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(Session) vorwärts und rückwärts



Liebe Aussensaiter,


mit großem Interesse habe ich die Sessioneindrücke und -bemerkungen von Uli (Muelrich) gelesen, und wenn er nicht schon in diese Richtung geschrieben hätte, hätte ich es ohnehin getan. Darum von mir auch eine Anmerkung (auf die Gefahr hin, dass der Text viel zu lang wird & ihn ohnehin niemand mehr liest):

Mein Eindruck ist, dass wir uns - zumindest im elektrischen Raum - ein wenig in Richtung auf eine 2-Klassen-Gesellschaft hin entwickeln. Es gibt eine Handvoll Leute, die sitzen (wenn ich das Bild mal benutzen darf) oben auf dem Affenfelsen, und die anderen hüpfen ein Stockwerk tiefer herum. Das ist in einer Gitarristen- und (hauptsächlich) Männercombo ja auch nicht wirklich zu vermeiden. Trotzdem nehme ich da einen Prozess wahr, und an dem könnten wir vielleicht ein wenig arbeiten: Die ohnehin vorhandenen Unterschiede werden nämlich noch durch das Equipment (im Wortsinn:) "verstärkt". Wir entwickeln unsere GAS-Anfälle ja gemeinsam, und wenn ich mir anschaue, was wir inzwischen anschleppen, dann sehe ich auch da eine Entwicklung. (Man muss nur mal die Photos mit denen von früheren Sessions vergleichen.) Gutes Equipment will natürlich gespielt werden, und es will laut gespielt werden. Etwas weniger gutes Equipment gehört i. Zw. auch keinem von den Chefaffen, und der Betreffende reißt entsprechend weniger auf (wenn er überhaupt den Stecker reintut).

Das alles ist gar nicht weiter schlimm. Es könnte aber passieren, dass wir hier eine fortschreitende Entwicklung beobachten, und dass man vielleicht irgendwann darüber nachdenken möchte, ob das eine gute Entwicklung ist.

"Entwicklung" sage ich vor allem, wenn ich an vorherige Sessions denke: Mein Einstieg zu den Aussensaitern in Siegen war, da bin ich mir allerdings sicher, wesentlich einfacher als der Einstieg heute für Neuankömmlinge ist. Wir sind seinerzeit auch wesentlich unbefanger an das jeweils andere Equipment gegangen als wir das heute tun: Kein Wunder - es ist auch etwas anderes, sich mal schnell irgendeine Epi-Axt zu schnappen und über einen Mittelklasse-Combo laufen zu lassen, als sich von den mitgebrachten (fremden) Paulas einfach mal die schönste rauszusuchen. Und an einen Amp, der nur mit einem Grundkurs in Midi- und Effektkunde funktioniert, traut sich auch niemand. Das Ergebnis ist, dass jeder (fast) ausschließlich an seinen eigenen Geräten hängt, überspitzt ausgedrückt: Die Chefs am großen Besteck, und die Neuen am kleinen. (Oder sie gehen in den Akustikraum, wo es keinen Affenfelsen gibt. Oder besser: Auf dem Akustik-Affenfelsen sitzen alle Affen auf Augenhöhe.)

Ich habe das in der Eifel schon mal angesprochen, und irgendjemand hat mir davon erzählt, wie Oly auf einer früheren Session mal alle Neuen der Reihe nach auf die Bühne dirigiert und zum Spielen gebracht hat. Das ist eine beeindruckende und schöne Geschichte. So etwas müsste man machen. (Ich hätte es machen müssen, aber ich war viel zu beschäftigt damit, meine Paula und meine SG durch meinen Amp zu jagen ...) Damit könnte man ein Stück weit vermeiden, dass Neuankömmlinge entweder gar nicht spielen oder aber, wenn sie es tun, im Unhörbaren verschwinden. Gilt übrigens nicht nur für Neulinge, sondern auch für Andere, die es noch nicht bis auf die Spitze des Felsens geschafft haben - die werden nämlich auch immer besser, aber es geht irgendwie unter. Ich möchte darum Ulis Bemerkung mit Nachdruck unterstützen.


...

So, das war das Wasser und jetzt kommt literweise Wein: Für einen Pavian wie mich war es nur noch schön. Ich habe in der ganzen Session von der ersten bis zur letzten Sekunde gebadet. Was Brizawi, Lothar, Peter & Konsorten auf die Beine gestellt haben, ist einfach unglaublich! Die Eifel ist rauh, und darum muss man ständig im Elektroraum die Amps heißlaufen lassen, damit es schön kuschelig wird. Der Bahnhof ist ein idealer Sessionort, und ich will da unbedingt wieder hin. Und zwar morgen! Zur Not auch im nächsten Sommer, aber allerspätestens.

Ein paar herausragende Erlebnisse waren für mich:

1. Lothy rockt.

2. Lothy rockt.

3. Lo ... etc.

Ansonsten nenne ich paar Namen, aber nur ein paar: Rainer hat unglaubliche Photos gemacht. Ich kann überhaupt nicht glauben, wie jemand, der selbst nicht Gitarre spielt, mit einem so sensiblen Blick auf die Leute (und die Instrumente!) schaut. Lieber Rainer, ich weiß nicht, ob du hier mitliest und ob du dich dazugehörig fühlst - du bist ein sehr angenehmer Zeitgenosse, und für mich gehörst du (auch ohne Photos) dazu.

Rolli: Elke und du, ihr seid doch nicht verheiratet, oder? Dann könnten wir (du und ich) nämlich mal an die Eintragung einer Lebenspartnerschaft denken, was meinst du? Wir würden den ganzen Tag Chromatik dudeln, wir hätten das herrlichste Leben, du müsstest nur kochen und aufräumen, und ich würde dich (du bist ja etwas älter als ich) irgendwann im Rolli rumschieben .... Denk mal drüber nach. (Achtung: Wenn du nein sagst, frag ich Christoph. Und als nächsten Präsi.)

Uli (Chicago) und Hendrik: Ihr seid ja irgendwie die Zukunft, nicht wahr? Also macht so weiter, alle beide. Ihr wart eine echte Freude.

Es gäbe noch eine Menge mehr: Ich habe, vor allem natürlich (wie Alle) von Andreas, viel gelernt. Und ich genieße das Zusammensein mit jedem Einzelnen von euch. Ihr seid mir Freunde und Familie. Music is the best, um diesen abgedroschenen Satz mal loszuwerden. Machen wir einfach weiter!


In allumfassender Zuneigung


Michael

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Michael,

: Rolli: Elke und du, ihr seid doch nicht verheiratet, oder? Dann könnten wir (du und ich) nämlich mal an die Eintragung einer Lebenspartnerschaft denken, was meinst du? Wir würden den ganzen Tag Chromatik dudeln, wir hätten das herrlichste Leben, du müsstest nur kochen und aufräumen, und ich würde dich (du bist ja etwas älter als ich) irgendwann im Rolli rumschieben .... Denk mal drüber nach. (Achtung: Wenn du nein sagst, frag ich Christoph. Und als nächsten Präsi.)

JAAAAAAAAAAAAAAAA!



Ok, es hat Elke schon ein wenig weh getan, aber ich habe mir gerade den Hund geschnappt, das Kochbuch, Putzlappen/Eimer, meine besten Küchenutensilien und ein paar Klampfen eingepackt und halt mal losgefahren. Bin jetzt mit meinem Wohnmobil auf der Raststätte Nürnberg-Ost an der A3 in Richtung München. Gut, dass die hier einen Wlan Access-Point haben. Schätze, dass ich so in 1,5 Stunden bei Dir bin. Hach - ich freue mich so auf die sinnfreien verminderten chromatischen Anwandlungen :o)

Bis gleich,


Dein Rolli




Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Michael,

auf alles was du geschrieben hast einzugehen, wird (zumindest für mich) etwas schwierig, aber ich werd's dennoch teilweise versuchen...

..... Wir sind seinerzeit auch wesentlich unbefanger an das jeweils andere Equipment gegangen als wir das heute tun: Kein Wunder - es ist auch etwas anderes, sich mal schnell irgendeine Epi-Axt zu schnappen und über einen Mittelklasse-Combo laufen zu lassen, als sich von den mitgebrachten (fremden) Paulas einfach mal die schönste rauszusuchen. Und an einen Amp, der nur mit einem Grundkurs in Midi- und Effektkunde funktioniert, traut sich auch niemand. Das Ergebnis ist, dass jeder (fast) ausschließlich an seinen eigenen Geräten hängt, überspitzt ausgedrückt: Die Chefs am großen Besteck, und die Neuen am kleinen.....

