Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Neu in der AS-Börse: [Biete] Positive Grid -Spark 40 19.5.24

Demnächst: CORDUROY bei Musik am Fluss, Blauer Steg, Frankfurt Rödelheim am Samstag, den 25. Mai 2024, gegen 18:00 Uhr.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Liebe Gemeinde!

Mein Wissen um das Tone-Poti reicht mir nicht mehr aus und ich möchte gern von Euch etwas lernen.

Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre? In welchen Situationen, bei welcher Musik? Ist das immer nur der "Handschuh-Sound" auf dem Halspickup bei Jazz?

Ist ein voll aufgedrehtes Tone-Poti technisch wirklich identisch mit keinem Tone-Poti?

Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?

Ich würde gern sowohl technische Wahrheiten wie auch Meinungen und Erfahrungen von Euch hören. Das Archiv hat zwar das eine oder andere gebracht, war aber nicht wirklich überzeugend. Schonmal vielen Dank.

Gruß

erniecaster

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Mojn 2T,

Mein Wissen um das Tone-Poti reicht mir nicht mehr aus und ich möchte gern von Euch etwas lernen.

Da steig ich doch gern ein.

Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre? In welchen Situationen, bei welcher Musik? Ist das immer nur der "Handschuh-Sound" auf dem Halspickup bei Jazz?

Ich benutze es nie. Die Kondensatoren sind in der Regel zu groß, die Potis zu klein dimensioniert (aber ich bin ja auch kein Jazzer). Deswegen klaut ein Tonpoti auch voll aufgedreht Höhen und Dynamik. Ebenso wie ein VolPoti. Und beide zusammen erst recht.

Ist ein voll aufgedrehtes Tone-Poti technisch wirklich identisch mit keinem Tone-Poti?

s.o.

Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?

Es wäre verboten.
Die meisten meiner Gitarren sind wie folgt umgebaut: Tonpoti raus bzw. als Atrappe geschaltet, als Volumepoti ein Push-pull mit 100 oder 200pF Kondensator zwischen Eingang und Schleifer gegen Höhenverlust beim runterdrehen.
Beim Pull-Betrieb wird besagter Kondensator abgeschaltet und der Ausgang vom Volpoti.
Resultat: Voll aufgedreht Vollbedienung wie bei einem No-load-Poti, beim zurückdrehen Bedämpfung der Höhen - ma non troppo - , weil der Widerstand jetzt seriell zu den PUs liegt.

Ich hoffe, Dir was gelernt zu haben.

ne schöne Jrooß, 1T

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hi,

ich benutze es nur noch selten. Sehr selten.

Ich habe es in der Hauptstrat durch ein "no load" Poti ersetzt, das voll aufgedreht schaltungstechnisch quasi nicht vorhanden ist. Das ist akustisch etwa so, als ob man das Tonpoti von 10 auf 11 dreht. Finde ich besser.

Damals, als ich noch die beiden Hamers gespielt habe, habe ich Tonpoti öfter benutzt, um aus den P90 den sagenumwobenen "woman tone" zu zaubern. Ging ganz gut, wie ich mich erinnere.

Gruß, ferdi

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hallo Matthias,

ich benutze es, auf dem Hals-PU der Paula, allerdings auch nur bei einem Song auch unserem Programm ("Still in love with you" von Thin Lizzy), bei dem ich den Sound gern sehr "flötend" habe.
Außerdem ist bei mir das Tonpoti immer dann im Einsatz wenn ich mal mit mein Octavia einschalte, der dann nämlich eigentlich ziemlich kaputte Sound wird durch das Zurücknehmen der Höhen etwas angenehmer.

Also, nix Handschuh - Sound :-)

Gruß,
Andreas



Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hallo Matthias!


Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre? In welchen Situationen, bei welcher Musik? Ist das immer nur der "Handschuh-Sound" auf dem Halspickup bei Jazz?


Yep, ich benutze sehr gerne das Tone Poti des Hals Pup's bei meinen Paulas, allerdings nur für Soli. Da kann man den Sound schön schmatzig und singend machen und auch mal Slash-mäßige Sounds erzeugen.
Das Tone-Poti des Steg Pups benutze ich fast nie. Nur dann, wenn mir der Amp zu spitz ist und ich zu faul bin zum Amp zu gehen und da rumzudrehen.
Ich hatte auch mal eine Paula (meine alte Standard), da war der Hals Pickup sehr matschig, da mußten dann mehr höhen rein am Amp, und dann war der Steg Pickup aber zu schrill, also habe ich da dnan das Tonepoti runtergedreht, was ganz gut gefunzt hat.
Ehrlich gesagt fummel ich ziemlich gerne an den beiden Vol Potis und dem Tone Poti des Hals Pu's während des Spielens rum, obwohl ich manchmal gar nicht weiß warum, das hat sich eben so eingeschlichen bei mir. Wenn das wenigstens mal so Ergebnisse wie bei Gary Moore bringen würde, der benutzt nämlich JEDES Poti udn scheint auch meist genau zu wissen warum.


