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(Amps) Oops, I did it again...

Hallo Freunde der Klampferzunft,

Nach zweijährigem Bestehen und der entgültigen Fertigstellung meines Röhrenradios war es an der Zeit mich an den nächsten heiligen Gral ran zu wagen, den Soldano SLO.

Um die Sache nicht ganz so einfach zu machen, wollte ich keine 1:1 Kopie erstellen, dh. Gehäuse, Chassis und das ganze Layout wie beim Original, sondern den Look von meinem Dubmle Klon beibehalten. Dh. Chassis mit gleicher Größe, ähnliches Headshell und  hängende Röhren, wie bei einem Combo. 

Das hatte zur Folge, dass alles Spiegelverkehrt eingebaut werden musste, da ich die Eingangsbuchse nicht auf der rechten Seite haben wollte. Einge eigenes Platinenlayout wäre normalerweise angesagt gewesen, aber das habe ich einfach nicht drauf. Also mussten alle Vorstufenröhren nach hinten verschoben werden, anstatt wie beim Original direkt vor den Potis. 

Die Folge daraus war, dass ich mich dazu entschlossen habe nur eine magere 50 Watt Version zu bauen. Ein Thindano sozusagen. :-)  Bei 4 dicken Kolben + 5 Vorstufenröhren wäre es doch ziemlich eng geworden. Im Nachhinein muss ich sagen, es wäre wahrscheinlich doch möglich gewesen..... grmbl...

Die Hauptplatine habe ich über Ebay aus Novosibirsk (kein Witz) bestellt. Bei der Platine fürs Netzteil habe ich das Layout bei TubeTown genutzt und ein freundlicher Kollege aus dem Musikding-Forum hat diese für mich geätzt. Ganz netter Kerl, ich bin ihm unendlich dankbar.

Alle anderen Teile, Chassis, Blenden, Trafos, Elkos, Widerstände usw. habe ich bei Tubetown bestellt. Der Trafo ist die 100 Watt-Version, 50 Watt war nicht lieferbar und ich wollte das Teil schon mal vor Ort haben um das Chassis planen zu können.

Das Chassis habe ich 1:1 auf Milimeterpapier mit Zirkel und Bleistift geplant. Die Blenden mit Inkskape. Das hat alleine eine Woche gedauert. 

Das Bohren der Poti- und Buchsenlöcher war eine Sache für sich. Ich habe mit der Rückseite angefangen und einem normalen Körner mit Hammer. Aber das war ein Schuss in den Ofen. Teilweise musste ich 2 Nummern größer bohren und noch feilen. Mit einem Automatikkörner hat es dann auf der Vorderseite besser geklappt.

Ich habe die Teile so bestellt, wie ich sie verbaut habe, dh. erst die Hardware, dann Netzteil und Heizung, danach Potis, Buchsen und ganz am Schluss erst die Hauptplatine. Das Netzteil konnte ich so vorab schon mal testen und war an der Ecke auf der sicheren Seite. 

Die Potis durfte ich ganz am Schluss nochmal umverkabeln, da ich den aufgrund der Spiegelung des Layouts den Masseanschluss gedreht hatte. Blöd, da ein dicker Massebus durchgezogen war der musste komplett raus. Und dann war es das mit dem schönen Aufbau. Ab dann wurde es funktional...

Bilder vom Bauprozess findet Ihr hier

Und hier ein kurzes Demo.

Ist ein ziemliches Gain-Monster, aber das war auch zu erwarten.

Cheers

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moinsen Gerhard,

Alter, mega! Erst Dumble, dann SLO, Du willst aber auch echt erstmal die komplizierten Kaliber machen, bevor es an einen Champ geht, was? :-)

Der Foto Link scheint bei mir nicht zu funzen, ich sehe da nur ein Foto, da sieht man glaube ich nur die Verdrahtung der Heizung.

Und so dünn klingt der imho nicht auf dem Video (gut, schwer zu beurteilen) und vor allem scheint das ja alles stabil zu laufen, was bei so Hi Gain Moppeds ja sicher nicht immer selbstvertändlich ist, oder?

Gab es nicht sogar mal nen SLO50? So als Custom Teil?

