Re: (Gehörschutz) Ein Anfang?


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Beitrag von Der Felix vom Oktober 12. 2002 um 23:24:11:

Als Antwort zu: Re: (Gehörschutz) Ein Anfang? geschrieben von Lukas am Oktober 12. 2002 um 16:33:52:

: Keiner wird dazu gezwungen, auf ein Konzert zu gehen.

Demnach müsstest Du damit einverstanden sein, daß Dir auch das Hallendach auf den Kopf stürzt, Du verbrennst oder erstickst oder totgedrückt wirst. All das sind (gesetzliche geregelte) Dinge, die der Veranstalter verhindern muss.
Aber Du hast recht: Mann muss ja nicht hingehen...

Und um die Diskussion ein weiteres Mal anzufangen (es besteht ja nach wie vor Bedarf):

: ABER: Wenn es mir zu leise ist, was mache ich dann? Grade bei Metal fängt der Spass (meiner Meinung nach) erst richtig an, wenn es laut wird.

Der Meinung bin ich auch, wobei "laut" ja leider relativ ist. Ich war z.B. mal auf einem Haggard-Konzert, dessen Lautstärke sich minimal überhalb der (für mich damals üblichen) Zimmerlautstärke abspielte. Also trotz allem doch relativ leise, was auch an den akustischen Schwierigkeiten, die ein in eine Death-Metalband integriertes Kammerorchester mit sich bringt zusammengehangen haben mag. Das störte aber niemanden, denn der Sound war perfekt und es war laut genug. Was wollte ich sagen? Nun, ein Konzert, das zu leise war um Spaß zu haben habe ich nun wirklich noch nie erlebt, wohl aber Konzerte mit katastrophalem Sound die deswegen einfach doof waren und keinen Spaß brachten. ICH bin da natürlich kein Maßstab, aber ich bezweifele trotzdem stark, daß sich an diesen Erfahrungen noch etwas ändern wird.

Durch eine scheinbar seltene Eigenart meines Gehörs (oder Gehörempfindens) hör' ich ab einer gewissen Lautstärke nur noch Krach, keine Töne mehr, einfach nur noch 'laut'. Songs kann ich dann nur noch auseinanderhalten wenn ich das Material in- und auswendig kenne und mich an den Bewegungen der Musiker und vielleicht manchmal durscheinenden Teilen der Refrains orientieren kann. Halte ich mir dann die Ohren zu isses viel besser - beinahe super, aber ich höre dann nur noch einen Bruchteil der Zuschauerreaktionen - und die machen ja einen nicht unwesentlichen Teil eines Konzertes aus. Ob nun teurer Gehörschutz oder meine Hände - perfekt ist das beides nicht, daher bin ich über jedes Konzert froh, das mir zumindest das Gefühl gibt (und wenn es auch trügerisch sein mag) auch ohne Maßnahmen zum Schutz meines Gehörs auskommen zu können. Erst dann macht es so richtig spaß, ohne schlechtes Gewissen gegenüber meinem Gehör und ohne schlechtes Gefühl, daß ich einen Entscheidenden Teil des Erlebnisses verpasse (bzw. einfach wegfiltere).

Irgendwann hatte ich mal Tinnitus (was heisst irgendwann: der 5.11.'99 war's ich weiß sogar noch die genaue Stelle des Solos), so richtig toll mit einer Woche Vollbedienung, später dann noch einmal so halb, und seitdem haben sich meine Hörgewohnheite deutlich geändert - ich wünsche Dir, daß Dir sowas nicht passieren muss. Vielmehr wünsche ich Dir sogar ein Gehör aus Stahl, besser sogar aus echtem 'true Stahlbeton', damit Du Dir auf ewig mit 130dB die Kante geben kannst. Echt, wünsch' ich Dir und jedem anderen, am meisten mir selbst. Is' aber nich' so. Leider.

: EINSPRUCH!!!

ABGELEHNT! ;)

Rock'n'Roll!
Felix

Worum ging's eigentlich? Die Verantwortung des Veranstalters, richtig, ich finde jedenfalls, das gehört genauso dazu wie die Sicherstellung der Feuerwehrzufahrten, der Sanitäter, der baulichen Maßnahmen etc.


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