Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Demnächst: CORDUROY bei Musik am Fluss, Blauer Steg, Frankfurt Rödelheim am Samstag, den 25. Mai 2024, gegen 18:00 Uhr.

(-) Header verbergen



Übersicht

Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Tachchen,

ich habe in den letzten Tagen hier viel Theorie zur AXE-FX gelesen und wie Ihr wisst besitze ich ja selber eine und nun dachte ich, ich berichte mal ein wenig aus der Praxis.

Mag sein, daß das ein oder andere hier dazu schon mal von mir geschrieben wurde, aber ich möchte nun nicht alles dazu raussuchen und verlinken, daher versuche ich das so gut es geht zusammenzufassen.

3 links aber trotzdem, denn da habe ich schon recht viel geschrieben, also, mehr gibt es hier, hier (unter JochenZound) und hier (auch wieder unter JochenZound).

Also, mein erster Kontakt mit der AXE-FX war vor etwas mehr als vier Monaten, ich bekam das einzige Exemplar daß es zu dieser Zeit überhaupt nach Europa geschafft hatte, für ein paar Tage zum Test - vielen Dank an Wilfried für die freundliche Leihgabe - ich war anfangs sehr, sehr skeptisch, wahrscheinlich sogar noch skeptischer, als die vielen Unkenrufer (die jedoch alle ihre Meinung nur auf Hörensagen begründen könnten), denn ich hatte reichlich Erfahrungen mit digitalen Modellern und ich war heilfroh, daß ich Dank Womanizer und Demonizer beim Recording auf digitale Helfer verzichten konnte; bei meinen Bands war meine digitale Phase eh schon längst wieder abgeschlossen, ich war ja schon wieder zu guten Röhrenamps und feinen Tretern zurückgekehrt.

Wie gesagt, ich war mehr als skeptisch, wollte es eigentlich nicht einmal testen, denn dank Roli hatte ich einen Midi-fähigen Looper, mit dem konnte ich den Liquid Blues und den Solid Metal, die zusammen mit meinem Marshall JTM45 meine "Soundzentrale" bildeten, fernbedienen. Bei meinen anderen Effekten wollte ich so vorgehen, daß ich sie durch Glass Nexus und Timeline (beide auch von Damage Control) ersetze und somit alles beim Amp stehen habe (jedes dieser Teile benötigt übrigens ein eigenes Netzteil); vorne "am Bühnenrand" wären dann nur noch mein Midiboard und höchstens noch ein Wah und ein Tuner. Die vier großen Effekte wären mit dem Looper und allen Netzteilen in einem Rack beim Amp verstaut, alles ist aufgeräumt, sicher vor stolpernden Mitmusikern verstaut, dabei recht sicher verkabelt und schnell aufzubauen - einfach praxistauglich halt. Ihr kennt ja alle mein Chaos bei den Sessions - live ist es nicht anders, davon wollte ich endlich wieder weg. Da ich aber gerne den ein oder anderen Effekt dabei habe und Liquid Blues, Solid Metal, das Line6 DL4 und das Tube Rotosphere (welches übrigens immer noch zu haben ist) alleine schon ordentlich viel Platz benötigen und ja noch ein paar andere Effekte mehr dabei sind (plus Stromversorgung), wollte ich das alles ein wenig trennen, denn ich hatte früher schon mal ein sehr breites und schweres Effektboard und sowas wollte ich nicht noch mal haben - außerdem bin ich kein Freund von übereinander angeordneten Effekten, bei mir muss das alles immer nebeneinander stehen, daher wird es auch so breit.

Also, wie eben noch gesagt, ich wusste was ich wollte und ich wollte nicht digital; meine analogen Effekte per Midi fernbedienen, das war o.k., aber mehr Technik wollte ich nicht, schon gar nicht Digitaltechnik. Aber Jacques Isler von G66 (dem deutschen Vertrieb der AXE-FX) bat mich um den Test und meine Meinung zu dem Gerät. Durch ihn bin ich überhaupt erst zu Damage Control gekommen, wie hätte ich das also ausschlagen können? Aber meine Skepsis blieb erst einmal.

Als das Gerät ankam erwartete ich zwar gute Effekte aber auch das, was ich von anderen digitalen oder Software-Simulanten kannte, nämlich ein schwammiges Spielgefühl und diesen typischen "flachen" Sound und all das, woran wir denken, sobald von digital die Rede ist. Denkt doch mal z.B. an das Soldano Modell im Pod. Wenn es um High Gain geht ist es eigentlich ganz o.k. kann man jedenfalls mit arbeiten, aber sobald man diesen gemodelten Soldano mal mit Crunch fahren möchte, ist es ganz und gar vorbei mit der scheinbaren Herrlichkeit, das kann er nämlich überhaupt nicht - und das bei einem Amp, der auch (oder anfangs eigentlich) durch seinen Crunchsound berühmt geworden ist. Wenn man mit dem Volumenpoti an der Gitarre arbeiten wollte, war das auch alles andere als das, was man erlebt, wenn man einen echten Amp an der Strippe hat.

Ich habe das bestimmt hier schon geschrieben, egal wie viel Mühe ich mir auch gab, ich konnte all die negativen Aspekte, die ich bisher von digitalen Amps kannte bei der AXE-FX nicht ausmachen: das Spielgefühl war genau so direkt, wie auch z.B. beim Womanizer. Es gab auch nicht dieses Gefühl, als würde man an einem Gummiband hängen, die Reaktion auf das Volumenpoti wahr perfekt und der Sound war dreidimensional und rund.

