Vor vielen Monaten im noch funktionierenden Grünen gab es bereits dieses Thema, vor ein paar Wochen im heutigen Grünen wieder, noch vor wenigen Tagen im retro-Chat und vor wenigen Stunden begann die Debatte weiter unten. Hier mal mein Versuch der Bestandsaufnahme bei normalen Mechaniken, von modernen Locking-Mechaniken habe ich keine Ahnung, von Freud-Lose-Vibratoren auch nicht.
Völlig unsinnig ist es, die komplette Saite auf die Mechanik zu zwängen und dann auch noch die Umwicklungen kreuz und quer übereinander laufen zu lassen. Knoten sind verboten. Wie geht´s aber richtig?
Wir fädeln die Saite durch das Loch (wie weit, dazu gleich mehr), knicken die Saite dahinter ab und dann wird am besten mit einer Saitenkurbel die Saite schön ordentlich Richtung Kopfplatte aufgewickelt. Stimmen, an den Saiten ziehen, noch mal stimmen. Entweder mit einem Saitenschneider oder einem Seitenschneider den überstehenden Saitenrest wegknipsen, an den Saiten ziehen und noch mal stimmen. Fertig.
Die mit religiösem Eifer diskutierte Frage: wieviele Wicklungen gehören auf die Mechanik? Eine verbreitete Meinung ist "je weniger desto besser". Grund ist der "Schlupf" auf der Mechanik, der nach dem Saitenziehen für Verstimmungen sorgen kann. Je weniger Wicklungen, desto weniger Schlupf, desto stimmstabiler. Der Gedankengang ist nachvollziehbar.
Ich behaupte dagegen, dass die Anzahl der Wicklungen Auswirkungen auf den Sound hat. Die Anzahl der ordentlichen Wicklungen auf der Mechanik hat ja eine direkte Auswirkung auf den Winkel der Saite in Bezug auf den Sattel. Je steiler dieser Winkel ist, desto mehr Druck kommt auf den Sattel. Soweit ist das sicher unstreitig. Nach meinen Ohren bringt ein stärkerer Winkel mehr "Ton", mehr Sustain und mehr Bass auf die Saite. Das nutze ich, indem ich bei einer akustischen Gitarre, deren tiefe E-Saite etwas "unterbelichtet" ist, möglichst drei bis fünf Umwicklungen auf der Mechanik habe, bei den anderen Saiten zwei Umwicklungen. Das Problem des "Schlupfes" auf der Mechanik habe ich nicht, da ich die Saiten beim Aufziehen ordentlich dehne.
Und was meint Ihr?
Matthias