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Native Instruments

Liebe Gemeinde!

2006 ist ja unter anderem das Fußball-WM-Jahr. Alle wirklich wichtigen Erkenntnisse gibt es ja auch als Fußball-Motto. Meinen liebsten Spruch habe ich, so weit ich mich erinnere, von Otto Rehagel: Wichtig is auf´m Platz! Okay, ich komme zur Sache.

Ich neige ja auch dazu, viel Equipment zu probieren und auch noch zu kaufen, dann den Koller zu bekommen und mich von allem zu trennen, was ich nicht brauche. Mittlerweile versuche ich sogar vor dem Erwerb von neuem Krempel den geplanten Einsatz genau zu überlegen. Noch einmal Otto, weil es so schön ist: Wichtig is auf´m Platz!

Wo spiele ich eigentlich nicht Gitarre? Ich spiele nicht in Stadien und nicht in riesigen Hallen. Ich spiele nirgends, wo ein Roadie meinen Kram trägt. Ich spiele nie auf ausreichend großen Bühnen. Ich spiele nie in perfekt eingerichteten Studios, wo ich Unmengen Zeit habe, um an meinem Sound zu feilen. Klingt jetzt vielleicht doof, hilft mir aber, alle Überlegungen nach einer Wand aus neun oder besser noch zwölf AC-30s immerhin zu verschieben.

Also spiele ich zuhause, in akustisch furchtbaren und zu kleinen Probenräumen, in Kneipen, kleinen Clubs. Ich spiele nach hektischem Aufbau und kaum existentem Soundcheck. Der Sound meiner Gitarre ist für das Gesamtergebnis nicht so sehr wichtig, daher wird bei den wenigen Aufnahmen schnell was Brauchbares zusammengedreht.

Ergo ist auf´m Platz für mich der perfekte Sound nicht wichtig. Die Schlepperei bin auch auch längst leid und so toll finde ich das Gefühl der Existenz von handselektierten Röhren und mundgeblasenen Speakern auch nicht. Noch einfacher: Es ist mal wieder Zeit für eine eierlegende Wollmilchsau. Und da bin ich, um mal auf den Punkt zu kommen, über Native Instruments gestolpert und finde die Idee ja nachgerade (schönes Wort, oder?) prickelnd, erstens ein Laptop zu kaufen und zweitens eben dieses schlaue Programm dort laufen zu lassen und schlicht das Ergebnis in die P.A. und in einen Monitor zu schicken. Eine riesige Spielwiese ist das Ganze auch noch. Warum nicht mal rufen: Vergesst Röhren, scheiß auf Vintage und die Muckerpolizei soll nach Hause gehen!

Nun meine Frage: Wer von Euch hat so etwas schon einmal gemacht? Wie ist tatsächlich das Tracking, verglichen mit einem POD?

Gruß

Matthias mit 2T

Re: Native Instruments

Hi Doppel T,
das Guitar Rig2 funktioniert besser als jeder POD in Punkto Sound.
Es hat aber drei Nachteile:
Erstens ist es ein resourcenfressender Nimmersatt. Im Liveeinsatz für ich unter einem Gigabyte Arbeitsspeicher und ordentlich Prozessorpower gar nicht erst vor die Tür gehen wollen.
Also mit Muttis alten P2 und 660Mhz ist hier wirklich Essig.
Zweitens sind die Werkspresets wie so oft nett, aber wie hast Du Dich gefühlt als der Superschuß in Deiner Abschlußklasse zu Dir gesagt hat Du seist "NETT" ???
Genau.... es gibt was zu feilen im stillen Kämmerlein.
Das gemeine gegenüber dem POD sind die schier unendlichen Kombinationen.
Du kannst z.B. Cabinets aneinanderreihen bis Dir so richtig finster vor´m Auge wird.
Also eines mit Direktabnahme, eine offene mit Mic von hinten und eines im Raum und am Rand oder oder oder... und zig verschiedene Mics sind auch noch dabei.
Soll heißen - der Winter kommt bestimmt und es wollen erstmal DEINE Sounds editiert werden.
Aber dann klingt das im HiRes Modus wirklich gut.
Und zum dritten - man muss ein sehr gefestigtes Selbsbewusstsein haben um einen Laptop auf die Bühne zu stellen - aber das muss ja kein Nachteil sein.
Ich hab eine Version ohne Pedal, aber habe an einem schnellen Rechner auch diese Version schon testen können.
Umschaltverzögerungen sind praktisch nicht vorhanden.
Einen Aufhänger gab es aber.... bei dem Rechner müssen Powersafer und Bildschirmschoner abgeschaltet sein, sonst kann es sein dass das Programm sich aufhängt.