Es war aber nicht nur das Spielgefühl, das genau wie bei einem guten Röhrenamp ist und die Effekte (die man wirklich frei routen kann), die mich überzeugten, auch die Boxensimulationen waren endlich "richtig". Wie oft habe ich mich beim Pod geärgert, wenn ich andere Lautsprecher verwenden wollte und es nur nach einer anderen EQ-Einstellung klang. Die 4x10" Simulation im Pod gefiel mir persönlich z.B. überhaupt nicht; bei der AXE-FX kann ich damit hingegen wunderbar arbeiten, manchmal ändere ich nur die simulierte Box und bin mit einem Schlag da, wo ich hinwollte. Hin und wieder wird bemängelt, daß der Pod aber doch den A.I.R.-Modudus habe und dadurch "luftiger" oder realistischer abgenommen klänge. Dazu muss man aber wissen, daß die A.I.R. Geschichte nur aus early reflections generiert wird. Cliff Chase hat dazu gesagt, daß er das aber bewusst dort gelassen hat, wo es hingehört: nämlich in die Reverb-abteilung. Man nimmt sich also einfach einen der Hallblöcke und stellt ihn so ein, wie man es braucht. Der Hall der AXE-FX ist um Klassen besser als der des Pod und mit den zahlreichen Boxen und emulierten Mikrofonen und den early reflections kann man weit bessere und realistischere Aufnahmen erzielen als man es sich mit dem Pod nur vorstellen könnte. Übrigens hat man dann immer noch einen weiteren Hallblock, den man z.B. für einen Federhall nutzen kann.

Ich hatte dann ein paar Aufnahmen gemacht, hier noch nichts verraten und die AXE-FX dann auch in der Band eingesetzt und auch dort war ich begeistert. Vergessen war die Idee mit Glass Nexus, Time Line und dem ganzen Pipapo, ich wollte auch eine AXE-FX.

Anfang April war es dann soweit, meine eigene AXE-FX war da. Ich habe weiter damit aufgenommen, sie in den Bands eingesetzt und mittlerweile habe ich alle meine Amps gut eingepackt, die Effekte ebenso und spiele nur noch mit der AXE-FX, die ich mit einem Paar Atomic 212/50 verstärke, zur Steuerung benutze ich im Moment eine Mesa Boogie Abacus Midileiste. Was soll ich sagen, ich hatte noch nie so ein gut klingendes, dabei vielseitiges und schnell aufzubauendes Setup ohne viele Fehlermöglichkeiten wie nun. Natürlich klang z.B. der Marshall klasse, aber dann brauchte ich noch eine gute Hand voll an Effekten und dann die Stromversorgung, die vielen Kabel usw.

Claus hat - wenn ich mich richtig erinnere - gesagt, daß er doch eigentlich nur einen guten Sound brauche, es sei ja schließlich Rock. Da hat er natürlich Recht, aber es ist doch auch ein wenig in die Tasche gelogen, denn ich bin mir sicher, daß Claus bestimmt ein oder zwei (oder noch mehr?) Verzerrer auf seinem Board hat, dann vielleicht noch ein Vibe, ein Tremolo, vielleicht sogar ein Delay? Noch was?

Ich brauche ja eigentlich auch nicht so viele Sounds: wenn wir nur unser ZZ Top Set spielen, dann könnte ich mit Paula, Kabel und Marshall oder Tweed Deluxe wunderbar klar kommen, vielleicht noch ein Fuzz für ein paar Sounds - fertig. Wenn wir Cream Songs spielen drehe ich den Marshall ein gutes Stück auf und das Wah davor und gut ist, der Colorsound Tone Bender dazu und es ist perfekt. Kommen dann aber noch Songs hinzu, bei denen ich einen Cleansound brauche wird es schwieriger. Dann muss ich den Marshall clean einstellen und für Crunch und Lead mit Zerrern arbeiten, dann noch Modulation und Delay usw. daher kam ja mein bisheriges Setup zustande.

Wie mache ich es nun? Für die ZZ Top Songs habe ich mir ein Preset mit dem Tweed Deluxe Modell und einer Prise Hall erstellt, wenn ich will, dann kann ich einen Zerrer dazuschalten und/oder einen Lautstärkeboost. Für die Cream-Geschichte habe ich natürlich ein Marshall Modell gewählt, warum auch nicht? Es ist ja da. Nun könnte ich auch einen cleanen Marshallsound für die cleanen Sounds nehmen, aber wenn ich diese Auswahl zur Hand habe, wäre ich dann nicht dumm, wenn ich nicht den nähme, der am besten dafür geeignet wäre und selbst, wenn es dann ein Fender Amp ist?

Viel brauche ich also nicht an Ampmodellen, aber ich kann aus dem Vollen schöpfen und das ist wunderbar.

Also, das war so ein bisschen was aus der Praxis mit der AXE-FX von mir. In den vier Monaten war sie zwar leider auch mal unterwegs, z.B. für den Test in der Gitarre & Bass aber ich konnte schon sehr viel mit ihr spielen und freue mich auf die morgige Probe mit der AXE-FX.

Neue Soundfiles gibt es im Moment nicht, aber Ihr kennt bestimmt schon die Medleys, die es bei den Countdowns bei G66 zu hören gab, ausserdem sind die aussenjams 74, 75, 76, 77 und 78 mit der AXE-FX eingespielt worden, weitere Soundfiles gibt es auf meiner Soundclickseite und es werden natürlich noch neue Soundfiles dazu kommen, spätestens beim nächsten ausssenjam.

