Re: @SerArris


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Beitrag von Jergn vom Januar 25. 2006 um 09:14:35:

Als Antwort zu: Re: @SerArris geschrieben von SerrArris am Januar 24. 2006 um 20:59:06:

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Und mein Handgelenk ist inzwischen wieder relativ in Ordnung, seit ich auf Bewegungen aus dem Ellbogen umgestellt habe (was ich jedem nur empfehlen kann - bringt einiges an Ton & Geschwindigkeit), und v.a. im Moment nicht viel tippen muss. Vor allem das letztere hat sehr geholfen.
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: Servus,
: Markus
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Hallo Markus!

Die Bewegung aus dem Ellenbogen hat Ihre Nachteile. Du mußt wie ein Schießhund darauf achten, daß Du bei der Bewegung aus dem Ellenbogen die Referenz nicht verlierst. Leidvolle Erfahrung: langsamere Linien fangen am zu holpern, Einzeltöne trifft man ab und an gar nicht mehr, Betonungen einzelner Töne innerhalb von Phrasen oder gar schneller Phrasen sind praktisch unmöglich, saubere Handballendämpfung und die damit erzeugten Stakkatolinien fallen flach, der musikalische Ausdruck leidet immens - und das hinterhältige: das stellt sich schleichend ein.

Die zunächst unbestreitbaren, aber vordergründigen Erfolge haben mich zwei Jahre lang fast zur Verzweiflung getrieben - das meine ich wörtlich - ich war schon in Gedanken dabei, nach 30 Jahren den Kram hinzuschmeißen. Ich habe für mich festgestellt, daß eine Bewegung, die der Phrase entspricht, die "richtig" klingt, sich "richtig" anfühlt und auch so aussieht, das bei weitem Beste ist. Was "Richtig" ist? Für Dich - Keine Ahnung. Für mich? Fließende, lockere Bewegungsabläufe, die eine lockere Schulter voraussetzen und sowohl Ellenbogen, Handgelenk und und Finger an der Tonbildung beteiligen. Wenn die Bewegung stimmt, ist Tempo kein Thema, daß separat betrachtet werden müßte. Genauer habe ich es leider nicht.

Auf dem Weg dahin hat mir ein Buch von einem Typen namens Jamie Andreas geholfen. Da steht auch eine Menge Bockmist drin, aber ein Konzept ist sehr sinnvoll:
Er schlägt vor, die Bewegungsabläufe in Monsterzeitlupe ablaufen zu lassen (z.B. wechseln eines Fingers der Greifhand von Seite zu Seite 20 Sekunden) und währenddessen bewusst den ganzen Bewegungsapparat auf "Verspannungen" zu überprüfen und bewusst zu *ent*spannen. Richtig angewandt ergeben sich eine Menge Vorteile. Man ist nicht mehr damit beschäftigt, Zeit mit (unbewussten) Befehlen an kontraproduktive Muskelgruppen zu verdödeln. Hinzukommt, daß die Überwindung der Spannungen Kraft verlangt, die eigentlich überflüssig ist und die überwindung von Spannungen durch Kraft eben auch zu Schäden am Bewegungsapparat führen kann. (Gilt auch für das Tippen...)

Daraufgestoßen bin ich, weil mir die Aneignung der Ellenbogentechnik soviel spielerische Probleme gemacht hat, daß ich intensiv nach Lösungen gesucht habe. Wenn es Dich interessiert, am 31. bei den Spaltern mehr davon.

Ich nutze jetzt bei manchen schnellen Sachen auch noch die Bewegung aus dem Ellenbogen, aber das ist eher die Ausnahme.

Na, so hat wohl jeder seine Philosophie...


Gruß Jergn


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