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(Naturkunde) Der Bassist, seltene Gattung

Guten Abend, liebe Naturfreunde.

Vor kurzem ist eine Forschungstruppe aufgebrochen, it dem Ziel, eine sehr seltene Spezies zu finden: Den freilaufenden Bassisten.
Wie erste Beobachtungen zeigen, ist dieser seltener, als bisher von der Lehrmeinung angenommen wurde.
In seinem natürlichem Umfeld ist er nicht mehr anzutreffen. Auf Lockrufe (bierbierbierbier) reagiert er nicht mehr. Eine geneauere Beobachtung zeigt, dass die meisten Exemplare mittlerweile domestiziert wurden. Den freien, natürlcih ungebundenen Bassisten gibt es nicht mehr.
Mit dieser traurigen Meldung verabschieden wir uns für heute,
Ihr Team von
POPSICLE

Re: (Naturkunde) Der Bassist, seltene Gattung


:
Vor kurzem ist eine Forschungstruppe aufgebrochen, it dem Ziel, eine sehr seltene Spezies zu finden: Den freilaufenden Bassisten.
: Wie erste Beobachtungen zeigen, ist dieser seltener, als bisher von der Lehrmeinung angenommen wurde.



Haben die denn auch wirklich unter jedem Stein nachgeschaut???

Eine geneauere Beobachtung zeigt, dass die meisten Exemplare mittlerweile domestiziert wurden.

Wer einen einigermaßen annehmbaren Bassiten gefunden hat, bewahrt ihn im Banksafe auf! (Die meisten Basser lagern in Tresoren in Tokio, Vaduz oder Zürich). Unter Domestizieren" würden ich das nicht laufen lassen, eher unter "Archivieren"!

Den freien, natürlcih ungebundenen Bassisten gibt es nicht mehr.

Die Dinos sind auch ausgestorben - angeblich weil ein Meteorit eingeschlagen ist (nach einer anderen Theorie hätte sich plötzlich das Erdmagnetfeld umgepolt - also gewissermassen "reversed").

Für das verschwinden der Basser muß es andere Gründe geben als Meteoriteneinschläge oder falsch verlötete Erdmagnetfelder (etwa das Revival der Marshall-Stacks?)

Jedenfalls viel Glück weiterhin bei der Suche. Nicht entmutigen lassen.

...ich verzieh mich dann wieder in mein Reservat


Grüße
Bernd

P.S: Im Ernst - es taucht noch einer auf, ganz bestimmt.




: Mit dieser traurigen Meldung verabschieden wir uns für heute,
: Ihr Team von
: POPSICLE


Re: (Naturkunde) Der Bassist, seltene Gattung

: In seinem natürlichem Umfeld ist er nicht mehr anzutreffen. Auf Lockrufe (bierbierbierbier) reagiert er nicht mehr.

Kein Wunder, ein Kommunikations-Problem. Drummer trinken Bier. Bassisten trinken lieber Wein. Und zwar tiiiiieeeeeff roten ...

: Eine geneauere Beobachtung zeigt, dass die meisten Exemplare mittlerweile domestiziert wurden. Den freien, natürlcih ungebundenen Bassisten gibt es nicht mehr.

Man sollte berücksichtigen, dass Bassisten auch ihre bevorzugten Lebensräume haben. Der Frankfurter Raum scheint nicht dazu zu gehören.

Trotzdem viel Glück bei der Suche.

Noch besteht Hoffnung ...

Tja, dieses possierlichen kleinen Gesellen sind in der Tat immer seltener in freier Wildbahn anzutreffen - und wer einen hat, gibt ihn so schnell nicht wieder her, aber es besteht Hoffnung, es gibt noch fortpflanzungsfähige Exemplare..

Anfangs gab es die ja überhaupt gar nicht - die ersten elektrischen Bassisten waren das Produkt eines unerbittlichen natürlichen Ausleseprozesses, oder einer Mutation, bzw. man mußte sie regelrecht züchten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Anno ´69 bzw. überhaupt in dieser Zeit die erste Probe nach einer verbalen Bandgründung aussah - da standen sich in irgendeinem feuchten Keller meist zwischen vier und sechs Gestalten gegenüber:

1. Ein Keyboarder (hießen auch Tastenmann, selten anzutreffen. Keyboards waren entweder teuer und leicht, sahen auf ihren dünnen Beinchen lächerlich aus und klangen etwa so wie das Modell "EKO Tiger", gut zu hören auf psychedelisch angehauchten Punkhits wie "Beatnik Fly" von Johnny & the Hurricanes - oder sie waren noch viel teurer und schwerer und im Grunde völlig untransportierbar).

