Re: (Technik) Mischpult und Monitoring - mein Senf


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Beitrag von ullli vom Juli 19. 2002 um 09:45:46:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Mischpult und Monitoring - noch was vergessen geschrieben von Oly am Juli 18. 2002 um 11:12:06:

Hi Oly - hier mal mein Senf zum Thema...

Ich habe ja nun schon etwas Erfahrung im Live-Bereich, und natuerlich traeumt jeder Musiker von seinem eigenen Monitorsound (wenn er daneben auch noch von IEM (In Ear Monit... naja, war klar, oder? ) traeumt, ist es natuerlich um so verstaendlicher.

Besonders freue ich mirch ueber Deine Aussage, stat weiterer GAS-Anfaelle gute Buehnentechnik vorzuziehen. Sozusagen: Mein Traumkunde.

Aber...

Ohne IEM ist das gar nicht so toll. Du sprichst von grossen Buehnen, aber das bedarf vielleicht auch noch etwas Klaerung - vieviele Meter trennen denn jeden einzelnen von euch vom Nachbarn? Denn schliesslich willst Du mehr Monitorwege, um einen besseren Sound zu haben. Ganz viele Monitore machen aber hoechsten ganz viel Matsch, und darueber freut sich draussen in der Halle auch keiner.

Den Zahn mit "mit gutem Soundcheck kein Problem" wuerde ich Dir auch ziehen. Im Gegentum: Ich behaupte, mit einem guten Mann an einem guten Pult kann man glatt zwei wege weniger fahren! Nichts veraendert sich so leicht, wie der Buehnensound, und selbst nach stundenlangem Soundcheck sieht man doch in den Multi-setups alle Musiker wie angestochen rumhuepfen, um den Mischer Bescheid zu geben, dass sie diese lauter, jenes leiser haben moechten...

Das ist schliesslich auch der Hauptgrund, warum es einzelne Monitorpulte gibt: Wenn jemand fuer euch einen guten Saalsound machen soll, ist das ein job, der Aufmerksamkeit verlangt - dito fuer den Monitorsound. Und das sind zwei Wuensche auf einmal!

So sieht das meiner Meinung nach aus, und nachdem ich den senf ungefagt noch mal vertreten habe, nun mal zur Bearbeitung:

Wenn ihr wirklich grosse Dinger spielt, dann braucht ihr schon ein paar Aux-Wege fuer Hall, Echo etc. Und ein FOH-Pult mit 12 unabhaengigen Aux-Wegen habe ich schon mal gesehen, aber so viel Geld habt ihr nicht. Also ist ein zweites Pult eh notwendig. Und aus oben erklaerten Gruenden ist das auch sehr hilfreich. Dann kann man naemlich einen zweiten Mann an jenes Pult stellen, und dann kann man den sogar neben die Buehne stellen, wo er im Ernstfall mit Bierflaschen beworfen werden kann, wenn der Sound nicht stimmt (ist mir auch schon passiert...)

Dafuer braucht man tatsaechlich eine Splitbox, es gibt aber ganz fixe Pulte, die aktive Splitter eingebaut haben. Viele Stageboxen sind aber auch als passive (Trafo) Splitter ausgefuehrt... Leider ist das alles nicht billig. Aber wenn ihr ueber IEM wirklich nachdenkt, muss das eh sein, und ist ja auch eine foererdliche Einstellung. Und selbst wenn Ihr eines Tages doch mit vier Wegen zufrieden seid - wie schon gesagt, ein eigener Moni-Mischer traegt meiner Meinung nach mehr zum Erfolg bei, als vier weitere Wege!

Die anderen Fragen waren glaube ich schon beantwortet, fuer Moni-Mix muss der Aux-Send pre-Fade sein, das ist dann post-EQ - was bei einem Kombi-Pult auch nicht so toll ist - Monitore klingen nun mal ganz anders, als Saal-PA, und koennen gut ihr eigenes EQ kriegen. Last not least kann man dann mit dem eigenen Moni-Pult auch noch andere Effekte geben (Hall fuer Saenger, viel mehr Kompression als draussen auf den Bass und die Bassdrum (sehr hilfreich) etc).

Und was die vielen Endstufen angeht - ich finde ja aktive Monitore immer sehr gut, da kann dann der taube Musiker sogar selber noch am Volumen drehen. Was stoert der Mus, hauptsache Laut :0)

Hoffe, geholfen zu haben, liebe Gruesse & gut Ton!
ullli


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