Die Unbefangenheit scheint augenscheinlich nicht bei allen gleichermassen ausgeprägt zu sein. Es steht mittlerweile wirklich tonnenweise teures Equipment rum, eigentlich müsste es das Paradies für jeden sein, der keine Lust hat, sich so' n Zeug bloss immer im Musik Produktiv Katalog anzusehen/anzuhören, oder am Sa. Vormittag in nem überfüllten Musikladen.

Ich kann nur für mich selbst sprechen, nichtsdestotrotz fand ich es schon etwas merkwürdig, dass mich niemand drauf angesprochen hat, mal eine meiner Gitarren oder meinen Amp anzutesten. Weder vom "oberen noch vom unteren Teil" des "Felsens". Ich hoffe natürlich, dass ich nach aussen nicht dermassen arrogant (oder was auch immer) wirke, so dass sich keiner GETRAUT hat. Etliche (und dazu zähle ich mich selbst) mögen ihr Equipment endgültig gefunden und "zementiert" haben, so dass sie keine grosse Lust haben, andere/neue Sachen anzuteseten (Immerhin hab ich Ulis Petrucci, Mikes Thorndal, Peters ES und Rollis LUK und seine - jetzt Jochens- Orville mal in den Händen gehalten)...

Allerdings weiss ich auch nicht wirklich, wie man (ich) diejenigen ermuntern kann, die zu schüchtern sind, nach Ausleihen von Equipment zu fragen, zu schüchtern, mitzuspielen, weil sie das ganze eventuell missvertändlich für ne Art "Leistungsschau" innerhalb einer eingeschworenen Gemeinschaft halten. (Den Begriff Messlatte glaube ich leider auch schon wieder gelesen zu haben). Ich muss zugeben, dass ich bei meinen bisherigen Sessions immer sehr mit mir selber beschäftigt war, ich konnte beleibe nicht mit jedem (mehr als 3 Sätze) sprechen, geschweige denn mit jedem Musik machen, oder allen zuhören - denn wenn irgendwo die Zeit wie im Flug vergeht, dann auf der Session. Soll jetzt aber weder eine Rechtfertigung noch eine Ausrede sein - ist einfach eine Feststellung.

Vielleicht muss man auch zum Zeremonienmeister à la Oly geboren sein, vielleicht küren wir ja bei der nächsten Session auch spontan einen "Nachwuchsbeauftragten"? Ich nehme an, das wir uns da alle mal Gedanken machen, oder? ;-)

Grüße,

Andreas

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Andreas,

>Es steht mittlerweile wirklich tonnenweise teures Equipment rum, : Ich kann nur für mich selbst sprechen, nichtsdestotrotz fand ich es schon etwas merkwürdig, dass mich niemand drauf angesprochen hat, mal eine meiner Gitarren oder meinen Amp anzutesten.
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Hätte ich schon gerne gemacht, geb ich zu. Ich hatte auch mal überlegt, zu fragen. Der Punkt aber ist, dass ich nicht so gern in den Vordergrund trete. Mein Amp stand auf 3 von 10. - Das hatte auch seinen Grund.
Allein schon dieser druckvolle Sound deines Erqiuckments, klar. Aber damit muss man auch umgehen können. Also: Zunächst mal Acapella.

Irgendwann hol ich's aber nach.

Grüße
Frank

Re: (Session) vorwärts und rückwärts



Lieber Andreas,


: Ich hoffe natürlich, dass ich nach aussen nicht dermassen arrogant (oder was auch immer) wirke, so dass sich keiner GETRAUT hat. (...) Allerdings weiss ich auch nicht wirklich, wie man (ich) diejenigen ermuntern kann, die zu schüchtern sind, nach Ausleihen von Equipment zu fragen, zu schüchtern, mitzuspielen, weil sie das ganze eventuell missvertändlich für ne Art "Leistungsschau" innerhalb einer eingeschworenen Gemeinschaft halten.


Das hat sicherlich nichts damit zu tun, wie du oder Andere "rüberkommen". Gerade von dir sind Viele (Altsäcke, Neulinge, mich eingeschlossen) sehr bereichert worden. Ich stimme dir auch absolut darin zu, dass man da als Einzelner nichts großartiges bewirken kann und darum auch nicht muss (obwohl es auch schon mal lustig wäre, einen Newcomer an deinen Diezel zu binden und den vierten Kanal aufzureißen ....)

Aber im Ernst: Ich wollte niemandem irgendein Verhalten vorschreiben oder auch nur anregen. Ich hätte ja auch einfach nur selbst was machen müssen. Mir wäre es auch nicht wichtig, etwas spezielles zu unternehmen oder zu organisieren - es klappt ja im Großen und Ganzen alles ganz hervorragend. - Vielleicht ist es schon damit getan, in Zukunft mal wieder einen kleinen Workshop zu machen; wahrenddessen kommt ja jeder mal zu Wort.

Ansonsten wäre einfach schön, wenn sich der allgemeine Aussensaiter-Blick auch auf diejenigen richten würde, von denen sonst nicht so viel die Rede ist. Denn mal unter uns Klosterschwestern: Auch die meisten Sessionberichte enthalten ja fast immer einen Hinweis darauf, wie gut irgendein Chefaffe Gitarre spielen kann. Die allgemeine Aufmerksamkeit richtet sich schon deutlich auf gitarristische/musikalische Qualität, das wird wohl niemand leugnen. Da ist Friedlieb mit seinem "das will ich alles gar nicht können" eher die Ausnahme, und mir als solche sehr willkommen.

Ich gebe allerdings gerne zu, dass mich ein (Diezel-)Sweeping oder eine (Engl-)Arpeggio auch besonders anmacht. Mir ging es in meinem Posting von vorhin eben eher um die allgemeine oder vielleicht "öffentliche" Aufmerksamkeit, die wir hier im Internet ja auch ein bisschen transportieren. Das hieße also eher, dass alle Beteiligten ihren Blick auch mal etwas aufmachen. Und wenn bei der Gelegenheit ein Orange, Engl, Diezel, Dr. Z. oder Zenamp ab und zu auf die Lautstärke zurückgefahren werden, dass ein kleiner xy-Combo auch noch durchkommt, ist das ein prima Nebeneffekt. Sie müssen nicht immer auf halber Kraft gefahren werden (macht ja auch keinen Spaß), aber ab und zu ist auch schon was.

Ein Beispiel wäre für mich dieses geniale Photo: Michl sieht Andreas (Schocka) zu, wie er "Little Wing" spielt, und man muss nur mal in die beiden Gesichter sehen, um zu wissen, was ich meine. Ich habe (davon gibt es kein Photo) wahrscheinlich ungefähr das gleiche Gesicht wie Michl, wenn Juergen am Ende des Tages seine Formentera auspackt und "All Blues" spielt - ganz zu schweigen von dem Gesicht, das er selber dabei macht. Aber davon wird eben etwas weniger geredet. Und dieses "Weniger" beruht auf einem Weniger an Aufmerksamkeit. Wenn jetzt jeder ein halbes Prozent mehr daraus machen würde, wäre für mich schon alles prima.

Gruß nach Diezelanien,

Michael


PS: Noch mal durchgelesen: Klingt alles ein bisschen oberlehrer-mäßig. Ich muss wirklich dazu sagen, dass es mir vor allem auch um mein eigenes Verhalten (meine eigene Aufmerksamkeit) geht.

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo lieber Michael,
ich hatte fast damit gerechnet, dass "solche" Beiträge kommen würden.
Ich bin mir aber fast sicher das hier mehr VERMUTET wird als das tatsächlich ein Affenfelsen oder sowas existiert.
Ich hatte nun wirklich mit Erkältung und Zeitverschiebungsermattung recht viel Zeit das Ganze als Zuhörer zu betrachten.
Ich hab das wirklich völlig anders wahrgenommen.
Neu: Gypsy mit einem Frontman - hab ich oft spielen sehen und gehört hab ich ihn auch.
Oder Michl - auf Session 11 noch viel eingeschränkter in Gear und Können - hat mitgespielt und Samstag Abend/Nacht als ich dann auch mal langsam in die Saiten gegriffen habe, sogar ein ausgesprochen schönes The wind cries mary mit Lothy zusammen abgeliefert.
Die beiden als Stellvertreter nur als Beispiel für die vielen anderen auch.
Klar bewegen sich die Sessions immer weiter vom "mach mal Blues in A" Schema weg zu Funk, Fusion, Jazzigem und auch allem anderen zwischen Classic Rock und Frickelfraktion.
Und ja - nicht jeder kann alles mitspielen [wobei ich auch da deutlich hören konnte dass das einige, die eben nicht das Rolli, Andi, Michael Niveau haben dennoch getan haben]
Ich finde das die Sessions vielschichtiger geworden sind, das Niveau wird höher und es sind eben manchmal so Momente dabei wo eben die technisch grandiosen Jungs auch mal den Augenblick genießen und sich gegenseitig die Kante geben.
Ich find´s geil dann auch mal zuhören zu können und fand es ausgesprochen schön zu sehen wie "Spielgeil" ein guter Sound und die richtigen "Spielgefährten" den einen oder anderen gemacht haben.
Eine Reglementierung oder sowas halte ich auch für relativ fehl am Platze.
Vielleicht ein wenig den Hinweis auf die Holschuld jedes Einzelnen.
Der Ordner mit dem Best of Aussensaiter ist eigentlich dick genug, als das sich da jeder so 10-15 Stücke raussuchen könnte.

