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(Aussenjam 129) old enough to be reborn

Yeah, Jungxs,

der AJ 129 scheint sich ja zu so einer Art Strat-Jam entwickelt zu haben, wenn man sich die bisherigen Aufnahmen anhört. Dabei ist die Begleitgitarre doch auch schon so stratig? Ich versteh euch nicht. 

Darum kontere ich mal mit einer Les Paul, bzw. besser gesagt, mit einer Tokai Reborn Old, und der Rest erklärt sich dann ja von alleine:

old enough to be reborn

Yeah,

M. J.


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hallo Michael,

geiles Ende, da habe ich kurz fast mein Bier auf die Tastatur geprustet! :-)

Und alles vor dem Ende ist auch sehr fein! Insbesondere die charmanten Überleitungen via Bendings in die neuen Tonarten und das Eingehen auf die chromatischen Akkordprogressionen haben mir besonder gut gefallen.

Soundmäßig finde ich die Les Paul etwas zu scharf, aber diesen Sound scheinst du zu mögen, jedenfalls klangst du auf der letzten Session in Hohenberg über deinen Marshall recht ähnlich wie auf dieser Aufnahme.

Gruß Martin


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hallo Michael,

>> Soundmäßig finde ich die Les Paul etwas zu scharf
ne ne, die Paula ist nicht zu scharf, - die kommt hier rattenscharf daher und da meine ich nicht nur den Sound. 
Das hat mir eben sehr viel Freude bereitet dem Jam zu lauschen!
Das war frisch und ungewohnt für meine Lauschlappen, - denn ich habe ja fast nur noch meine Religionslehrergitarre (Zitat vom Tom, - dem mit der Kirchenorgel) in der Hand.

Machts gut und habt eine schöne Adventszeit.
Gruß
Stoffel 


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hi Stoffel,

: - denn ich habe ja fast nur noch meine Religionslehrergitarre (Zitat vom Tom, - dem mit der Kirchenorgel) in der Hand.

Religionslehrer spielen Nylonseiten-Gitarren, gern leicht verstimmt...:-), damit willst du dich doch nicht vergleichen?

@Michael: Dein Jam gefällt mir astrein, ich finde, der geht ein wenig in Richtung Billy F. Jacuzzi, also zu Anfang mehr Billy F., nach hinten raus immer mehr Jacuzzi :-)

Schönen 2. Adventsabend!

Andreas


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Yeah, aber leider ...

Martin schrieb:

: Soundmäßig finde ich die Les Paul etwas zu scharf, aber diesen Sound scheinst du zu mögen (...)

Heute, wo ich mir das ganze mit dem gebührendem Abstand nochmal anhöre, finde ich die Gitarre einfach nur krachend-zu-laut, und zwar viel-zu-laut. Dass der Gitarrist sich Mühe gegeben hat, mit den Harmoniewechseln mitzugehen, würde man hören, wenn man die Harmoniewechsel hören würde. Will sagen: Scharf mag schon sein, aber wenn die taube Nuss, die das gestern zusammengemischt hat, die Klampfe nur ein kleines bisschen runtergeregelt hätte, würde auch deren "Schärfe" nicht so stören, vermute ich mal. 

Abgesehen davon: Stimmt schon - ich spiele LP nicht so satt wie Jochen oder Andreas, sondern eher wie jemand, der *aus Versehen* an eine LP geraten ist. Immer auf der Suche nach den Höhen, nie nach dem Sustain, und außerdem bevorzuge ich die Mittenposition, das ist glaub auch eher selten. Ich will jetzt nicht den unberechtigten Vergleich mit ein paar Schuhgrößen zu viel aufmachen, aber eine schön dünne und scharfe LP spielt zB Zappa. Senior, meine ich.

Yeah trotzdem,

M. (J.)


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Guten Morgen,

das ist ein toll gespielter Jam.

Ich bin beeindruckt, wie weit weg vom Mainstream Deine Melodie ist...es macht großen Spaß, zuzuhören. Was mir auffiel, ist Dein Timing: so weit hinter dem Beat habe ich Dich selten gehört...sehr cool.

Die Bendings zur Akkordüberleitung finde ich saugeil, mir ist die Gitarre nicht zu laut, um die Harmonien darunter zu hören, ist ja eine Solo-Gitarre. Übrigens ist nach meinem Wissen die Gitarre von Zappa sen. so höhenreich, weil es eine SG ist.

