Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Neu in der AS-Börse: [Biete] Positive Grid -Spark 40 19.5.24

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

(Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi,
ich bin zwar normalerweise hier nur stiller Mitleser (nicht Mitesser :-), aber da einige von euch ja schon richtig im Leben zu stehen scheinen, frage ich mich, wie ihr euren Job mit Familie und Musik vereinbart?
Bleibt euch noch Zeit zum regelmäßigen üben, Bandproben und auftritten, ohne die Familie zu vernachläßigen?
Also, wenn cih nach einem 8-9 Stunden Tag nach Hause komme, habe ich meist recht wenig Lust, noch Gitarre zu üben.... Wie macht ihr das?

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi Karl!

frage ich mich, wie ihr euren Job mit Familie und Musik vereinbart?
: Bleibt euch noch Zeit zum regelmäßigen üben, Bandproben und auftritten, ohne die Familie zu vernachläßigen?


Das frage ich mich sehr oft. Diese Frage ist sehr naheliegend - umso erstaunlicher, dass sie (soweit ich mich erinnere) hier noch nie so gestellt worden ist.

Bei mir ist es so, dass ich (gefühlt) viel zu wenig Zeit für musikalische Aktivitäten habe, aber wenn ich dann gerade mal Zeit habe unmotiviert bin.

Da mein Beruf den Lebensunterhalt meiner Familie und die Kosten für "meine" Musik finanziert, hat der Job Vorrang. Danach kommt die Familie und danach die Musik. Das wird bei vielen hier ähnlich sein. Normalerweise bleibt aber "genug" Zeit für eine Probe pro Woche, ab und zu einen Aufttritt mit der Band und gelegentliches Üben für mich allein.

In den letzten Jahren hat sich mein Job allerdings so entwickelt, dass schon das Familienleben arg beeinträchtigt war. Ich war extrem viel auf Dienstreisen und im letzten halben Jahr bestimmt die Hälfte der Zeit weit weg von Familie und Saiteninstrumenten. Ich hab jetzt die Konsequenz gezogen und mir etwas Familienfreundlicheres gesucht. Da fang ich im Mai an. Mal sehen, ob ich dann auch mehr Zeit für Mucken habe.

Viele Grüße
Bernd



Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Moin,

: Also, wenn cih nach einem 8-9 Stunden Tag nach Hause komme, habe ich meist recht wenig Lust, noch Gitarre zu üben.... Wie macht ihr das?

Das ist vielleicht eine innere Einstellung. Wenn ich von
m Job nach Hause komme plausche ich ganz kurz das Wichtigste mit meiner Holden und gehe dann erstmal zum Mucken in den Keller. Danach bin ich entspannt und "sprechbereit". Für mich ist das ein tägliches Ritual, das ich einfach brauche um abzuschalten.

Sorgte zunächst auch für Irritationen, aber nachdem ich erklärt habe, warum ich mich erstmal zum Krachmachen zurückziehe ist das ein akzeptiertes und tägliches Ritual.

Gruß
Andreas


Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi,

Wie macht ihr das?

zwischen allen Stühlen.

Die Zeit, die man in die Familie investieren kann, ist nach oben offen.

Die Zeit, die man in (m/s)einen Job investieren kann, ist nach oben offen.

Die Zeit, die man in die Banbd investieren kann, ...



Wir proben ein, besser zweimal pro Woche, zwischendurch ein paar Fingerübungen, mehr geht nicht. Vor Gigs wenn es eben geht eine Extraprobe, dann das Gigwochenende, immer ein Schlauch (idR nie vor 3-4 Uhr im Bett), muss aber irgendwie gehen.

Die Zeit des täglichen Übens ist allerdings Jahre vorbei. Zweimal pro Woche proben reicht (mir) allerdings auch. Einmal nicht.

So mache ich das...


Gr00ß, ferdi


Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Ho,

mal vorausgesetzt, der Wunsch zu Musizieren ist auch da - dann ist es eine Frage der Organisation.
Ich bringe mittlerweile einen 50h-Job, meine Familie und zwei Hobbies, Musik und Sport, unter einen Hut. Dazu wäre ich vor zehn Jahren nicht in der Lage gewesen, heute ist mir die Zeit zu kostbar, um sie einfach verstreichen zu lassen.

