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(Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Liebe Gemeinde!

Sowas aber auch. Heute habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Gitarrenladen aufgesucht. (Den größten in Hannover. Sein Name besteht aus drei Buchstaben...) Und ich war mittelmäßig entsetzt, ganz ehrlich. Habe ich irgendwie ein Gesetz verpasst, nach dem 3/4 des Inhalts in einem Gitarrenladen metallausgerichtet sein müssen? Alles mattschwarz, Tribals drauf, Humbuckerbretter, böseböse?

Wo ich doch Teles ausprobieren wollte...

Ich habe alles, wo 7ender oder Squier draufstand, trocken angespielt und nach weniger als 30 Sekunden zurück in den Ständer gepackt. Anschließend alles, was von der Bauart her 7ender war. Und dann alle ES-Modelle aller denkbaren Hersteller.

Es gab faktisch zwei Kategorien von Saitenlagen. Entweder die Saiten lagen quasi auf oder das Setup war für Slide optimiert - wenn ich es mal positiv ausdrücken darf. Ach ja, Saiten. Es gibt auch ein neues Gesetz, dass Saiten auf Instrumenten in Läden komplett verrostet sein müssen, oder? Das verhinderte aber wenigstens, dass die unbrauchbare Oktavreinheit sofort erkennbar war.

Ganz ehrlich, in dem Laden gab es keine einzige brauchbar eingestellte Gitarre. Falls jemand mal wieder G.A.S. haben sollte, kann ich diesen Laden nur empfehlen. Da findet man einfach nix.

Gruß

erniecaster

Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Nabend Ernicaster,

jo diese "Erfahrung" habe ich leider auch schon des in zwei größeren Musikinstrumenten- "Fachgeschäften" hier im Norden gemacht, in denen ich war.Echt bitter und absolut unverständlich, wahrscheinlich leben die meisten "Großen" zu 90% oder mehr vom Internetverkauf, anders ist dieser Umstand wohl kaum zu erklären,zumal ja ne Menge an Personal rumläuft.
Wo ist das Prolem, malne Gitarre nach Lieferung einzustellen und mal mit Fastfret rüberzugen...keine Ahnung warum die nix verkaufen wollen.
Kleinere Läden sind da oft klar besser aufgestellt und serviceorientierter.

Grüße Lars

Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Hallo Matthias,

zwei- bis dreimal im Jahr suche ich den von dir nicht namentlich genannten Gitarrenladen in H auch auf, immer noch in dem Glauben, irgendetwas Spannendes entdecken zu können. Auch ich gehe jedesmal ohne Kaufgelüste wieder raus :-)

Es ist halt ein großer Gitarren - Media Markt (Saturn oder was auch immer) geworden, der möglichst viel Ware ohne große Beratung an den Mann bringen will. Diese Philosophie war´s wohl auch, die dafür gesorgt hat, dass die damalige Seele der Gitarrenabteilung (der Vorname besteht ebenfalls aus drei Buchstaben) vor zwei/drei Jahren irgendwann dazu veranlasst hat, dort aufzugeben.

Gruß,
Andreas


Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Moin,
der Zustand der Gitarren dort ist wirklich beklagenswert; sie werden scheinbar einfach ausgepackt, hingestellt und vergessen.
Schlimmer finde ich jedoch die unangenehme Stimmung dort. In fester Kaufabsicht wollte ich mich zwischen zwei P-90 Gitarren entscheiden und mir wurde gestattet sie beide in der Kabine zu spielen. Es war am frühen Nachmittag und der Laden war nahezu leer.
Nach wenigen Minuten kam ein angestellter Jungspund und fragte unhöflich, ob ich nicht bald fertig sei. (Ich spielte leise :-) Nachdem ich freundlich verneinte, kam er mit einer böse dreinblickenden erwachsenen Begleitperson, die mich fragte, welche der beiden Gitarren ich den nun kaufen wolle.
Nachdem mir bereits bei einer Reklamation in dem Laden mit einem sehr rotzigem Verhalten begegnet wurde, meide ich ihn seit geraumer Zeit.