Habe noch zwei Punkte vergessen:

Ich glaube, Ullli war es, der sagte, daß man viel Zeit beim Einstellen der Sounds brauchen würde, anstatt zu spielen. Zuerst: die Sounds, die Ihr von meinen Aufnahmen kennt, habe ich binnen weniger Minuten eingestellt. Ansonsten würde ich jedem raten, genau so, wie auch bei seinem normalen Amp vorzugehen: man sucht sich ein Ampmodell aus und dreht, bis man seinen Wunschsound hat, dann fügt man je nach Bedarf Effekte hinzu, fertig. Das dauert bei der AXE-FX auch nicht länger als z.B. bei einem Amp und ein paar Bodentretern. Man muss nicht, wie z.B. beim Pod lange drehen, bis es klingt, sondern nur so lange drehen, bis man seinen Wunschsound hat, ein grosser Vorteil. Wenn ich an einem Marshall Modell in der AXE-FX an den virtuellen Knöpfen drehe, dann ist das so, als wenn ich an einem echten Marshall an den Knöpfen drehe, der einzige Unterschied ist der, daß die Regler an der AXE-FX wahrscheinlich mehr Möglichkeiten bieten, aber es klingt von Anfang an so gut wie auch das Original.

Zum Preis, ich glaube das kam von Manuel: ich denke der ist wirklich günstig. Vor allem, wenn man bedenkt, was man alles bekommt: Preamp plus Effekte. Allein die Effekte, die von wirklich fabelhafter Qualität sind, kosten bei anderen Herstellern mehr als die komplette AXE-FX. Man darf die Effekte nicht mit einem Zoom oder so etwas vergleichen, die spielen in einer ganz anderen Liga, Eventide, Lexicon, TC Electronics wären da Namen, die zu nennen wären. Und wer einfach mal zusammenrechnet, was es kosten würde, nur einen Preamamp mit den üblichen Effekten und dem ganzen Drumherum anzuschaffen, dem sollte schnell klar werden, daß er hier viel mehr "bang for the buck" erhält. Wer die AXE-FX mit Pod und Konsorten vergleicht, der kann auch z.B. ein modernes Auto aus europäischer oder japanischer Fertigung mit einer uralten Ente oder einem Käfer vergleichen. Ja, ne Ente macht auch Spaß, wenn man zu schnell in die Kurve geht und darauf wartet, daß sie umkippt, aber will das heute noch jemand als verlässliches Alltagsauto? Klar kann ich auch den Vergleich mit dem Ferrari bemühen, aber hier bekomme ich dann eben einen Ferrari zum Preis eines Mittelklassewagens.

So, jetzt aber, ist doch etwas länger (und auch später als ich dachte) geworden. Bei Fragen, wie immer: nur zu.

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Tach Jochen

Zum Preis, ich glaube das kam von Manuel

Nein, das kam nicht von Manuel. Von Manuel kam, dass ich mich wundere wie Du und andere hier sich teures Equipment im dutzend einfliegen, weil, muss man haben, geht nicht mehr ohne und was interessieren mich die Gerätschaften von Gestern. Das ist Hype in seiner reinsten Form und wehe es kritisiert einer auch nur Ansatzweise diese Kindergarten PR-Kampagne von G66 oder den Ankauf von professionellen Strobo-Tunern in doppelter und dreifacher Ausführung die genau das machen was alle anderen Stimmgeräte auch machen, nämlich stimmen. Soviel zu dem Thema.

Ansonsten bin ich überzeugt dass der mommentane Darling des Forums ein klasse Teil ist und gut klingt. Habe das Ding noch nicht gespielt würde ihn aber aufgrund Eurer Erfahrungen auf Anfrage sicher zum Antesten weiterempfehlen. Mit drei Einschränkungen, von denen zwei an dieser Stelle auch schon mehrfach erwähnt wurden.

- Die gesamte Regelung erfolgt über Programieren und ich bin noch ein bisschen skeptisch über die Flexibilität im Live Betrieb.

- Das Ding sieht aus wie einer meiner Blade Server im Geschäft und das bedeutet in meinen Augen Scheisse. Ich mag es nunmal wenn meine Gerätschaften hübsch sind, und lED-Leisten und Dipp-Schalter gehören nicht dazu.

- Ich mag keine all-in-one Kisten. Wenn da eine Komponente aussteigt geht meist gar nix mehr.

geschrieben von Jochen am Juli 25. 2007 um 03:30:34:

Halbvier in der Früh? Senile Bettflucht????


Gruss, Manuel

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi Jochen,
sehr sehr schön geschrieben.
Und ja - gerade die bunten Sträusse an Sounds in den Medleys geben einen tausendmal besseren Eindruck von dem Gerät als irgendwelche Diskussionen im virtuellen Raum irgendwelcher Foren.

Wie gut das ich inzwischen geheilt bin und nichts mehr brauche, sondern höchstens noch Gutes geben vielleicht Besseres austausche.
Ach austauschen.... das Rotosphere würde ich ja zu gerne mal gegen das Voodoo Lab Vibe in´s Rennen schicken.
Das Voodoo Vibe klingt toll, aber ist die Metall gewordene Unflexibilität... vielleicht wäre da das Rotosphere die bessere Wahl... wird ja allseits hochgelobt.
Kannst mich ja bei Gelegenheit mal anmailen... könnte man ja vielleicht mit einem kleinen Stanford Test verbinden :-)

Grüße
MIKE

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Moinsen,

dass mit dem Preis habe ich mal irgendwann erwähnt. 1400 Euro ist meiner Meinung nach schon ein Haufen Holz für ein Gerät, das in absehbarer Zeit technologisch überholt sein wird - auch wenn es momentan möglicherweise das Nonplusultra auf dem Gebiet sein mag, und ganz fantastisch klingten mag (clean ja, die verzerrten Soudns der Soundclips sind auf jeden Fall besser als alles digitale bisher, aber schon noch ein gutes Stück vom Orginal weg - MEINER Meinung nach ;) ). Manuel hat die Bedienbarkeit angesprochen, da wird es demnächst bestimmt auch Hersteller geben, die das auf den ersten Blick besser lösen.