Viele Grüße,
Michael


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Yeah, und zwar:

Michl schrieb:

: (...) mir ist die Gitarre nicht zu laut, um die Harmonien darunter zu hören, ist ja eine Solo-Gitarre.

Wo du's schon gesagt hast, hab ich mir gleich  "Blues Is My Business" angehört - was ich ca. einmal pro Monat mache, weil dieses Stück das komplette marktwirtschaftliche System in nur einem einzigen Satz erklärt: "Blues is my Business, and Business is good."

Und heiligsblechle: Nachdem ich *die* Sologitarre gehört habe, denke ich eigentlich, meine ist noch zu leise. Sachen gibt's ....

(Könnt man übrigens auch mal auf ner Session spielen, das Lied. Wird halt dann eine Kapitalistensession, aber egal. Das Stück hat ja praktisch nur zwei Gesangstöne - müsste sogar der Tom hinkriegen....)

Geschäftig-kapitalistischen Gruß,

M.


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hmmmn, ja, wenn's 'n straighter Blues ist dann muss das Backing ja nicht so laut - für die meisten Hörer ist das ja quasi kulturell eingebrannt.
Wer so Kreuzungen zwischen Schofield und Zapa macht hingegen... (und ich schreibe das als grosser Fan von allen Dreien) der mag evtl. den Hörern doch etwas mehr Backing-Track eintrôpfeln. Welches ja schliesslich auch nicht so fein von den Mastering-Freaks gehobelt wurde wie das bei Etta z.B. der Fall war - deren Bass Linie ist ja unausweichlich ;-)
: hab ich mir gleich  "Blues Is My Business" angehört - was ich ca. einmal pro Monat mache, weil dieses Stück das komplette marktwirtschaftliche System in nur einem einzigen Satz erklärt: "Blues is my Business, and Business is good."

Nett :-) Und ich simmer zu, knapper geht's nicht. Aber in die Gegend kommen ja noch andere, da koennten wir ja gleich eine ganze Session draus machen - Harrison's "Tax Man" und so...

Was den kapitalistischen Blues angeht, da teile ich doch gerne mit Euch eines von meinen "ein Mal pro Monat, mindestens" Alben:

Bo Diddley ist ja eher als "one trick pony" bekannt - das liegt aber daran dass seine Fans eben nix anderes wollten. Einmal hat er sein Label überredet, ihn mal eine Soul-Scheibe machen zu lassen, und die liegt mir sehr am Herzen. Aber verkauft hat sie sich damals nicht, da musste er dann zurück zur bekannten Kost.

Nicht das stärkste Stück auf der Platte, aber es beschreibt sehr gut eine permanente Komponente des Kapitals im Freundeskreis wie im Globalismus (siehe auch :

Bo Diddley: He got all the Whiskey (mit sehr milder Gitarre)

gut Ton!
ullli 

N.P.: Dr. John: "Kin Folk" von der "Trippin' Live" - money is the root of all evil....


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Moin Michael,

ich mag das bewusste "spät auf'm Beat"-Spielen im Anfangsthema genauso wie den Draht und den Biss im Paulaton. (Wo bitte steht denn, dass ne Paula immer barock daherkommen muss?! Klingt echt geil so!) Die Übergänge der Tonartwechsel sind sehr gewieft und melodisch wirklich klasse, insgesamt gefällt mir der Übergang von Traditionsblues zum jazzigen Gefilde sehr gut - und das ist ja auch (hörbar) komplett deine musikalische Baustelle!

Ist mir das "yeah" wirklich wert! (Yeah!)

Grüße, Andreas

Axo, die Lautstärke der Leadstimme ist PERFEKT. So.


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Moin Ullli,

: Nett :-) Und ich simmer zu, knapper geht's nicht. Aber in die Gegend kommen ja noch andere, da koennten wir ja gleich eine ganze Session draus machen - Harrison's "Tax Man" und so...

declare the pennies on your eyes...wunderbare Zeilen von Mr. Harrison, außerdem hat das Stück einen sehr schönen Anfang...und eine coole Basslinie...Favourit halt...

Bei Bo Diddeley gehe ich mit, macht Spaß!