Mein erster Röhrenamp war ja ein übel verbastelter Hotrod 50, den habe ich mehr gehasst, als jeden anderen Amp :-) Aber der war bestimmt auch einfach gruselig verbaut, weswegen der eigentlich nie so geil klang, wie ich das sonst in Videos immer gehört habe, also, ich habe keine Ahnung von Soldanos :-) 

Stealth Optik bringt Zusatzpunkte, sowas finde ich ja auch immer schön, wenn die Muckerpolizei mehr auf die Optik hört, als auf den Sound :-)

Die Alu Knöppe finde ich auch einfach todchic.

Alles Gute und viel Spaß mit dem Monster, Du kannst es ja auch adäquat bedienen!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Jonas,


: Alter, mega! Erst Dumble, dann SLO, Du willst aber auch echt erstmal die komplizierten Kaliber machen, bevor es an einen Champ geht, was? :-)
: Der Foto Link scheint bei mir nicht zu funzen, ich sehe da nur ein Foto, da sieht man glaube ich nur die Verdrahtung der Heizung.

Ups, ok hier nochmal der Link zu dem kompletten Ordner:

Bauprozess


: Und so dünn klingt der imho nicht auf dem Video (gut, schwer zu beurteilen) und vor allem scheint das ja alles stabil zu laufen, was bei so Hi Gain Moppeds ja sicher nicht immer selbstvertändlich ist, oder?

Ja, das ist auch mehr so der Running Gag aus der letzten Session...

Bei dem Video war er noch überhaupt nicht stabil. Da musste ich schon etwas tricksen mit Powersoak und so, damit es nicht gequitscht hat. Das habe ich aber mittlerweile gelöst.
: Gab es nicht sogar mal nen SLO50? So als Custom Teil?

Keine Ahnung. Gabs bestimmt mal. Es gibt ja jetzt die 30 Watt-Version. Das war der urpsrüngliche Plan, aber dann gab es keine gescheiten Layouts für die Platinen und Trafos hätte man sich auch zusammensuchen müssen. Deshalb hab ich den 100er mit 2 Endstufenröhren und kleinerem Ausgangsübetrager gebaut. 
: Mein erster Röhrenamp war ja ein übel verbastelter Hotrod 50, den habe ich mehr gehasst, als jeden anderen Amp :-) Aber der war bestimmt auch einfach gruselig verbaut, weswegen der eigentlich nie so geil klang, wie ich das sonst in Videos immer gehört habe, also, ich habe keine Ahnung von Soldanos :-) 

Was man so liest, hatte der ein paar Sparaktionen drin, die man aber ausmerzen konnte. Hat wohl einer versucht und es hat nicht geklappt...
: Stealth Optik bringt Zusatzpunkte, sowas finde ich ja auch immer schön, wenn die Muckerpolizei mehr auf die Optik hört, als auf den Sound :-)

Der bekommt noch ein schönes Headshell. Ist bestellt. Wird ungefähr so aussehen:


: Alles Gute und viel Spaß mit dem Monster, Du kannst es ja auch adäquat bedienen!

Danke, das sieht nur so aus...

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Salve Gerhard,

Oho, Alligatorwochen, was?:-)

Danke für den Bilderlink, ich verstehe zwar nix davon, aber ich schau mir das immer gerne an. Die Platine da sieht ja wirklich chic aus, Kunst für sich. Und das ist manuell geätzt? 

Ich hätte dem SLO ja trotzdem einfach aus Spaß nen Jazz/Rock Schalter gegönnt für clean/over the top overdrive. Und dann natürlich im Stereo Setup mit dem Dumble, der läuft dann auf Jazz, der SLO auf Rock und alles wird gut.

Und wegen Bedienenkönnen, oder nicht, fake it 'til you make it oder so, aber ich denke, Herr Graf stapeln da etwas tief, nöch? 

Was kommt den als nächstes? Trainwreck? Matchless?

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Michael,

: der sieht ja totschick aus. Außerdem mag ich sehr, wie penibel Du baust, das war schon beim anderen Radio zu bewundern.

Das andere Radio ist ziemlich wüst innendrin. Ich hab mir dieses mal mehr Mühe gegeben. Bei den Oberlehrern würde ich aber trotzdem durchfallen. Da muss ja alles mit dem Lineal und Geodreieck gezogen sein. :-)

: Was soll der denn für ein Cabinet bewegen, welche Speaker?