Gruß Holger

Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Moin,

: der Zustand der Gitarren dort ist wirklich beklagenswert; sie werden scheinbar einfach ausgepackt, hingestellt und vergessen.

Den Eindruck kann ich bestätigen. Gitarren würde ich dort auch nicht unbedingt kaufen.

Hab vor 6 Monaten dort einen Yamaha AW2400 gekauft. Vorher angemailt und Antwort kam postwendend und sehr nett: Ist OVP auf Lager und reserviert. Angerufen und Termin zur Abholung vereinbart. Sehr nett und kompetent der Mensch. Bin dann 2 Tage später hin. Anderer Verkäufer mit 0 Ahnung, der mir partout zum gleichen Preis das dort stehende Vorführgerät verkaufen wollte. Da das Teil immerhin eine Festplatte und Motorfader hat, hab ich nochmal massiv auf das reservierte OVP-Gerät bestanden. Es stellte sich heraus, das der Jungspund nur zu faul war, das Teil aus dem Lager anzuschleppen! Ich habe dort aber auch schon guten Service erlebt. Ist wohl wie in jedem Laden auch vom Verkäufer und dessen Tagesform abhängig. Ich kenne es nicht anders aus den grossen Läden.

Wenn man Service will, muß man eben nach wie vor zu den "Kleinen" gehen. Manchmal haben die sogar die gleichen oder noch bessere Preise. Mach ich auch am liebsten so, aber nicht alles können die kleinen liefern, leider.

Gruß und Blues
Andreas



Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Tach!

Ich hab in dem Laden fünf Jahre gearbeitet. Das die Instrumente nicht immer so doll eingestellt sind, liegt unter anderem daran, dass a)keine Klimaanlage bzw. Zuluftkühlung vorhanden ist/nicht verwendet wird(is ja so teuer...). Da wundert man sich, wie eine Gitarre sich nach einem Tag in der Aussstellung verändert. b) ist die Besatzung der Abteilung eigentlich dauernd überfordert. Die Abteilung ist sehr groß und da sind sehr viele Gitarren an der Wand. Und manchmal auch sehr viele Kunden da. c) sind die billigsten Verkäufer dem Besitzer am liebsten. Und der Satz "You get what you pay for" hat auch hier seine Berechtigung. Und wenn man alle guten Leute ziehen lässt oder rausmobbt, passiert so was eben. Im Mediamarkt ist es ja auch üblich, dass dir der Verkäufer den Zettel neben der Ware vorliest, wenn man Beratung haben will...
Und die Erfahrung aus meinem eigenen kleinen Laden zeigte, dass die Kunden unsere geballte Fachkompetenz gerne genutzt haben. Aber noch lieber haben sie ein paar (damals noch) Mark gespart und beim Versender bestellt, weil wir die Preise häufig nicht machen konnten.

Der ehemalige Verkäufer/Abteilungsleiter mit den drei Buchstaben ist jetzt übrigens glücklich und zufrieden bei einem Teilegroßhandel. Da sind auch andere ehemalige gelandet.

Beste Grüße!

jab




Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Hallo!

Informationen von Insidern sind immer besonders interessant. Mehr davon! ;-)

Nun, wie sehr der Laden nachgelassen hat, ist in und um Hannover ja allgemein bekannt. Was ich aber wirklich spannend fand, war das Sortiment bei den E-Gitarren, das habe ich nämlich nicht verstanden.

Die mit weitem Abstand am stärksten vertretene Marke war Schecter (viele "böse" Modelle). Direkt im Anschluß Manne-Design. Kennt kein Mensch, die Optik ist auch gewöhnungsbedürftig. Die beiden zusammen machten gute 60% des Bestands aus. Dann kamen Ibanez (insbesondere viel "böser" Kram) und Fender/Squier, Epis und PRS SE noch und dann wurde es auch schon dünn. Wer also preiswert und "böse" sucht und für Schecter und Manne-Design offen ist, findet also sicher was. Für alle anderen ist der Besuch einfach nicht lohnenswert.

