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(Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo liebe Aussensaiter,

das Thema Gehörschutz wurde ja schon des öfteren durchgekaut, und nachdem
ich die Geschichte immer wieder vor mir hergeschoben habe, konnte ich mich dazu
durchringen, mir die angepassten Stöpsel mit den Elacin 9dB Filtern zuzulegen.

Gestern abend war Probe und somit Jungfernflug für die Reduzierstöpsel.
Meine Eindrücke sind allerdings etwas gemischter Natur, vielleicht hat ja der eine oder
andere von euch auch eine Eingewöhnungsphase gebraucht, bis er mit den Dingern
klar kam, ich liste mal meine subjektiven pros und contras auf;

pro:

Ich höre differenzierter. Der Bassist kann seine falschen Töne nicht mehr vor mir
verstecken ;-), fehlende Akzente oder flache Dynamik werden gnadenlos entlarvt.
Laute dropped-D Nummern mit bollerndem Schlagzeug kommen mir vom Lautstärke-
Niveau her vor, wie zuhause vor'm Fernseher die Nachrichten. Das 9 Dezibel weniger
so viel ausmachen, hätte ich nicht gedacht. Soviel zur "Schutzfunktion".

contra:

Tja, wie soll ich sagen. Es rockt irgendwie nicht. Es ist zu leise, ich habe das Gefühl,
dass ich nicht mit der restlichen Band im selben Raum bin, obwohl mir jetzt nicht direkt
irgendwas am Sound fehlt, also an den Frequenzen. Und ich tue mir schwer damit, meine
eigene Lautstärke im Verhältnis zu den anderen anzugleichen (die alle ohne Stöpsel spielen).
Das Problem habe ich sonst überhaupt nicht. (Sieht auch komisch aus, wenn man die
schmerzverzerrten Gesichter der Kollegen sieht, weil's Gitarren Solo ihnen die Schädel
spaltet, während man selber in gefühlter "Zimmerlautstärke" spielt.)

Blöd, irgendwie. Ich hoffe mal, ich werde mich besser an die Dinger gewöhnen können, denn
von Spass war die Probe gestern weit entfernt. Und Filter, die etwas weniger dämpfen,
scheint es nicht zu geben...(Die "ist wie Sex mit Condom" Analogie wollte ich eigentlich
nicht bemühen, aber trotzdem...mit den Stöpseln wars eher wie "Sex mit doppeltem
Condom + Licht aus", wenn ihr wisst, was ich meine)

Ging euch das (am Anfang) auch so, und wenn, ja, hat sich das gebessert?


Grüße,

Andreas

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Andreas,

erstmal Herzlichen Glückwunsch zur der Entscheidung!

Deine Empfindungen auf der "Pro"-Seite kann ich absolut gut nachempfinden. Was die "Contra"-Seite angeht, bin ich etwas überrascht. Hast Du wirklich das Gefühl von Zimmerlautstärke? Dann scheint Ihr ja eher leise zu spielen, was ich mir aber aus irgendwelchen Gründen nicht vorstellen kann.

Hast Du wirklich das Gefühl, dass z.B. die Bassdrum nicht drückt?

Gruß

Matthias

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Tach Andreas!

Ja, ging mir genauso, und mit 15 dB wahrscheinlich noch extremer als bei Dir. Nach der dritten Probe mit den Dingern im Ohr hatte ich mich aber dran gewöhnt. Kann auch die zweite Probe gewesen sein. Den fehlenden Schub bemerkt man nach einiger Zeit überhaupt nicht mehr, das drückt immer noch.

Ich hatte sogar noch ein anderes Umgewöhnungsproblem, weil ich etwa 75% der Songs auch noch singe. Auf einmal habe ich mich deutlichst gehört, viel lauter als den Rest der Musik. War schön (soll heissen, da gewöhnt man sich auch dran) :-)

Was die eigene Lautstärke betrifft, habe ich auch Probleme, die einzuschätzen. Das liegt aber nicht dran, dass ich die Stöpsel drinhabe, sondern daran, dass der Proberaum nicht gross genug dafür ist, mich weit genug vom Amp wegzustellen :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Matthias,

Hast Du wirklich das Gefühl, dass z.B. die Bassdrum nicht drückt?

Ja. Leider. Der ganze Rest drückt auch nicht.

Hast Du wirklich das Gefühl von Zimmerlautstärke? Dann scheint Ihr ja eher leise
zu spielen, was ich mir aber aus irgendwelchen Gründen nicht vorstellen kann.


Das mag u.U. auch an unserem Proberaum liegen. Wir stehen alle mehr oder weniger
direkt vor unseren Halfstacks, der Raum ist sehr niedrig (2m), und obwohl wir mit der
Lautstärke nicht zimperlich sind, hatte ich noch nie nach der Probe irgendwelche Geräusche
im Ohr, also kein Pfeiffen, nicht mal etwas Rauschen o.ä, ich kann auch nach der Probe
die 50km nach Hause mit der gleichen Lautstärke der Auto-Anlage zurücklegen, wie bei
der Hinfahrt, ohne dass mir etwas zu leise erscheint.

