Servus Beinand,

jetzt komm ich endlich dazu auch was zur zurückliegenden Session zu schreiben.

Nachdem mein Amp momentan lieber laut brummt und tickt, als meine Paula laut zu machen, hatte ich mich entschlossen rein akustisch anzureisen und um mir den Fahrstress zu sparen, dies mit dem Zug zu tun. Nach acht Stunden Fahrt wurde ich von Christophund Ester in Bauma abgehölt und es ging mit dem Auto bergauf.Durch die späte Ankunft habe ich leider das Fondue verpasst (wenn ich jetzt die Photos davon sehe wird mir noch mehr klar, was ich da verpasst habe). Verhungern sollte ich aber deswegen nicht, denn Pauli zauberte mir in Windeseile ein wunderbar schmeckendes schweizer Omelett.

Beim Ankommen war das immer wieder beschriebene Heimkommgefühl sofort da. Ich stieg aus dem Auto aus und sofort war unverkennbar Waufels Gesang zu hören.
Was mir bald auffiel, war die erstaunlich geringe Musikdichte, es war einfach viel zu gemütlich vor dem Haus zu sitzen und zu ratschen oder am Samstag Abend Guidos herrlichen Erzählungen über Melodikas im Gebüsch und seine Motivation Gitarre zu lernen zu lauschen.
Als ich den E - Raum betrat war er fast lehr. Nur Jörg wartete auf jemanden der Krach machen wollte. Ich schnappte mir also Friedliebs 51 Squier und jagte sie durch den Spider. Feine Gitarre und feiner Amp, der allerdings nicht leicht zu bändigen ist. Man muss schon wissen was man tut. Pepes Kommentar zur Squier: “Versteh mich nicht falsch, aber Dir stehen Gitarren die kaputt ausschauen”.

Ein paar Highlights waren noch für mich (ohne Anspruch auf richtige Chronologie):

– Das Frühstück am Samstag
– Der Spaziergang mit Ullli auf den unglaublich steilen und sehr grünen Aussichtshügel hinter dem Hof, bei dem ich festgestellt habe, dass es in Sternenberg eigentlich genauso aussieht wie bei mir daheim
– Ullli persönlich kennen gelernt zu haben
– Viele wiederzusehen, die ich auf den letzten beiden Session liebgewonnen hatte und einige neue Gesichter zu treffen
– Andis gelbe Ibanez, die die Geister spaltete (ich find ja eigentlich Rennbretter langweilig, aber die ist so extrem, die hat schon was)
– Bassspielen (Pepes Ibanez Halbakustikbass hat unglaublich viel Wumms)
– tie your mother down
– immer wieder black magic woman
– Paulis Ragout mit Spätzle (auch wenn man den ganzen Samstag Nachmittag die Küche nicht durchqueren konnte ohne von heftigsten Appetitattacken heimgesucht zu werden)
– Das Frühstück am Sonntag
– Joe Satriani spielen incl. Andis Achtfingertapping
– die Indie - Akustik - Session mit Pepe, Guido und Ullli (der entgegen seiner eigenen Aussage richtig gut Bass spielt)
– die schon erwähnten Erzählungen von Guido am Samstag Abend
– das rocking in a free world - Inferno
– Johannes
– der Jazz den Andi, Lothar und Johannes mit Gitarre, Mandoline und singender Säge zelebrierten
– TNTina am Schlagzeug
– Waufels Tele
– Waufels Gesang
– Waufels Humor
– die Diskussionen über die Kühe bzw. deren Glocken
– die schweizer Mundart
– und noch einiges mehr das mir jetzt grad nicht einfällt

Hervorzuheben ist auch die wunderbare Organisation von Manuel, Christoph und Paul. So muss man die Schweiz einfach mögen.

Insgesamt war es eine sehr sehr schöne Session.

Eine kleine negative Erfahrung war für mich auch dabei, an der ich aber selbst schuld bin. Ich hab momentan das Gefühl, dass der E - Raum nicht ganz spurlos an meinen Ohren vorbeigegangen ist. Nächste Investition ist Gehörschutz, weil keine Session mehr ohne.

Ich freu mich auf die nächste, welche Nummer sie auch haben möge.

Viele Grüße

Clemens

P.S.: Das mit den Photos den neuen Gitarren auf Session 30 dürfte allerdings recht langweilig sein, weil, wie wir ja alle wissen, bis dahin wir alle eine Gibson Super 400 haben müssen. Denn dort will irgendwann jeder Musiker hin, vor allem die Pianisten und die Flötisten.