Proben: Mit der einen Band (Cover) nur vor Gigs 1-2x, mit der anderen (Eigenes) alle 1-2 Wochen. Mittlerweile immer vorbereitet durh Basis-Tracks, die zuvor rundgemailt wurden. Mehr Proben sind den in beiden Bands vertretenen Berufsmusikern wirtschaftlich nicht zuzumuten.
Üben: Wenn kein Abendtermin, dann entweder, nachdem die Kids im Bett sind, Zeit für die Beste aller Frauen nehmen. Oder, wenn diese Unterrichte vorbereiten muß, was 2-3x die Woche vorkommt, mindestens vor dem TV Fingerübungen und mindestens 1x die Woche was Konzentriertes. Rollis tolle Carlton-CD-ROM oder in You Tube stöbern und abhören.

Ein Forum wie dieses hier motiviert zusätzlich, weil man sieht, wieviele Gleichgesinnte oder zumindest -interessierte es gibt.

Grüsse, Michael

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Also, wenn ich nach einem 8-9 Stunden Tag nach Hause komme, habe ich meist recht wenig Lust, noch Gitarre zu üben.... Wie macht ihr das?

Das hat ja mit Üben eigentlich Sinne nichts zu tun, aber meine Liebste hat nix dagegen wenn ich beim Tatortschauen eine Gitarre auf den Knien habe und lustige PlinkPlink Geräusche von mir gebe - in Ihrer Anwesenheit wohlgemerkt.

Und damit ich nicht so lange suchen muss, stehen in der ganzen Wohnung immer griffbereite Gitarren rum. Deswegen habe ich vermutlich so viel von den Dingern.

Mit Rennradfahren is'es schon schwieriger. Das geht auf dem Sofa nicht so gut obwohl wir ein neues, deutlich grösseres bestellt haben. Da muss ich dann tatsächlich raus und der schweinische Hund steht einem dauernd vor dem stetig wachsenden Bierbauch.

Wie auch immer. Richtige Frau aussuchen, dann klappt das schon :-)))

Aber im Ernst; wenn's keine Freude mehr macht dann lass es, ist ja freiwillig. Motivieren kannst Du dich nur selbst, und wenn Dein Umfeld das Problem ist, dann kommst Du nicht dran vorbei die nötigen Kompromisse auch genau dort auszuhandeln.

Gruss Manuel

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Moin,

....aber meine Liebste hat nix dagegen wenn ich beim Tatortschauen eine Gitarre
auf den Knien habe und lustige PlinkPlink Geräusche von mir gebe - in Ihrer Anwesenheit wohlgemerkt...


genauso ist das bei mir/uns auch. Ich MUSS jeden Tag Gitarre spielen, ansonsten
würde ich mit Jack Nicholson Blick und ner Axt o.ä. durch die Gegend rennen.
Dabei geht's nicht unbedingt immer um's Üben, sondern einfach um das Ventil für
den alltäglichen Stress. Klar geht mein Geklimpere meiner Süssen auch manchmal
auf die Nerven, aber ich kuck mir ihr zuliebe ja auch DSDS an (und quäle sie dafür
mit 16tel-Triolen Übungen ;-)). (Ausserdem, wie weiland schon Larry Carlton sagte; auch
ich sitze mit Gitarre bequemer als ohne!)

Probe mit der Band ist im Regelfall alle 2 Wochen, vor nem Gig evtl. auch mal wöchentlich -
angesichts dessen dass ich überhaupt kein Kneipengänger bin und auch sonst nicht grossartig auf
Partytour gehe, denke ich dass ich meiner Familie nicht zuviel Zeit mit der Musik wegnehme.
Zuhause abrocken, also ordentlich laut über mein Geraffel im Kellerbüro schaffe ich zeitlich eh
bloss an den Wochenenden. Die paar Gigs pro Jahr sind auch kein Problem. So Aktionen mit
Top40 und 70-90 Terminen im Jahr wie früher würde ich meiner Familie niemals zumuten.


Grüße,

Andreas

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi,
: Mit Rennradfahren is'es schon schwieriger.

Das meinte ich u.a. mit Sport :-). Wenn ich Rolle nicht hassen würde, müsste man eine entwickeln, auf der man gleichzeitig üben kann. Allerdings bräuchte man schweißresistente Gitarren. Oder das Training ist gleichzeitig ein höchst authentischer Relic-Vorgang. Antiquity durch Grundlagenausdauer 1 und 2.

Herrlich, meint
Michael

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

: Wie macht ihr das?

