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Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hallo Allerseits,

Mal wieder wende ich mich ratsuchend an euch.

Ich spiele eine Epiphone Les Paul Standart über einen Laney VC 30 112. Die Musikrichtung meiner Band würde ich als Indie und Alternativ beeinflussten Rock - Pop bezeichnen.

Nun ist es so, dass ich zwar an sich zufrieden bin mit meinem Sound, aber den Eindruck habe, dass die Epi Pickups, die die Klampfe immer noch beherbergt ein wenig muffig in den Höhen tun. Mit wachsender Spielerfahrung und geschulterem Ohr was Sounds angeht, fällt mir das inzwischen stärker auf, als noch vor ein paar Jahren. Kurz und gut, die Dinger sollen in nicht allzu weiter Ferne rausfliegen und durch richtig gute PU's ersetzt werden.

Sound mäßig stelle ich mir einen warmen druckvollen Sound vor der trotzdem noch eine Portion Transparenz hat. Das ganze soll also am ehensten in Richtung klassischer PAF gehen.

Ich hab' mich schon mal im Archiv und auf den Seiten von
André W. (Staufer) und Harry H. (Häussel) umgesehen. Interessant hören sich für mich da vor allem der Staufer 58 und der
Häussel CT-HB-Vin an. Der Staufer 57, der ja im Archiv recht oft auftaucht ist mir der Beschreibung nach ein bisschen zu nah am P90. Ich lass' mich aber natürlich auch gern eines Besseren belehren.

Ich wüsste nun gern konkret wo die Unterschiede zwischen Staufer 57,
Staufer 58 und Häussel CT-HB-Vin liegen. Natürlich freue ich mich auch über jegliche andere Ratschläge. Die finazielle Obergrenze liegt etwa bei 250 €/Set.

Außerdem würde mich sehr interessieren, ob es klangliche Unterschiede zwischen einem Humbucker mit Kappe und einem ohne gibt. Optisch mag ich's eher mit Kape, würde aber zugunsten des Klangs auf diese verzichten.

Für alles an Tipps und Ratschlägen bin ich dankbar!

Vielen Dank!

Grüße

Clemens

P.S.: Klingt irgendwie ein bisschen geschwollen, was ich da schreib', hab' ich so den Eindruck *g*.

P.P.S.: Wer die "Unsolved" der Postrockband "Karate" kennt, weiß was ich für eine Sound in meinem Kopf höre, ich hab' allerdings keine Ahnung was der spielt, es hört sich aber schon sehr nach Paula oder ES 335 an. Für eine Jazzmama ist die Zerre zu bissig.


Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Moin Clemens,

Wer die "Unsolved" der Postrockband "Karate" kennt, weiß was ich für eine Sound in meinem Kopf höre.....

Die haben jetzt auch Rockbands bei der Post? Und dann noch mit so komischen Namen?.....Was es nicht alles gibt.......(Ganz früher, da hatten wir ja nix, und davon nur die Hälfte....und da gab's bloss Briefmarken bei der Post.....)

Scherz beiseite: Wenn du einen Experten in Sachen Häussel Pickups suchst, frag Acy (www.acys-lounge.de). Er kann dir bestimmt für deine Sound-Vorstellungen den optimalen Pickup empfehlen, der Mann weiss, wovon er spricht!

Grüße,

Andreas

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?


Lieber Clemens,


: Sound mäßig stelle ich mir einen warmen druckvollen Sound vor der trotzdem noch eine Portion Transparenz hat. Das ganze soll also am ehensten in Richtung klassischer PAF gehen. ... Ich wüsste nun gern konkret wo die Unterschiede zwischen Staufer 57, Staufer 58 und Häussel CT-HB-Vin liegen.

Ich kann dir leider nur teilweise antworten: In einer Klampfe habe ich das 57er Set und in einer anderen einen 58er am Hals, beide von Staufer (André). - Die Nähe des 57er zu P90 kann ich nicht bestätigen. Der 57er hat ein bisschen weniger Wumms als der 58er und eine irgendwie klarere Stimme. Ich hatte vor Einbau des 57er Sets ein wenig Sorge, ob mir da Druck fehlen würde, aber das ist nicht so. Ich hab es hier ja schon öfter geschrieben und wiederhole es gerne noch mal (und dann noch 200 mal): Die Staufer 57er sind für mich zur Zeit die Referenz, über die nichts geht. Ich schätze allerdings, dass jeder der von dir angesprochenen drei PUs dich sowieso erst mal zum Grinsen bringen wird, insofern ist es vielleicht auch einfach wurscht, welchen du nimmst. Denn mal im Ernst: Es kommt wahrscheinlich eher darauf an, dass die Gitarre besser klingt als vorher, und für dieses relative Glücksgefühl ist jeder Häussel/Staufer gut.