Und zum anderen - jeder Jeck is anders.
Generell wird´s wohl immer Leute geben, die des Spielens wegen kommen, andere mehr wegen der Leute, wieder welche wegen beidem.
Manche sind mal gut gelaunt, ein anderer mal weniger
Scheu überwinden kommt sicherlich auch dazu, aber letztlich kann man nicht sagen das ihr es einem Neuling schwer macht.
Ich fühlte mich damals bei meiner ersten Session jedenfalls nie überfahren.

Grüße
MIKE

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo!

Bei dieser Session war ich ja leider nicht dabei, aber aus der Erfahrung der anderen Sessions kann ich das Problem nicht wirklich erkennen.

Es steht teures und hochwertiges Equipment rum - schön. Wer fragt, darf im Regelfall alles anfassen, probieren und auch mal spielen. Wer nicht fragt, hat das Nachsehen. Natürlich haben es hier schüchterne Menschen schwer - dabei ist die Wahrscheinlichkeit "zurückgewiesen" zu werden, bei einer AS-Session noch deutlich geringer als in vielen anderen Bereichen des Lebens. Sorry, hier muss jeder über seinen Schatten springen, wenn er den Krempel anfassen will.

Gleiches gilt beim Betreten einer Bühne - sei es bei einer AS-Session, bei einer Session woanders oder einem Gig. Natürlich kann man sich dabei blamieren, ganz furchtbar sogar. Auch hier ist bei einer AS-Session die Gefahr von Häme, dummen Sprüchen etc. vergleichsweise gering. Die Möglichkeit, sich selbst und andere durch das Betreten einer Bühne zu bereichern, ist übrigens deutlich höher als die der totalen Blamage.

Zweiter Punkt. Wenn ein paar Oberaffen gerade auf einem technischen Level musizieren, das ich nicht teile, dann finde ich es durchaus richtig, mich da rauszuhalten. Gleiches gilt für das Spielen von Songs, die ich nicht kenne und nicht spielen kann. Stecker raus, runter von der Bühne. Das ist bereits eine Frage des Respekts gegenüber denjenigen, die versuchen, etwas auf die Beine zu stellen und auch gegenüber dem Publikum. Auch Oberaffen haben das Recht auf Spaß bei einer Session und nicht nur eine soziale Pflicht. Und Minderbemittelte haben auch eine soziale Pflicht und nicht nur Recht auf Spaß. Nur, dass es mal einer gesagt hat.

Es gibt aber auch diese weitaus größere Schnittmenge von 3-Akkord-Heulern aus dem großen AS-Songbook. Mit diesen Songs sind bei ein bißchen Vorbereitung auch die meisten Minderbemittelten nicht überfordert und dort können sie bestens gemeinsam mit Oberaffen musizieren. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass irgendwelche Oberaffen das jemals Minderbemittelten verweigert hätten. Auch hier gilt: Wenn ein Minderbemittelter mit einem Oberaffen spielen will, muss er ihn fragen. Wie im richtigen Leben halt. Gehaltserhöhung gibt es erst, wenn man fragt und die hübschen Mädchen kommen auch selten auf einen zu. Man mag das bedauern, das ist aber genauso Zeitverschwendung wie eine Beschwerde darüber, dass das Wasser bergab fließt. Nur noch der Vollständigkeit halber: Das Leben ist nicht gerecht.

So.

An dieser Stelle vielleicht noch was zu Oberaffen und Minderbemittelten. Ich denke, dass jeder beides ist. Wer als Oberaffe technisch sehr gut ist und über High-End-Equipment verfügt, hat vielleicht die Euphorie und Spiefreude verloren, die der Minderbemittelte noch hat. Sind technisch unterdurchschnittliche Spieler mit normalem Equipment und einem großen Repertoire minderbemittelt oder Oberaffen? Was ist mit dem technisch perfekten Autisten, der nicht einen einzigen Song außer denen seiner eigenen Band spielen kann?

Gruß vom erniecaster mit 2T
(minderbemittelter Transistorverstärkerspieler mit unterdurchschnittlicher Spieltechnik aber dafür großer Klappe)

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Michael,´

..... Rainer hat unglaubliche Photos gemacht. Ich kann überhaupt nicht glauben, wie jemand, der selbst nicht Gitarre spielt, mit einem so sensiblen Blick auf die Leute (und die Instrumente!) schaut. Lieber Rainer, ich weiß nicht, ob du hier mitliest und ob du dich dazugehörig fühlst - du bist ein sehr angenehmer Zeitgenosse, und für mich gehörst du (auch ohne Photos) dazu.....

ich habe nach Lust und Laune fotografiert. Wenn es Dir gefallen hat, freut mich das umso mehr.

An dieser Stelle auch von mir ein großes Lob an die Organisator(en)innen. Die Session war aus meiner Sicht rundum gelungen. Auch als "Nicht"-Gitarrist fühlt man sich hier sehr wohl und dazugehörend.

Gruß
Rainer

P.S. Ohne Helmut und Hendrik, die mich mit Batterien versorgt haben, hätte es die Bilder nicht gegeben. Nochmals vielen Dank.
P.S.S. Jetzt habe ich sogar auch mal was gepostet. Evtl. berühre ich auf der nächsten Session sogar eine Gitarre, damit ich bei Session 35 aktiv dabei sein kann ;))

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Matthias,

auch ich kann dir nur zustimmen, denn eine bessere Möglichlichkeit als eine Aussensaiter-Session, sich und (tolles) Equipment auszuprobieren, gibt es vermutlich nicht.

Wenn ich mir die Anmerkungen in den Session-Berichten von z. B. Michl, Joachim und Chicago aber anschaue, denke ich schon, dass man einen Moment drüber nachdenken kann, ob an Michaels Eindrücken vielleicht doch etwas dran ist. Ich halte es jedenfalls nicht für abwegig, dass sich eher zurückhaltende Zeitgenossen bei der Präsenz von z. B. Michael, Andreas und Rolli still verhalten (wobei das jetzt auf keinen Fall heißen soll, dass die drei keine "minderbemittelten" Musiker neben sich dulden, im Gegenteil).

Und wenn die Diskussion dazu führt, dass sich diejenigen, die momentan noch meinen, sie seien "zu schlecht" um aktiv teilzunehmen dann doch mal trauen, dann ist das hier eh Schnee von gestern...

Gruß,
Andreas

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Ernie

Im Grossen und Ganzen gehe ich Dir einig, nur soviel:

Ich habe mit Michael schon an der Session kurz über das Thema gesprochen, und kann ihm eigentlich nur Recht geben: wenn während eines grossen Teils der Zeit immer die zwei oder drei selben Könner (das sind sie wirklich, und "Oberaffen" finde ich nicht so ein tolles Wort) am Spielen sind, trauen sich eben Anfänger ("Minderbemittelte" ebenso) nicht ran, ich glaube das ist einfach ein Fakt. Ich werfe das den Betreffenden auch nicht vor, es war ja nicht ihre Absicht, den anderen etwas zu verwehren, und sie hätten sich mit Garantie über das Zugesellen von Anfängern gefreut! Und wenn nun einer dieser Könner in selbstkritischer Weise ein bisschen zurücktreten und den "Nachwuchs" ranlassen will, finde ich dies eigentlich eine äusserst lobenswerte Sache :-)
Dass das Leben nicht gerecht ist, wissen wir vermutlich alle, aber deshalb kann man ja trotzdem probieren, diejenigen die etwas am Rande stehen, zu integrieren. Ist möglicherweise evolutionstechnisch gesehen Zeitverschwendung, da dann ja evtl. nicht nur die Selbstbewusstesten "überleben", aber ich fände es einfach nett! Jedenfalls fand ich Oly's Solorunde für die Newbies von damals absolut Klasse!!!!

Gruss: Christoph


Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo,

@Michael, Andreas: nur kein Mitleid!

