Re: Wissen was man spielt?


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Beitrag von Kurt vom Februar 08. 2007 um 13:18:42:

Als Antwort zu: Re: Wissen was man spielt? geschrieben von jonas am Februar 07. 2007 um 17:04:23:

Hallo Jonas,

: Und nu mal als Sänger: Abgesehen von klassischem Gesang, da habe ich keinen Schimmer von (aber ich höre es gerne,-)), kann ich ausgebildete Sänger nicht wirklich leiden. Nicht als Persönlichkeit jetzt, sondern da fehlt mir immer ein wenig Vibe (Wein und Gesang,-)) und Seele im Gesang, keine Ahnung warum. Und die meisten Sänger die ich klasse finde, hatten nie eine richtige Ausbildung (klar Atemtechnik sollte man sich schon mit beschäftigt haben, sonst ist schnell der Ofen aus) und machen alles nach Gefühl. Die fragen maximal nach der Tonart, oder lassen sich einen Ton vorgeben und fertig. Soweit ich das sehe sind wohl auch die meisten der bekannten Größen der U-Musik wenig bis gar nicht vorgebildet was den Gesang angeht, erstaunlich!

Ja, erstaunlich, möchte ich spontan drauf sagen, was es heutzutage im Studio für technische Möglichkeiten gibt, falsch gesungene Töne per Software zu korrigieren, damit sich die U-Musik auch gut verkaufen läßt. Das geht mit mehr Perfektion und ganz ohne Narben und viel billiger als beim Schönheitschirurgen. Drum wird für eine neue Produktion zuerst das Gesicht ausgewählt, den Gesang kriegt man dann im Studio schon hin.

scnr. Das war jetzt arg bissig.

Natürlich braucht ein Sänger Seele und "vibes" . Ob da Sänger mit unausgebildeter Stimme besser klingen ist natürlich Ansichtssache. Ich glaube es nicht. Meine Gesangsfavorit(inn)en hatten eine gründliche Ausbildung (im Jazzgesang), das höre ich von der CD klar runter.

Ich persönlich mag mit Sängern bzw. meist Sängerinnen nicht zusammenarbeiten, die keine Ausbildung (nicht unbedingt klassische Stimmbildung) haben. "Bitte um eine kleine Terz nach oben transponieren" ist eine brauchbare Ansage. "So kann ich das nicht singen, das ist irgenwie zu tief!" ist keine. Auch ist es nicht angemessen, einem Sänger eine Melodie so oft vorspielen zu müssen, bis er sie auswendig kann. Die Melodie muß er sich selber draufschaffen, natürlich am Besten vom Blatt singen können. Und wieviele Sänger gibt es, die von der Form eines Musikstückes, von Takten und Zählzeit keine Ahnung haben sondern einfach irgenwo nach Gefühl einsetzen - gräßlich!

Ein Sänger, der nach einer Tonart fragt, hat wenigstens schon mal was von den absoluten Basics gehört. Für muß ein Sänger auch ein gewisses Maß an Wissen und Ausbildung haben, dann ist er auch ein Musiker. Dann macht es auch dauerhaft Spaß, mit ihm zusammen was zu machen.

Groovigen Grooß
Kurt


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