Denkbar ist zudem, dass deine Epi nicht so übermäßig viel Eigenklang mitbringt. Das könnte dafür sprechen, ihr ein bisschen was heißeres zu verpassen.


Gruß,

Michael

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi!
Laß dir mal den Häussel Vin N A2, und den Vin B A5 durch den Kopf gehen! Der Vin N A2 ist noch einen Touch offener und drahtiger als der 57er, und der Vin B in A5 bietet einen guten ausgewogenen Output (kräftiger als der 57er) , mit sehr schönen Höhen und geilem Schmatzen! Der 57er ist schon ein recht offener PU, und deiner Beschreibung nach würde ich eher zum Vin B tendieren.
Nice day, Grüsse: "ACY"

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Michael,

danke für die ausführlichen Ratschläge.

Meine Epi bringt eigentlich schon einen ordentlichen Eigenklang mit. Ist natürlich nicht mit einer guten Gibson, oder gar Tokai oder ähnlichem zu vergleichen, aber klingen tut die schon. Ich glaub', dass der Mulm schon hauptsächlich von den Pickups verursacht wird. Der Effekt ist vor allem am Halspickup zu hören und allgemein, wenn ich mit stärkerer Zerre in Richtung Heavy - Rock unterwegs bin. Im reinen Crunch über den Amp ist das nicht so stark zu bemerken, wobei da auch der Halspickup mehr mufft. Nach Deiner Beschreibung wär's eher der 57 von Staufer, weil Wumms dafr schon vorhanden sein.

Vielen Dank!

Gruß

Clemens

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Holger,

danke für die Tipps. Das hört sich schon sehr interessant an. Deiner Beschreibung nach dürfte eher der A5 passen, weil grade dieses Schmatzen mag ich besonders gern.
Ist der Vin N A2 der Halspickup zum Vin B A5, hab' ich das richtig verstanden (ich war grad auf Deiner Seite)? Oder gibt es den Vin B A5 auch für den Hals oder den Vin N in A5. Ganz blick' ich da noch nicht durch.

Nochmal meine Frage: können Pickupkappen einen Einfluss auf den Sound haben?

Hast Du auch Erfahrung mit Staufer? Wenn ja, wo liegen denn die Unterschiede zwischen Häussel und Staufer? Sind da grundsätzlich welche auszumachen? So in Richtung Soundphilisophie vielleicht?

Vielen Dank für die Ratschläge!

Grüße

Clemens

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Clemens!
Dann schreibe ich dir mal ein paar Dinge zu diesem Thema!
Soundphilosophie: Ich denke da geben sich Andre, Harry und ich nicht viel, denn wir alle wollen einen geilen Sound, und dürften ziemlich auf einer Wellenlänge sein!!!!
Andre (Staufer) hat wie ich auch in bestimmten Bereichen eigene Soundvorstellungen, und die langjährigen Erfahrungen führen dann in Zusammenarbeit mit Harry zu eigenen PU´s. Dieser wird dann exklusiv von Harry nach genauen Spezifikationen für Andre, oder auch für mich gewickelt.
Beispiel Desperado: Mir hatte ein SC gefehlt, der zwar kräftiger ist als die Classic Modelle, aber dennoch das "Stratteln" nicht vergißt, und gut zubeissen kann. Nach meinen exakten Vorgaben wurden dann Prototypen gewickelt, und von mir getestet. Daraus wurde dann der Desperado! Aber auch im Desperado steckt Harry´s Handschrift zu 100% drin, ebenso wie im 57er, 58er, im Angus-B, oder auch im ´62er.
Gerade im Bereich PAF-Style gibt es ja eine recht breite Auswahl. Hier eine kurze Übersicht der ca. Outputs von wenig nach mehr, die demnächst auch auf meiner HP zu finden sein wird:

Bridge:
´62 B A2 (dürfte ähnlich dem 57er von Andre sein - den 58er kenne ich nicht)
Classic A2
Angus-B A2/A5
Perl A2
Vin B A2/A5

Neck:
Vin N A2 (klar und offen, sehr definierter Bass)
´62 N A3
Perl N A2 (rotziger)
Classic A3

Das heißt aber nicht, daß ein 57er oder auch ein Classic nicht ordentlich drücken könnten! Ich habe oft Kunden, die sehr erstaunt sind, wie ein Angus abgehen kann, obwohl er nur ca. 7,7K hat!

