Re: 111 Gitarrenmomente


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Beitrag von jonas vom Juli 28. 2008 um 11:47:15:

Als Antwort zu: Re: 111 Gitarrenmomente geschrieben von muelrich am Juli 28. 2008 um 10:08:46:

Tach Uli!


hat das was mit Musikgeschmack zu tun, JB und RG als essenziell für die Geschichte der Rockgitarre zu betrachten?


DAS ist eine gar nicht so einfache Frage, und jetzt werde ich auch noch als junger Spund versuchen, das zu beantworten....,-)))
Ich tue mich generell etwas schwer damit, wenn bestimmte Musiker als besonders wichtig für Ihre Musikrichtung eingestuft werden, denn nach was bemisst man das denn? Nach der Anzahl der Nachahmer?
Nehmen wir doch mal den Gitarristen, den der Passant auf der Straße wohl an 1. oder 2. Stelle nennen würde, wenn es um die Frage nach einem bekannten Gitarristen geht: Eric Clapton. ICH PERSÖNLICH mag den ja ü b e r h a u p t nicht und weiß auch ehrlich gesagt auch nicht, was der denn jetzt biddeschön so wahnsinnig Bahnbrechendes gemacht hat? Gut, Paula in nen Marshall Combo und nachher ne 335 in nen Marshall Halfstack, doll, und? Das ist dann ja eher Zufall, dass er der erste war und zu richtigen Zeit am richtigen Ort.
Und weil ich auch mit seiner Musik nicht allzu viel anfangen kann wäre Herr Clapton bei meiner Liste der 111 Gitarrenmomente auch nicht dabei udn das ist dann sicherlich zum größten Teil aufgrund meines Geschmacks so.
Gleichzeitig wären bei mir auch Gitarristen auf der Liste, die jetzt 1. nicht sonderlich essentiell für irgendwas sind (außer für mich) 2. nicht sonderlich originell oder innovativ sind und 3. vllt. auch aus einem Genre stammen, das bei "Gitarrenexperten" auch mal belächelt wird. Das hat alles mit Geschmack zu tun. Jemanden nur in eine Liste aufzunehmen, weil er als besonders innovativ gilt/galt und/oder essentiell für die von Ihm gemachte Musikrichtung kann auch irgendwie kein Maßstab für so eine Liste sein. Kann ja auch mal total scheiße klingen und trotzdem innovativ gelten, das schnallen dnan aber nur die Wenigsten und der Durchschnittslesser des ME fragt sich dann, was das wohl soll? Genauso wie der "Experte" sich jetzt wundert, warum genau das denn wiederum nicht dabei ist. Man kann es nicht jedem recht machen und eine Zeitschrift versucht eben es dem größeren Teil recht zu machen, und da kommen eingängige, bekannte Sachen gerade bei den doofen Jugendlichen, die ja nix mehr kennen (
,-))) eben besser, als so manch 9 Minuten Solo von Herrn Gallagher oder Herrn Beck.
Das mit Burn ist wiederum was anderes, sowas sollte natürlich nicht passieren bei einem Musikredakteur, sowas ist dann wirklich peinlich. Vllt. stellen die mich ein, weil ich jung bin und das mit Burn wußte?,-)))))))))


Also, alles subjektiv, alles. Mir soll keiner erzählen, wer welchen Einfluß auf was gehabt hat, dass ist dann nämlich nur seine Meinung und ich habe eine andere. Außerdem war ich ja auch damals nicht dabei und kann deswegen manchen Hype gar nicht nachvollziehen, respektiere das aber und fordere das auch und gerade von der "alten" Generation.
Das ist überhaupt ein Problem für Jugendliche Ignoranten(,-)), die können sich halt nicht vorstellen, welchen Effekt eine gewisse Scheibe damals hatte, wo am Sonntage brav WDR4 gehört wurde und 1x im Monat der Beatclub kam, den man vllt., wenn man ganz lieb war sehen durfte. Sowas können Jugendlich nicht nachempfinden, und ich auch nicht, wir sind ja zu Zeiten groß geworden, da gab es durchgehend Fernsehen ohne Testbild und MTV gab's schon und ganz viel hippe Mucke und lockere Eltern, keine Prügelstrafe mehr etc.pp..
Die damaligen Verhältnisse spielen eben eine große Rolle in der Wahrnehmung der Musik und in der Bewertung derselben und das kann ein Nachgeborener nie nie nie nie nachfühlen. Deswegen sollte man ihm keine Ignoranz unterstellen (haben dass eigentlich die Eltern der damals kleinen Jungs und Mädels nicht auch immer gemacht und haben die sich damals nicht auch schon darüber aufgeregt?), sondern ihm seine Meinung lassen.

Überhaupt blöd Musik nach pseudo-allgemeinen Kriterien bewerten zu wollen und dann eine Liste machen mit Platz 1-100 oder so. Wie essentiell jemand für irgendwas war bemisst sich im Wahrnehmen des Einzelnen, fertig, da hilft's auch nicht wenn alle Nachfolger sagen das der Herr/ die Frau X der Oberguru war, das ist trotz allem deren Meinung.
Man darf Beck scheiße finden, Gallagher auch. Mozart sowieso. Das Leben geht weiter. Alles gut.


Mach's gut!




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