Re: Mit Verlaub, aber...


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Beitrag von Falke vom Dezember 15. 2002 um 01:57:09:

Als Antwort zu: Re: Mit Verlaub, aber... geschrieben von Michael am Dezember 14. 2002 um 22:19:55:

Moin Michael,

das ist ja nun doch ein wenig abgehoben...

nein, eigentlich nicht. Ich weiß aber wohl, das es so klingt. Ich hatte mir weiland in ähnlichem Thread schon ordentlich Haue eingehandelt.
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Was für ein Auto fährt denn der Meister ?
: unter 60.000 Euros dürfte bei dieser Anspruchshaltung ja wohl kaum was zu finden sein, oder ?


Was hat denn das mit meinem Auto zu tun? Ich fahre eine kleinen C-Klasse-Kombi. Mittlerweile ist er 5 Jahre alt und hat noch keine Reparatur gehabt. Bis auf die Inspektionen und neuen Bremsbelägen war nüscht.


: Es fragt hier jemand an, was es bis 1.500 Euros an einigermassen zufriedenstellenden Gitarren gibt und dann die Antwort: vergess es, schmeiss dein Geld gleich zum Fenster raus oder spar nochmal 10 Jahre.

Nunja, das ist nicht jemand, sonder das ist der Oli, den ich zu meinem Vergnügen mal kennenlernen durfte. Und da ich weiß, das er sehr dezidierte und anspruchsvolle Soundvorstellungen hat, erlaubte ich mir, dieses Elaborat zu verfassen.
Ausserdem erwähnte ich, dass er, für den Einsatz auf Bühne und Campfire, also für den Hausgebrauch, sehr gut mit der Crafter Gitarre klarkommen könnte.
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:
Es soll Menschen geben, die auch mit einer vernünftigen Mittelklassegitarre bis ans Ende ihrer Tage glücklich ihre Musik spielen.

Habe ich auch von gehört. Nur, die vernünftigen Mittelklassegitarren, sind mir nicht so klar.
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Ich würde auch einfach mal behaupten, dass es unter Amateurspielern sehr wenige gibt, die technisch in der Lage sind, High-Levelklampfen soundmässig überhaupt richtig auszuloten.

Yep, das mag wohl sein, der Oli wird's aber können.

:
Zu deinen Empfehlungen:
: Wenn Taylorspielen etwa so zweifelhaft ist, wie Claudia Schiffer zu heiraten, dann ist Collingsspielen etwa mit einem Date mit Angela Merkel zu vergleichen. Ich hatte mal das "Vergnügen" mit so einem Teil einen Gig spielen zu "dürfen". Hinterher schrie ich nach einem Termin bei einem Krankengymnasten (es ist halt alles subjektiv...). Scheiss-Hals, kam überhaupt nicht mit klar. Santa Cruz und Taylor unterscheiden sich ab 4.000 Euros auch nicht wirklich.


Siehst Du, das ist wieder die subjektive Ansicht der Musikanten. Das mit der Schifferin nehm ich gern zurück und erkläre es als Blödsinn.
Was aber hattest Du für eine Collings, die dich in die Chiropraxis schickte? Und wer verleiht ein solches Instrument um "einen Gig zu spielen?"
Santa Cruz und Taylor unterscheiden sich in allen Preisbereichen erheblich.


Aber mal Ernst beiseite:
:
: Was bedeutet eigentlich "nix tut weh" bei einer akustischen Gitarre (abgesehen von Sehnenscheidenentzündungen und halb abgeschnittenen Fingerkuppen bei 0.10-er Saiten)?


Ich meine, eine Gitarre, die keine Ecken und Kanten hat, die, naja, "everybodies darling" ist, eine Gitarre, die man sich nicht "erarbeiten muß - kurz, die keine Seele hat. Matthias spricht in diesem Zusammenhang immer von "Eiern". Das ist mir zu derb, aber den Kern triffts wohl. Die Taylors und Konsorten klingen gut, aber sie berühren mich nicht wirklich.
Und, 10er Saiten auf 'ner Akustik? Sollndet?


: Will sagen, wenn du was richtig gutes suchst, sammel noch ein paar Euros und spiel mal was richtig Gutes.
:
: Was ist denn richtig gut ?


Beispielsweise eine Collings, oder ich hatte mal eine Stevens hier, eine Thomson, ... Die Gitarren tönen laut wie leise, schwingen optimal, oder sagen wir mal, im Hinblick auf Emil, nahezu optimal, sind in allen Details perfekt gearbeitet, aber weit davon entfernt ...
:
eine F5 aus den 30-er Jahren (wobei er eigentlich - so hab' ich es zumindest verstanden - nach Gitarren und nicht nach Mandolinen frug)?

Hatter, aber ich weiß, das Oli Mandoline spielt - und nicht ganz schlecht.

Klar doch, das bischen Kleingeld... (einen neue F5-Master kostet übrigens bei Mandolin Bros. z.Z. 10715 $ Listenpreis, da kann man dann schnell mal überschlagen, was son Ding dann guterhalten aus den 30-ern kosten kann).

Je nun, ist es denn so verkehrt zu träumen? Ist es denn nicht erstmal egal, was es kostet? Es geht doch nicht um die Verfügbarkeit, sondern darum, dass es sowas gibt - das es sowas wie einen Referenzton gibt, oder geben kann. Und das man eine Leidenschaft für Töne, für Musik entwickeln kann. Muß denn dann gleich jemand um die Ecke kommen und brüllen: "Jau, und wer soll das bezahlen?"


:
: : Mit 1500 Eur bist du in einem Bereich, da gibts keine richtigen Entscheidungen.
:
: Blödsinn !!! Es kommt immer darauf an, was ich mit dem Teil machen will, wie hoch meine Ansprüche sind (wie beim Auto...).


Kein Blödsinn. Was hast Du denn nur mit den Autos? Wieso müssen denn die Autos in Geiselhaft genommen werden, um über Ansprüche zu reden?

Oder, doch Blödsinn? Vielleicht kein Blödsinn, man weisetnich.

Also, ich will mal so sagen: Ich hab schon eine Menge Geld für viele Gitarren ausgegeben, die in der großen Zahl neue Bestitzer gefunden haben, mich indes mit der Frage zurückliessen, welchen Ton und welchen Klang ich gern hätte. So begab ich mich auf die Suche. Ich suche immer noch. Aber eine Vorstellung von einem guten akustischen Ton habe ich schon. Auf der Namm habe ich mal eine hinreißende "Froggy Bottom" gehört, die Gibson Roundshoulders finde ich auch sehr schön. Ich hab auch lange eine Seagull gespielt. Im Moment tummeln sich nach meiner Meinung auf den vorderen Rängen halt die Collings, einige Santa Cruz Gitarren und meine eigenen.

Nochmal: Das gilt für Akustik-Instrumente. Nicht für Stromgitarren.

Eh ichs vergesse: Für die Bühnenjobs habe ich eine Ovation (!) Mandoline. Klingt akustisch streng gegen Milchkübel mit Draht drüber, ist aber eben für funk und fernsehn bestens geeignet - und hat, lass mich überlegen, knapp 600 EUR gekostet.


:
: Michael

So ganz grußlos geh ich nicht.

Groetjes

andreas





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