Es ist ein wahrer Segen, erst den Peter, dann Euch kennengelernt zu haben. So hat sich endlich das Blatt gewendet.
Wie mir einige Bekannte jetzt bestätigt haben, fruchten die ersten Gitarrenstunden und der Motivationsschub der Eifel-Session schon gewaltig.
Ohne die Assensaiter-Community würde ich wohl Zeit meines Lebens auf einem kleinen Kurs meine Runden drehen ohne jemals eine Zielflagge zu sehen.
Hätte ich mich einigermaßen sicher an der Gitarre gefühlt, hätte ich mitgemischt. Aber das soll sich ja nun ändern.

Kann man schon erfahren, was in der nächsten Session an Songs gespielt wird; oder welche Songs Ihr standardmäßig im Repertoire habt?

--Dürfen Song-Vorschläge gemacht werden, um ein wenig vom Standard-Songrepertoire abzuweichen. Vieleicht sollte ich Newbie diesbezüglich auch einfach den Mund halten.

Es hat jedenfalls großen Spaß gemacht, unter Gleichgesinnten zu sein.
Die Lokation war urgemütlich, keine Frage. Großes Lob nochmal an die, die das alles möglich gemacht haben.

Liebe Grüße, Joachim

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Joachim,

JA, es dürfen Vorschläge gemacht werden.

NEIN, du sollst nicht den Mund halten. Das soll hier keiner, ob Newbie oder Altsack.

Und Ja: es gibt hier sowas wie ein Songbook, wo Titel drin sind, die immer mal wieder gespielt werden.

Wenn ich das auf dem Rechner finde, maile ich Dir das rüber, sonst musst Du nochmal fragen.

Ob diese Nummern aber auch gespielt werden, hängt auch immer vom persönlichen Engagement ab.

NUR SPRECHENDEN MENSCHEN KANN GEHOLFEN WERDEN.

Das gilt auch für mich. Denn erst jetzt fällt mir auf, dass ich keine einzige fremde Axt gespielt habe, obwohl da schon die ein oder andere rumstand.

Vielleicht stand auch zu viel rum, vielleicht war es auch zu voll und vielleicht waren auch - in Bezug auf etwas geordnetere Verhältnisse - zu viele Leute da, aber was soll's: es war doch einfach nur geil.

Und nächstes Mal möchte ich Andi's Rennbrett, Hanky's P90 Teil, Lothy'S Rockgoldie spielen. Und wo war eine LUK ? Hab ich gar nicht gesehen.... seht Ihr, so geht es einem Altsack.....

Liebe Grüße

Uli

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Grüezi

Kann ich nur bedingt beipflichten. Weil; neuer Session-ort, neues Spiel, neue Situation. Ich denke du kannst das Problem deses Wochenendes tatsächlich nicht erkennen weil Du schlicht und einfach nicht dort warst und was für andere Sessions galt muss ja deswegen nicht gleich für alle gelten oder eben nur bedingt. Die "ich-war-auf-allen-Sessions-und-weiss-deshalb-was-Sache-ist" Schiene funktionert nicht immer und finde ich in dieser Form fast ein bisschen dreist.

Soviel vorweg.

Was sicher zur von Michael geschilderten Situation beigetragen hat war der Raum, die Menge an Equipment und die Qalität an Equipment. Oder anders; der Raum war dermassen vollgestopft mit Material, dass es als nicht Besitzer einer Anlage praktisch umöglich war zu entscheiden wo ein Netzwerk aufhört und das nächste beginnt. Ich habe mir die eine oder andere Anlage erklären lassen (spannend - vielen dank) aber darüber spielen wäre mir zu hektisch gewesen. Ein falscher Knopf oder Treter und das Ding fängt an zu fliegen :-))) Und einfach auf gut glück eine Hauptkabel rausziehen und sich selbst einstöpseln - na ja. Aber es stimmt schon; ich hätte ja fragen können und habe ich auch gemacht. Danke Jochen :-))

Was auch zur Situation beigetragen hat. Eine Bühnensituation gabs ja diesmal nicht, wollte man zuhören musste man schon gehörig aufpassen nicht aus versehen auf was draufzutreten und damit automatisch die dritte Endstufe zu zünden.

Von daher ein milder Tadel, im ernst Jungs; das ist eine Session, muss da wirklich das gesamte Besteck mit auf Reisen?! Wenn jeder einen Ständer mit mindestens 5 Gitarren vor seiner Sandburg aufbaut macht das die Sache auch nicht gerade einfacher. Jeder von Euch hat doch noch irgendwo einen Brüllwürfel rumstehen?!!! Und wieviele Paulas müssen es den tatsächlich Sein?!!!

Das war nicht ganz fest schlimm und war teil des Charakters dieser Session und dieses Session Ortes aber kann man ja für künftige Anlässe in die Planung mit einfliessen lassen.

Lasse ich mich von den Oberaffen (Platzhirschen) beeindrucken? Manchmal mehr und manchmal weniger. Mein kaputter Finger war sicherlich auch nicht gerade förderlich. Aber egal. Interessant in diesem Zusammenhang; ich durfte ja zusammen mit einem dieser Platzhirsche Auto fahren und im Gespräch stellten wir fest das es diese Momment auf allen Hierarchie Stufen gibt und vielleicht sogar zirkulär im Kreis rum.

Also mir hat, bis auf das Wetter, die Session prima gefallen. Nochmals vielen dank an alle und bis die Tage.

So, muss jetzt was arbeiten.

Gruss Manuel


Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Tachchen,

ich hatte Matthias ja erstmal soweit zugestimmt, jetzt habe ich ein paar Minuten und wollte noch etwas mehr dazu schreiben.

Gegen einen Zeremonienmeister, der wie Oly sich damals um die aussensaiter-A-Jugend gekümmert hat, spricht überhaupt nichts. Die aussensaiter beissen auch in der Regel nicht und das wird jeder auch feststellen, mancher braucht dafür etwas mehr Zeit, andere erkennen das schneller, oder springen etwas leichter ins kalte Wasser und es bleibt auch kaltes Wasser und ist kein Haifischbecken.


Was mich aber etwas stört, ist dieses Einteilen in Leistungsklassen.
Wir stehen doch in keiner Konkurrenz zueinander, die Session ist kein Wettbewerb, wir wollen zusammen Musik machen.

Überhaupt, wer entscheidet denn, wer nun Oberaffe (mag den Begriff übrigens hier überhaupt nicht) ist und wer nicht?

Wollen wir vielleicht auf der nächsten Session alle mal mit Rollis Synthie-Gitarre spielen lassen? Dieses Teil kann nämlich auch das Gespielte ausnotieren. Wir könnten dann die Notenblätter von einer Jury auswerten lassen, Kriterien könnten sein: "Boah, das hier sieht aber wild aus" oder "angeschlagene Noten pro Zählzeit".

Laßt uns doch einfach zusammen Musik machen. Wer sich nicht so sicher ist, hört erstmal zu und dann versucht er etwas dazu beizutragen, vielleicht erstmal mit geringerer Lautstärke. Wenn dann sein Solospot kommt, oder er weiß, wo es langgeht, kann er immer noch Kante geben.

Viele Grüße

Jochen

Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Tachchen,

ich habe natürlich noch direkt was vergessen: Wieso ist das eigentlich nur ein "Problem" der Gitarristen?

Bei den Sängern, Bassisten, Drummern scheint es ja anders zu sein, mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, daß jemand z.B. schnurstracks die Trommelstöcke fallen läßt, nur weil Drummer XY den Raum betritt, eher im Gegenteil.

Und dann noch was zum Equipment, hier kann ich natürlich nur für mich selber sprechen, es kann ja auch sein, daß man mal mit seinem Krempel zufrieden ist, ich hatte ja dieses Mal wieder den Kitty mit, der ist schön klein, kann aber bei Bedarf höllenlaut sein und gefällt mir vom Sound und seinen Möglichkeiten, er bietet mir eigentlich alles was ich brauche. Interessant von den Amps waren für mich eigentlich nur die beiden alten Vöxe (einen davon hatte ich aber schon in Duisburg gespielt) und vielleicht noch Andis Diezel. Beim Diezel hätte ich aber auch Angst gehabt, daß er G.A.S. auslösen könnte. :-) Bei den Gitarren war es ähnlich, ich hatte meine Paula mit und eine weitere Paula zum Tauschen, kleines Besteck halt und ich verspürte gar keinen Drang was anderes zu spielen. :-)

Viele Grüße

Jochen

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Gemeinde, hallo Jochen.

Prinzipiell hast Du mit allem Recht. Den Affenfelsen und die Oberaffen vergessen wir genauso wie mein Beispiel mit dem Futtertrog und den Alphatieren.