Und das bei dem Hype, der in Foren generiert wird, Leute auch skeptisch reagieren, dürfte ja nur normal sein. Neugierig bin ich jedenfalls schon auch, das Gerät zu testen. Für Homerecordingzwecke scheint es ideal zu sein.

Ich bin jedenfalls auf Erfahrungsberichte hier gespannt, wenn das AXE auch mal wirklich von mehreren getestet werden kann.

So wie dieser eher neutrale Bericht:
http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=267953
(Fazit: Effekte genial, Ampsimulationen naja)

Viele Grüße,
Piazza

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Moin Manuel,
na wenn man diese Strobo-Tuner mal in Aktion gesehen hat.....
Für ein perfektes Setting der Oktavreinheit einer Gitarre macht das Ding sicherlich Sinn.
Also bestimmt erste Wahl für Gitarrenbauer, Servicemänner und -frauen und bestimmt auch Perfektionisten.

Und PR-Kampagnen.... Werbung soll, nein sie MUSS polarisieren.
Selbst wenn Du sie hasst, bleibt sie Dir im Gedächtnis.
Von daher war das schon clever gemacht.
Und zudem... Musikmachen hat schon immer was mit Hypes zu tun.
Sag mir keiner ein Geiger wolle nicht auch mal eine Stradivari :-)
Und bei den Gitarristen gibt nur ganz wenige die niemals einen Marshallfullstack wollten, oder eine echte Fender Strat oder Gibson Les Paul.
Die Argumentation mit dem reinen "brauch ich" funktioniert in so emotional besetzen Themen doch nie.
Genauso wenig wie die "tut ja nur das was alle anderen Tuner auch tun"
Denn dann würde auch jeder nur Aldiweil trinken und keine Barolos und Brunellos, weil die ja am Ende auch nur blau machen :-)

Ob man jedem Hype folgt muss und vor allem KANN doch zum Glück JEDER für sich ganz alleine entscheiden.
Ich finde es ein wenig unfair den Leuten von G66 und auch Jochen ein klein wenig die Generierung eines Hypes zu unterstellen.... ist wirklich Phillip Morris schuld, weil ich rauchte, oder habe ich mich selber damals dazu entschieden ???
Ich hab´s ja auch von selber wieder gelassen - ohne vorher bei PM nachzufragen :-)
Man hat immer selber die Wahl.... man muss dann nur mit seiner Wahl glücklich werden ;-)

Grüße
MIKE

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Moin Jochen,

du hast zZt Urlaub ?

Da hast du ja echt gearbeitet - so ein langes Posting !

Zuerst zu meinem Zitat: 1 Rocksound besteht bei mir (wie Du vermutet hast) aus 3 Verzerrern, Vibe, Chorus, Delay, Tremolo, Stimmgerät auf einem Brett.

Du spielst den AXE mit einem "Paar Atomic 212/50" - was wohl 2 Kombos sind ? Also Stereo und mit insgesamt 4 12" Speakern - 100W ...

Das ist ansich schon mächtig. Die Frage ist hauptsächlich wie stark ist der Einfluss des Kombos.
Sicher klingt der AXE an jedem Kombo anders.

Ich kann natürlich auf Authentizität weitgehend verzichten - die Software konstruierten Amps müssen ja nicht originalgetreu klingen - sondern ich muss ja lediglich 1-n Amps programmieren, die mir gefallen.

Nach Deiner Beschreibung erstelle ich mir dann (wie ein Kiborder) meine Sounds bestehend aus Amps + Effekten und event. einem jeweils virtuellen Verzerrer vorgeschaltet. Richtig?

Gut - als routinierter live Musiker weiss ich natürlich, daß an den Knöpfen vom Amps und den Effekten doch wenig gedreht wird. Einmal eingestellt paßt das meist - lediglich mal mehr/weniger Höhen oder Gain wird verstellt.
Das kann ich dann allerdings durch Bücken UND AUCH während des Songs machen.

Ein Nachteil der Bodentreter ist für mich die Single-Anwendung - heisst ich hab zwar ein Delay würde aber gern verschieden Zeiten haben - genauso verschiedene Chorus/Vibe Einstellungen. Auch die Zerrer würde ich wenigsten in 2 Varianten pro Gerät gern haben.

Sowas wäre mit diesem AXE wohl dann kein Problem.

Auch wären Chorus und Delay immer nach der Vorstufe (eingeschleift) - auf dem Bodenbrett ist das in der Regel davorgeschaltet - und wir wissen alle eingeschleift klingen die wesentlich besser.

Bleibt am Schluss eigentlich wirklich nur die Optik - wobei man ja seinen LieblingsKombo weiter auf die Bühne stellen würde - vorausgestzt er hat einen Einschleifweg.

Ich hatte so ein System mal mit einem Boogie MK I Kombo und einem TRIAXIS + Rackeffektgerät und MidiSteuerung in den 90iger Jahren. Mir ist das vertraut.
Vom Aufwand ist das ebent ein Kombo und statt dem Bodenbrett eine Midileiste und ein kleines 4HE Rack. (Oder Head/Endstufe + Box).

Zur Optik: man kann latürnich zB einen 7ender Tweed Amp auf den Stuhl stellen - das AXE Rack mit zB einer Boogie 20/20 1HE RackEdstufe drunter - und vom TWEED Amp nur das Gehäuse + Speaker verwenden. Das sieht auch blusig aus ...

Und in der Schweiz ist am 8.9. ein AXE-FX Workshop ? Hmmm ....