Kann also sein, dass mir die Lautstärke bei uns im Proberaum im wahrsten Sinne des
Wortes am Arsch vorbeigeht!?

Die Ohrstöpsel habe ich mir eher als Präventivmassnahme zugelegt, Anstoss war lustigerweise
die schweizer Session, als ich direkt in den "Hotspot" von Manuels Amp geraten bin, da habe
ich (zum ersten mal) das Gefühl gehabt, meine Ohren - bei bestimmten Anlässen - schützen
zu müssen. (Nein Manuel, ist nicht deine Schuld jetzt!!! ;-)


Grüße,

Andreas

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Servus Andreas!

Ich probe seit einem knappen Jahr mit den Elacin Stöppeln (2 laute Bands, ein kleiner Proberaum und 2-3 Proben die Woche. Irgendwann hört das Pfeiffen nach der Probe nicht mehr auf weil zwischen den Lautstärkeattacken zu wenig Zeit ist).
9dB ist die geringste Dämpfung bei denen, oder? Dann hab ich die auch.

Es hat bei mir auch ein paar Proben gebraucht, bis ich mich dran gewöhnt habe, die Vorteile überwiegen aber so klar, dass das doch recht schnell ging.

Vielleicht hilft der Trick: Ich geb mir die Dinger schon rein, bevor noch irgendwer einen Ton spielt. Von daher gibt's keinen negativen Unterschied mehr, eher im Gegenteil, wenn ich die Stöppel mal rausnehme merke ich, wie brutal laut und schneidend sonst alles daherkommt.

Also probier's noch ein wenig, es zahlt sich aus.

Nette Grüße
Ed

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Was die eigene Lautstärke betrifft, habe ich auch Probleme, die einzuschätzen. Das liegt aber nicht dran, dass ich die Stöpsel drinhabe, sondern daran, dass der Proberaum nicht gross genug dafür ist, mich weit genug vom Amp wegzustellen :-)

Servus Pepe!

Ja, das kenn ich. So geht's mir auch... dafür isser billig, der Proberaum ;-)

gruß
ed

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle... bei mir: vorerst eindeutige Gefühle

Hi.

Meine Elacin 9 db sind die gefühlt schlechteste Investiton gewesen die ich je unternommen habe!

Ich war im Nachhinein frustriert, für diese nicht-wiederverkaufbaren Stopfen soviel Geld hingelegt zu haben. Das ist auch bei nur 9db Dämpfung für meine Verhältnisse viel zu leise, der Sound "rockt" nicht im geringsten, ich fühle mich vom akustischen Geschehen zu stark entfernt und unterhalten kann ich mich auch nicht mehr vernünftig ohne mir die Klumpen vorher umständlich aus den Ohren zu friemeln weil ich sonst nur höre, wie meine Stimme meine Gesichtsknochen andröhnt. Bei unserer Art des Songschreibens - nämlich im Proberaum gemeinsam und mit erheblichen Diskussion - extrem unpraktisch.
Außerdem rauche und bier-trinke ich bei Proben gerne, aber mir selber *so* laut dabei zuhören muss ich doch nicht, danke.

Bestimmt gewöhnt man sich an alles irgendwann. Aber Bock habe ich keinen drauf und fahre daher weiterhin bei Proben und Gigs mit meinen nur 1/10 so teuren und erheblich praktischeren, umgewöhnungsfreieren MusicSafe, die mich auch bisher ausreichend geschützt habe.

Bestimmt gebe ich dem Earsafe-Zeug nochmal eine Chance. Aber eher aus Pflichtgefühl. Freuen tue ich mich nicht drauf und das Bedürfnis sehe ich auch nicht mehr.



Gruß,
robert
!


Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi,

ich habe die Dinger ja auch, mit den -9dB Filtern.

Ich benutze sie nicht mehr. Es rockt nicht. Vor allem verändert sich das Klangbild immer noch viel zu sehr. Auch strammes dran-gewöhnen-wollen half nicht. Ich habe sie immer dabei, falls es mal wirklich zu laut wird, aber etwas leiser spielen ohne Gehörschutz isteher mein Weg.

Aus Sessions Pflicht, im Proberaum und beim eigegen Gig lieber ohne.

Gruß, ferdi

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi Andi,

Aufstellungs-bedingt bläst mir das eine Topteil der PA im Proberaum direkt ins linke Ohr. Wenn wir richtig laut spielen, nervt das total, vor allem, weil Martins Talkbox darüber kommt, und die hat SEHR durchsetzungsfähige Frequenzen. Sollte dieser Pegel mal erreicht sein, Plöpp, Stöpsel ins linke Ohr. Die liegen immer griffbereit auf dem Amp. Meist spielen wir aber bei gesundem, kernigem Pegel, der nicht zu laut ist.

Pfeifen, Rauschen oder so hatte ich nach Deja Voodoo-Proben noch nie. Früher, mit T-Bird, schon, das ging ganz anders zur Sache. Und tatsächlich habe ich mein rechtes Ohr halb ruiniert, als ich einen Mini-Proberaum im eigenen Keller hatte, in dem ich teils einen 50W-Vollröhrenamp aufs rechte Ohr strahlend voll aufgedreht gespielt habe. Mir ist also durchaus bewusst, dass das schädigen KANN.