Noch ein paar Infos zu Hals-PU´s: Hier ist die Kunst, einen PU zu wickeln, der offen genug ist mit schönen nicht zu harten Höhen (A2 oder A3) , aber dennoch über ausreichend kräftigen Bass verfügt, der nicht matschen darf. Wird der PU zu offen, klingt er irgendwann dünn, und wenn er zu kräftig ist wird´s wieder matschig in den Bässen. Es gilt also die richtige Balance zu finden, damit auch kräftig verzerrte Sounds noch gut rüberkommen. Für etwas mehr Zerre ist der Vin N A2 wirklich sehr gut zu gebrauchen. Wenn´s eher in Vin.-Richtung gehen sollte, dann der 62er oder der Classic in A3. Da wird´s dann richtig sahnig. Bei gewünschten "rotzigen Höhen" wäre der Perl passend.
Frag mal den Andi, der kennt den Vin N A2 und den Angus sehr gut, vielleicht kann er noch ein bisschen was ergänzen!
Grüsse, "ACY"

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hallo Acy (& Clemens),

Frag mal den Andi, der kennt den Vin N A2 und den Angus sehr gut, vielleicht kann er noch ein bisschen was ergänzen!

Eigentlich wollte ich dir ja die Pickup-Beschreibung auf's Auge drücken ;-), aber OK:
Ich habe Pickups gesucht, die vor allem im Highgain Bereich artikuliert, präsent und dynamisch bleiben, ohne Matsch oder Hervorhebung bestimmter Frequenzbereiche, die ordentlich "Draht" und Biss im Sound haben, ohne aber schrill und/oder kreischend zu klingen. Dabei sollte trotzdem der ganze Druck der Paulas durchkommen. Ausserdem sollten sie das Obertonspektrum, das man ohne Amp von der Gitarre hören konnte, auch in den Amp befördern. Mittlerweile hab ich die Kombi VinA2 (Hals) und Angus mit Alnico5 (Steg) in drei Paulas (2x Epi Elitist, 1x Edwards LP Custom, bei allen drei ohne Kappen!) und die Teile sind für meinen Geschmack das Optimum. Hammermässig, quasi ;-))

Grüße,

Andreas


Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Holger,

vielen Dank für die Erleuterungen. Aus diesen lese ich heraus, dass Harry und André zusammenarbeiten und Harry die Staufer Pickups wickelt oder so ähnlich.

Was meinst Du, welcher Halspickup würde am besten zum Vin B A5 passen. Ich spiel am Hals überwiegend clean bin leichten Crunch, manchmal ein Solo mit mehr Zerre. Die Hauptrhythmusarbeit, bei der dann auch mal richtig deftige Rockzerre dran ist läuft bisher fast ausschließlich über den Bridgepickup. Ich bin auch eher ein Rhythmusgitarrist, meine Soli sind eher kurz und nicht jeder Song bei uns hat ein solches.

Vielen Dank!

Gruß

Clemens

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Yep, Harry wickelt seine eigenen, meine (AGL) und die Staufer PU´s. Kommen quasi alle aus derselben Küche!
Zum Vin B A5 passen eigentlich alle in Frage kommenden Kandidaten, und es ist letztlich nur eine Frage des Geschmacks. Mit dem Vin N A2 würdest du sicher glücklich werden können!
Kappe oder nicht - siehe Andi-O!
Grüsse, "ACY"

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Clemens,
die 57er PAF´s vom André sind tatsächlich sehr authentische Repliken der allerersten PAF´s.
Der P90er ist sein direkter Vorläufer und auf meiner Staufer hört man da auch deutlich Verwandschaft.
Für eine Paula musst Du wissen was Du willst.
Eher einen offenen, transparenten PAF Sound der extrem dynamisch sein kann oder eher einen "Still got the Blues" Singsang.
Für letzteres wäre dann eher der 58er der bessere.
Der 57er singt zwar am Hals in einer Paula auch, aber eben ohne die komprimierende, dicke Sahne.
Ich mag mich Michael (Jacuzzi) gerne anschließen - ich liebe diesen 57er auch.