An allem gesagten ist ein bisschen was dran und auch wenn diese Session, (genauso wie die andere, bei der ich war) supergeil war, so können wir ja immer überlegen, ob es nicht Sachen gibt, die wir anders oder überahupt mal machen wollen.

Gerade solche Orte wie Eifel (und genau so wird es auch in Zerbst/Grimme sein), die so abgeschieden sind und wo fast alle auch schon ab Samstag vormittag zusammen sind, bieten ja die Gelegenheit, noch viel mehr in die Workshop - oder "zeig-mir-mal-dieses-Riff" - Schiene zu kommen.

Es wird also für Grimme die Diskussion eröffnet. ob wir

- einen Workshop-Beauftragten brauchen

- neben dem Workshop auch noch ein bisschen Riff-Tausch betreiben wollen

- ob sich "kleiner" Gruppen vorab finden, die mal dieses oder jenes Stück vorbereiten und vielleicht auch den Aspekt Arrangement ein bisschen ins Blickfeld rücken.

???

Alles nur Ideen. Muss nicht sein, könnte aber. Wer macht's ?

Liebe Grüße

Uli

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hi Jochen,

: Was mich aber etwas stört, ist dieses Einteilen in Leistungsklassen.
: Wir stehen doch in keiner Konkurrenz zueinander, die Session ist kein Wettbewerb, wir wollen zusammen Musik machen.

ja - ich finde das auch sehr unangenehm. In meinem Falle auch noch völlig unangebracht und überbewertet.

Aber vorallem weil man sich gegenseitig so viel geben kann. Ich habe an dem Wochenende so viel mitgenommen und gelernt. Und damit meine ich gar nicht mal die Chromatikgeschichten meines neuen LAG oder Andis 3Note-per-string Licks, sondern vorallem die Spielfreude von Leuten wie Serrs, Wilfried, Pepe oder Heide. Da gehts nie um den Showdown sondern einfach um Spass an der Sache und beseelte Musik.

Lieben Gruß
Rolli


Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hi Manuel,

: Also mir hat, bis auf das Wetter, die Session prima gefallen.

mir auch. Wobei das Wetter ja für die Jahreszeit und die Gegend geradezu ideal war. Es hätte auch hageln können, oder aus Kübeln gießen, und noch mehr Wind wäre auch drin gewesen. Insofern bin ich sehr froh, daß es wenigstens die meiste Zeit trocken war.

Was die Hürden für Neueinsteiger betrifft, stimme ich Dir voll zu. Nüchtern auch. Ich denke, daß wir es hier mit zwei Hürden zu tun haben: der technischen und der spielerischen.


Erst mal zu der spielerischen: da ist es natürlich eine Frage der Mentalität. Ich bin ja vom Grunde meiner Seele her auch eher ein scheues Rehlein, aber da ich mich öfters mal überwinden muß und solche Situationen auch im Beruf öfter erlebe, habe ich mir inzwischen so ein gewisses "Augen zu und durch" antrainiert, und das funktioniert.

Michaels Bild vom "Affenfelsen" ist interessant, aber ich sehe das noch nicht so extrem. Michael schreibt ja auch, daß er da nur den möglichen Anfang einer Entwicklung sieht; insofern ist es nun wahrlich früh genug, um gegenzusteuern.
Bei meiner ersten Session gabs jedenfalls noch keinen solchen Felsen, aber sehr wohl gab es spielerische Unterschiede. Und wie man damit umgeht - kommen wir jetzt endlich zum Kern meiner Aussage - ist eben eine Mentalitätsfrage. Ich hab damals meinen "Showtime"-Modus aktiviert, meine Scheu überwunden, bin auf den nicht vorhandenen Felsen geklettert und hab einfach mitgespielt.

Bei Leuten, die sich da schwerer tun, so daß sie nicht aus sich selbst heraus die nötige Initiative ergreifen, bedarf es da vielleicht eines kleinen Anstoßes von außen. Das kann so ein "Stage Estate Dispatcher" sein, wie Oly ihn gelegentlich gegeben hat. Das kann aber auch vielleicht jeder Einzelne selbst, indem man sein Instrument oder/und seinen Platz auf der "Bühne" mal jemand anderem anbietet. Manchmal funktioniert es.


Die technische Hürde ist mir in einer Situation ganz deutlich bewußt geworden: der Zivi vor Ort hieß Patrick (coole Zivi-Stelle, übrigens) und spielte rein zufüllig auch Gitarre, und hatte die sogar dabei. Also hab ich ihm mein Kabel angeboten, und er hat sich angestöpselt. Dann wurde uns beiden bewußt, daß mein Stressbrett viel zu viele Knöpfe hat, deren sinnfällige Bedienung vermutlich wie bei nahezu allen Stressbrettern dem Erbauer vorbehalten bleibt. Und der Spider als Einkanaler ist ja auch nicht jedermanns Sache. Ging aber dann trotzdem irgendwie.
Ich habe daraus aber die Lehre gazogen, daß beim nächsten Mal wieder die Effekte zuhause bleiben - wurden eh kaum benutzt - und ein pures Gitarre-Kabel-Amp-Setup kann man auch leichter mal jemandem anbieten.

Dazu kommt auch folgendes Verhalten: wenn man keine Lust mehr hat zu spielen, verläßt man den Raum. Das haben viele so gemacht und es ist nicht vorwerfbar, aber es führt zu einem kleinen Problem bei denjenigen, die uns fragen wollen, ob sie mal den Amp/die Gitarre testen/spielen dürfen: während der Typ da spielt, will ich ihn nicht unterbrechen. Wenn die Gitarre und der Amp da verlassen stehen, will ich nicht einfach ohne zu fragen drangehen. Es gibt also nur ein ganz kleines Zeitfenster (zwischen den Stücken), welches man abpassen muß, um zu fragen, "hey, kann ich mal über den Amp/die Gitarre spielen?".

Wir können ja mal einen Zettel entwerfen und kopieren, mit der Möglichkeit anzukreuzen:
[ ] Hier darf jeder drangehen, auch ohne zu fragen.
[ ] Wer hier spielen will, bitte vorher _____ fragen.
[ ] Finger weg, sonst Finger weg!
...oder sowas in der Art, und das hängt dann jeder an sein Zeugs dran. ;-)


Eine dritte Sache möchte ich noch ansprechen, die auch was mit dem Spielerischen zu tun hat, aber wichtig genug ist, um separat behandelt zu werden: das Repertoire. Ich bin ja der persönlichen Überzeugung, daß die Kenntnis eines Stücks und der Akkorde sehr hilfreich ist, wenn man mitspielen möchte. Mir ist ja sogar die Anwesenheit einer Rhytmusgitarre in einem Stück so wichtig, daß ich mich (meistens) gern opfere, sie zu spielen, bevor sie gar keiner spielt.

Wie aber erlange ich Kenntnis von den Stücken und den Akkorden? Da kommen wir zum Thema Leadsheets, Tabs etc. Oder besser - eben genau nicht dorthin. Bei Rockstücken hilft imho Hören mehr als Sehen. Uli hatte nach den Tabs von Tie your Mother down gefragt. Ich hab die Tabs nicht, sorry, und ich hab sie auch nie gesehen. Aber ich habe das Stück bestimmt 1000mal gehört und 500mal gespielt. Im vollen Bewußtsein der Tatsache, daß ich mich hier wiederhole: Das "selbst Rausfinden" einer Akkordfolge und eines Laufs ist ein elementar wichtiger Baustein des gesamten Lernprozesses dieses Stücks. Wer sich dieser Arbeit nicht selbst unterzieht und stattdessen nur auf irgendwelche Zettel starrt, nimmt sich selbst die Möglichkeit, ein Stück wirklich "tief" zu erlernen.

Dennoch sind Tabs natürlich hilfreich, das gestehe ich ja gern ein. Das Veröffentlichen von Musiknoten etc. ist allerdings eine Sache, die dem Urheber bzw. dem Inhaber der Rechte vorbehalten ist, und deshalb wäre das Veröffentlichen von Tabs hier bei uns illegal. Auch der Verweis auf entsprechende illegale Download-Seiten hilft bei der Rechtsverletzung und macht uns zum "Mitstörer". Die Rechteverwerter sind gerade in Deutschland da in den letzten Jahren sehr rigoros geworden, ich hab ja auch schon ein paarmal was dazu geschrieben (sucht einfach mal nach "abmahn* tab*"). Wer also Tabs will, der soll halt danach suchen im Web, da findet sich dann schon was. Ob der Download legal ist, möge dann jeder im Einzelfall bitte selbst prüfen.