Ich spiele jetzt idR entweder die 15W-Stellung meines Amps voll aufgedreht, oder die 30W Stellung so auf 3, jeweils an zwei oder vier 12-Zöllern. Das ist laut genug. Die 60W Stellung macht auch open air an vier 12ern soviel Druck, das wäre für jeden geschlossenen Raum zuviel.

Damit wir uns verstehen:
Leise spielen ist voll un-rock'n roll, man muss den Pegel schon körperlich spüren statt ihn nur übers Ohr zu hören. Gestern Abend haben wir mal versucht, möglichst leise zu spielen, weil wior einen Gig in sonner Mini-Kneipe haben. Mann war das scheiße, hat wirklich überhaupt keinen Spaß gemacht. NULL. Wenn wir bei dem Pegel spielen müssen, dann kann jeder im Publikum den ganzen Abend lang meine langgezogene Fleppe sehen. Aber das muss nun nicht bedeuten, bei Gehör schädigenden Pegeln zu spielen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wichtig ist, im Arrangement soviel Luft zu lassen, dass sich jeder hört und deshalb eben nicht noch weiter aufdreht.

Gruß, ferdi

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo!

Leise spielen ist voll un-rock'n roll, man muss den Pegel schon körperlich spüren statt ihn nur übers Ohr zu hören. ...

Aber das muss nun nicht bedeuten, bei Gehör schädigenden Pegeln zu spielen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wichtig ist, im Arrangement soviel Luft zu lassen, dass sich jeder hört und deshalb eben nicht noch weiter aufdreht.


Das ist sowas von richtig, dass ich vor Begeisterung beinahe weinen möchte.

Dennoch noch ein paar Punkte für "un-rock´n roll". Ich kenne auch quälende Proben, bei denen elend lang immer wieder Parts wiederholt werden müssen, weil es Schwierigkeiten gibt. Wo "Feeling" erst einmal gar nicht wichtig ist und durch Konzentration ersetzt wird. Proben, die wirklich Arbeit sind. Dabei empfinde ich die Stöpsel als Wohltat. Zum einen kann man tatsächlich akustisch viel besser hören, zum zweiten ist die analytische Wahrnehmung nicht durch Feeling vernebelt, zum dritten ermüdet man nicht so schnell und zum vierten schädigt man nicht seine Ohren mit Krach, der nicht einmal Spaß macht.

Gruß

erniecaster

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Andreas,

hast Du Dir die Teile bestellt, weil Du das Proben wirklich als zu laut empfunden hast und weil Du damit Probleme hattest, oder eher aus "Vernunft"-Gründen?

Ich frage, weil es mir scheint, als hättest Du es nicht aus einem Leidensdruck heraus getan.

Ich habe angefangen, meine Ohren zu schützen, als ich einmal auf der Bühne ein kurzfristiges Piepen (kennt Ihr sicher alle) hatte, das aber so laut war, dass es den ganzen Bühnenlärm übertönte. Das hat mich sehr erschreckt. Seit dieser Zeit habe ich mir immer erstmal Watte in die Ohren gestopft. Das dämpft sehr deutlich die Hochmitten und Höhen, die besonders die Ohrenkiller sind. Danach hatte ich nach den Auftritten (jedes Wochenende 2 mal um die 4,5 Stunden) kein Pfeifen mehr im Ohr.

Erst einige Jahre später bin ich umgestiegen auf die Elacin 15dB. Das war nochmal etwas anders - vor allem singtechnisch nochmal eine deutliche Umstellung. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, es wäre zu leise (höchstens mit den gelben Schaumstöpseln) - allerdings habe ich auch wirklich empfindliche Ohren.

Als wir '98 auf In-Ear-Monitoring umgestiegen sind (weil mein Kollege, der die Ohren immer offen hatte, sich einen Dauer-Tinnitus bei 4,1kHz geholt hat), habe ich aber nochmal gebraucht, bis ich den richtigen Hörer und den richtigen Ohr-Einsatz gefunden hatte - und das war echt eine Leidensgeschichte!

Inzwischen bin jedenfalls so daran gewöhnt, dass ich ohne eigentlich nicht mehr kann - und das ist für mich definitiv besser - das Gefühl, im anderen Raum zu sein, oder zu wenig Rock'n'Roll habe ich überhaupt nicht.

Mein Rat an Dich: Wenn Du ohne die Stöpsel wunderbar klar kommst, lass sie einfach weg. Wenn's Dir echt zu laut ist ohne, wirst Du Dich schnell daran gewöhnen, auch wenn Du das jetzt nicht glaubst.

Viele Grüße vom highseppl!

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi,

: Als wir '98 auf In-Ear-Monitoring umgestiegen sind

ich habe keinerlei Erfahrung mit In-Ear-Systemen, ich habe mich aber vor ein paar Tagen gefragt, ob man mit In-Ear-Monitoring das Gefühl für die eigenen Lautstärke verliert und dann noch ein wenig lauter spielt?

