Re: Kindergarten/ Meine Reaktion


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von burke vom Juni 28. 2002 um 02:10:24:

Als Antwort zu: Re: Kindergarten/ Meine Reaktion geschrieben von Waufel am Juni 27. 2002 um 21:42:24:

Lieber Waufel,

Im Übrigen sind in meinen Augen Selbstmörder "Feiglinge", die nicht den Mut haben ihre Probleme zu lösen, beachtet hierbei aber bitte den nachfolgenden Absatz.

Das ist der Blick durch die Brille des "gesunden" Menschen. Mir hat dieser Blick eine lange Zeit lang "gefehlt" (oder ich bin jetzt vielleicht unsensibler geworden), aber früher war der "Blick in die Ferne" mit der damit verbundenen Option, mein Dasein auf dieser Welt nach meinem Gusto zu beenden, der einzige Weg, mich überhaupt fürs Weitermachen zu entscheiden. Für mich war das wie eine Hintertür in der Ferne, die (nur) ich passieren konnte, wenn ich (wieder und wieder) keinen Sinn im Weiterleben gesehen habe.

Vielleicht darf ich mich mal outen:
Ich habe es vor einiger Zeit selbst ernsthaft versucht, was Gott sei Dank nicht geglückt ist.


Ich habe nur im Gedanken "kokettiert" (die Formulierung von Tom(2) finde ich absolut zutreffend und spiegelt genau das wieder, was ich gefühlt habe: Koketterie), dafür habe ich meine "lyrische Phase" für mich behalten und mir überhaupt vorgenommen, den Rest der Welt von meinen Phantasien zu verschonen. Ein schlechtes Gewissen hatte ich auch noch (bei dem Gedanken, wie erlösend das Davonlaufen sein könnte. Ich fühlte mich sehr egozentrisch).

Naja, viel Substanz ist in meinem Posting nicht wirklich vorhanden, nur würde ich das Thema heute etwas anders anpacken als früher:

- Selbstmordgedanken können eine Trotzreaktion sein. Vor allem, wenn man sie als Hilferuf mißbraucht und eigentlich Aufmerksamkeit braucht (wenn es soweit kommt, ist aber schon vorher etwas schiefgelaufen...)

- Schwieriges Thema: hat der Mensch ein Recht auf den Tod, korrespondierend zum Grundrecht auf Leben? Meine Ansicht (typisch Rechts"wissenschaftler": es kommt drauf an)

- Wirklich depressiv erkrankte Menschen brauchen psychische Hilfe, wenn sie an Selbstmord denken. Ich kenne eine Person, die nach etlichen endlosen Diskussionen fest davon überzeugt ist, daß es sich zu leben eigentlich nicht lohnt. Eine Sache der Perspektive.....

Naja, ich habe hier jetzt nur meine wild umherschweifenden Gedanken, die mir bei diesem Thema in den Sinn kommen, heruntergerasselt. Man liest sich später,

burke


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.