Liebe Gemeinde!

Beim letzten Gig war ich Kabel-Beauftragter. Die Kabelkiste war nach den Boxen das sperrigste Stück Equipment. Ahja...

Exkurs: Die Kiste ist aus spillerigem Plastik und hat keine zwanzig Euro gekostet. Entsprechend fragil ist das Ganze. Hat jemand einen Tipp, wo man eine einigermaßen stabile aber nicht zu schwere Kiste bekommen kann, ohne dass gleich Apothekenpreise eines Musikhändlers aufgerufen werden? Baumarkt? Danke! Zurück zur Sache.

Ausnahmsweise hatte der Mischer mal einen Platz mitten im Saal, was das Verlegen von meterweise Kabel bedeutete. Auf der Bühne zwei Gesangsmikros, zwei D.I.s für akustische Gitarren, eine D.I. für den Kontrabass und eine D.I. für ein Keyboard. Alles fröhlich in eine Stagebox, in den Mischer, Boxenkabel wieder zurück zur Bühne, parallel zum Kabel für die Monitore. Heute morgen hatte ich eine Idee und ich frage mich, ob das möglich und praktikabel ist.

Alle Mikros und alle Instrumente werden mit Sendern ausgestattet, die Empfänger stehen beim Mischer. Der mischt fröhlich und schickt wiederum mit Sendern das gemischte FOH-Signal an die Aktivboxen und die Aktivmonitore. Handelt man sich damit noch mehr Probleme ein, ist das überhaupt machbar? Hat das schonmal wer konsequent durchgezogen?

Gruß

Matthias

Hallo Matthias,

Hat jemand einen Tipp, wo man eine einigermaßen stabile aber nicht zu schwere Kiste bekommen kann, ohne dass gleich Apothekenpreise eines Musikhändlers aufgerufen werden?
Wir haben da was aus Alu; für eine reine Kabelkiste allerdings völlig überdimensioniert. Bei uns finden Kabel, Mikro-, Gitarren- und Notenständer sowie diverser Kleinkram darin Platz. Das Teil ist 1,20-1,50 lang; bei Interesse frag' ich mal nach Preis und Herkunft.

Alles fröhlich in eine Stagebox...
Normalerweise gibt's da auch Rückwege, so dass es bei eurer nicht allzu großen Besetzung bei einer einzigen Leitung zwischen Bühne und Mischer bleiben könnte. Selbst die 24(hin)/8(zurück) version, die ich grad für 230 € bei eBay entdeckt habe, dürfte kostengünstiger sein als die Funkvariante.

Alle Mikros und alle Instrumente werden mit Sendern ausgestattet, die Empfänger stehen beim Mischer. Der mischt fröhlich und schickt wiederum mit Sendern das gemischte FOH-Signal an die Aktivboxen und die Aktivmonitore.
Ich kann mir auch kaum vorstellen, das handelsübliche Sender 8 (6 Instrumnete, 1 Monitorweg, Mono-PA) oder mehr verschiedene Frequenzen bieten.

Gruß, Oli

Hallo Matthias,
zu den Sendern kann ich nichts sagen,
dafür aber zur Kabelkiste:
Die besten Erfahrungen hatten wir mit einem alten (Kunstleder-)Koffer. War robust ohne Ende und man konnte ihn auch "überladen", was ja bei einer festen Kiste nicht geht.

Gruß
Dan

Hi Matthias,

als Kabelkiste taugen ganz gut solche Metallkisten mit Deckel, bei uns gibt's die z.B. im Obi. Die haben stabile Griffe und einen stabilen Boden, ich denke nicht, dass man die mit Kabeln überladen könnte. Preislich liegen sie deutlich (!) unter den üblichen Cases im Musikhandel (je nach Größe so zw. 20 und 50 Euro würd ich schätzen)

Sender: Prizipiell natürlich möglich (es gibt schon Systeme, die 16 Frequenzen parallel betreiben können) aber EXTREM teuer (unter 500 Euro pro Strecke geht da nix!). und soviel einfacher ist das glaube ich auch nicht: man muss schließlich auch jedes Instrument mit nem Sender verkabeln, das ganze auch wieder retour (eine Menge Steckverbindungen) und allein die Batterien immer instand zu halten ist auch nicht zu unterschätzen bei einer solchen Fülle an Sendern. Dann doch lieber Multicore und fertig.