Anlass dafür war ein Konzert von Tesla, das so laut war (selbst mit improvisiertem Gehörschutz), das es mir den Spaß an der Band fast komplett verdorben hätte.
Ich vermute, dass die Musiker auf der Bühne ohne "Knopf im Ohr" das auch anders empfunden hätten, so schienen sie sich wohlzufühlen. Wie ist denn das, ist man dann wirklich so abgekapselt, dass man die reale Lautstärke nicht mehr beurteilen kann? Die mangelnde Urteilsfähigkeit des Mannes am Mischpult für die Lautstärke der Anlage im Lauf einer Tour mag dan noch den Rest dazu getan haben.

Ansonsten war das Konzert der Auslöser, mir auch ein Paar MusicSafes für alle Fälle zu ordern...

Gruß,
Andreas

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Veit,

Ich frage, weil es mir scheint, als hättest Du es nicht aus einem Leidensdruck heraus getan.

nein habe ich nicht, es waren nur "Vernunftgründe" - wie schon gesagt, eine
Präventivmassnahme.

Mein Rat an Dich: Wenn Du ohne die Stöpsel wunderbar klar kommst, lass sieeinfach weg.
Wenn's Dir echt zu laut ist ohne, wirst Du Dich schnell daran gewöhnen, auch wenn Du das jetzt nicht glaubst.


Es ist so, dass mir von irgendwo her immer dieser Satz "Hörverlust ist ein schleichender Prozess"
im Kopf herumgeistert. Soll heissen, was, wenn ich auch ohne erkennbare Symptome wie Rauschen, Pfeiffen etc. pp.
trotzdem durch lautes Musikmachen mein Gehör schädige? Wenn mir jetzt jemand (begründet) sagen kann:
Solange du dich wohl fühlst, lass die Stöpsel weg - dann würde ich sie nur im "Notfall" aus
dem Etui nehmen ... aber genau da bin ich mir nicht sicher, sonst hätte ich mir die Teile nicht angeschafft.


Grüße,

Andreas

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Andi,

"schleichender Prozess", gut ausgedrückt. Ich denke, man sollte die Gefahr nicht unterschätzen.

Mein Senf dazu: Ich habe eine Weile gebraucht, mich an das andere Hören mit Stöpseln zu gewöhnen, jetzt geht es (schon lange) gut, und mir fehlt auch der "Druck" beim Proben nicht mehr. Der kommt bei mir auch über den Bauch genug. Auch das Problem mit der falschen Einschätzung der eigenen Lautstärke kenne ich, inzwischen hat sich das gegeben. Man muss sich einhören und dran gewöhnen.

Bei mir war die Anschaffung definitiv eine Konsequenz aus (zu) lautem Proben, mit leisem Pfeifen im Ohr etc. Danach folgte Experimentieren mit diversen Arten von Stöpseln. Zufriedengestellt haben mich nur die Elacin, bei allen anderen hatte ich Intonationsprobleme auf der Geige, weil mir die Obertöne fehlten. Jetzt kann ich das leider nicht mehr auf den Gehörschutz schieben. :-)

Bei mir ist die Veranlagung zur Schwerhörigkeit auch familiär gegeben (von Mutters wie Vaters Seite), ich hoffe mal, dass ich sie mit den Stöpseln so lange wie möglich herauszögern kann. (Dazu gehört natürlich auch die massvolle Lautstärke beim Hören mit Ohrenstöpseln, Gehörschutz auf Konzerten, etc.)

Gut Hör,
Johannes

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi.

Nur, weil Hörverlust ein schleichender Prozess ist, heißt das ja aber nicht, dass er komplett ohne Vorsymptome und Warnsignale nachts aus dem Gebüsch springt.

Unter Warnsignalen verstehe ich, wenn man nach einer langen Probe eine Veränderung seines Gehörs wahrnimmt. Selbst das kleinste Druckgefühl oder Fiepen.

Ich hatte diese Signale viele Jahre schulterzuckend als "normal nach 'ner Probe" abgetan. Ich habe entsprechenden Anfangstinnitus der dankenswerterweise nur gerade so spürbar ist und meine Lebensqualität nicht einschränkt.

Seit 7 Jahren spiele ich in meiner bisher lautesten Band mit (manchmal halb reingesteckten) Musicsafe und empfinde das als so angenehm und problemfrei wie Gehörschutz nur sein kann.

Seitdem bin ich nach Proben komplett fiep- und druckgefühlfrei und habe keine Verschlechterung meines Tinnitus mehr gehabt.

Trotzdem wollte ich total vernünftig und erwachsen sein und mir Elacin gönnen. Fanden auch alle die ich gefragt habe ganz toll, die Dinger. Jetzt liegen die hier doof rum. Nun ja. Man weiß es halt nicht bis man es probiert hat. Testen vorher geht ja nicht.


Gruß,
robert
*

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

: Hi,
:
ich habe keinerlei Erfahrung mit In-Ear-Systemen, ich habe mich aber vor ein paar Tagen gefragt, ob man mit In-Ear-Monitoring das Gefühl für die eigenen Lautstärke verliert und dann noch ein wenig lauter spielt?