Gruß

erniecaster

Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Moin.
Ich dachte immer Hannover sei die Metal/HardRock Hochburg Deutschlands. Kommt da nicht die Band her, die nach dem stacheligen Insekt benannt ist? V-Förmige Gitarren, Sänger mit Mütze und gepfiffene Songintros kommen mir in den Sinn. Vielleicht sind die bösen Gitarren eben die Nachwehen aus den 80ern.
gruß
Ugorr, er H ganz schlimm findet
PS: ;)


Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Hi,

Im Mediamarkt ist es ja auch üblich, dass dir der Verkäufer den Zettel neben der Ware vorliest, wenn man Beratung haben will...

allerdings, ja.

Und die Erfahrung aus meinem eigenen kleinen Laden zeigte, dass die Kunden unsere geballte Fachkompetenz gerne genutzt haben. Aber noch lieber haben sie ein paar (damals noch) Mark gespart und beim Versender bestellt, weil wir die Preise häufig nicht machen konnten.

da können sich viele von uns schön an die eigene Nase fassen.



Zwei Fragen hätte ich noch:

a) Kommt "jab" von "Jabs"?

b) Lebt Iverson Minter (i.e. Louisiana Red) noch in Hannover? Lebt der überhaupt noch?

Gr00ß, ferdi

Re: (Meinung) die Enttäuschung im Gitarrenladen

Moin!

zu a) Nee, das kommt von der Faulheit, meinen Nachnamen immer komplett auszuschreiben. Der Jabs war mal im Laden, aber Guten-Tag-gesagt haben wir nicht. Dem Ex-Bassisten hab ich mal was an seinem sauschweren Alembic Explorerbass repariert und meine Box gehörte mal dem Schenkerbruder, der Gitarre spielen kann. Das wären so die Kontakte zu den Scorpions. Ach ja: einmal durften wir nicht proben, weil der unter unserem liegende Raum von ebendieser Band zur Vorbereitung auf irgendwas genutzt wurde. Die ham dann das Programm instrumental komplett ein Stück nach dem Anderen durchgespielt inkl. Klatsch- und Mitsingbreaks.
Und der Schenkerbruder war mal zur Autogrammstunde im Laden. Da ist dann Promomäßig etwas leicht schiefgelaufen. Oder es wollte tatsächlich niemand ein Autogramm...

zu b) Soweit ich weiß, lebt der noch. Ich hab den gelegentlich gesehen, wenn seine Gitarren was hatten. Meist allerdings brachte seine Frau die Instrumente, damit er nicht wieder eine neue Gitarre haben will...
Es gibt eine Dokumentation über ihn, da bin ich kurz zu sehen. Er kam mit der Filmcrew in den Laden, und da ich mit seinem Englischgemurmelkauderwelsch ganz gut zurechtkam, sollte ich ihm dann Gitarren zeigen...ich bin der Typ mit der grünen Schürze.

Zwecks An-Die-Nase-Fassen:
Ein schönes Beispiel, wie das mit den Preisen im Muskbusiness funktioniert, war die Einführung des POD. Es war nicht lieferbar, jeder wollte es haben, es gab Wartelisten. Normalerweise bedeutet das: der Preis steigt. Falsch gedacht. Der Preis sank, ohne das jemand überhaupt PODs in nennenswerter Zahl verkaufen konnte...
Noch ein Beispiel: Ein Besitzer eines großen Ladens verdient sein Geld im Wesentlichen mit (mindestens) einem Parkhaus in einer großen Stadt. Der kann dem Drang, immer den besten Preis anzubieten, leicht folgen. Und in einer eher kleinen Branche mächtig stinken. Jamba macht mit Klingeltönen etwa den gleichen Umsatz (bei wesentlich höheren Gewinnmargen) wie alle Musikläden Deutschlands zusammen.
Seufz.

Und den Nächsten, der ankommt und fragt, ob es den für den Anfang nicht eine dieser 59 Eur-Gitarren genauso täte, erwürge ich.

Grummelgrummelisdochwahr.

Kommt aber eigentlich nicht vor in meiner kleinen Werkstatt hier in den Bergen. Obwohl, drei waren schon da mit so merkwürdigen Gurken um ihre Kinder vor der Musik zu schützen...

Ähh, ich glaub, ich frühstücke erst mal was.

Beste Grüße!

Jab