Hi Kurt,
ich habe, damit ich mehr Zeit für die angenehmen Dinge des Lebens habe - und dazu zählt für mich das Musizieren - meine abhängige Arbeitszeit auf nur 3 Tage runtergefahren. Und eigentlich habe ich immer Lust Gitarre zu spielen und selbst mit der schon recht vielen Zeit, die ich an der Gitarre verbringen kann, reicht es doch nicht alle musikalischen Bedürfnisse abzudecken. Manchmal nehme ich die Gitarre auch mit ins Büro und spiele Mittags oder komponiere weiter an einem Song.

Meine bessere Hälfte ist ja Musikerin und trotzdessen gönnt sie mir noch recht viel Zeit mit der Gitarre. Solche Dinge aber wie Klampfen beim TV oder wenn Gäste da sind, gehen kaum. Was ja auch gut ist, alles andere ist ja auch fast despektierlich. Andererseits besteht unserer Freundeskreis eh zu 90% aus Musikern und da wird dann immer irgendwo rumgedöngelt. Es ist auch ein Unterschied, ob man nun nach einem langen Arbeitstag Üben muss, oder zur Entspannung Gitarre spiel. Bei mir ist es mittlweile fast immer letzteres.

LG
Rolli

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hallo Karl,

das ist schon ein recht interessantes Thema.

Also mein Job beansprucht schon sehr, sehr viel Zeit. Da hält sich das mit dem Üben unter der Woche in engen Grenzen. (Obwohl - zur Zeit spiele ich doch ein bißchen mehr, weil mich meine jüngst angeschaffte Paula-Kopie mächtig begeistert.)

Oft genug übe ich nicht einmal vor der Probe. Und da ich zum Probenort inzwischen ca. 100 km anreisen muß, haben wir die Probenhäufigkeit von wöchentlich auf 14tägig reduziert.

Wirklich intensiv übe ich nur vor Gigs. Da möchte ich fit sein und das Programm locker spielen können - das macht dann umso mehr Spaß.

Stellt sich die Frage: Fehlt mir was, wenn ich so selten übe? Ich denke, nein. Denn auch wenn ich jeden abend Fingerübungen machen würde, brächte mich das nicht weiter. Irgendwie drehe ich mich seit langer, langer Zeit im Kreis. Ich hab meine Licks und Riffs (andere nennen das Stil) und ich wüßte nicht, wie ich meine Ausdrucksmittel erweitern sollte. Durch mehr üben gelingt mir das nicht. Ich müßte/könnte höchstens Unterricht nehmen, um noch dazuzulernen. Aber wann soll ich das machen?

Gruß Falk




Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen


: ohne die Familie zu vernachläßigen?
: Also, wenn cih nach einem 8-9 Stunden Tag nach Hause komme, habe ich meist recht wenig Lust, noch Gitarre zu üben.... Wie macht ihr das?

Hallo Karl
Also in meinem Fall hat mich die Familie ein wenig vernachlässigt:-) oder anders ausgedrückt nicht mehr so viel in Anspruch genommen.
Und meine Freundin hat viel Verständnis für meine Musik.

Wenn ich nach 12 Stunden nach Hause komme, (ich habe leider eine weite Anreise) dann ist Musik machen auf jeden fall die Entspannung von der Arbeit. Durch meine Tochter habe ich auch ein Schlagzeug zuhause und eine halbe Stunde da drauf dreschen ist für mich Entspannung pur.
Da ich zu oft in meinem leben nach dem TV glotzen gedacht habe, vertrödelte zeit, hätte ich doch besser Musik gemacht, schaue ich kein Fernsehen mehr.
Wenn ich keine Lust hätte Musik zu machen, würde ich es bleiben lassen weil es nur zu meinem Spaß geschieht.

Gruß Lothar

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi,

also, ich hab ja ne Band, äh besser: ich spiele in einer Band, die nur quartalsweise ein ganzes Wochenende probt und Gigs sind auch Mangelware.

Und zum konzentrierten Üben habe ich aktuell auch keinen Bock.

Also dudele ich nur so für mich äh vor mich hin. Das aber jeden tag ein bisschen. Jedesmal, wenn ich den Rechner haochfahre, schnell ein paar Riffs abgedudelt und machmal wird ne Viertelstunde draus.

Meiner Familie kann ich damit nicht auf den Sack gehen, weil ja 2/4 meiner Familie nicht mehr hier wohnt......

Liebe GRüße

Uli

Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi Falk,

Also mein Job beansprucht schon sehr, sehr viel Zeit. Da hält sich das mit dem Üben unter der Woche in engen Grenzen.

dito, dito!