Grüße
MIKE

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hallo Andreas, hallo Clemens,

entgegen noch so oft geäußerten, anderslautender Meldungen:

Auch die Neusilberkappen haben einen deutlich hörbaren Einfluß auf den Sound! Auch sie verbiegen das Magnetfeld. Zwar alles nicht so stark, wie andere Metallkappen oder gar chrombeschichtetes Zeugs. Aber es macht den Sound trotzdem etwas flacher in Bezug auf Dynamik und Höhenverhalten.

Daher gibt's die Staufers von Haus aus ohne Kappe und nur auf Wunsch mit. Ausnahme: Die '57er PAF - da "gehört" die Kappe mit dazu, hier ist auch der Sound für "mit Kappe" abgestimmt.

Viele Grüße,

André


Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi André,

würdest Du die Dinger dann ohne Kappen empfehlen? Ich kenn den direkten Unterschied nicht, da meine Pickups von Haus aus Kappen hatten. Was meinst Du mit deutlich hörbarer Unterschied. Sind das eher Nuancen, die man zwar hört, aber die das Klangbild nicht wirklich verschlechtern sondern nur verändern, oder ist der Einfluss eher sehr deutlich. Ich bin eigentlich kein totaler Soundfetischist, will aber natürlich auch nicht auf zu viel Dynamik und Höhen verzichten müssen (optisch mag ich ja auf einer Paula die Kappen sehr gern).

Vielen Dank!

Gruß

Clemens

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Clemens,

grundsätzlich würde ich Dir diese PU's (wenn man mal jetzt von den '57ern absieht) immer ohne Kappe empfehlen. Gut - manche möchten aus optischen Gründen diese Dinger trotzdem haben. Deshalb ja auch die Wahlmöglichkeit. Und ob der Pickup jetzt zu 100 Prozent gut klingt, oder "nur" zu 95 Prozent, können viele verschmerzen. Ebenso für die etwas höhere Feedbackanfälligkeit. Aber wenn du in diesem Punkt bislang noch keine Probleme hattest, wirst Du sie mit unseren mit Bienenwachs vakuumgewachsten Pickups auch nicht haben.

Preislich liegen die Versionen ohne Kappen innerhalb von Deinem Preisrahmen, mit Kappen etwas darüber. Viellecht auch ein Aspekt.

Viele Grüße

André

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Tach Wolfgang,

:
: ich bin da ja recht unbedarft, aber nur mal interessehalber: Was ist denn mit Holzkappen/abdeckungen, verändern die auch den Sound? Hab ich neulich irgendwo gesehen und hat mir rein optisch gut gefallen.
:


Wat is denn nun?
Spielste jetzt Gitarre oder Intarsienschränkchen?

ne schöne Jrooß

Peter der Metallkappen auf Humburgern immer noch am schönsten findet und mit dem verbogenen Sound gut klarkommt


Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hallo!

Gleich vorneweg: Ich bin alles andere als ein Pickup-Austausch-Profi. Trotzdem habe ich eine Menge Geld in Gitarren und Kram versenkt.

1. Wenn du einen Pickup mit Kappe haben willst, dann nimm einen Pickup mit Kappe.

2. Ist denn wirklich der Pickup so schlecht? Hast du verglichen? Wie klingt die Gitarre an anderen Amps? Wie klingt eine andere Gitarre an deinem Amp? Klingt eine Gitarre, die an deinem Amp besser klingt als deine, ohne Amp anders als deine?

3. Klingt deine Gitarre an anderen Amps deutlich besser?

Ganz ehrlich: Ich bin

1. ein Freund von Paketen. Paket Gitarre klingt so oder so an Paket Amp. Das muss grundsätzlich passen. Passen Details nicht, kommen neue Röhren, neue Speaker oder neue Pickups in Frage. Aber erst, wenn es grundsätzlich schön tönt.

2. ein Freund meines kompetenten Gitarrenbauers vor Ort. Wenn der gute Mann mir sagt, dass ich das lassen soll, lasse ich das. Und wenn er mir Pickups empfiehlt oder gleich selbst wickelt, weiß ich, hinterher glücklich zu sein.

Was also empfiehlt Onkel erniecaster? "Die Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied." Finde das schwächste Glied. Es ist nicht immer der Pickup. In meinen Setups bin das meistens ich.

Gruß

erniecaster

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Matthias,

Danke für die ausführlichen Tipps.