Naja, die Ohren sind ja erstmal dicht und Du kannst Dir Deine Gitarre so laut geben, wie Du magst - allerdings natürlich ohne Körper-Gefühl. Ich glaube, meine GItarre ist aus den Boxen ziemlich arschlaut - dann spür ich es eben auch noch im Hintern ;-)

Anlass dafür war ein Konzert von Tesla, das so laut war (selbst mit improvisiertem Gehörschutz), das es mir den Spaß an der Band fast komplett verdorben hätte.
Ich vermute, dass die Musiker auf der Bühne ohne "Knopf im Ohr" das auch anders empfunden hätten, so schienen sie sich wohlzufühlen. Wie ist denn das, ist man dann wirklich so abgekapselt, dass man die reale Lautstärke nicht mehr beurteilen kann? Die mangelnde Urteilsfähigkeit des Mannes am Mischpult für die Lautstärke der Anlage im Lauf einer Tour mag dan noch den Rest dazu getan haben.


Dass Du aus dem Publikum sagen kannst, wie laut es wohl auf der Bühne ist, gaube ich eigentlich nicht - diese Mega-Lautstärken sind schon Resultat tauber FOH-Mischer, wenn Du verstehst ;-)

ich geh übrigens auch auf kein Konzert mehr ohne Elacins, egal wie laut.

Viele Grüße vom highseppl!

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Waufel,


das ist so ziemlich der schlechteste Rat den man geben kann!
:
: Gruß Waufel
:
: PS: Eigentlich wollte ich mich viel agressiverausdrücken.
: *Kopfschütteln*


Ich weiß genau, was Du meinst... dennoch: Wenn es WIRKLICH keinerlei Probleme mit den Ohren gibt, sehe ich wenig Grund dafür.

Wie war das denn bei Dir? Hattest Du auch keinerlei Probleme, oder Anzeichen im Gehör? Kam das dann über Nacht? Würde mich jetzt schon interessieren...

Viele Grüße vom highseppl!

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hallo Robert,

Nur, weil Hörverlust ein schleichender Prozess ist, heißt das ja aber nicht, dass
er komplett ohne Vorsymptome und Warnsignale nachts aus dem Gebüsch springt.


genau hier ist für mich der Knackpunkt: ich hatte noch nie Rauschen, Pfeiffen, Druckgefühl im Ohr
oder irgendetwas in der Art. Was, wenn ich trotzdem irgendwann feststelle, dass ich
die Leute nur noch dann verstehe, wenn sie mich anbrüllen?

Trotzdem wollte ich total vernünftig und erwachsen sein und mir Elacin gönnen.
Fanden auch alle die ich gefragt habe ganz toll, die Dinger.


Dito. Treffer, versenkt.


Grüße,

Andreas




Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi Highseppl und alle anderen.

Hörverlust muss nicht zwingend mit Anzeichen eines solchen einhergehen. Mein Hörverlust war absolut Symptomfrei, kein fiepen, piepsen oder sonstwas.
Er kam schleichend und langsam, bis die persönlichen Nebenwirkungen zu Tage traten: Introvertiertheit, lauter Fernseher, nicht zuhören etc.

Hörverlust entseht wie das Loch im Fels, steter Tropfen etc.

später mehr.

Gruß Waufel

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

So, jetzt habe ich etwas mehr Zeit!

Zunächst einmal werden hier zwei Dinge permanent durcheinander geworfen, nämlich Schwerhörigkeit und Tinitus.
Das sind aber zwei ganz unterschiedliche Dinge, das eine muss nicht zwangsweise etwas mit dem anderen zu tun haben.

Tinnitus sind bekanntlich Ohrgeräusche die aus ganz unterschiedlichen Ursachen mehr oder weniger dauerhaft auftreten. Das muss nichts mit Lärm zu tun haben. Auch ist es nicht so, dass derjenige der unter Tinnitus leidet automatisch auch schwerhörig wird/ist.
Ebenso umgekehrt, Schwerhörigkeit lässt sich nicht durch Tinnitus definieren. Ich zum Beispiel, habe erst in den letzten 2 Jahren ab und zu Ohrgeräusche, schwerhörig bin ich aber mindestens seit 15 Jahren.

Groby behauptet, Schwerhörigkeit springt nicht nachts aus dem Gebüsch, man müsse Vorsymptome haben. Diese Aussage ist schlichtweg falsch.
Zwar springt sie tatsächlich nicht aus dem Gebüsch, ausser bei Hörsturz o.ä., aber Vorsymptome sind Fehlanzeige. Schwerhörigkeit kann viele verschiedene Ursachen haben, z.B. Lärm, eine Entzündung des Innenohrs, des Mittelohrs etc.. Aber die häufigste ist eindeutig der dauerhafte Lärm, dabei muss der Lärm garnicht so laut sein. Eine dauerhafte Beschallung mit Lautstärken, die für viele noch erträglich ist, reicht aus. Eben nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein".

Nun zur Frage, wie merke ich, dass ich schwerhörig bin/werde?

Der Betroffene merkt zunächst garnichts. Erst wenn die Sätze kommen: Hast Du das eben gehört? Nee? Mach den Fernseher leiser! Telefon hat geklingelt! "Mann ist der Typ ein Arsch, der spricht auch nicht mit jedem!" Wenn der Radfahrer einen fast umnietet, weil man ihn nicht gehört hat.