2. Ein Sänger. Sänger hatten es offenbar meist im Kreuz, schafften sich deshalb maximal ein Mikrophon an und kamen beim Auftritt immer erst, wenn alles aufgebaut war. Hinterher hatten sie dann meist Public-Relations-Pflichten zu erfüllen und kamen, wenn alle Instrumente von den übrigen Bandmitgliedern wieder verstaut waren, dann noch mit einigen Mädels im Arm in der Pizzeria vorbei, um noch ein wenig für Stimmung bei den Kollegen zu sorgen.

3. Ein Schlagzeuger. Der fehlte eigentlich nie, hatte jahrelang auf Persil-Eimer und Zeitungsstapel eingedroschen und war im Grunde nur daran interessiert, sein vierzigminütiges Schlagzeugsolo im Programm unterzubringen, am besten mehrmals.. Schlagzeuger galten im übrigen als "bekloppt" - wohl eine nicht ganz unberechtigte Einschätzung, die sich auch immer wieder bewahrheiten sollte. Ein Rolle mag dabei spielen, jahrelang diesem bestialisch lauten Trommelfeuer an explosionsartigen Geräuschen in Schädelnähe ausgesetzt zu sein (manchmal gingen ja auch Schläge daneben, das gehört aber eher in den Bereich der Urologie), was schon im Laufe der Zeit Wirkung gezeitigt haben dürfte. Im übrigen scheinen in evolutionärer Hinsicht ja beim Schlagzeuger die Instinkte des Reptilienhirnbereichs im wahrsten Sinne des Wortes durchzuschlagen, des stammesgeschichtlich ältesten, von wo Basisinstinkte wie Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung, Konkurrenzverhalten u.ä. gesteuert werden. Ich meine, machen wir uns nichts vor: Schlagzeuger sind Menschen, die zwei Knüppel in der Hand halten und damit auf Felle (!) einschlagen bzw. auch noch mit den Füßen wild um sich treten. Bei den ersten Trommeln überhaupt in grauer Vorzeit handelte es sich ja aller Wahrscheinlichkeit um Schädelknochen mit abgelöster Decke, über die der gegerbte Skalp eines erschlagenen Nachbarn gespannt wurde, die ersten Sticks bildeten wohl die Schienbeinknochen des Opfers. Wenn jemand also eine ausgeprägte Neigung zu solch einer Art Instrumentarium pflegt, sagt das schon einiges aus, wenngleich heutzutage diese Zusammenhänge zivilisatorisch verdeckt scheinen.

4. kein Bassist, dafür

5. drei Gitarristen. Unter diesen wurde zunächst das Alpha-Männchen bestimmt. Es zeichnete sich durch das lauteste Radio (oder überhaupt den Besitz eines Verstärkers) aus und die Fähigkeit, ein sogenanntes Solo nachspielen zu können, egal welches. Solche Alpha-Männchen hießen dann Solo-Gitarrist und waren ab sofort von allen lästigen Routinearbeiten wie "Akkorde spielen" befreit und konnten sich stattdessen vom ersten bis zum letzten Takt dem Solospiel widmen, nur ab und zu lästigerweise übertönt bzw. unterbrochen vom Gesang.

Der Beta-Gitarrist wurde ab sofort zum "Rhythmus spielen" abkommandiert, was er dann auch meist mit schmollender Unterlippe jahraus-jahrein tat. Höhepunkte jedes Auftrittes waren immer die Stellen, wo der Rhythmusgitarrist dann auch mal ein Solo spielen durfte - da er dies nicht gewohnt war und es daher immer etwas ... sagen wir mal unbeholfen klang, amüsierte sich das Publikum dabei immer ganz köstlich, der hinter ihm stehende, breit in Richtung Zuschauer grinsende, seine Hand hinter dessen Haupt in Form eines V-Zeichens erhebende Sologitarrist übrigens offenbar auch. Dauerte solch ein Solo gar zu lang, erhob sich allerdings dann doch mitunter ein großes Murren im Volke.