Die Pickups, die bisher drin sind sind nicht so schlecht. Die sind ok. Sie pfeifen nicht und klingen nicht schlecht. Ich hab' die Gitarre schon an einigen verschiedenen Amps gehört, von meinem Laney Class A Combo über mein altes Trace Halfstack bis hin zum Marshall Fullstack. Klang immer nicht schlecht. Ich hab' auch andere Gitarren an diesen Amps gehört. Unter anderem meine Cane Strat mit DiMarzio PAF Pro (ohne Zweifel ein guter Tonabnehmer) am Steg. Klingt anders. Nach Strat eben. Ich war mit der Paula etwa vier Jahre lang sehr zufrieden. Ist eine gute Gitarre. Vielleicht keine Gibson oder Tokai, aber gut ist sie trotzdem. Nach vier Jahren hab' ich das Gefühl, das sie neue, richtig gute Pickups verdient hat. Der Sound der Epi am Laney ist gut, das passt grundsätzlich auf jeden Fall. Es sind Details, die ich verbessern will, wie etwa das etwas muffige Höhenverhalten vor allem am Hals und bei stärkeren Zerrungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass da der Pickup schuld dran ist, weil Höhen und Obertöne hat die Gitarre trocken gespielt nicht wenig. Ich denke schon, dass in diesem Fall der Pickup, das schwächste Glied ist. Und weil ich mir keine richtig teure Paula leisten kann (die mit guten Pickups sicher noch etwas besser klingen könnte als meine), müssen eben die Pickups raus.
Ich hab' auch schon einiges an Geld in Gitarren und Kram gesteckt, hab' aber selten wirklich daneben gegriffen, weil ich nicht oft was gekauft habe, ohne mir vorher gut zu überlegen, was ich tu.

Ich stimme Deinen Überlegungen und Gedanken zum größten Teil zu und bin durch Deinen Post auch dazu angeregt worden, nochmal zu überlegen, ob wirklich der Pickup das schwächste Glied ist. Ich denke er ist es tatsächlich. Mal abgesehen von mir als Gitarristen, aber da trenn ich eigentlich zwischen spielerischem Können und dem technischen Setup.

Ich hoffe man kann meinen Gedanken folgen.

Grüße

Clemens

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Moin!
Noch eine kurze Anmerkung von mir zu deinem Fall:
Ich weiß nicht, wieviele Epi Paulas ich mittlerweile schon hier hatte, zum überholen, modifizieren, und auch bei etlichen PU-Tausch!
Ich nutze das jedesmal, um mir von neuem ein Bild der org.-PU´s zu machen, denn das erweitert meinen Erfahrungsschatz immer wieder um ein kleines bisschen. mMn fehlt es den org. PU´s an schönen Höhen (sie sind in der Regel recht - oder relativ muggig) , Transparenz und Dynamik. Sie klingen für mich relativ tot und leblos! Aber das mag subjektiv sein!
Wenn ein PU nicht pfeift, und einwandfrei funzt, ist es einzig und alleine Geschmacksache, ob er getauscht werden muß oder nicht! Wenn er nicht den Wunschsound bringt, aber die Guitar ansonsten paßt, dann bin ich der Meinung daß sich ein PU-Tausch auf jeden Fall rechnet. Und gerade bei Epi´s kommen oft Feedbacks á la: "Vollkommen neue Guitar jetzt"!!!!!!!
Erniecasters Slogan "Die Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied."........................ kann ich zu 100% bestätigen, diesen Slogan benutze ich auch sehr gerne! Denn: Was nutzt der beste PU, wenn dann ein 5,- EUR Kabel mit 180pf/m verwendet wird? Die Höhen sind unwiderbringlich weg, und auch am Amp nicht mehr reinzudrehen!
Also immer auch mal das ganze Equipment einem kritschen Blick unterziehen, und Stück für Stück auf Vordermann bringen!
Grüsse, "ACY"

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi,

ich finde diese PU Diskussion grundsätzlich sehr interessant und verfolge soetwas immer sehr interessiert.

Allerdings möchte ich eines dazusagen: Für mich persönlich habe ich es eigentlich als "normal" akzeptiert, daß eine Paula am Hals-PU mit viel Zerre nunmal matscht und mufft. Das tut eigentlich jede Paula und das ist einer der Gründe, warum ich lange Zeit keine Paula gespielt habe und noch heute die Strat einer Paula vorziehe.

