Re: (Anfängerfrage?) Holz und Klang


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Beitrag von Tammo Trüper vom Juni 02. 2002 um 15:54:49:

Als Antwort zu: (Anfängerfrage?) Holz und Klang geschrieben von burke am Juni 02. 2002 um 15:08:42:

Die Sache ist die: verschiedene Baumatierialien (Hölzer...) haben unterschiedliche Resonanzverhalten. Das heißt, wenn das Holz in Schwingung versetzt wird, macht es diese Schwingung natürlich mit, allerdings unterschiedlich stark für unterschiedliche Frequenzen der Schwingungen. Manches Holz betont z.B. besonders die Höhen, manches eher die Tiefen. Dies macht die individuelle Klangfarbe des Holzes aus. Warum ist das nun auch für eine E-Gitarre wichtig? Nun, wie das Holz schwingt, hat auch Einfluß darauf, wie die Saiten schwingen - die Aufhängungen der Saitenenden sind ja an der Holzkonstruktion befestigt. Und so eine Saitenschwingung enthält ja nicht nur eine Frequenz (die Grundfrequenz des Tones), sondern ein ganzes Frequenzspektrum (die Obertöne). Und die Verteilung und Stärke der Obertöne ist ganz entscheidend für den Charakter des Klanges, das macht das Holz auch bei einer E-Gitarre so wichtig.

Das Holz hat auch noch einfluß auf das Zeitverhalten der Saitenschwingung. Es gibt Hölzer, bei denen der Anschlag oder Attack der Saite stärker betont wird (z.B. Ahorn), der Ton hat also mehr "Knack".

Über die Montage der Pickups: auch hier ergibt sich ein Unterschied (was "besser" ist, ist übrigens Geschmacksfrage). Der Pickup erzeugt ein signal, wenn die Saite im Magnetfeld des Pickups bewegt wird. Man könnte aber genausogut auch die Saite festhalten und den Pickup bewegen. Oder man bewegt beides. Das heißt, es wird ein anderes Ergebnis geben, wenn der Pickup die Schwingungen des Holzes (bei starrer Verschraubung) mit aufnimmt oder relativ entkoppelt von ihnen (bei Federaufhängung) ist.

Tammo


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