GRuZZ *


Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

: Tachchen,

Auch Tachchen der Herr!
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Habe mal ne einfache Frage: Wie oft muss man beim AXE-FX z.B. in einer Livesituation auf Knöppe drücken / durch Menüs steppen, wenn ad hoc z.B. Werte wie Gain, Vol, Treble, Mid, Bass, Reverb geändert werde sollen. Geht das so schnell wie an einem norm. Amp oder braucht man dann schon ein paar Sekunden????

Helau aus Mainz und so nebenbei EADEAE ist eine sehr geile Stimmung für Akustikzeugs... :-)

Grüße
Rolli

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Tach Mike

Danke für den kleinen Fachvortrag, resp. dem Eulen nach Athen tragen, nur...

..Ich finde es ein wenig unfair den Leuten von G66 und auch Jochen ein klein wenig die Generierung eines Hypes zu unterstellen....

... ja aber hallo, was ist daran unfair? G66 haben gute Produkte im Angebot und Jochen hat einen guten Draht zu der Fima und das mag ich ihm auch gönnen. Muss ich aus diesem Sachverhalt ableiten, dass es sich daher ab sofort um eine Kritikbefreite Zone handelt? Unterstelle ich gar Mauscheleien und Schiebungen?? Nee, also wirklich....

Einrumpfboote sind prima ab einer gewissen Grösse, aber so ein kleiner Rennkat hat schon was an sich und der Speed von diesem fliegenden Tri soll süchtig machen. Sagt ein Bekannter von mir, der als Journi da mal mitfahren durfte. Aber jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgeglitten :-))

Gruss Manuel

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo!

Ich finde es ein wenig unfair den Leuten von G66 und auch Jochen ein klein wenig die Generierung eines Hypes zu unterstellen....

Unfair?

Hallo?

Es ist der Job von G66, gefälligst die Axe-Dinger zu vertreiben und bitteschön auch für entsprechende Nachfrage zu sorgen. Einen Schlachter zeigt man ja auch nicht wegen Mord an.

Unfair fände ich, den bestehenden Hype gar nicht in der Nähe von G66 anzusiedeln, denn das würde dem sehr gut gemachten Job die Würdigung entziehen, die er verdient hat. Ich finde das Ergebnis der G66-Werbung beeindruckend. Den dafür eingesetzten Mitteln stehe ich allerdings ablehnend gegenüber.

Gruß

erniecaster

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi Jochen,

: Ich glaube, Ullli war es, der sagte, daß man viel Zeit beim Einstellen der Sounds brauchen würde, anstatt zu spielen.(...)Das dauert bei der AXE-FX auch nicht länger als z.B. bei einem Amp und ein paar Bodentretern.

ich glaube, Ullli meinte eher, dass Gitarristen, die sowieso dazu neigen, sich ständig um (angeblich) optimierungswürdige Komponenten ihres Sounds Gedanken zu machen, auch beim Axe-Fx keine Ruhe finden. Nur kreisen die Gedanken dann eben nicht um die noch besser geeignetere Röhre oder den optimalsten BIAS, sondern um die zig Parameter, die den (wahrscheinlich sowieso schon guten) Sound dann noch mehr in Richtung heiliger Gral beeinflussen. Und das Testen dieser ganzen Möglichkeiten hält diese Gitarristen dann doch wieder vom Spielen ab :-)

Kurz gesagt, die Unsicherheit, ob es nicht noch besser geht, verschwindet nicht.

Gruß,
Andreas

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

danke auch für diesen sehr schönen bericht der mich auf mein axefx freuen lässt.
an einer antwort bin ich aber doch interessiert, die frage wurde bereits gestellt.
ich bin livemusiker und spiele mit 4 kanäligen engls.
wie bereits erwähnt muss ich aber trotzdem immer wieder mal schnell hier mal schnell da ein knöpfchen drehen.
ist das eine frage der erziehung? wenns nicht geht tut mans auch nicht?
schaffe ich es zuhause sounds so zu programmieren, dass das dann im bandkontext funzt?
wie schafft man die lautstärkeangleichung zwischen den sounds? das ist ja sogar beim 4 kanäler manchmal knifflig.
vielleicht kannst du mich da ein wenig beruhigen ;-)
danke und liebe grüsse
da auge

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi,


wenn ich, wie bei der Session in Duisburg geschehen, einfach eine (nein nicht "meine", ich hatte gar keine dabei, was endlich dazu führte, auch mal fremde Äxte zu spielen) Gitarre in den Tiny Terror gestöpselt habe (danke an Wonder), das Kerlchen voll aufgerissen hatte und GLÜCKLICH war, bin ich dann im Sinne der gitarristischen Perfektionsversuche ein Banause oder endlich angekommen .........

fragt sich mit verstörtem Blick ......

Uli

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Manuel,

das mit dem Hype sehe ich ein bisschen anders, von mir gibt es eigentlich gar nicht so viele Postings zur AXE-FX. In den letzten Tagen wurde hier aber sooo viel gemutmaßt, daß ich als Besitzer einfach mal aus der Praxis berichten wollte.

Ja, ich habe einen sehr guten Draht zu G66, damit halte ich ja auch nicht hinterm Berg, sondern schreibe es für alle deutlich sichtbar hinzu, aber - auch wenn Du es nicht andeuten wolltest - möchte ich trotzdem noch einmal ganz deutlich sagen, daß ich hier bei den aussensaitern nie was vom Pferd erzählen würde. Ich will die AXE-FX niemandem schönreden oder gar verkaufen, es war nur ein Bericht von meinen Erfahrungen damit, mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Ich halte den Verkaufspreis wirklich für preiswert, nicht billig, aber mehr als preiswert, denn die AXE-FX ist kein Spielzeug, sondern ein wirklich hervorragendes Werkzeug.