Tja, und der dritte Gitarrist im Bunde hatte dann nur die Wahl, entweder einen Bass zu kaufen oder sich zu trollen. Im Grunde genommen entsprach dieses doch eher einfacher strukturierte Instrument auch mehr seinem nicht so durchsetzungsfähigen Naturell, dem es offenbar an Imponiergabe und den entsprechenden Mechanismen, Konkurrenten wegzubeißen, mangelte. Seinem meist schlichten Gemüt kamen auch meist die reduzierte Anzahl der Saiten (immerhin nur noch vier statt sechs) und die auch der Größe und Dicke derselben viel leichter zu treffenden Töne doch sehr entgegen.

Einen Vertreter der letzteren Sorte nenne ich übrigens seit diesen frühen Zeiten mein eigen und greife immer wieder gern auf ihn zurück. Obwohl blond und mittlerweile doch fortgeschrittenen Alters, gibt er keinerlei Anlaß zur Klage: Äußerlich tadellos, glänzendes Fell, strahlendes Gebiß, singt wie Sting und spielt wie er selbst, putzt und pflegt sich wie eh und je, krümelt nicht, erscheint pünktlich und frohgelaunt zu Proben, baut sich selbst auf und ab, schmeißt auf Bühnen keine Bierbecher um und verdeckt nicht die Sicht auf den Gitarristen. Was ist da immer für eine Freude, wenn wir uns sehen und er schon weitem mit seinen beiden Basskoffern in der Hand mit wedelnd-ausgebreiteten Armen auf mich zugerannt kommt und mich freundlich begrüßt!

Und er hat im Laufe der Zeit durchaus dazugelernt und tut es noch. Ich erinnere mich noch gut an das Glänzen in seinen Augen, als ich die Anforderungen nach ein paar Jahren etwas steigerte und ihm zusätzlich zur E-Saite seine erste A-Saite kaufte - oder an jenen magischen Augenblick, wo wir Anno ´79 im Studio Dierks standen - es war wieder so ein Tag, an dem es aber auch so rein gar nicht fetzen wollte - und der Studiomann aus dem Aufnahmeraum zu ihm meinte: "Spiel die Figur doch mal eine Faust höher!". Da taten sich Welten auf, wie der drollige kleine Kerl so plötzlich entdeckte, daß es noch sooo viele Töne weiter oben am Hals zu entdecken gab, jenseits des fünften Bundes!

Später kaufte ich ihm hin und wieder auch eins der großen bunten Bassisten-Magazine, die im vierfach großen Format mit den Riesenbuchstaben und den vielen Bildern, da hat er oft Stunden mit verbracht.

Mittlerweile hat er übrigens ein Weibchen gefunden, ein Nest gebaut und doch tatsächlich einen kleinen Nachkommen in die Welt gesetzt, der schon in seinen jungen Jahren mit Vorliebe nutellafingerbewehrt an Papas 6000,-DM-Bass rupft und zerrt - insofern wird die Art so schnell nicht aussterben.

Cheers, Harvey



Ausnahmen bestätigen die Regel...

... ich kannte jedenfalls mal einen Bassisten, der zur Probe seiner Punk-Band eine Thermoskanne Kräutertee mitbrachte (soviel zum Thema auffallen wollen) und einen TubeScreamer, um den Gitarristen in Verlegenheit zu bringen. Zuletzt wurde dieses Exemplar in freier Wildbahn im Raum Düsseldorf gesichtet...

Re: Noch besteht Hoffnung ...

Hallo Harvey,

schöne Geschichte - wirklich. :-) Erinnert mich tw. an meine Anfänge vor 20 Jahren.

Aber mal was anderes...verfolgt jemand diesen DRMV Rockpreis-Thread im Grünen? War jemand von Euch da? Also in Bonn? Ich kenn es ja aus eigener Erfahrung (schon was länger her) und ärger mich immer mehr/wieder.

Falls noch jemand Erfahrungen hat, dann würd ich gern mehr wissen.

Gruß
Jochen

undsiefindetstattquiiiiiietschkoppelverzerrrrr


Re: Noch besteht Hoffnung ...

Geil!

lol - pruhst - rotfl, etc.!

Wir waren auch mal 3 Gitarristen. Der zum Bass forcierte, hat den damaligen Schock nicht vertragen und studiert heute Jura.

