Re: (Gitarre) "Damenwahl"


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Beitrag von burke vom August 05. 2004 um 23:39:42:

Als Antwort zu: (Gitarre) geschrieben von Saalky am August 05. 2004 um 18:04:56:

Moin moin,

da ist ja jemand auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau... schön, daß Du so vielen Stilen offen gegenüberstehst.

Wäre ich ganz gemein, würd ich sagen: kauf Dir ne Variax. Da die von Dir ausgesuchten Ketarren allerdings alle etwas rockiger sind, geh ich jetzt erst mal nicht davon aus, daß Du ein digitales Modeling willst (obwohl, gib der Variax ne Chance, vielleicht ist sie ja doch was für Dich?!?)

Also mit ner Strat mit einem HB am Hals kann man eigentlich alles spielen, nach Paula-Bratabteilung wirds aber nicht klingen. Mir persönlich ist die Strat zB für die typischen Strat-Sounds lieber (dann aber richtig mit Ahorngriffbrett und drei Single-Keulen), und für die Bratsektion die Hummelbacker-Ketarre. Aber mal langsam... Über die bisher genannten Tips hinaus fällt mir folgendes ein:

Die Framus finde ich sehr interessant. Sie gefällt mir persönlich optisch sehr gut, nur mit den Schalterpositionen hätte ich ein Problem. Und stufenlos hinzuwählbare PUs wären mir einfach zu kompliziert. Ich schalte gerne mitten drin um, da will ich mir keine Sorgen machen müssen, ob das jetzt zu viel oder zu wenig mit reingeblendet wäre. So ein Solo-Bridge-Schalter ließe sich mit relativ geringen Aufwand nachrüsten, alleine das durch die Decke zu bohrende Loch für einen Schalter sollte man (v.a. bei einem Neuinstrument) dem Fachmann überlassen. Vielleicht kriegt man das auch über ein Push/Pull o.ä Poti hin...

Soweit ich das sehe, haben alle von Dir genannten Gitarren 4-adrige Humbucker, da sollte jede Kombi möglich sein (bei den Duesenbergs bin ich mir allerdings nicht sicher). Neulich hab ich -einem Tip von Walter Kraushaar folgend- die gesplittete HB-Spule nicht direkt, sondern über einen Kondensator auf Masse gelegt (er nennt das "funky Humbucker"), das klingt WEIT besser als ein "nur" gesplitteter Humbucker, der (recht kläglich) einen Singlecoil nachahmen wollte... jetzt find ich die Split-Sounds an meiner Gitarre wirklich praxistauglich!

Ich selber spiele ja eine Ibanez mit einer höchst unehrenhaften spitzen Kopfplatte, dabei erfreue ich mich Fremdhersteller-Humbuckern mit im Vergleich geringen Output und einem relativ fetten Hals (die Fender-Strats die ich mal hier hatte, hatten keinen dickeren Hals; selbst auf ferdis Warmothcaster mit ordentlichem Strat-Hals hab ich mich schnell wie zu Hause gefühlt)...

Ich fürchte aber, daß die SA einen eher flachen Rennpistenhals hat (Du hast angedeutet, daß Du auf mehr Masse in der Hand stehst), und der Humbucker dürfte recht outputstark sein... das mag man oder nicht. Ich hab jedenfalls das Gefühl, daß die Ibanez-eigenen PUs eher outputstark sind und man bei den teureren oder Sig.-Modellen auf Fremdhersteller (oft DiMarzio) zurückgreift... war jedenfalls vor ein paar Jahren so. Vom SAT-Tremolo würde ich jedenfalls abraten; wenn Dir ein Vibratosystem nicht wirklich wichtig ist und es Ibanez sein soll, dann würde ich an Deiner Stelle mal Klampfen mit fester Brücke ausprobieren (da gibts sicherlich auch was in der Saber-Serie). Wenn Du doch auf tremolieren stehst, dann nimm lieber was mit dem LoPro Edge Trem, das finde ich mechanisch besser als das original Floyd Rose. Nachteile hier: billiger Alu-Guß-Block (mein Trommler hat mir einen Edelstahlblock angefertigt, das hat etwas Soundgewinn gebracht). Und die Verchromung in der geil aussehenden Farbe "Cosmo Black" sieht nach ein paar wenigen Jahren einfach scheiße aus (kriegt Pickel und blättert ab), die "normale" Verchromung (oder schwarz) scheint da besser zu sein. Auf meiner Klampfe ist die Hardware jedenfalls ein optischer Schandfleck...

Die Yamaha scheint - wie so oft - vom Preis/ Leistungsverhältnis am besten abzuschneiden... und in der Bridge sitzt der "große" Jeff Beck Humbucker, den find ich ziemlich gut. Bei der könnte man sicherlich die PUs splitten (zB per Push/Pull oder Push/Push-Poti), dann noch der "funky Humbucker"-Mod, damit hättest Du auch eine sehr universelle Gitarre. Auf keinen Fall wie ne Strat, aber bestimmt mit tauglichen Sounds an Bord.

Zum Piezo wurde ja schon was gesagt. Neulich haben nach einer Band gespielt, deren Ketarrist hatte die "neue" Petrucci-MusicMan. Da ging auch ein Kabel via DI zum Pult. Und die "akustik"-Sounds waren echt in Ordnung (da ist man aber auch ein wenig auf das Outboard-Equipment der PA angewiesen; bei verschiedenen Dream Theater Konzerten klang das mal wirklich sehr gut, und dann woanders wieder schrill und dünn)... mir wärs zu viel Gefrickel mit Verkabelung (na ja, kannst Dir ja zwei Sendeanlagen mit verschiedenen Frequenzen kaufen *eg*), Sorge um den PA Sound etc. Dann lieber bei Bedarf eine Western an einen Bassmax und das via DI an die PA... das ist weniger Aufwand, und bei Ausfall des Systems kann man notfalls "elektrisch" weiterspielen... Ist eher was für Spezialisten, die wirklich eine Menge Sounds brauchen (für den PUR-Typen hat Ibanez ne Sig.Gitarre mit Piezo, zwei Ausgängen und tausend Knöppen rausgebracht, mir wärs einfach zu viel Streß).

Mir wäre noch wichtig, wie die Halsdimensionen so sind; mit der kurzen Paula-Mensur komm ich ums Verrecken nicht klar. Ich brauch eine Strat-Mensur, aber auch da tickt jeder anders.

Zu den Duesenbergs kann ich nicht so viel sagen, außer daß ich sie schon ab und an in anderen Händen gehört habe und mir der Sound echt gut gefiel. Ich glaube auch, daß die Bretter sehr ordentlich verarbeitet sind. Da kann man bei Ibanez schon mal auf die Nase fallen.

So, die Entscheidung liegt (zum Glück) immer noch bei Dir, aber vielleicht hilft Dir das Geschreibsel ein wenig weiter.

Laß Dir Zeit. Wenns KLICK macht, spürst Du das schon. Und wie sagte Matthias so treffend? Gute Gitarren suchen sich ihre Player aus...

in diesem Sinne, viel Erfolg!

Gruß
burke


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