Oft genug übe ich nicht einmal vor der Probe.

Also das habe noch nie gemacht. Wir hlören Sachen raus, einer macht nen Zettel mit nem Songablauf und verteilt den, der Sänger hört den Text raus, lässt mich ev. nochmal drüber gucken, dann treffe ich mich 1x mit Martin um die Gitarren "aufzuteilen", udn dann wird die Nummer so lange "mitgeprobt", bis sie sitzt.

Einfache Nummern (zB eins von der Hamburg Blues Band, das wir spielen) sitzen nach einer Probe, schwierige, z.B. von Joe Bonamassa, brauchen ein halbes Jahr. Es hakt immer am Zusammenspiel, idR nicht an Einzelparts, ergo macht das alleine Üben keinen Sinn. Die Finger wären lockerer, aber sonst? So lockern sie sich eben während der ersten drei Nummern.


Und da ich zum Probenort inzwischen ca. 100 km anreisen muß, haben wir die Probenhäufigkeit von wöchentlich auf 14tägig reduziert.

ach du scheiße. Ich fahre 15km... und finde 1x pro Woche zu wenig... ich nehme alles zurück, was ich oben geschrieben habe ;)



Wirklich intensiv übe ich nur vor Gigs. Da möchte ich fit sein und das Programm locker spielen können - das macht dann umso mehr Spaß.

Jo. Das tun wir aber auch nur als Band. Vom alleine Üben halte ich nichts, nichts, nichts :) Das gibt nur Dauergedudel-Solos, wenn man alleine geübt hat, das will live keine Sau hören. Die eine Häfte meiner Soli sind derart in-die-Fresse, dass die andere Hälfte gaaanz rediziert aus viel Luft bestehen. Allein zu hause würde man sowas nie üben, weil der Rest der band fehlt, der so ein Solo ins rechte Licht setzt.


Stellt sich die Frage: Fehlt mir was, wenn ich so selten übe? Ich denke, nein. Denn auch wenn ich jeden abend Fingerübungen machen würde, brächte mich das nicht weiter.

Jawoll

Irgendwie drehe ich mich seit langer, langer Zeit im Kreis. Ich hab meine Licks und Riffs (andere nennen das Stil) und ich wüßte nicht, wie ich meine Ausdrucksmittel erweitern sollte.

Also das hat sich bei mir ganz geändert. Im Kreis gedreht habe ich mich zu Bluesrock-Zeiten mit der Band T-BIRD. Da wurde ich immer einsilbiger. Jetzt lasse ich mich fast komplett auf Songvorschläge der anderen ein, und die sind eher Funk/Funkrock. Ich (und Martin) färbe(n) diese Nummern durch unsere nunmal im Bluesrock geprägte Spielweise, die vor allem in den Soli durchkommt, Michaekl singt auch eher die Rockschiene, und insgesamt entsteht eine recht heiße Mischung. Ich komme seit DEJA VOODOO weiter als jemals früher. Wir nehmen uns viele Sachen vor, die deutlich zu schwer sind (Bonamassa, Freischlader, Lance Lopez), und 3/4 davon kriegen wir dann doch hin.

Mein Mittel gegen Ausdrucksschwäche kennt hier jeder: alle fünf Jahre bekommt der beste Amp von allen neue Webers, und wird - da Vor- und Endstufe eh unverbesserbar sind - dadurch eine völlig neue Note. Das inspiriert mich ungemein. Die Anlage lässt sich weitzerhin so inuitiv bedienen und reagiert wie ein angewachsenes Körperteil, klingt aber ganz anders.

Ich grüße dich, Falk. Kommen deine reizenden Kinder zur Session?

Gr00ß, ferdi


Re: (Philosophie) Job und Gitarrespielen

Hi Ferdi,

ich hab hier (wie bereits angedeutet) erheblichen beruflichen Streß, deswegen antworte ich nicht in epischer Bandbreite.

: Ich (und Martin) färbe(n) diese Nummern durch unsere nunmal im Bluesrock geprägte Spielweise,

Das ist es, was ich bei mir mit "im Kreise drehen" meinte. Ich würde z.B. auch ganz gerne mal'n abgefahrenes Countrylick spielen können. Aber sowas bedarf halt ganz viel Übungszeit.

: Ich grüße dich, Falk. Kommen deine reizenden Kinder zur Session?

Ja. Also zumindest hälftig. Der Peter freut sich sehr auf's Trommeln. (Und Susi bringt auch klein Laura mit.)

Gruß Falk