Der andere Gitarrist studiert Medizin und "singt" und spielt Gitarre in einer Black-Metal-Band - mit Plattenvertrag und beinahe Europa-Tour ...

Und ich, der das geile Wah Wah Solo in 'Enter Sandman' spielen durfte, studiere Musikwissenschaft und habe im Moment noch nicht einmal eine Band - nur soviel zum Thema "Alpha-Männchen". :-(

Grüße, Clem

Mein lieber Herr Gesangsverein!

: muß nur noch die ausgeprusteten Leberkässtücke vom Monitor wischen...
: *Vor Lachen immer noch den Bauch haltend*
: Gruß aus München
: Klaus
: PS: Darf ich den Passus vom Schlagzeuger weiterverwenden??


Also mein lieber Herr Klais oder Klaus, wenn es bei Ihnen dort unten im Bayernland Usus ist, sich vor dem Monitor Völlerei und Trunk hinzugeben, sich dann mit fettigen Fingern mittels der Tastatur über meine bitter ernst gemeinte Aufklärungsarbeit lustig zu machen und mir zudem noch meinen Bildschirm mit unverdautem Mageninhalt zu verunreinigen (offensichtlich ein Gemisch aus vergorenem Gerstensaft und erhitzten Leichenteilen), muß ich mir doch sehr überlegen, ob ich einer Weiterverwendung meines Werkes überhaupt zustimmen soll.

Wissen Sie, ich mache das ja nicht zum Spaß oder um jemanden unbezahlt zu foppen. Sicher bin ich hin und wieder nach getaner Arbeit einem munteren Scherz in lockerer Runde, mitunter sogar einem männlich rauhen Witz, durchaus nicht abgeneigt, wenn es meine Zeit erlaubt. Inwiefern allerdings meine Zeilen Ihrerseits Anlaß zu unkontrollierten Heiterkeitsausbrüchen gegeben haben sollte, ist mir völlig unverständlich.

Während Sie wahrscheinlich gerade wieder eine Ihrer Schlachtplatten verzehren, schreibe ich mir mit klammern Finger diesen Text aus meiner wunden Seele, umgeben von den blassen, hohlwangigen Gesichter meiner sieben Kinder, die sich um den wärmenden Monitor scharen und mich im fahlen Schein der Mattscheibe mit ihren großen fragenden Augen ansehen. Ich wohne mit Kind, Kegel, meinem Kampfdackel und meinen beiden Schwiegermüttern in einem großen, der Jahreszeit entsprechend mitunter durchweichten Karton auf der Hauptkreuzung unserer Kleinstadt, und bei jeder Grünphase müssen wir die Fahrbahn räumen. Daß da an konzentriertes Arbeiten geschweige denn ein entspanntes Familienleben kaum zu denken ist, dürfte auf der Hand liegen.

Gegen den teilweisen Abdruck meiner Zeilen in der "Bäckerblume" oder dem "Schweineblatt", dem offiziellen Organ des Schlachtviehzüchterverbandes Schleswig-Süd, hätte ich - ein angemessenes Honorar vorausgesetzt - keinerlei Einwände, darüber hinaus stehe ich entsprechenden Nachfragen des erzbischöflichen Ordinariats Fulda jederzeit wohlwollend gegenüber. Hinsichtlich anderweitiger Verwendung meiner Texte dagegen hege ich aus obigen Gründen doch ernstliche Bedenken.

Ich kann Ihnen natürlich nicht verwehren, zu tun, was Ihre südländisch-krachlederne Natur Sie heißt, doch bitte ich dabei zu berücksichtigen, daß eine unziemliche Verwendung meiner Worte, z.B. aus rein finanziellen oder sonstigen niederen Beweggründen, etwa um mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zeilen unangemessene Heiterkeit in bierseliger Alpenländler-Runde zu erzeugen, u.U. zu ernsthaften karmischen Verwicklungen führen dürfte. Möglicherweise würden Sie in Ihrem nächsten Leben dann als Schlachtplatte in Bayrischzell wiedergeboren, oder auch als Eingeborener Zentralsumatras, wo noch heute fernab der Zivilisation gern und viel getrommelt wird und ein entsprechender Bedarf an geeigneten Hohlkörpern besteht - ich denke, ich muß nicht noch deutlicher werden.

In diesem und in jedem beliebigen anderen Sinne

Herzlichst

Ihr Harvey Davidson