(Gitarre) Thomann-Dobro die zweite


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Beitrag von Manuel vom Januar 22. 2001 um 14:52:07:

Hallo allerseits.

So, wie versprochen hier nun der zweite Teil von "die Thomann'sche Dobro".

Gleich nach der Arbeit ab zur Post und dort nach zähen Verhandlungen - ich hatte kein rechtsgültiges Dokument dabei, das mich als mich auswies und da könne ja jeder kommen, und überhaupt, wo ich denn diesen Abholbescheid her habe, womöglich geklaut, usw. usf. bla bla bla - einen grösseren Karton in Empfang genommen, gross mit Thomann angeschrieben.

Auf dem Heimweg hab ich mir noch keine grossen Gedanken angesichts des gesunden Gewichts von meinem "Päckchen" gemacht. Zuhause, dann vorsichtig Karton Nr1 geöffnet, anschliessend Nr2, zu guter letzt noch so ein Schaumstofftuchfoliedingsbums entfernet und als erstes gestaunt.



Mann, ist die glänzend - Mann, ist die verstimmt - Mann, ist die SCHWER!!!! So in der Reihenfolge. Ich habs anlässlich der Session verpasst dem bOOgie seine mal in die Arme zu nehmen. 4,7 Kg zeigte die Haushaltswaage meiner Mutter (ich hab keine - also Mutter, schon aber Waage nicht) und das ist doch recht stattlich für so ein kleines Teil. Vom Format her entspricht das ganze einer gedrungenen Nylonstring, für Martin Typologen Style 0 genannt.

Erster gesamteindruck; alles sehr sauber und schlicht ohne Macken, die Verchromung ohne Tadel (als Motorradfuzzi achtet man auf sowas). Der Hals ist fett und solide, die Bünde medium und sauber abegerichtet. Aufgezogen ist ein Satz Bronze 012. Einmal durchstimmen und hören; sauber, klar und laut mit diesem blechigen Banjoanteil der ja den Reiz von det Janze ausmacht.

Als nächstes den Werkzeugkasten rausgenommen und wie immer Straplocks als Gurthalterung montiert, den Sattel (auch wie immer zu hoch) mit sattem Hammerschlag rausgenommen und korrekt runtergefeilt (geht schneller als jede Kerbe einzeln), sowie die Halsrückseite mit Stahlwolle aufgerauht. Die Lackierung wäre eigentlich sauber und hochglänzend, aber das mag ich nicht.

Optischer Minuspunkt ist die Abdeckung des Halsstabes, also weg damit und eine neue gebastelt.



Bis dahin war eigentlich alles super sollte sich allerdings schlagartig ändern. Das Prinzip von diesen Resonator-Dingern ist ja, dass im Innern des Korpus eine umgedrehte Lautsprechermembran sitzt die quasi den Korpusboden anstrahlt. Dort wo bei einem Lautsprecher der Magnet sitzt, befindet sich eine runde holzplatte und auf dieser wiederrum der eigentliche Steg, ein simples Holzteil.



Wenn das ganze nun wie in diesem Fall zu nahe beim Hals sitzt ist guter Rat teuer. Für die hohe e-Saite würds gerade so gehen, für die tiefe E-Saite bedeute dies mangels Längenkompensation fast einen Viertelton zu hoch. Nun lässt sich die ganze Einheit ein bisschen drehen, somit der Steg schräg stellen, dann ist die E-Saite immer noch nicht ganz sauber, zusätzlich die e-Saite ebenfalls zu hoch, die rutscht dadurch ja noch näher richtung Sattel.

Ich gehe davon aus, dass das Teil nicht einen manuellen Arbeitsgang gesehen hat, sondern samt und sonders von der CNC-Fräse kommt. Daher glaub ich nicht an Montagsgurke sondern eher an Konstruktionsfehler, ergo - die sind alle so. Ich hab daher auch drauf verzichtet, das ganze Ding zurückzuschicken.

Den Resonator versetzen geht nicht, das Ding ist ja aus Metall. Korrekt wäre ein neues Griffbrett, resp. eine aufwändige Neubundierung.
Variante zwei; den Hals abmontieren und mit einem Distanzstück wieder einsetzen



Variante 3 war schlussendlich meine Lösung; an den eigentlichen Steg von hinten ein zusätzliches Hartholz geleimt und so zurechtgefeilt, dass die Saitenauflage im Schnitt um rund 3 mm Richtung Saitenhalterung rutschte. Noch nicht perfekt, aber damit lässt sich leben, ist mehr so für Blues und so, die virtuosen Geschichten im 16 bis 20 Bund machen wir eh auf anderen Gitarren resp. überlassen sie anderen Gitarristen :-)

So, Heute Abend ist meine Familie ausser Haus, für den Zweck hab ich mir schon mal ein paar Sachen zugelegt



Alles andere, falls überhaupt, später und ansonsten....

Keep your Mojos working Jungs, (sorry Jaqui und Saidy, Mädchen können das nicht)

Gruss, Manuel



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