Und welche Stücke soll man dann lernen? Logisch, was man mag. Ein paar Standards gibt es allerdings schon, dazu sucht man hier im Archiv dann einfach mal nach "best of aussensaiter stooge".

Ist wieder länger geworden, das Posting, sorry. Man merkt, daß ich Urlaub habe...

Keep rockin'
Freidlieb

Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Schon wieder bin ich da bei Dir :-)

: Und dann noch was zum Equipment, hier kann ich natürlich nur für mich selber sprechen, es kann ja auch sein, daß man mal mit seinem Krempel zufrieden ist, ....

Mir ging's ähnlich. Allerdings ist's bei mir eher so, dass mich Equipment nicht soooo sehr interessiert. Ich fand schön mal Jürgens tollen Eigenbau zu spielen, weil so einzigartig, aber ansonsten habe ich halt meine Gitarren und den Amp gespielt, das Zeugs gerne anderen zur Verfügung gestellt. Da gab's auch keine Berührungsängste, zumindest kam mir nichts derartiges zu Ohren! Im Akustikraum kam ich kaum noch dazu auf meiner Lakewood zu spielen :-)

Ciao
Rolli


Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Hallo Jochen

ich habe natürlich noch direkt was vergessen: Wieso ist das eigentlich nur ein "Problem" der Gitarristen?

1) Weil es soviele von denen gibt
2) Weil Gitarristen wohl tendentiell eher die extrovertierteren Charakteren sind, als Bassisten und Schlagzeuger
3) Sänger hatte es wohl eher zuwenige

Alles Vermutungen :-))

Gruss! Christoph

Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Hallo Christoph,

: 3) Sänger hatte es wohl eher zuwenige

Nööö, die haben sich zum Singen dann lieber im Akustikraum getroffen. Ich habe versucht ein Stück im E-Raum zu singen. Aber das ist man in der Sängerrolle eher schnell gefrustet und das liegt wohl daran, dass bis zu 8 Gitarreros gleichzeitig rumshredden und nachwievor dynamisches Spiel mit "Lauter gehts nicht" verwechseln.
Ich habe Jonas zum einen sehr bewundert so gegen Herrscharen von Shreddern anzusingen, anderseits habe ich mir gedacht: "Warum tut der sich das bloß an?" Vielleicht würde ja ein Verbot von Gehörschutz dafür sorgen, dass man leiser spielt???

Aber egal, es wahr insgesamt viel mehr Licht als Schatten und es gab schöne menschliche und musische Momente.

Liebe Grüße

Rolli

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Jochen,

Als Neuling bin ich ja quasi Bet(r/s)offener, und als solcher melde ich mich jetzt mal keck zu Wort:

: Laßt uns doch einfach zusammen Musik machen. Wer sich nicht so sicher ist, hört erstmal zu und dann versucht er etwas dazu beizutragen, vielleicht erstmal mit geringerer Lautstärke. Wenn dann sein Solospot kommt, oder er weiß, wo es langgeht, kann er immer noch Kante geben.
----------------------------
Genau so sehe ich das auch und hab versucht, so weit es ging, es auch so zu halten. :-))

Ich hatte zu keiner Zeit auch nur ansatzweise das Gefühl, wegen meiner "3 Griffe" irgendwie blöd da zu stehen. Die Aussensaiter sind musikalisch sehr tolerant. Ich hatte das Gefühl, dass es einfach darum ging, gemeinsam Musik zu machen. - Und das hat Spaß gemacht!

Ich habe keine Affen auf irgendwelchen Felsen wahrgenommen. Nur nette Leute, die mir gern und gut geholfen haben. Die guten Leute haben den Lead gemacht und das fand ich auch gut so. Mir hat man sogar mehrmals Solopassagen angeboten, die ich aber abgelehnt habe. Später vielleicht.

Natürlich ist da eine gewisse Scheu. Ist doch ganz klar! So viele Gibsons und Fenders auf einem Haufen und noch ganz andere rare Teile hab ich noch nie gesehen. Und dann nicht nur einfach Gibson. Nee, Originale aus aus längst vergangenen Tagen. Ehrwürdige Teile halt.

Bei den Verstärkern war alles da was Rang, Namen und Ehre hat. Da kann man nicht einfach mal dran rumstöpseln oder auf den Tretminen rumsteppen, nur um zu gucken was passiert.

Also ich habe da etwas Respekt vor.
Als ich gesehen hab, wie Andi seine RG nach jedem Gebrauch mit Lappen und Eifer wieder gereinigt hatte, war mir eins klar: Das sind nicht einfach nur Instumente; - Da klebt Herzblut dran. Geht mir doch auch so.

Was mir Neuling geholfen hätte, wäre ein Überblick über die Stücke, die so gespielt werden. Tabs wären klasse. Vielleicht kann man so was einfach mal auslegen. So nach dem Motto: "In einer halben stunde spielen wir 'Black magic woman', schauen wir uns doch vorher mal kurz dir Tabs an".
Ich glaube im Effekt ähnliches meinte Michael auch damit, wenn er versucht dabei zu helfen, die Unsicherheit und die Zurückhaltung zu überwinden.

Von Lothar habe ich eine RTF-Datei mit Aussensaiter Tabs bekommen. Ich Blödel hätte sie ja ausdrucken und mitbringen können.

Viele Grüße
Frank

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hallo Friedlieb,

: Wir können ja mal einen Zettel entwerfen und kopieren, mit der Möglichkeit anzukreuzen:
: [ ] Hier darf jeder drangehen, auch ohne zu fragen.
: [ ] Wer hier spielen will, bitte vorher _____ fragen.
: [ ] Finger weg, sonst Finger weg!
: ...oder sowas in der Art, und das hängt dann jeder an sein Zeugs dran. ;-)


So ironisch das vielleicht (auch) gemeint war - ich finde die Idee Klasse!

Da kommen wir zum Thema Leadsheets, Tabs etc. Oder besser - eben genau nicht dorthin. Bei Rockstücken hilft imho Hören mehr als Sehen ... Wer sich dieser Arbeit nicht selbst unterzieht und stattdessen nur auf irgendwelche Zettel starrt, nimmt sich selbst die Möglichkeit, ein Stück wirklich "tief" zu erlernen.

Zum Tehma Leadsheets wollte ich noch anfügen: Wenn man nicht dran gewöhnt ist, während des Spielens auf ein Leadsheet zu schauen, hilft das schönste Leadsheet nichts. Das hat auch gar nix mit irgendwelchen Blattlesefähigkeiten oder ähnlichem zu tun; eher mit der jeweils eigenen Herangehensweise an Songmaterial; kleines Beispiel: für "Parisienne Walkways" hatte ich ein Leadsheet verteilt, das hat keinen der 5 (! ;-)) mitspielenden Gitarristen davon abgehalten, nur das Intro zu wiederholen....(Da muss ich immer noch über Veits Spruch lachen "Wir sind in einer Zeitschleife gefangen...")....ich fand das aber eher lustig als nervend - NA UND??? Hey, das ist ne Session und eben NICHT das Vorspielen für den Bundesmusikpreis, oder? Und die ganzen Tabs, Leadsheets und sonstigen Vorbereitungen verhindern auch nicht, dass jeder mal musikalisch ordentlich ins Klo greift - und beruhigenderweise passiert das auch den "Chefaffen". Und noch was: ein vorher vorbereitetes, durchstrukturiertes Programm bei einer Session "abzuspulen" , womöglich noch nach "Leistung" in Grüppchen unterteilt, fände ich zum Gähnen. Wenn ich auf den Punkt geprobte Musik machen will, mache ich das mit meiner Band!

Rockenrohl!

Grüße,

Andreas


Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Tach Jochen!

: ich habe natürlich noch direkt was vergessen: Wieso ist das eigentlich nur ein "Problem" der Gitarristen?
:
: Bei den Sängern, Bassisten, Drummern scheint es ja anders zu sein, mir ist jedenfalls nicht aufgefallen, daß jemand z.B. schnurstracks die Trommelstöcke fallen läßt, nur weil Drummer XY den Raum betritt, eher im Gegenteil.

Vielleicht, weil wir Bassisten gewohnt sind, dass uns eh keiner zuhört, und deshalb egal ist, ob wir spielen können oder nicht? ;-)

Jedenfalls hat sich sogar immer ein Bassist und ein Trommler gefunden, glaube ich, und das war noch lange nicht auf jeder Session so. Was ich lustig fand - die meisten Bassisten haben sich Christophs Bass gegriffen. Ob das jetzt daran lag, dass sie wenn schon, denn schon auf einem guten Instrument spielen wollten oder ob sie davon ausgegangen sind, dass der Bass nicht so teuer und daher eher allgemeinheitstauglich war, weiss ich natürlich nicht (ich schätze ja, dass Christophs Bass mehr gekostet hat als meine zwei zusammen :-) )

Aber die Tatsache, dass die Session nicht nur den "Platzhirschen" Spass gemacht hat, sondern auch und gerade den Anfängern und vorsichtig Fortgeschrittenen, sollte doch Grund zur Beruhigung sein ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hi,

: So ironisch das vielleicht (auch) gemeint war - ich finde die Idee Klasse!
ich auch!