Zu "Flexibilität im Live Betrieb" - jetzt mal Hand auf's Herz, drehst DU auf der Bühne wirklich noch groß an Knöpfen rum? Ich nicht, vielleicht muss ich beim Soundcheck nochmal nachregeln, aber das war es dann auch und das funktioniert auch bei der AXE-FX.

Viele Grüße

Jochen
PS: senile Bettflucht? Nein, eher Nachtmensch mit Urlaub :-)

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Mike,

danke für die netten Worte.

Zum Vibe/Rotosphere: ich selber habe ja auch ein Micro Vibe Clone auf dem Stressbrett gehabt, ich würde aber immer beide benutzen wollen, es sind einfach unterschiedliche Geräte, ein Leslie ist prima, aber ohne ein Vibe kann man halt nicht so schön "Trowern". :-)

Mail mich einfach die Tage mal an, wenn Du magst.

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Claus,

ja, habe noch Urlaub aus dem letzten Jahr, der endlich mal weg muss.

Zu den Atomics, jup, das sind quasi Röhrenendstufen (6L6) mit Speakern, die Speaker sollen breitbändig klingen. Jedenfalls klingt es gut, macht bei Bedarf gut Druck, fühlt sich gut an, sieht gut aus und klingt gut.

Natürlich klingt damit nicht jedes Ampmodell genau wie die Vorlage, aber mir ist bisher nichts negatives aufgefallen. Z.B. im direkten Vergleich von meinem Tweed Deluxe Clone und der AXE-FX-Version über die Atomics kann ich mich in der Bandsituation nicht beschweren, denn das bisschen mehr an Druck und Autorität tut hier sehr gut. Ich bin auch nicht darauf aus, eine möglichst originale Version des Sounds der alten ZZ Top Platten zu liefern, sondern orientiere mich mehr am Live-Sound und der ist eben auch ein Stück "größer", aber wem erzähle ich das?

Zur nächsten Frage: genau, Du wählst Dir einfach aus einem grossen Kasten voller Equipment genau das aus, was Du für Deinen Sound brauchst, ich glaube nicht, daß es was gibt, was Du nicht finden würdest.

"Gut - als routinierter live Musiker weiss ich natürlich, daß an den Knöpfen vom Amps und den Effekten doch wenig gedreht wird. Einmal eingestellt paßt das meist - lediglich mal mehr/weniger Höhen oder Gain wird verstellt.
Das kann ich dann allerdings durch Bücken UND AUCH während des Songs machen.
"

Genau, das geht hier auch, es gibt viele globale Parameter. Genau so geht es mir ja live auch, wenn der Raum zu spitz klingt, dann muss ich vielleicht mal die Höhen reduzieren. Cliff hat hier an alles gedacht, Du kannst Dir Deine Lieblingsamps als globale Amps ablegen und wenn Du dann am globalen Amp XY das Gain reduzierst, wirkt sich das auf alle Presets aus, die Du vorher dafür bestimmt hast. Gut, oder?

"Ein Nachteil der Bodentreter ist für mich die Single-Anwendung - heisst ich hab zwar ein Delay würde aber gern verschieden Zeiten haben - genauso verschiedene Chorus/Vibe Einstellungen. Auch die Zerrer würde ich wenigsten in 2 Varianten pro Gerät gern haben.

Sowas wäre mit diesem AXE wohl dann kein Problem.

Auch wären Chorus und Delay immer nach der Vorstufe (eingeschleift) - auf dem Bodenbrett ist das in der Regel davorgeschaltet - und wir wissen alle eingeschleift klingen die wesentlich besser.
"

Ganz genau, da kannst Du bei der AXE-FX aus dem Vollen schöpfen, die Effekte kannst Du vor der Vorstufe benutzen, dahinter, sogar hinter der gemodelten Box, wenn Du möchtest, auch davor und dahinter.

Und ja, in der Schweiz werde ich meine AXE-FX und einen Atomic mit dabei haben. :-)

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Rolli,

danke erstmal.

"Habe mal ne einfache Frage: Wie oft muss man beim AXE-FX z.B. in einer Livesituation auf Knöppe drücken / durch Menüs steppen, wenn ad hoc z.B. Werte wie Gain, Vol, Treble, Mid, Bass, Reverb geändert werde sollen. Geht das so schnell wie an einem norm. Amp oder braucht man dann schon ein paar Sekunden????"

Also ich bin niemand, der gerne, wenn es mal losgegangen ist, noch an den Knöpfen dreht, aber für den Fall der Fälle habe ich dann das globale Menu geöffnet und kann dann auch schnell genug Änderungen vornehmen. Aber wie auch gerade in meinen Antworten an Manuel und Claus versuche ich das beim Soundcheck schon erledigt zu haben, notfalls erledige ich das nach dem ersten Song. Wenn man wirklich Höhen, Mitten und Bässe nachregeln muss, dann dauert es wohl einen Tick länger als bei einem normalen Amp, aber für mich geht es schnell genug und außerdem sind mir die vielen Vorzüge wesentlich wichtiger und sie wiegen das mehr als auf.

Ich werde die AXE-FX mit in die Schweiz bringen, kann es Dir dann gerne zeigen, wie schnell das geht.

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Andreas,

"Kurz gesagt, die Unsicherheit, ob es nicht noch besser geht, verschwindet nicht."

das mag sein, ich kann aber nur aus der eigenen Erfahrung sprechen und sagen, daß es in der Bandsituation bei mir hervorragend funktioniert und ich schnell am Ziel bin, genauso schnell wie vorher mit Amp(s) und Tretern auch.