Das ist so mein Höreindruck ..... aber eine Paula, die selbst bei höherem Gain am Hals-PU immer noch klar und deutlich spricht, ohne die Paula-Vorzüge einzubüssen wäre natürlich schon was Feines ..... ist es denn tatsächlich realistisch, das mit einer Epi-Paula nur durch PU-Tausch hinzukriegen?
(Ich spiele ebenfalls eine Epi Std Paula, im Zerrkanal kommt aber fast nur der Steg-PU zum Einsatz, während der Hals-PU am Clean/Crunch-Kanal für absolutes Wohlbefinden sorgt - so der Status Quo .....)

LG,
Wolfgang

Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi Acy,

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.
Genauso (!) empfinde ich die Epi Pickups. Ich hätte das nicht besser beschreiben können, was mir bei deren Sound fehlt.
Die Höhen bleiben mit Sicherheit am Pickup auf der Strecke. Ich benutze seit Jahren nur noch teure (leider) Kabel mit Neutriksteckern. Was anderes kommt mir nicht mehr zwischen Gitarre und Amp. Der Amp selbst hat Höhen satt. Wenn die nicht ausreichen, dann gibts noch einen Bright in Cleankanal. Hab' ich aber immer ausgeschaltet, weil sonst der Zerrer zu giftig wird (ich mach die Vollgaszerre mit Treter vor Cleankanal). Wenn ich die Höhen am Amp zu weit aufdrehe, dann wir's fies und stechend. Mir fehlt weniger die reine "Menge" an Höhen, sondern eine warme, seidige Wiedergabe derselben. Dreh' ich die Hlöhen so weit zurück, dass es seidig werden müsste, wird's muffig. Ich hab' auch durchaus vergleichen wie sich das ganze ohne Effektkette (die immerhin 7 Treter umfasst und Effektweg ist nicht, weil der den Sound ganz komisch verbiegt; wenn der reingedreht wird und ein Effekt drinhängt, wird's richtig druckvoll, blos kann ich dann nicht mehr Clean spielen, weil der Cleankanal dadurch über die ganze Lautstärkepalette leicht zerrt) verhlt, da ist kein Unterschied zu hören. Meine Treter haben fast alle gebufferten Bypass, so dass die Kabellänge nach der Kette nicht so sehr ins Gewicht fallen kann, die davor halte ich so kurz wie möglich.
Es können somit wirklich nur die Pickups sein, an denen die Dynamik und die seidigen Höhen verschütt gehen. Die Dinger werden denk' ich bald rausfliegen.

Noch eine konkrete Frage an Dich Holger:

Was meinst Du aus Deiner Erfahrung heraus, wie sich der Unterschied zwischen Kappe und nicht Kappe auswirkt. Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass André aufgrund seiner Tätigkeit als Pickupentwickler und Gitarrenbauer da Unterschiede zu hören gelernt hat, die jemand wie ich eher noch nicht bewusst wahrnimmt?

Vielen Dank!

Grüße

Clemens


Re: Austausch - Humbucker für Epi Paula Std. ?

Hi!
Zitat: ".....................................dass André aufgrund seiner Tätigkeit als Pickupentwickler und Gitarrenbauer da Unterschiede zu hören gelernt hat, die jemand wie ich eher noch nicht bewusst wahrnimmt................................................" - das hast du sehr treffend beschrieben, denn auch bei mir durch das tägliche "arbeiten" mit Sounds, Amps, Röhren, PU´s, etc............................. wird ein sehr großer Trainingseffekt erzielt. Ich höre nicht besser als andere, aber wahrscheinlich anders und gezielter. Vor allem, wenn ich selbst das Instrument spiele und somit auch Dinge wie Dynamik mit in die Beurteilung mit einfliessen können.
Zum Thema Kappen: Laut Harry sind die verwendeten "Neusilberkappen" 99,9 % Soundneutral. Ich habe hier zb Vorführer mit dem Angus-B einmal mit, und auch ohne Kappe, und für mich gibt es keine klanglichen Unterschiede. Auch PU´s die ich für Kunden eingebaut habe mit Kappen, habe ich immer mal gegen gecheckt mit gleichen Modellen ohne Kappe, und konnte keine "wirklichen" Unterschiede feststellen. Ich finde es aus Soundgründen vernachlässigbar, ob nun mit oder ohne Kappe.
Nice weekend, Grüsse: "ACY"