Deinen Ausführungen zu den Leadsheets kann ich auch voll zustimmen. Wenn ich ein Stück nicht kenne, bringt mir auch das beste Leadsheet nichts. Da hilft dann nur, still und heimlich durch Zuhören/-sehen zu versuchen ins Stück reinzukommen, im Zweifelsfall wird dann halt ´ne Bierpause gemacht :-)

Gruß,
Andreas

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hallo Andi, hallo Gemeinde

für "Parisienne Walkways" hatte ich ein Leadsheet verteilt, das hat keinen der 5 (! ;-)) mitspielenden Gitarristen davon abgehalten, nur das Intro zu wiederholen....

Wenn da schon fünf Gitarreros am Werke waren, ist die Chance groß, dass ich bei der Nummer bass gespielt habe .... was ein Glück ;-) haha

Ansonsnten haste Recht: Bundesjungendspiele wollen wir ja auch nicht veranstalten.

Liebe Grüße Uli

P.S. @ Freidlieb: ja ! ich geb mir Mühe und werde die beiden Nummern mal raushören .... (oder versuchen)

Ich hätte aber lieber auf der Session jemand fragen sollen, der mir das mal schnell zeigt. So hab ich in meinem Leben am meisten gelernt. Indem ich jemand aufs Griffbrett geguckt habe. ... aber ich werd's versuchen ...

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hallo Leutz,

wenn ich mal dazwischenquatschen darf.

Ich bin ja nun auch nicht gerade der Überflieger auf dem Eierschneider und habe ab und zu auch versucht ins Geschehen einzugreifen, was mir allerdings meist nicht gelungen ist. Undzwar vor allem aufgrund fehlender Tabs bzw. Chords. Wobei ich zu meiner Schande aber sagen muss, im A-Raum stand meine Kiste mit 11 prall gefüllten Ordnern Tabs/Chords, teilweise in mehrfacher Ausfertigung.
Ubrigens: Für alle zum zugreifen.

Aber togal, es fehlte halt auch manchmal einfach an Mut, gegen die Frickelfraktion, mit Rythmus anzustinken, sorry, sie zu unterstützen. ;-)

Dafür hab ich mich im A-Raum ausgetobt! ;-)

Gruß Waufel

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hi Uli,

: Ich hätte aber lieber auf der Session jemand fragen sollen, der mir das mal schnell zeigt. So hab ich in meinem Leben am meisten gelernt. Indem ich jemand aufs Griffbrett geguckt habe.

stimmt, das ist eine der besten Methoden. :-)

Okay, machen wir mal einen kleinen Crashkurs in Tie your Mother down, so wie ich es jemandem im Direktkontakt zeigen würde.

Das Haupt-Thema ist in A-Dur, nur auf der A, D- und G-Saite gespielt. Wenn andere Saiten mitklingen, ist das nicht erforderlich, aber auch nicht schlimm. Greife also nun A-Dur und zwar so, daß der erste Finger das E und A auf der D- bzw. G-Saite greift.

Dann fang auf der A-Saite an, immer mit Hammer-ons und Pull-offs das C zu spielen. Damit kommst Du dem Original schon zu 80% nah.

Wenn Du das kotzen kannst, schlage nach jedem A-A-C-A-Durchgang noch die D-Saite mit dem E an. Auch das übst Du ne Weile. 2 Minuten oder ein halbes Jahr, egal.

Dann kümmern wir uns um das A im zweiten Bund der G-Saite. Ersetze nun nämlich nach jedem zweiten A-A-C-A-Durchgang das E durch das A. Fertig. Die restlichen Akkorde hörst Du dann schon raus. :-)

Keep rockin'
Friedlieb





Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)


:
: Da hilft dann nur, still und heimlich durch Zuhören/-sehen zu versuchen ins Stück reinzukommen, im Zweifelsfall wird dann halt ´ne Bierpause gemacht :-)
:


Jup, so ging's mir auch. Nur wenn man gerade als Tieftöner unterwegs ist, ist es oft mehr laut und heimlich, weil man den Mitmusikern ja nicht plötzlich den Boden unter den Füßen wegziehen will. :-)
Ich habe da ein paar Mal danebengelangt, und bei einem Funk-Stück wackelte der Groove heftig (was Hoffi zum Glück nicht aus der Ruhe brachte). Für kurze Zeit geriet ich dabei ziemlich ins Schwitzen.
Dann allerdings dachte ich mir, dass mir sicher kein Aussensaiter einen Anschiss verpasst, wenn ich Mist spiele. Und schon klappte es auch mit dem Groove wieder besser. Auf den Anschiss warte ich noch :-)

Schöne Grüße,
Johannes

Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Hallo Pepe

Was ich lustig fand - die meisten Bassisten haben sich Christophs Bass gegriffen. Ob das jetzt daran lag, dass sie wenn schon, denn schon auf einem guten Instrument spielen wollten oder ob sie davon ausgegangen sind, dass der Bass nicht so teuer und daher eher allgemeinheitstauglich war, weiss ich natürlich nicht (ich schätze ja, dass Christophs Bass mehr gekostet hat als meine zwei zusammen :-) )

Das lag sicher an der Gurtlänge ;-)) Und ja, es ist wirklich ein saumässig guter Bass, ein Pedulla, den habe ich mal einem Musikerkollegen für kleines Geld abgekauft, und dann für mich repariert (war ein Totalschaden). Der Musikerkollege kaufte sich wieder einen Pedulla, aber einen Fünfsaiter, und ist mittlerweile Profi :-) Meiner ist leicht, spielt sich fast von alleine, und klingt dazu noch recht gut! DU hast ihn ja hoffentlich auch mal probiert, oder?

Gruss! Christoph


Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

:hallo christoph,
recht gut halte ich als klangbeschreibung für deinen bass doch etwas untertrieben.
das ding hat wirklich ein wunderschönes tiefbassfundament, aber ist dabei immer sehr differenziert geblieben.
der bass klingt schon sehr sehr gut.
bei dir selbst bin ich allerdings immer noch unschlüssig ob du mir nun als gitarrist oder als basser besser gefällst ;-)
ich tendiere ja zum basser - grooved schon arg was du da machst.

grüße
MIKE

Re: (Session) vorwärts und rückwärts - und prompt noch was vergessen...

Hallo Mike

bei dir selbst bin ich allerdings immer noch unschlüssig ob du mir nun als gitarrist oder als basser besser gefällst ;-)
: ich tendiere ja zum basser - grooved schon arg was du da machst.


Gleich werde ich rot.... aber danke für die Blumen!! Eigentlich wäre ich Gitarrist, ist jedenfalls das Instrument, das ich mal ein Stück weit gelernt habe. Auf dem Bass bin ich absoluter Autodidakt (mal abgesehen davon, was mir all die super Bassisten von Eddie Harris und anderen in all den Jahren durch intensives Zuhören meinerseits unwissentlich beigebracht haben *g*). Und so freut mich Dein Kompliment umso mehr :-))

Gruss! Christoph

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hey Friedlieb,

1A Beschreibung, bin gerade mit Gitarre das Riff spielend durchs Zimmer gehopst und hab von AS-Session geträumt.
Österreicher haben sich ja dieses mal auch nicht hin verirrt oder?
Ich halte jedes mal Ausschau nach Mitfahrgelegenheiten aber es scheint komischerweise niemand den langen und beschwerlichen Weg auf sisch nehmen zu wollen.
Lg, Stefan

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Moin.
Ich häng mich hier mal mit rein.
Erstmal ein DICKES DANKE an die Organisatoren. Geil war´s. Und ich wurde nichtmal wegen Schnarchens gelyncht. Das war ganz besonders nett.
Zur "Spielsituation" ein paar Gedanken (alles imho):
Also ich habe diesmal wieder Zeug ausprobiert, befingert und gerne angehört, aber ich habe auch von Natur aus eine große KLappe und Quatsch jeden an. Im E-Raum habe ich vielleicht 2 mal ganz kurz mitgespielt, das hätte gerne mehr sein können, aber ich war auf dieser Session eher akustisch eingenordet. Da stand ja auch das Bier viel näher dran. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen auch mal bei den Elektrikern was zu singen. Kam ich irgendwie auch nicht dazu. Das nächste Mal habe ich aber auch eigene Texte/Leadsheets dabei und dann wird das besser.
Ich hab übrigens den Leuten von "oberen Teil des Affenfelsens" gerne zugehört, mich mangels Können eben dann zurückgehalten. Hätte ich aber gewollt, wäre ich auch zum Spielen gekommen. Da muß man sich auch einfach mal trauen, gerade bei den Aussensaitern ist das ja so schön möglich. Ich habe schon andere Sessions gehört/gesehen, da wurden Newbies(die zB mal keinen Blues spielen wollen) wie im Hundezwinger weggebissen. Aber wenn wir jemals so eine Stimmung hätten, würde nur ein Viertel der Leute kommen.
Ich hab jetzt schon Bock auf die nächste Session.
Gruß
Ugorr
PS: Was mir gerade noch einfällt: Der Raum mit dem "Nadelohr"-Eingang hat es nicht so leicht gemacht überhaupt an das Equipment zu kommen. Das war auf Session 13 mit der großen Bühne ja optimal, da konnte man sich einfach gerade als Neuer mal unauffällig dazustellen und erstmal leise mitmachen. Das war jetzt nicht so einfach.


Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo Manuel,

Kann ich nur bedingt beipflichten. Weil; neuer Session-ort, neues Spiel, neue Situation. Ich denke du kannst das Problem deses Wochenendes tatsächlich nicht erkennen weil Du schlicht und einfach nicht dort warst und was für andere Sessions galt muss ja deswegen nicht gleich für alle gelten oder eben nur bedingt. Die "ich-war-auf-allen-Sessions-und-weiss-deshalb-was-Sache-ist" Schiene funktionert nicht immer und finde ich in dieser Form fast ein bisschen dreist.

Dein milder Tadel für meine Klugscheißerei ist absolut berechtigt..

Ich schrieb auch eher allgemein von Gruppendynamik bei Sessions, die ich erlebt habe und das ist weder repräsentativ noch auf die Eifel-Session unbedingt anwendbar. Das Grundmuster von "verschiedenen Leistungsklassen" und "Equipment-Messe" scheint mir aber session-typisch zu sein, beileibe nicht nur für AS-Sessions.

Gruß

2T


Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Tach Michael,
das war jetzt meine dritte Session,und diesmal durfte ich sogar mitorganisieren.
Ich kann dir jetzt nur aus meiner ganz persönlichen Sicht dazu schreiben:
Um bei deinem Bild mit dem Affenfelsen zu bleiben (bei dem ich mich nicht so richtig wohlfühlen kann),zähle ich mich zu denjenigen, die im Erdgeschoß herumturnen.Aber ich habe die Erfahrung gemacht, das gerade die Paviane aus der oberen Etage Raum schaffen für die aus dem Erdgeschoß,immer wieder Lücken schaffen und die aus den unteren Etagen zum Spielen animieren.Ich darf da vor allem dich,Rolli und Andy anführen.Sicherlich ist es dann eine Frage der Persönlichkeit, wie weit dann auch darauf reagiert wird.Ich halte es dann so:wenn ich meine, als Berufsmollpentatoniker einen sinnvollen Beitrag leisten zu können, mach ich das, wenn nicht, lass ich´s sein.Dann klopp ich entweder den Rythmus weiter, oder ich höre und schaue zu.
Und so, wie ich das gesehen habe, bin ich nicht der Einzige, der das so macht.Gerade dann, wenn man nicht mit sich selbst und dem Griffbrett beschäftigt ist, hat man Gelegenheit zum abschauen und lernen.

Es mag vielleich sinnvoll sein, die verschiedennen Stilrichtungen etwas zu kanalisieren,es kommen ja nicht alle aus dem gleichen Lager.Wobei dann die Übergänge wieder fließend sein sollten, um das Schränkchen mit den Schubladen zu umgehen.

Nur meine 2c

ne schöne Jrooß

Peter



Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Lieber Michael,

zunächst mal möchte ich loswerden, daß ich es schön finde, daß auch Musiker mit großem handwerklichem Können und theoretischem Background auf die olyve Spielwiese gefunden und sich dort etabliert haben.
Vor ein paar Jahren galt hier fast noch die Regel "Weniger gekonnt ist besser musiziert."
Oder "Technik ist für die, die kein Feeling haben."
Daher bin ich wirklich froh, daß sich da die Windrichtung etwas geändert hat.

Warum ich auch relativ wenig gespielt habe lag auch mit daran, daß ich in dem Wust an Geraffel nie wusste, welcher Stecker zu welchem Amp gehört.
Außerdem wirkte der E-Raum auch oft recht voll, und mich als xter Gitarrist in eine fudelnde Meute zu stellen, ist nicht meins.
Trotzdem bin ich auf meine Kosten gekommen, und hätte ich mehr mein Maul aufgerissen, hätte ich auch mehr Platz eingeräumt bekommen.

Und ein bißchen sportlicher Schwanzlängenvergleich gehört in jede Session, imho.
Ich lerne eine Menge dabei, guten Leuten beim Spielen auf die Finger zu sehen, zu hören, was sie spielen und sie hinterher Fragen zu können.
Außerdem macht es Spaß, auch von anderen angestachelt zu werden, noch mal eine Kelle fieser Noten und Tempo draufzulegen.
Das hilft mir auch zu bestimmen, wo ich technisch und musikalisch stehe und woran ich arbeiten muss.

Klar müssen auch Anfänger auf ihre Spielzeit kommen und die Chance bekommen, einfach mal mitzuspielen. Aber mit einem gewissen Maß an Eigeninitiative kommt man auf Sessions schon an Gitarren, Verstärker und Mitspieler.
Und wen immer ich gefragt habe: wie geht das, was spielst Du da, zeig mir doch mal bitte dieses Riff oder jenen Akkord, nie wurde ich blöd angeguckt oder gar dumm angemacht.

Die Resonanz auf diese Posting zeigt, das Michael hier einen Nerv getroffen hat und wir sollten das im Auge behalten.
Aber dramatisch finde ich die Situation bisher nicht.
Gruß,
Woody

Re: (Session) vorwärts und rückwärts

Hallo,

Ich finde es erstmal bewundernswert, daß den versierteren Spielern völlig bewußt ist, daß sie die Berührungsängste der Anfänger wahrnehmen, was die Integration und das Mitspielen anbetrifft.
Das beweist, daß hier niemand abgehoben oder unsensibel zu Werke geht >> fettes Lob an Euch.

wenn ich ehrlich bin, war ich einfach von dem hohen Niveau wie erschlagen und habe mich wohl deswegen zurückgehalten.
Ich meine, das ist schon ein Level, der nicht mehr zu toppen ist, und das habe ich so nicht erwartet >> umso geiler.

Liebe Grüße, Joachim

Re: Hürden für Neueinsteiger (war: (Session) vorwärts und rückwärts)

Hi Friedlieb,

nur ein kurzer Kommentar von mir, da Nichtteilnehmer sozusagen aus der Außenperspektive.

Affenfelsen... mMn werden Leute da eher draufgesetzt als dass sie selber den Platz beanspruchen. Nicht alle, die draufsitzen, aber doch manche. Das findet zu gleichen Teilem hier im Forum wie auf den Sessions statt.

Spielerische Hürden... die Idee des "Stage Estate Dispatcher" habe ich schon mehrfach umgesetzt gesehen und finde sie gut. Gegenbeispiele hatten wir übrigens auch schon, nämlich, dass jemand trotz geringen spielerischen Niveaus zeitlich S E H R extensiv und bei ECHT DERBEM Pegel irgendwas versuchte und nichts merkte.

Equipment: tja. Der volle Fuhrpark des großen Bestecks hätte einen Wiederbeschaffungswert von vielleicht 15000 Euro oder so. Die Wahl des kleinen Bestecks ist wohl tatsächlich die bessere, auch wenn/weil der Penisvergleich-Faktor dabei zu kurz kommen mag.

Stücke... ich kenne fast nie irgendeins der Stücke, die auf den Sessions gespielt werden, folglich bleibt nur Sologefiedel und die ellenlangen Blues-Jams. Zum Trost weiß ich aber, dass von den Stücken, die unsere Kapelle spielt, auch kaum jemand eins kennt. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass ich die Gitarren für Sessions umstimmen muss. Alle Vorab-Absprachen vor Sessions sind bislang gescheitert, und das wird auch in Zukunft so sein, ist auch OK so. OBwohl, "Hey Joe" köpnnte man echt in den Kanon aufnehmen.

€0.02

cu, ferdi