Das sind Situationen denen man schnellstens Beachtung schenken sollte.

Wie beuge ich vor?
Na wie schon? In unserem Bereich natürlich mit niedrigeren Lautstärken, Gehörschutz. Aber auch durch Vermeidung bzw. richtigem Auskurieren von Krankheiten (Ohr, Nase, Rachen).
Und ruhig mal ab und zu zum Hörtest gehen, die Akustiker machen das gratis. Tut doch nicht weh und wenn ich schon da bin um mir meinen Gehörschutz zu holen, kann ich das auch erledigen.

Deshalb, Highseppl, ist Dein Rat gefährlich.

Gruß Wolfgang
Der selbsternannte Gehörschutzbeauftragte

*Ich hau mich jetzt aufs Ohr, Auaaa*

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hab noch was vergessen.

Irgendwo stand, dass die mittleren und hohen Frequenzen das Ohr schädigen und die die tiefen eher nicht.

Auch das ist falsch! Die tiefen schaden genauso, wahrscheinlich nur etwas langsamer.

Nur gehen in den meisten Fällen zuerst die hohen Frequenzen verloren. Äh, noch wat? Nö, glaub nicht.

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Hi Andreas,

da ich ja auch einer der Gehörschutz-Verfechter bin und seit zwei Wochen auch wieder auf den Proben Gehörschutz trage, muß ich natürlich meinen Senf dazugeben.

: Meine Eindrücke sind allerdings etwas gemischter Natur, vielleicht hat ja der eine oder
: andere von euch auch eine Eingewöhnungsphase gebraucht, bis er mit den Dingern
: klar kam,

Ja, die Eingewöhnungsphase existiert. Und sie ist endlich. Danach geht es dann.

: pro:

+ Man hört sich selbst beim Singen besser - der Gehörschutz ersetzt den "Finger im Ohr".

: Tja, wie soll ich sagen. Es rockt irgendwie nicht.

Ja, das stimmt, das ist am Anfang so.

: ich habe das Gefühl,
: dass ich nicht mit der restlichen Band im selben Raum bin,

Ja, da man auf eine Art in seiner eigenen Welt eingeschlossen ist, hat man am Anfang das Gefühl.

: Ging euch das (am Anfang) auch so, und wenn, ja, hat sich das gebessert?

Ja, es hat sich gebessert. Aber hey - es ist ein Schutz. Schutz hat oft was mit Einschränkung zu tun. Ziel sollte sein, oder ist für mich, leise genug zu proben, daß man keinen Gehörschutz braucht. Und laut genug, daß es rockt. Und ja, ich glaube daran, daß sich diese beiden Ziele vereinen lassen.
Der Gehörschutz ist dann für die Fälle, wo es eben nicht mehr geht.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Moin, Moin,

also meine ganz persönliche Erfahrung... (ich hab mir vor etlicher Zeit mal die Alpin Music Safe gekauft)

also mein Ohr musste sich an den Fropfen gewöhnen, das geht aber schnell.

Klanglich - klar büsst man was ein, aber im Grossen und Ganzen kommt alles noch klar durch (anders als bei den Schaumstoff Industrie Teilen)
natürlich ist alles leiser... und ich denke, es gibt bestimmt eine Art Schwellenlautstärke, wo man mit Stöpseln im Ohr meint... es kömmt nicht genug an..
aber ohne rauscht es dann nach der Probe ggf. im Ohr..

Mein Fazit: ich hör lieber mal beim Spielen ein tucki schlechter, als den Rest meines Lebens rund um die Uhr (dann ohne Stöpsel), dann brauchst die natürlich auch nicht mehr ;-)

Gruss
Olli

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...


Also, eigentlich wollte ich mir solche Dinger auch zulegen. Aber, bei den Erfahrungen, die ich hier lese, frag ich mich, ob ein angepasster Elacin soviel besser ist als mein Alpine HearSafe. Der einzige Unterschied dürfte anscheinend in der individuellen Anpassung liegen.

Wenn ich die HearSafes nur leicht ins Ohr stecke, ist es leiser und das Klangbild ändert sich so gut wie nicht. Stecke ich sie tiefer rein, werden die hohen Frequenzen stärker bedämpft, Zerrsounds gehen im Bandsound unter. Vielleicht liegt das einfach daran, dass die Dinger in den Ohren zu stark zusammengedrückt werden und dadurch die Öffnung zugedrückt wird. Hmm, vielleicht sollte ich die Lamellen einfach einmal ein bisschen stutzen, bevor ich 165,- rausschmeisse...

Grüße, Christian

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Moin Christian,

:
: Wenn ich die HearSafes nur leicht ins Ohr stecke, ist es leiser und das Klangbild ändert sich so gut wie nicht. Stecke ich sie tiefer rein, werden die hohen Frequenzen stärker bedämpft, Zerrsounds gehen im Bandsound unter.


Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die angepassten Hörstöpsel haben nämlich auch spezielle Filter, die alle Frequenzen annähernd gleichmässig dämpfen. Daher wirken sie so, als würde man allgemein die Lautstärke herunterdrehen.