Auf der anderen Seite tauche ich aber auch gerne in die Tiefen der AXE-FX und ihrer Möglichkeiten ab, z.B. wenn es um aussenjams geht. Bei dem J.F.J. Track - keine Ahnung, ob Du ihn gehört hast, habe ich schon ein wenig experimentiert, aber das ist eine andere Baustelle, da gönne ich mir die Zeit gerne. In der Band schalte ich ein und spiele los.

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo!

schaffe ich es zuhause sounds so zu programmieren, dass das dann im bandkontext funzt?

Natürlich kannst Du das schaffen. Theoretisch jedenfalls. Praktisch habe ich es selbst mit einem einfachen Amp plus Boostfunktion nie hinbekommen - was im Wohnzimmer tönt und lautstärkemäßig gut abgestimmt ist, hat im Bandkontext dann zu 99% versagt.

Mit mehr und mehr Erfahrung kann man zwar brauchbare Sounds erstellen, ohne Feinabstimmung "auf´m Platz" geht es nicht. Egal welcher Hersteller, egal welches Gerät.


Gruß

erniecaster

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Auge,

vieknaliges ENGL-Zeuchs benutze ich auch.....
...und kann Dir sagen, das mit dem perfekten programmieren funzt nicht.
Habe mich wochenlang zu Hause hingesetzt und 30-40 Presets mit tonnen von Effekten midifähig programmiert .....
...und schon im Proberaum klang alles scheisse...dies zu leise, dies zu laut, dies zu verwaschen, jenes setzt sich im Gefüge nicht durch.....
....Also alles wieder "optimiert" und nächster Versuch....
Und dann klingt es auf der Bühne plötzlich doch alles wieder gaaaanz anders.....
Kenne ich, weiß auch nicht, was man dagegen machen kann...

Finde aber 100% midifiziert immer noch besser als diese Steptanzorgien...
Habe gerade wieder ein "kleines Brett" mit gerade mal drei Teilen plus Ampumschalter und bin schon vollkommen überfordert...

Liebe Grüße

Uli

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi Uli,

(...)und GLÜCKLICH war,(...)

mit dieser Aussage beantwortet sich deine Frage doch fast von selbst, oder ;-)? Ähnlich erging es mir am Samstag. Wir haben im Holzhaus eines Freundes eine kleine Wohnzimmersession mit kleinen Publikum veranstaltet, ich hatte meinen Velocette, einen Hall und die Tele dabei und habe mich am Sound erfreut. Die Perfektionierungsoptionen strebten eh gegen Null, da der Trace nur zwei Knöppe und einen Schalter hat...

Gruß,
Andreas

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Tach auge,

ich habe es gerade in meinen anderen Antworten geschrieben, wenn der Gig einmal begonnen hat drehe ich nicht mehr gerne nach, ich bin da eigentlich recht fix und weiß schon oft, wenn ich einen Raum betreten habe, was ich ändern muss.

Zuhause einstellen und dann im Bandkontext glücklich sein funktioniert genau so, wie auch bei einem richtigen Amp, man kann es vorbereiten und passt das dann im Bandkontext an. Es gibt da keinen Unterschied zu anderem Equipment auch. Genau so ist es auch mit der Lautstärkeabstimmung, da wundert man sich bei einem normalen Setup ja auch oft, wieso der eben noch allein eingestellte Boost vor der Probe noch hammermäßig laut und mehr als ausreichend erschien, nun aber plötzlich mit der Band doch nicht ausreicht.

Wie gesagt, ich bereite das vor, stimme dann ab und gut ist es.

Viele Grüße

Jochen

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Huhu Andreas,

da bin ich aber beruhigt, dass mich trotz meiner verbalen Wirrungen jemand versteht :0)

gut Ton!
ullli

P.S. Jochen, ich nehme Dir sofort ab, dass Du nicht unter solchen Zweifeln leidest, und auch dass Du auf der Buehne nicht mehr kurbelst. Jeder Jeck... ich z.B. habe nie Zweifel an meinem Sound an sich, kurbele allerdings staendig auf der Buehne :0)



ergänzung...nicht aus der Praxis...

Hallo,

ich wollte nochmal vorschlagen...

Wer patout nicht ohne reelle "Regler" und "Rädchen" auskommt: Diese Entwicklung gab es ja auch im Sequencer - Bereich. Die dortigen Behilfsgerätschaften ließen sich ja auch für das Axe-FX missbrauchen, da wohl jeder Parameter (global?) auf eine CC# gelegt werden kann. Somit könnte man also so einen Midi-Controler anschließen und somit zum Reglerfeeling zurückkehren. Vielleicht muss man noch 1 oder 2mal kurz einen Knopf vorab und hinterher drücken...aber gehen tut das wohl generell auch!


Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi Matthias,

: schaffe ich es zuhause sounds so zu programmieren, dass das dann im bandkontext funzt?
:
: Natürlich kannst Du das schaffen. Theoretisch jedenfalls. Praktisch habe ich es selbst mit einem einfachen Amp plus Boostfunktion nie hinbekommen - was im Wohnzimmer tönt und lautstärkemäßig gut abgestimmt ist, hat im Bandkontext dann zu 99% versagt.
:
: Mit mehr und mehr Erfahrung kann man zwar brauchbare Sounds erstellen, ohne Feinabstimmung "auf´m Platz" geht es nicht. Egal welcher Hersteller, egal welches Gerät.