Ist ein voll aufgedrehtes Tone-Poti technisch wirklich identisch mit keinem Tone-Poti?

Nö, weil's ja noch im Signalweg hängt. Gibt ja so Schaltungen, wo gewisse Potis, oder alle Potis per Knopfdruck umgangen werden, was für mich aber immer nur harsch und laut klang (bei den 7enders wo ich das mal probiert habe. Ich glaube auch, dass die aktuelle S-1 Schaltung sowas in der Art ist)


Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?


Hm, kommt auf die Pickup Bestückung an, aber ja, mind. 1 wäre Pflicht. Bei 2 HB's auch 2. Ich finde Master Tone und Master Vol. Potis auf Gitarren ziemlich unbrauchbar, also wäre nur 1 Poti bei mehr als 1 Pickup echt zu wenig.



Mach's gut!

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Grüss Dich, Ernie

Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre? In welchen Situationen, bei welcher Musik? Ist das immer nur der "Handschuh-Sound" auf dem Halspickup bei Jazz?

Früher nie, heute manchmal, wenn mir der Sound zu harsch ist. Vorallem in Verbindung mit dem Verzerrer. Kling eben anders, wenn man die Höhen an der Gitarre etwas zurücknimmt, als wenn man das am Verzerrer tut.
Das Tone- Poti nimmt ja nicht nur Höhen, sondern verändert in Verbindung mit dem PU (Spule) und Kondensator auch die Resonanzfrequenz des ganzen Konglomerates.

Ist ein voll aufgedrehtes Tone-Poti technisch wirklich identisch mit keinem Tone-Poti?

Normalerweise nicht!

Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?

Klar doch ;-) Allerdings mit etwas dezenteren Kondensatoren....

Gruss Christoph

PS: noch meine persönliche Meinung zum Thema "Jazz- Sound kommt vom Hals- PU und zugedrehtem Tonepoti": bespanne mal eine Semiakustik mit geschliffenen 12er Saiten, und spiele ein 3mm Stubby Plek. Da kommen Frequenzen, auf die wartest Du mit 10er Saiten, Solidbody- Gitarre, Hals- PU, zugedrehtem Tonepoti etc. vergeblich :-)) Hab ich probiert, mit meiner Ibanez LR10- fantastisch! ;-)

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hallo erniecaster,

ich verwende seit vielen Jahren kein Ton-Poti mehr. In einigen Gitarren habe ich den Kondensator einfach durch den Q-Filter von B*** L**rence ersetzt. Das ist eine Spule, die die Induktivität des Pickups reduziert. Man könnte sagen, dem Pickup werden virtuell Windungen abgewickelt. Dem Sound werden Mitten entzogen. Ganz oben bleiben die Frequenzen erhalten - der Sound wird "sweeter".

Im Normalfall sind Pickups schon so gevoiced, dass sie die "Load" eines Potis haben wollen. Wenn das Volume-Poti aus dem Weg nehmen würde, wäre mir der Sound zu höhenreich.

Wenn ich eine Gitarre designen würde, hätte sie Volume-Pot, Q-Filter, seriell-parallel-Schalter für beide Pickups (einfach beide Potis push-pull) und einen Schalter für half-out-of-phase :-)

Viele Grüße vom highseppl!

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Mahlzeit,

ich benutze die Gitarren so wie sie sind - mit allen angelöteten Potis. Drehe aber die TonePotis immer auf 10.

Nach meiner Erfahrung braucht man für eine gute Gitarre auch keine VOL-Kondensatoren.

Potis im Signalweg hört man - IMHO - abgelötet klingen Strats/Teles meist zuuu spitz.

Alle Schaltungsvarianten klingen in meinen Ohren künstlich.

Ich würde die Gitarren so designen wie sie sind.
Teles in Butterscotch oder vintage white - Strats in Sonic Blue.

Auf keinen Fall grün ...

GRuZZ *

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hi Mathias,

ich benutze es gerne. Bei beiden Pickups, wobei ich sowieso zu 90 Prozent den Halspickup verwende.
Einfach um verschiedene Nuancen parat zu haben. Meine ES habe ich auf das sogenannte 50´s wiring umlöten lassen, als mal neue Potis fällig waren. Anfangs hatte ich damit ein bisschen Schwierigkeiten, aber jetzt möchte ich es nicht mehr missen. Damit bekommt man wirklich eine Menge unterschiedlicher Klangnuancen hin, ohne dass man die Gitarre einfach nur "dumpf" dreht.

Als ich früher nur Tele gespielt habe, hatte ich das Tonpoti immer etwas oder auch etwas mehr zugedreht, die war mir sonst immer viel zu spitz. Wenn ich meine Strat spiele, lasse ich es meist ganz auf. Ich spiele die Strat aber auch nur, wenn es richtig stratig klingeln soll.