Die stärkere Dämpfung der hohen Frequenzen ist z.B. auch der Faktor, warum ich mit den anderen Stöpseln nicht Geige spielen kann. Naja, spielen kann ich schon, aber es tönt ziemlich schräg, weil ich die richtige Intonation nicht richtig hören kann. :-)

Ob Dir das wichtig genug ist, um das Geld dafür auszugeben, musst Du selbst wissen.

Viele Grüsse,
Johannes

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...


Werd ich wohl müssen. Bei 9 Leuten in der Band (3xvoc, Dr, Perc, b, g, k, sax) ist ein leises Proben mit gutem Sound nur schwer möglich und mein Gehör ist mir schon viel wert. Allerdings, solieren ohne Dynamik zu hören, kann ich einfach nicht und das ist mein Hauptproblem mit den MusicSafes. Wenn man sich die bedämpften Frequenzen mit den 15er Filtern ansieht, dann dämpfen die zwar den Bass mit 15db, die für die Gitarre wichtigen Frequenzen aber mit bis zu 25db. Cleane Funkrhythmen höre ich da zwar noch sehr gut. Aber bei verzerrten Solos hört sich jeder Ton gleich stark an, egal wie stark oder schwach ich reinhau...

Grüße
Christian

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Moin andi-o,


das Problem habe ich auch. Nun musiziere ich nicht mehr aktiv bzw in einer Band, trotzdem habe ich die Dinger immer dabei, am Schlüsselbund. Falls doch mal irgendwo kacklaute Kackmusik läuft. Oder wenn ich im Büro die Alarmanlage entsichern muss.

Aber ja: Es rockt nicht. Auf den AC/DC-Konzerten, bspw, habe ich die Teile immer nach spätestens der Hälfte rausgenommen. Nur wenn ich mich wohl fühlte. Denn Gehör und dessen Gesundheit sind ja auch viel Psychologie. Mag sein, daß ich meinem Gehör damit geschadet habe - aber das war's mir wert.

Das Problem mit dem "sich dran gewöhnen" - ich tu mich schwer damit, mich an "nicht rocken" zu gewöhnen. Das ist, als würde man sich mit weniger als dem Optimum zufrieden geben. Dazu bin ich nicht bereit. Neulich habe ich gemerkt, wie geil Musik über ordentliche Lautsprecher klingen kann - ich hatte jetzt zwei Jahre keine mehr. Das machte mich sehr traurig, weil ich jetzt 2 Jahre Musik über so Kackteile gehört habe und der Genuss entsprechend gebremst war (was mir erst im Nachhinein klar wurde).
Und genauso werde ich mir keine AC/DC-Coverbands anhören, keine fettarme Milch trinken und, ja, und halt keinen Elacin-Gehörschutz mehr bei Konzerten tragen. Rockt halt alles nicht.

Gruß,
Felix


Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Tach Felix!

: Aber ja: Es rockt nicht. Auf den AC/DC-Konzerten, bspw, habe ich die Teile immer nach spätestens der Hälfte rausgenommen. Nur wenn ich mich wohl fühlte. Denn Gehör und dessen Gesundheit sind ja auch viel Psychologie. Mag sein, daß ich meinem Gehör damit geschadet habe - aber das war's mir wert.

Frag mal Waufel, wie sehr Schwerhörigkeit rockt. Und um den Vergleich von Andi mit dem Poppen ohne Kondom zu nutzen - Freddie Mercury hat sich bestimmt auch gesagt "Poppen ohne Kondom rockt nicht". Mit den bekannten Folgen - seit 1991 rockt er überhaupt nicht mehr. Und das ist mal ein Vergleich, der nur ziemlich wenig hinkt. Wenn man deine Aussage in das Bild übersetzen würde, käme da in etwa raus "wenn ich in Südafrika poppe, ziehe ich spätestens nach der Hälfte das Kondom ab, weil ich mich dann wohler fühle. Mag sein, dass ich mir damit schde, aber das ist es mir wert." Das lass ich mal jetzt so stehen.

Ich hab mir meine viel zu spät geholt, merke ich. Ich höre nämlich schon nicht mehr ganz so gut und hoffe, dass das jetzt nicht noch viel schlechter wird. Und gerade AC/DC sollten live so laut sein, dass die Summe AC/DC plus (oder besser minus) Gehörschutz eine knapp über dem gesundheitsgefährdende Lautstärke ergibt, das sollte immer noch rocken. Ok, es haut dir nicht mehr die Fresse ein, aber es rockt immer noch. Nach seinem Hörsturz in direkter Folge eines Motörhead geht mein Trommler ja auch nicht mehr ohne Propfen zu denen, und über mangelnden Rock hat er sich da noch nie beschwert.

Aber mit den guten Boxen hast Du natürlich recht. Bloss bringen die dir auch nix mehr, wenn deine Ohren jede 10.000-EUR-Box wie einen Weltempfänger klingen lassen.


Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Moin Pepe,


doch, er hinkt, der Vergleich. Denn ich poppe nicht in Südafrika. Ich probe nicht 2x die Woch mit einer Metalband, sondern ich gehe alle fünf Jahre auf ein AC/DC-Konzert. Mit halbem Gehörschutz. Wenn ich infolgedessen mit 60 nicht mehr so perfekt höre, sei's drum. Ich halte sonst allen fiesen Stress von mir fern, ebenso wie hohe Lautstärken.

Und der Freddy: Das ist etwas schwierig, weil das Thema AIDS noch immer so irrational emotional panisch behaftet ist. Aber jetzt mal abstrahiert ausgedrückt: Ich bin überzeugt daß Freddy (Jimi, Bon, Elvis) ihr Leben wieder genau so leben würden. Weil's ihnen das Wert ist/war.

Das mag dann wieder verharmlost klingen, aber ich erläutere das im Anschluss: Ich habe mich entschieden, keinen Alkohol zu trinken und nehme die direkt folgende Ausgrenzung durch Kollegen in Kauf. Gerne. Weil es für mich rockt. Ich biedere mich nicht an und mache nicht auf gut-Kumpel und nehme die direkt folgende Feindseilgkeit in Kauf. Rockt für mich. Im Frühjahr habe ich mich einer LASIK-OP unterzogen. Das Risiko des Verlustes des Sehvermögens habe ich in Kauf genommen. Eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Das Leben rockt so viel mehr seitdem. Für mich.

Ich bin eben leider nicht fähig, mich mit weniger zufrieden zu geben. Ich beneide jeden, der es kann.

Gruß,
Felix

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Tach Felix!

: doch, er hinkt, der Vergleich. Denn ich poppe nicht in Südafrika. Ich probe nicht 2x die Woch mit einer Metalband, sondern ich gehe alle fünf Jahre auf ein AC/DC-Konzert. Mit halbem Gehörschutz.

Dann hinkt der Vergleich tatsächlich. Wenn man allerdings einmal die Woche mit einer recht lauten Band probt, dann wäre proben ohne Gehörschutz wie Poppen ohne Kondom in Südafrika.

: Und der Freddy: Das ist etwas schwierig, weil das Thema AIDS noch immer so irrational emotional panisch behaftet ist. Aber jetzt mal abstrahiert ausgedrückt: Ich bin überzeugt daß Freddy (Jimi, Bon, Elvis) ihr Leben wieder genau so leben würden. Weil's ihnen das Wert ist/war.

Das ist jetzt natürlich alles sehr hypothetisch. Und ich bin mir eben nicht sicher, ob Freddie mit dem Wissen um die Gefahr (er dürfte immerhin einer der ersten gewesen sein, der sich angesteckt hat) sich nicht doch eher mit Lümmeltüte vergnügt hätte (bei ansonstem gleichem Lebensstil). Bei Jimi, Bon und Elvis weiss ich es tatsächlich nicht, aber wie viel bei dem Lebensstil freie Entscheidung war und wieviel auf Kontrollverlust wegen Sucht, kann ich nicht beurteilen. Und wenn es der Kontrollverlust wegen der Sucht war, würden sie ihr Leben natürlich genau so noch einmal leben, weil sie es gar nicht anders könnten. Oder man müsste viiiieeeell früher ansetzen.

: Ich bin eben leider nicht fähig, mich mit weniger zufrieden zu geben. Ich beneide jeden, der es kann.

Ich gebe mich halt lieber mit minimal weniger zufrieden, als hinterher überhaupt nix mehr zu haben. Poppen mit Kondom ist ja auch besser als gar kein Sex.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Moin!

Ich hab mir damals die Hearsafe-Teile mit der Membran drin zugelegt. Die sollten nur starke Pegel dämpfen und den Rest durchlassen. Ich hab als Bassist damit gute Erfahrungen gemacht, aber die Gitarren nicht mehr so gut gehört. In meiner Gitarrenband kamen sie aus diesem Grund nicht zum Einsatz. Die war aber auch leiser, irgendwie. Jedenfalls hab ich nach der Bassbandprobe immer das Rauschen der Verstärker gehört, das sonst einfach weg war.
Später kamen die Dinger dann in Verruf, weil sie nicht genug dämpfen, aber für mich waren sie gerade deshalb gut.

Vor allem in der Nähe des Schlagzeugs...

Beste Grüße!
jab

Re: (Gehörschutz) gemischte Gefühle...

Nachdem ich mir nun vor ca. 6 Wochen Otoplastiken
mit Elacin-Filtern machen ließ, teile ich nun meine
Erfahrungen mit dem Rest von Euch.

Angefangen hab ich mit 15db-Filtern, die mir einfach
viel zu stark gedämpft haben - also, Umstieg auf 9db.

Da ich aber immer noch Probleme hatte, mich daran zu gewöhnen,
vor allem beim Singen, hat mir eine Mitarbeiterin des
HG-Akustikers einen ganz guten Tipp gegeben.

Ich trage nun die Othoplastiken zum "gewöhnen" ohne die
Filter im Ohr, oft auch bei der Arbeit und merke sie in der
Zwischenzeit kaum noch.
Nun bin ich gespannt, was passiert, wenn ich die Filter wieder
einsetze und hoffe, es wird mir dann leichter fallen als vorher.

Viele Grüße, Nik