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(Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Hallo zusammen,

folgendes Problem:
Die (Heimstudio-)Aufnahmen mit unserem Bluesrocktrio (Git +Ges, Bass, Dr) klingen etwas leblos und direkt, weichgespült, einfach glatt.
Dabei wurde auch alles gleichzeitig (quasi live) eingespielt und die Aufnahme ist grundsätzlich okay.
Hattet Ihr schon ähnliche Probleme?
Was wäre Euer Ansatz um den Aufnahmen etwas mehr Ambience zu geben, bzw. wie bekomme ich etwas mehr Dreck rein?

Gruß
Dan

PS: Bin kurz davor wieder Liveaufnahmen zu machen

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Mojn Dan,

Was wäre Euer Ansatz um den Aufnahmen etwas mehr Ambience zu geben,

Freunde einladen zur Aufnahme, Kiste Bier hinstellen. Dann spielt man für's Publikum und nicht für's Band.

bzw. wie bekomme ich etwas mehr Dreck rein?

Mix aufs Tapedeck ziehen und wieder zurück. Das Ganze ein paar mal hin und her, bis es gefällt.

Ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Hallo!

Das Problem ist nicht ungewöhnlich. Genauer gesagt, sind es zwei Probleme.

1. Alle Beteiligten versuchen, keinen Fehler zu machen und spielen auf Sicherheit. Jeder hört auf sich, nicht auf die ganze Band oder ein Publikum. Die Veranstaltung ist introvertiert statt offensiv. Therapie Nummer eins also: Jeder ein Bier trinken, schmutzigen Witz erzählen, einzählen und ab. öchstens zwei Takes, dann ist Feierabend. Ööhm - der Song muss vorher sitzen und zwar richtig.

2. Was live funktioniert, muss als Tonträger nicht gut sein und umgedreht. Dreck klingt live gut, auf Konserve kann das auch sehr nervig sein. Therapie zwei also: Dritte und vierte Gitarre drauf, vielleicht ein paar Percussiongeschichten, Backgroundvocals. "Produziert" das mal.

Aber das ist alles leicht gesagt...

Gruß

erniecaster

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Hi,
stimmt, wobei ich Problem 1 auch bei einer Liveaufnahme habe - vielleicht fällt die spezielle Aufnahmesituation mit Kopfhörer usw. weg, aber das "nur keine Fehler machen" ist trotzdem im Hinterkopf.
Den Vorschlag mit dem "Produzieren" werde ich mal umzusetzen versuchen. Bei Studioaufnahmen von anderen Dreierformationen sind ja auch mehrere Gitarren drauf.
Wenn ich mich richtig erinnern kann kommt Stevie Ray Vaughan auf seiner ersten LP ohne zusätzliche Gitarrenspuren aus - Respekt. Die Scheibe kommt aus tontechnischer Sicht recht unspektakulär daher und man denkt gar nicht, was da eigentlich dahinter steckt.

Gruß
Dan

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Moin Dan -

: Hattet Ihr schon ähnliche Probleme?
: Was wäre Euer Ansatz um den Aufnahmen etwas mehr Ambience zu geben, bzw. wie bekomme ich etwas mehr Dreck rein?


das Problem kenn ich. Aber vielleicht bist du ja schon auf dem Richtigen Weg? Du fragst nach Ambience (weil alles platt und leblos klingt). Ich versuch dem ganzen meist mit einem kleinen Raumhall zu Leibe zu rücken. Der Raum darf ruhig etwas "schepperig" klingen (ohne zu gross zu sein. Keine leere Konzerthalle oder Canyons *g*). Die Hallsuppe über das Stück kippen und ganz langsam zurückziehen, bis der Raum kaum noch wahrgenommen wird. Dann A/B vergleichen, abschmecken und dann mit einem EQ dezent Mitten anheben. Man neigt oft dazu zuwenig Mitten im Klangbild zu haben, damit's gefälliger klingt. Ich hab mal mittels Spectrum Analyser professionelle Aufnahmen mit meinen Hobbyaufnahmen verglichen und hab u.a. festgestellt das ich bei den Mitten immer viel zu sparsam umgegangen bin.

Gruss und so ...
Boogie

NP: Clem Snide - I woke up with the sound of german hiphop in my head

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Mix aufs Tapedeck ziehen und wieder zurück. Das Ganze ein paar mal hin und her, bis es gefällt
:
: Ob's auch geht, wenn ich's auf CD brenne und die ein paar mal kopiere? :-)


Ich vergaß, dass heute kaum noch jemand ein Tape hat, außer mir, das aber einstaubt, weil's bei Ebay niemand haben will und dessen Kassetten ich längst weggeschmissen habe, weil sie völlig korrodiert waren.
Den Trick sollen angeblich die Stones angewandt haben, damit die glatten Studioproduktionen wieder ein paar Haare am Sack kriegen.

Bei Studiotechnikern ist zu diesem Zweck die "Wärmflasche" beliebt, ein Röhrenlimiter/kompressor.
Als Lowtechalternative dazu könnte man den Mix ja mal durch eine (oder zwei, wg. Stereo) Gitarrenvorstufen bei möglchst linearer Einstellung jagen und schauen was passiert. Probieren kostet nix.

Ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Recording) Demoaufnahmen klingen leblos

Moin Dan -

...Stevie Ray Vaughan auf seiner ersten LP ohne zusätzliche Gitarrenspuren aus - Respekt. Die Scheibe kommt aus tontechnischer Sicht recht unspektakulär daher und man denkt gar nicht, was da eigentlich dahinter steckt.

dahinter steckte Produzent John A. Hammond. Und der hatte schon bei Billie Holiday und Count Basie ' ne gute Nase.

Gruss und so ...
Boogie