[Gigbewältigung]Man kann schon ziemlich viel Müll spielen...


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Beitrag von rolli vom August 18. 2008 um 10:21:33:

... heiliges Blech - Was an einem sonnigen Sonntagmorgen so alles schief gehen kann!!! Unfassbar. Da freut man sich über Wochen auf einen schönen Auftritt, schafft sogar in den letzten 8 Wochen vorher einmal zu proben und dann spielt man entweder einen Haufen Grütze oder das Equipment bzw. die baulichen/akustischen Umstände machen einem arg zu schaffen.

Nachdem wir in der Vornacht einen schönen Nobel-Top 40 Gig im Schloß Reinhartshausen gespielt hatten, die Gäste mehr als zufrieden waren und wir gegen 3:30 Uhr ins Bett finden konnten, freute ich mich trotz großer Müdigkeit am Morgen darauf, mittags einen Frühschoppen mit meiner Lieblingscombo - samt unseren Lieblingsnummern, einigen eigenen Songs und sogar 2 oder 3 akustischen Eigengewächsen von mir - spielen zu dürfen.

Die Lokation wunderschön, das Wetter konnte nicht besser sein, gut besucht war es obendrein, aber......es ging zumindest für mich auf der Bühne (das Publikum hat das wahrscheinlich/hoffentlich gar nicht mitbekommen) musikalisch und akustisch geradezu den Bach runter.

Gestern hatte ich einen derartigen Scheißsound auf der Akustik, so ganz lecker mit sich aufschaukelndem unkontrollierbarem Bassgewummer, dass mir noch eine Nacht danach ganz schlecht wird. Klar, dass man dann auch nicht gerade zu musikalischen Genußleistungen fähig ist. Jedenfalls müsste man zusätzliche Arbeitsplätze beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden schaffen, damit diese das Ausmaß unserer Fehlerchen überhaupt erfassen könnte.

Eigentlich wollte ich die Soloakustiknummern auf der Mcilroy spielen, aber die hat ob der Raum-Akustik (wir spielten halb in einer Scheune und ich stand sehr nahe zu den FOH - Speakern und auch zu nah an meinem Akustik-Amp, aber es gab nicht mehr Platz) war dies nicht möglich. Die Mcilroy ist sehr schwingungsfreudig und es war gar nicht möglich diese an den Start zu bekommen. Deshalb musste dann die kleine Martin ran, was aber den Spielspass nicht gerade erhöhte, da ich keine Zeit hatte noch frische Saiten aufzuziehen (sie war ja eigentlich nur als Ersatz gedacht) und der Hals eigentlich für komplexere Fingerpickinggeschichte zu eng ist. Na ja, die Martin hat sich tapfer geschlagen und die beiden akustischen Instrumentals liefen ganz ordentlich aus der Hand und die Menschen fanden die Nummern beklatschenswert.

Damit der Morgen auch schön abgerundet wird, bekomme ich mich auch noch mit meinem besten Freund, zufälligerweise Keyboarder der Band, kurz aber recht deftig in die Wolle. Sowas trägt dann zur emotional geladenen Bühnenkommunikation bestens bei.

Egal, ich will jetzt nicht den Verlauf des Gigs im Einzelnen beschreiben und ich frage mich auch warum ich das überhaupt aufschreibe. Wahrscheinlich weil geteiltes Leid halbes Leid ist. Ausserdem habe ich dann doch noch einiges positives und tröstendes aus dem Sonntag gezogen:
Zum einen einen sehr tollen Sauvignon Blanc des Weingutes Johanninger (http://www.johanninger.de/cms/index.php?article_id=118), der eingiges an Seelenleid lindern konnte, danach ein sehr leckeres Entrecôte und viel Freude soviel nette Menschen aus aller Welt wiedergetroffen zu haben.
Ausserdem habe ich gemerkt, dass man auch an einer Akustischen Gitarre immer eine Vol-Pedal anschliessen sollte. Tja manchmal braucht man für so simple Erkenntnis oft Jahre :o)

Ach ja, an dieser Stelle auch noch mal Danke an Hendrik (Ugorr) für seine gute Hilfe/Unterstützung. Du wirst ja noch zu unserem Haus- und Hofmischer :o)

Crossgepostete Grüße

Rolli


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