Re: (GAS) Pro Kontra??


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Beitrag von manuel vom Dezember 10. 2003 um 09:54:04:

Als Antwort zu: (GAS) Pro Kontra?? geschrieben von Thorsten Potter am Dezember 09. 2003 um 18:00:03:

Tach Thorsten

Kontra ist ein wunderschönes Instrument aber def. eine andere Baustelle als E-Bass. Nicht besser oder schlecht nur eben anders. Der groupie-faktor liegt sicher höher; wenn du einen e-bass dabei hast spielst du Bass, wenn du einen Kontra dabei hast bist du Musiker und ergo ein geiler Typ :-))))

Angesichts der Grösse des Instruments - lässt sich nicht einfach so unters Bett schieben - und auch wenn 400 Euro nicht viel aber immer noch genug Geld sind, würde ich vorschlagen.....

Leih Dir für einen Monat ein gutes Instrument und such dir einen Lehrer für ein paar Probestunden, weil....

erstens; der Kontra ist rein von der Grösse her ein sperriges Instrument das sich wiedersetzt und bei falscher Technik weh tun kann, der Ton sich nicht so von selbst entwickelt sondern richtiggehend rausgespielt werden will, und auch trotz einer Mensur von 120 cm bei einem 3/4 die Positionierung der Greifhand immer noch ein knifflige Sache ist - kennst Du ja vom Frettless - und angesichts der "Dumpfheit" des Klangs eigentlich nur mit Bogentechnik und korrekter Lagentechnik geübt werden kann. Auch wenn du "nur" Zupf- also Pizikatotechnik spielen willst.

zweitens; das Instruments selbst ist günstig fast nicht herzustellen, nur schon von der Masse und den Arbeitsgängen her. Ein brauchbarer, und das ist in der Regel ein vollmassiver, Kontra im Sinne des Kontrabassspiels kostet ab 4000 Euro aufwärts, ein Bogen schlägt nochmals mit 300 Euro zu Buche und einen Gigbag brauchste ja auch noch.

Das war die schlechte Neuigkeit. Die gute lautet; die Dinger haben praktisch keinen Wertzerfall, d.h. du wirst ihn jederzeit wieder für den gleichen Preis wieder los. Was aber wiederum heisst dass Du für diesen Instrumententypus den Gebrauchtmarkt vergessen kannst ausser Du suchst ein eingespieltes Instrument.

Den Collin würde ich nicht von Grundauf verdammen sondern dann einsetzen wenn ich für die Bühne ein Zusatzinstrument brauche dass stabil ist, ausschliesslich verstärkt eingesetzt wird und ich in der Lage bin die bei diesem Instrumententypus sehr wichtigen Tuning- und Einstellarbeiten selber auszuführen oder auf jeden fall noch machen lasse. Sagen wir mal ich spiele in einer Salsa Band die laut ist und mit haufenweise Bläsern und viel live arbeitet, dann ja.

Einen riesen Nachteil sollen die Dinger haben weiss ich aber nur aus der Literatur. Ein Kontrabass ist ein Instrument aus der Reihe der Gamben und Violen Familie, d.h. Decke und Boden sind nach einer speziellen Technik auf den Zargen aufgeleimt und zwar mit Knochenleim. Das ist auch nötig damit man diese Fuge für allfällige Reparaturarbeiten wieder lösen kann, was ja bei einer akustischen Gitarre kein Thema ist. Ich habe schon von Beschwerden gehört dass diese günstigen bis billigen Chinabässe mit einem Industrieleim gefügt werden und sich nicht mehr öffnen lassen was u.U. zu Problem führen kann.

Schwierig, ich weiss nicht genau was ich Dir raten soll ausser wie oben beschrieben mal einen Schnupperkurs bei einem Kontralehrer zu machen, der vielleicht sogar noch eine Schülerbass rumstehen hat und Dich nicht gleich mit der oft masslosen Arrroganz des frustierten Klassikers (sorry Jungs) zum Teufel wünscht.

Der Collin läuft dir sicher nicht davon, diese Chinabässe gabs schon immer und wirds immer für diesen Preis geben.

Falls du noch Fragen hast kannst du ja mailen und vielleicht meldet sich ja auch noch Christoph zu Wort.



Gruss Manuel



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