Achso, da fällt mir ein: von Sommer-Cable gibt's ein Multicore, dass neben symmetrischen Audioleitungen auch Boxenlitzen und Stromleiter beherbergt, das ist dann wirklich das absolute One-Trick-Pony!
http://www.sommercable.de/1__produkte/1__1_f_mw.html

VG

Sebastian

hi!

Exkurs: Die Kiste ist aus spillerigem Plastik und hat keine zwanzig Euro gekostet. Entsprechend fragil ist das Ganze. Hat jemand einen Tipp, wo man eine einigermaßen stabile aber nicht zu schwere Kiste bekommen kann, ohne dass gleich Apothekenpreise eines Musikhändlers aufgerufen werden? Baumarkt? Danke! Zurück zur Sache.

wir benutzen alte bundeswehrkisten um kabel zu transportieren. wie zB
http://cgi.ebay.de/BW-Transportkiste-Werkzeugkiste-Outdoor-Holzkiste_W0QQitemZ6201679772QQcategoryZ37415QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

die fächer einfach alle rausreissen :-)die kisten sind nicht schwer und es passen jede menge kabel rein... und sie sind günstig...

gruss
Manuel

Hi Matthias,

als Transportkisten habe ich immer eine SONOR Schlagzeughardwarekiste misbraucht - die hatte sogar Rollen dran - und eben auch Mikrostaender etc. drin. Die sind aber vermutlich auch teuer, ich musste sie ja nicht bezahlen :0) Vorteil ist, dass die Dinger sehr leicht sind, aber auch sehr stabil.

Was die Funkerei angeht: Musicals haben ja schon mal 20 und mehr Kanaele per Funk auf der Buehne, und bei kleinen Venues kann man die Empfaenger auch gut mal am Mixer aufbauen - bei groesseres Dingern ist das Unfug, die Sender sind ja nciht auf Reichweite ausgelegt, sondern auf Bewegungsfreiheit - da stehen die Dinger als am Buehnenrand, und dann geht es per Multicore an's Pult. Und kosten tut das viel!

Den Rueckweg wuerde ich sehr ungern per Funk betreiben. Klanggruende mal aussen vor (die meisten System haben eingeschraenkten Frequenzgang) ist mir das einfach zu unsicher. So eine Funkstrecke bricht ja mal zusammen - da hat man am Pult ja noch Gelegenheit, den Fader runterzuziehen, aber wenn der Empfaenger vor dem grossen PA Amps brutzelt, dann fliegen den Leuten in der ersten Reihe doch die Trommelfelle raus. Und selbst wenn nicht, man hat einfach keine Kontrolle. Im Falle eines Ausfalles dann erstmal Kabel zu legen, ist ja auch keine Loesung...

Ich habe mit Multicores eigentlich nie Probleme gehabt. Je fetter, desto besser, laesst sich gut verlegen, wenn jemand drueber stolpert, passiert dem Klang nix. etc. - aber klar, Rueckwege sollte so ein Ding auch haben. Selbst wenn nicht, kann man ja mit ein paar Maennlein<->Weiblein Adaptern schummeln!

Was natuerlich noch geiler waere, waere MADI euber Lichtleiter. Dann hat man zwischen Buehne und Mixer nur ein Bleistiftdickes Kabel mit zwei Glasfasern drin. das kann man dann gut an der Decke entlang haengen. Kostet aber auch ein bisserl mehr :0)

gut Ton!
ullli

Von der Funkerei wurde ja schon abgeraten...
Technisch ist das durchaus machbar - soll ja auch Leute geben, die mit'm Kleinkaliber Schnecken bejagen. ;-)

Dein Kabelproblem kapiere ich nicht:
Warum Boxenkabel zurück zur Bühne? Das ist Schwachfug. Die Amps haben doch nix am FOH zu suchen, die gehören in der Nähe der Boxen untergebracht. Dann müssen keine Boxenkabel zur Bühne verlegt werden (wie klingt das eigentlich bei 50m Kabelweg...?), denn Monitorsignale und FOH-Mix laufen über die Returns des Multicores. Man braucht eben ein ausreichend dimensioniertes Core...


der onk