Viele Grüße,
Michael


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Also,

old enough to be reborn

mir gefällt's. Aber das ist ja mit Dir als Gitarristen und mir als rotohrigem Zuhörer nichts Neues. Dass Du die Gitarre im Nachhinein als zu laut empfunden hast, hat meines Erachtens übrigens einen anderen Grund, der in der Produktionsweise der Aussenjams selbst liegt, nicht an den Lautstärkeverhältnissen, und keinesfalls an Dir.

Die Gitarre liegt nicht im Mix, sondern darüber. Das liegt daran, dass beide ein unterschiedliches Mastering durchlaufen haben. Das Backing ist schon mild komprimiert (Martin?) und jedenfalls aus einem Guss gemixt. Dann kommt Deine Gitarre dazu. Das ist fast, als ob man das Bild eines schönen Menschen ausschneidet und auf eine wundervolle Postkarte klebt. Beides ist schön und für sich gut, aber das Licht ist auf beiden Fotos unterschiedlich und die Farbmischung und vieles Andere auch, und so wirkt irgendwas befremdlich.

All das ist aber prinzipbedingt und ich wüsste nicht, wie man das ändern sollte, außer man wollte dem ursprünglichen Ersteller eines Backings die rohen Solo-Tracks schicken, und er würde all das nochmal in einem Durchgang mischen.

Keep 'em coming und natürlich auch

keep rockin'
Friedlieb


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hi Michael,

ich wollte das auch anhören - aber bei mir muss ich das auf einem Strich Laustärke laufen lassen - weniger geht nicht - und trotzdem ist die Gitarre so laut, daß das Backing nicht hörbar ist.

Verstehe nicht wie die Anderen das abhören konnten ?!

Wäre es möglich das nochmals neu zu mischen ? Würde mich schon auch interessieren...

GruZZ *


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hallo ihr Lieben,

Das Backing ist schon mild komprimiert (Martin?) und jedenfalls aus einem Guss gemixt.

Mild komprimiert trifft es ganz gut. Da schlagen vor der Abgabe eines neue Backingtracks immer zwei Herzen in meiner Brust: einerseits soll das Backing ja beim Anhören Spaß machen, gut klingen und zum Bespielen motivieren (also eher etwas fetter gemastert sein), andererseits weiß ich natürlich aus Erfahrung, dass bei zu viel Kompression später keine weitere Gitarre mehr draufpasst bzw. sich in den Mix integrieren lässt (also sollte man den Backingtrack besser überhaupt nicht mastern).

Aber hey, es geht hier nur um quick & dirty Aussenjams, den Aufwand ganze Produktions-Dateien zur Verfügung zu stellen oder Gitarrenspuren hin-und-herzuschicken wäre hier too much...

Ich fand es beim Michael (j) auch gar nicht so extrem zu laut für einen Aussenjam, mir gefällt es immer gut wenn ich die Gitarre gut raushören kann! :-)

Gruß Martin


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Hallo Michael,

ich schätze an deinem Take den strukturierten Ablauf. Du stellst eine Idee vor, entwickelst sie und führst dann den nächsten Einfall vor. Ein tolles Beispiel dafür, wie die Verwendung verschiedener Techniken abwechslungsreiche und gleichzeit nachvollziehbare Musik schafft. Du bleibst dabei jedoch nicht auf dem sicheren Terrain akademischer Kühle sondern gehst durchaus auf Risiko  Dass du dabei immer wieder unerwartete Wendungen findest, gibt deinem Spiel einen modernen Charakter. Gefällt mir sehr gut

LG

Stefan


Re: (Aussenjam 129) old enough to be reborn

Uff & yeah natürlich:

: "(...) nicht auf dem sicheren Terrain akademischer Kühle (...)"

: "(...) wie David Gilmore mit etwas härterem Sound, der jetzt auch Metallvibrato kann (...)"

: "(...) Legato geprägtes Spiel zeigt einen entspannten Solist, der mit abgehangener Lässigkeit und souveränem Überblick (...)"

Wow. Und das alles um 1:00 morgens: Die Musikkritik schläft offenbar nie, und Joachim Kaiser wäre grün vor Neid. Hoffentlich bezahlen sie dich wenigstens gut!

Mit aufrichtigem Dank und Gruß,

M.

NP: Knower, Hanging On (Live at La Villette 2018): Lauter glückliche Gesichter, meins eingeschlossen. (Und psssst: Louis Cole, der hier am Schlagzeug sitzt, halte ich für einen der talentiertesten Menschen auf diesem Planeten.)