Grüße
MIKE

Re: Native Instruments

: Und zum dritten - man muss ein sehr gefestigtes Selbsbewusstsein haben um einen Laptop auf die Bühne zu stellen - aber das muss ja kein Nachteil sein.

Es könnte auch sehr lässig kommen, mit dem Laptopdeckel so Wah-Wah mässig mit dem Fuß zu pedalieren...
und immerhin kann man beim bass/schlagzeugsolo emails checken oder so.
:)

gruss
Tom

Re: Native Instruments

Hi Rainer,

: Sagt mal, ist Matthias mit 2T nicht auch 'ne Sockenpuppe? :-))

als wenn ich eine solche Frage nicht vorausgesehen hätte...

Aber erstens geht der von mir verlinkte Wikipedia-Artikel sehr dediziert auf durchaus tolerierte Anwendungen von Zweit-Accounts ein, und zweitens hatte ich mein Statement bezüglich der Sockenpuppe mit voller Absicht in einen Kontext ("in einem Fall wie diesem") gestellt, um möglichen Generalisierungen vorzubeugen.

Nicht daß nachher noch alle Sockencasters in Verruf geraten...



Keep rockin'
Friedlieb

Re: Native Instruments

Tach die Herren,

"Onlinebanking, E-Mail, Forum.... 3 Soli und alles erledigt ;-)"

noch besser: die Soli vorher in Ruhe zuhause einspielen und dann beim Gig alles den Computer machen lassen und sich direkt um die Groupies kümmern.

Gruß und so

Jochen

Re: Native Instruments

Hi Matthias,

: Nun meine Frage: Wer von Euch hat so etwas schon einmal gemacht? Wie ist tatsächlich das Tracking, verglichen mit einem POD?

Eigene Erfahrungen habe ich da nicht - nur fundierte Vorurteile ;-)

Der Keyboarder meiner früheren Band hat damit gearbeitet. Ehrlich gesagt - wenn der bei Auftritten anfing sein Gerödel zu verkabeln mit allen möglichen kleinen Interfaces und Interfaceabeln mir wurde Angst und bange. Das der Laptop immer brav hochfahren und stabil laufen sollte war die nächste spannende Frage. Es ist tatsächlich nie was schiefgegangen - aber auf micht wirkt so ein Setup vielzu überkandidelt und sensibel als das ich mich Live darauf verlassen wollte.

Ganz davon abgesehen - ich hab nie so richtig den Unterschied gehört zwischen seinen Sounds aus dem Keyboard und denen aus dem Laptop. Die feinen Unterschied gingen im Bandsound einfach unter. Wäre das bei Gitarrensounds anders? Warum dann nicht gleich mit einem ganz einfachen und robusten Setup antreten?

In Proberaum und Studio ist die Sache bestimmt praktisch - auf der Bühne wär ich skeptisch.

Meine Rat also - kauf Dir das Zeug und berichte dann über Deine Erfahrungen :-)

Viele Grüße
Bernd










Re: Native Instruments

Du spinnst ja jetzt auch total, oder?


Gegentipp, gegen diese völlig verunfugte Idee: Kauf' Dir ein gutes Mikrofon. Eins für zum ein Kabel anschliessen und mit großer Membran und wichtig aussehendem Gehäuse. Ganz wichtig ist auch Phantom-Power, denn wie wir ja alle wissen klingt Voodoo am besten und Phantome, die man nicht sehen kann, sind ja wohl mehr Voodoo als alles andere. Da kannste dann jedenfalls für alle Zeiten alles mit aufnehmen. Und Du kannst sogar, wenn Du magst, gleich sofort ganz viel Geld dafür ausgeben oder wahlweise das billigst mögliche kaufen und Dich dann langsam hocharbeiten auf der Preisskala.

Beste Grüße,
Felix (der dieses Posting in erster Linie schrub, weil er sich durch Dein WM-Gefasel an seinen Lieblingsspruch dieses Sommers erinnerte "Der Grill ist rund!")

Re: Native Instruments

Ach Friedlieb, das war doch nur ein Scherz.

Erstens tragen Sockenpuppen keine Brille, und zweitens habe ich noch nie Matthias mit erniecaster diskutieren gesehen. Aber ich könnten einen heftigen Disput zwischen Rainer und RainerB anzetteln.

Rainer (ohne B)

Re: Native Instruments

Moin Matthias,

ich hab ne Weile bei NI gejobbt, ua zur Rig-Entwicklungszeit. Ich kenne die Soft- und Hardware recht gut. Wenn Du konkrete Fragen hast, darfst Du mich gern anmailen ;-.)