Wenn ich eine Gitarre designen würde, dann hätte sie auf jeden Fall einen Tonregler. Was ich regelrecht hasse sind out of phase Sachen. Das finde ich furchtbar.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Hallo Matthias,

"Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre? In welchen Situationen, bei welcher Musik? Ist das immer nur der "Handschuh-Sound" auf dem Halspickup bei Jazz?"

ja, immer, bei jeder Musik, die ich mit der E-Gitarre mache. "Handschuh-Jazz" mache ich nicht. Ich benutze die/das Tonpoti(s) bei allen Paulas, der Semi, der Junior und bei den Teles und am liebsten mit 50-ies Wiring. Bei der Thinline-Tele ist es anders verschaltet, da wirkt es mehr so in Richtung Wah, aber dort bleibt das so. Bei meinen Strats rühre ich die Tonpotis eher nicht an. Frag nicht wieso.

"Ist ein voll aufgedrehtes Tone-Poti technisch wirklich identisch mit keinem Tone-Poti?"

Dazu gab es ja schon Antworten, ist es nicht, habe ich selber probiert, aber ich stimme Highseppl zu, ich bin mir auch sicher, daß das bei der Konstruktion der Pickups berücksichtigt wurde, ich mag es auch nicht ohne.

"Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?"

Unbedingt, lieber sogar eines pro Pickup.

Viele Grüße

Jochen

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

N'abend nochmal,

: Benutzt tatsächlich jemand das Tone-Poti an seiner Gitarre?

ja, hier.

: In welchen Situationen, bei welcher Musik?

Bei der Paula selten, aber doch schon gelegentlich für bestimmte Klangeffekte. Das 50s Wiring mit den Bumblebees macht es möglich. Bei der Hamer fast genau so selten. Am Häufigsten benutze ich es bei der Strat: eine Verstärker-Einstellung, bei der die Paula "schön bright" klingt, kann für die Strat schon zu scharf sein und da hilft das Tone-Poti.

Die Tele ist ein Sonderfall, das war ja immer meine Spielwiese für Modifikationen, und ich hab es schon ein paarmal erzählt: der Tonpoti ist da als eine Art Balance-Regler ausgelegt. In der Mitte ist er neutral. Beim Zudrehen gehen Höhen weg wie bei einem normalen Tonpoti. Beim Aufdrehen kommt eine Spule dazu, ähnlich dem Q-Filter, von dem Highseppl schon berichtet hat. Dadurch gehen Bässe weg. Das benutze ich relativ häufig, wenn ich dem Hals-P90 einsetze, weil man den so prima von Mulm befreien kann.

: Wenn Ihr eine Gitarre designen würdet, wäre ein Tone-Poti Pflicht?

Ja, mit der Schaltung wie die Tele, nur müsste dann der Poti eine Mittenrasterung haben und in dieser komplett aus dem Signalweg genommen werden. Aber ich designe ja keine Gitarre.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

Moin.
Ich nutze das Tonpoti auch. Ich habe ebenfalls den Kondensator ausgetauscht, habe aber keinen Schimmer welcher Wert jetzt genau reingekommen ist. Ich habe mit Krokoklemmen verschiedene Werte und Typen ausprobiert und der klanglich Schönste ist verlötet worden.
Der normale Gitarrensound ist Poti voll auf und Humbuckerbetrieb.
Mittles "Pull" splitte ich die Pickups, das benutze ich bei einer Akustiksimulation(wenn ich mal wieder zu faul zum schleppen bin) und bei 2 Songs als Rythmussound.
Runtergeregelt wird das Poti(der Poti?) bei Slidegeschichten wenn da die Höhen etwas zu sehr brizzeln. Und bei einem Song Namens Jekyll&Hide, der Herr Hide im Refrain hat einen erwas kranken Sound ohne Höhen.
Gruß
Ugorr


Re: (Gitarre) das Tone-Poti, das unbekannte Wesen

hallo matthias!

ich habe zu wenig ahnung von der materie, um hier qualifizierten senf dazu abgeben zu können...

ich habe damals an meiner blade den tonregler entfernen lassen, weil ich ihn eh nie benutzt habe und weil ich das optimum an klang herausholen wollte. aber je mehr "alles besser" gemacht wurde, desto weniger gefiel mir letztendlich der klang.

inzwischen bin ich richtig faul geworden und baue eigentlich überhaupt nichts mehr um an meinen gitarren. ich probiere halt einfach welche aus, und wenn mir der sound gefällt, dann nehme ich sie und alles bleibt so wie es ist.

ich habe mir ja gerade so eine günstige mexiko 60s strat gekauft. da sind natürlich auch toneregler dran, und sie klingt erheblich strattiger als meine blade. in zukunft werde ich sogar mal mit dem toneregler herumexperimentieren, wer weiß, was ich dabei so entdecken werde. auf alle fälle werde ich die toneregler nicht ausbauen und auch nicht modifizieren.

gruß martin