...wollte es auch schon so schreiben. Vorm Gig ist nicht während des Gig. Sind die Leute erstmal im Raum klingt alles anders. Und plötzlich macht der Basser oder Keyboard lauter oder der Monitor stimmt nicht oder die Mitten setzen sich nicht durch und die Fummelei geht los. Ich habe eigentlich noch keinen Gig gespielt, bei dem ich nicht mindestens 2-3 mal irgendwas (meist Volume oder mal einne Effektanteil) nachstellen musste. Und da ich doch recht häufig live spiele, brauche ich einfaches, schnell bedienbares Zeugs. Erst durch irgendwelche Menüs durchzusteppen geht für mich nicht.
Egal, irgendwann - wenn sich das Axe-Fx in der Ebucht für 400 Tacken ziehen lässt, probiere ich's mal aus.

Tschö

Rolli

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Uli,

Mich freut dass ich Dir mit meinem kleinen Orange einen glücklichen Moment schenken konnte. :-)
Mir ist es mittlerweile auch wichtiger "was" ich spiele, und nicht "mit was" ich spiele.
Darum auch die Begeisterung über meine DVD Errungenschaft "Scott Henderson - Jazz Rock Mastery".

Wobei ich trotz alledem glaub, dass jeder in irgendeiner Form sein Spielzeugchen braucht. Ob's jetzt das neue Handy, ein Bike oder sonst was ist.

Grüßle
Stefan

der hintergrund meiner fragen....

hi jochen,

danke wiederrum für deine antwort.
eventuell als hintergriund meiner frage. das letzte mal als ich mit programmierbarer gerätschaft zu tun hatte war das ein roland GP8 + ADA MP1. und da hatte ich ewig stress damit.
seither halte ich mich fern, bis auf jetzt. das ist lange her. erstens bin ich hoffentlich ein klein wenig gscheiter worden und das zeugs eventuell auch ;-)
na. jetzt heissts nur noch warten.
lg
da auge

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hallo Stefan,

Mir ist es mittlerweile auch wichtiger "was" ich spiele, und nicht "mit was" ich spiele.

Ja, so geht es mir auch. Klar bastele ich gerne mal an Effekten rum.
Z.B. besitze ich ja ein line 6 Mod Pro. Da sind mdst. 20 geile Modulationseffekte drin. Aber ich komme langsm zu der Überzeugung, dass außer der Muckerpolizei keine Sau hört, ob ich einen VierfachChorus oder das legendäre Dimension D oder whatsoever benutze...
FOlglich: EIN Chorus, EIN Phaser, EIN Flanger.....tuts doch auch....
Weniger ist mehr.

Und ob ich über meinen ENGL, meinen Koch oder über den Tiny Terro spiele....hauptsache, da kommt Druck raus und ich habe Spaß dran....

Also: doch in gewisser Weise ein Banause....hahaha

Liebe Grüße

Uli

P.S. Die Telecaster von Woody hat es mir in Duisburg auch angetan....vielleicht etwas dicke Saiten drauf ;-)
meine DVD Errungenschaft "Scott Henderson - Jazz Rock Mastery".


P.P.S:

Von der Henderson DVD wolltest Du doch bestimmt ne externe Sicherungskopie in Zerbst auslagern......das würde mich freuen.

P.P.S
Ich höre immer noch die Billy Talent, habe da inzwischen sogar Tabulaturen von und beinahe hätten wir was davon gecovert, aber das ist alles gar nicht so einfach.......;-)


Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Moin Uli,

: Ja, so geht es mir auch. Klar bastele ich gerne mal an Effekten rum.
: Z.B. besitze ich ja ein line 6 Mod Pro. Da sind mdst. 20 geile Modulationseffekte drin. Aber ich komme langsm zu der Überzeugung, dass außer der Muckerpolizei keine Sau hört, ob ich einen VierfachChorus oder das legendäre Dimension D oder whatsoever benutze...
: FOlglich: EIN Chorus, EIN Phaser, EIN Flanger.....tuts doch auch....
: Weniger ist mehr.


Du brauchstdas Mod Pro also gar nicht. Meine Adresse kennst Du ja. ;-)

Viele Grüsse,
Johannes

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

...
: Du brauchstdas Mod Pro also gar nicht. Meine Adresse kennst Du ja. ;-)


Sorry Johannes, no way !

Bin so froh, dass ich irgendwann in der Bucht mal so ein Teil schießen konnte..... da bin ich mir sicher, dass ich einen Verkauf irgendwann mal bereuen würde....
Und als alter MOD-Freak (JA - ich spiele sogar Zerrer.Sounds mit Chorus HAHA) muss man festhalten, dass das Teil einfach gebial ist. Und da ich ein Rackteil mit MIDI immer einem Bodentreter vorziehe.....

Wie gesagt: NO WAY


Liebe Grüße

Uli

P.S. der immer noch irgendwie Stick-GAS hat höhö

Re: Ein bisschen was zur AXE-FX aus der Praxis

Hi Jochen!

Das ist ein sehr informativer Erfahrungsbericht zu diesem Teil, von dem ich bis eben noch nicht wusste, dass es das gibt und was es macht. Ich bin irgendwie froh, dass ich als Basser für sowas generell keine Verwendung habe und die Frage erst gar nicht aufkommt, ob ich so ein Ding brauche und kaufen soll (oder kaufen soll, obwohl ich es eigentlich nicht brauche ;-).

Ich selbst werde nervös, wenn ich im Zusammenhang mit Live-Spielen Begriffe wie "globale Parameter" höre, aber wie ich lese hast Du es ja im Griff :-). Dann habe ich bei solchen Maschinen auch immer etwas Angst, dass sie, wenn ich ersteinmal durchgeblickt habe und die Möglichkeiten ausschöpfen kann, schon längst veraltet sind und die nächste Supermaschine auf den Markt kommt.

Ich wünsch Dir jedenfalls, dass Du weiterhin Deinen Spass mit der Kiste hast und dass Dein Urteil in einigen Monaten noch genauso positiv ausfallen wird.

Viele Grüße
Bernd