig tönt das, wirklich gut gespielt!

Mit einem (dicken) Rosewoodgriffbrett sollte der Sound generell fetter werden, muss aber nicht. Ich hab schon fette/mittige Strats mit einteiligem Ahornhals gehört, genauso wie sehr glasige Rosewood-Strats...

Was anderes: Aus welchen Teilen hast du die denn gebastelt? Kommt auch der Hals von mjtelecaster.com? Die haben ja nette Sachen auf ihrer HP.

gruß
ed

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Hallo Ed,

die Strat mit der ich die Aufnahme gemacht habe ist keine Bastelstrat
sondern meine Fender Richie Kotzen Signature Strat (Esche + 1p Mapleneck).

Von der Bastelcaster habe ich im Moment erst den (Erle-)Body, die Hardware und die Pickups.
Der Hals ist gerade bei Warmoth in Arbeit, wird aber noch minestens 4-5 Wochen dauern.



Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) @Ferdi (& die anderen Stratexperten)

Servus andi,

Höhen knallig und glasig? Kann neben der PU Einstellung (je weiter unten um so weicher) auch an den Saiten liegen...
Hab in der Hinsicht sehr gute Erfahrungen mit den Pyramids an der Strat gemacht (die mir an der LP ned so taugen, da hab ich dann lieber EB drauf). Wär mak nen Versuch wert einen Satz Pure Nickel Roundwounds draufzuziehen...

Gruß
Stefan