Grundsätzlich gibt es in diesem Segment 3 Konkurrenten: NI mit dem Rig + Rig Kontrol, Waves Audio mit GTR2 + ner DI-Box oder Amplitube von IK Multimedia.

Das Rig2 ist mit Abstand das umfangreichste Paket, die Performance ist seit V1 deutlich gestiegen und es ist das teuerste.

Dafür kanns auch Standalone. GTR2 kann zwar auch standalone und ist fast so teuer wie das Rig, ist aber in Sachen Funktionalität und Performance vergleichbar mit einer frühen Beta vom Rig.

Die beste Performance, hervorragenden Klang zum relativ günstigen Preis bietet das neue Amplitube. Allerdings nicht als einzelnes Programm zu benutzen sondern immer im Zusammenhang mit einem VST-Host, sprich einem VST-fähigen Sequencer o.ä. Hardware-Controller gibts leider keinen.

Wenn Du bedenkst, daß Du für den Einsatz nicht nur das Programm und die Hardware vom Rig brauchst sondern auch einen aktuellen und leistungsfähigen Laptop, kannst Du Dir für die Kohle auch die Deinen Bedürfnissen entsprechenden Einzelteile in "echt" kaufen.

Wie gesagt, bei konkreten Fragen zum Rig mail mich an.

Liebe Grüße
::alex

Re: Native Instruments

Hallo 2T,

ich hätte da Bedenken wegen der Road-Tauglichkeit.
Einmal draufgehopst und der Laptop ist Fratze, einma kräftig am Kabel geruckt, und die Eingangsbuchse ist hin bzw der Rechner liegt plötzlich unter dem Tisch...
Wenn auf dem Platz wichtig ist, spricht wenig gegen einen Modeler oder einen Sansamp.

Gruß,
Woody


Re: Native Instruments

hallo matthias!

uhhh arghh... hmm...,

und ich war sicher, ich hätte die digitale hölle endlich überwunden!

und nach lektüre dieses treads kam ich dann doch auf die idee, die aktuelle demoversion von rig version 2 mal zu testen (in kombination intel imac und rme fireface). die demo läuft jeweils eine halbe stunde ohne einschränkungen beim sound. man kann herumschrauben wie blöde, nur leider nicht speichern.

egal, zum antesten recht das, und ich muss sagen, es macht echt spaß, vor allem wegen der netten abgefahrenen effekte. ich bin da im moment aber auch ein wenig auf entzug, da ich seit zwei jahren nur noch ganz ausschöließlich mit meinem fender hot rod deluxe ohne zubehör unterwegs war.

ein neues macbook pro steht nächstes jahr eh an, dann ist der weg zu guitarrig incl. controller auch nicht mehr weit (befürchte ich :-) ).

gruß martin

p.s.:
aber im high resolutionmodus zieht das teil ja mächtig cpu-leistung, auch auf einem aktuellen core duo.

Re: Native Instruments

hi mike!

ne ne, da sind schon 2 gb verbaut :-)

cpu-leistung ist halt immer auch eine frage der latenz. bei 3 ms geht es halt im high resolution bereich nicht mehr ohne knackser (wobei die cpu-anzeige dann trotzdem nicht höher als 40% anzeigt).

mit 5 ms läuft es im standalone betrieb.

mal sehen, mein imac ist ja noch der "alte" mit intel core duo 2 ghz, die neuen macbooks haben ja schon den core 2 duo, der selbst bei gleicher taktung noch etwas mehr rausholt.

den gleichen test müsste ich dann auf der gleichen maschine eigentlich noch einmal unter windows xp machen. je nachdem, wie die treiber für das rme fireface geschrieben sind, kann es da von system zu system unterschiede geben...

aber na ja, ich bin ja gerade eh nur so am rumträumen (obwohl, meine frau signalisierte mir schon recht grünes licht für diese gas-attacke, weil ja im nächsten jahr die mehrwertsteuer angehoben wird :-) ).

gruß martin

Re: Native Instruments

Hi Martin,
wundert mich aber.... einer der letzten Aussenjams war mit dem GR2 eingespielt... HiRes mit einem "steinzeitlichen" 3.06gHz und nix mit Duo und Core schon gar nicht.
Allerdings leihweise auf reichlich Arbeitsspeicher.
Mit mehreren Spuren geht´s mit 512 schon abwärts.
Meine Prozessorleistung steht so bei 16-25%
Also irgendein Treiber beißt sich bei Dir und zieht das System runter.
Ach ja... XP bei mir.

Grüße
MIKE