Beim Video war eine billich 2x12 mit Eminencen aus dem Line6/AX2 am Start. Ich hab auch noch ne 412er mit Greenbacks. Das tuts schon für den Hausgebrauch.

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Horrido Jonas,


: Oho, Alligatorwochen, was?:-)

Ich hab mich gegen den Alligator entschieden. Der Erbauer des Headshells (Kunz Custom Cabinets – Custom Cabinets made in Germany (kunz-custom-cabinets.de) meinte das würde billich aussehen. Ich hab mich, als alter Captain Future Fan, für Comet entschieden:


: Danke für den Bilderlink, ich verstehe zwar nix davon, aber ich schau mir das immer gerne an. Die Platine da sieht ja wirklich chic aus, Kunst für sich. Und das ist manuell geätzt? 

Die Hauptplatine nicht, die ist aus Novosibirsk und ist auch richtig professionell gemacht. Die Netzteilplatine mit den dicken Elkos ist vom Hendrixianer aus dem Musidings-Forum. Der hat auch lange daran gearbeitet und 2x Ausschuss produziert. Ich hab ihm das komplette Material bezahlt und noch ein bisschen was drauf, ist aber trotzdem zu wenig. Als Einzelfertigung in der Qualität hätte ich bestimmt nen Fuffi dafür abgedrückt. Die Novisibirsk-Netzteilplatine hatte die DC-Versorgung für die Heizung nicht, das hätte ich extra dazufummeln müssen. So ist das besser.
: Ich hätte dem SLO ja trotzdem einfach aus Spaß nen Jazz/Rock Schalter gegönnt für clean/over the top overdrive. Und dann natürlich im Stereo Setup mit dem Dumble, der läuft dann auf Jazz, der SLO auf Rock und alles wird gut.

Dafür hat er ja den Flux-Kompensator :-)


: Und wegen Bedienenkönnen, oder nicht, fake it 'til you make it oder so, aber ich denke, Herr Graf stapeln da etwas tief, nöch? 

Ich mach das schon 40 Jahre, dafür ist es schon ein bisschen dünn... :-)
: Was kommt den als nächstes? Trainwreck? Matchless?

Sind meistens EL84 Kisten...Endstufenzerre ist nicht so mein Ding. Und EL84 schon 3x nicht. 

Vielleicht kommt noch ein Dumble Combo, ohne das ganze Schaltergedöns und nur Clean-Kanal.

Schau mer mal.

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moinsen Gerhard,

Comet a la Bogner, das ist natürlich auch edel! Das mit dem Alligator, da kann man dem Erbauer schon Recht geben, ist schwer das in edel aussehend hinzubekommen (frag mich mal nach OEM Cases in was anderem außer schwarz und tweed, das wird Du blöd bis da mal ein Sample taugt...)

Hm, so'n Trainwreck Express macht es ja mit EL34 (oder 6V6 wahlweise), das ist ja eigentlich "der" Trainwreck. EL84 ist da nur das Vox AC30 Dingen (Rock it) und der Express mit Vox Endstufe (Liverpool). Also, der ist ja dann im Rennen, gell? :-) Oder der etwas gediegenere Trainwreck, ein Komet, da gibt es auf ampgarage.com ein wohl gutes Layout zum Download, nennt sich Asteroid 60...man muss ja noch zeiel haben und so, ne? :-)

Hat der SLO da eigentlich einen Effektweg? Ich erinnere mich, das mein oller Hotrod mit den gruseligsten Effektweg ever hatte, aber man konnte da ein 20m Kabel reinstecken, dann wurden die Höhen schöner :-) Ansonsten denke ich ja, so eine Lösung mit Effekten komplett hinter dem Amp ist ja eigentlich auch eine gute Lösung, die nicht sehr verbreitet ist, leider. Das macht ja so eine Powerstation z.B. möglich, also, Attenuator mit eingebauter Endstufe und FX Loop, so dass man komplett hinter dem Amp die Effekte einspeist. Da könnte man ja noch nen 2. Ausgang dranpappen, dann hat man einmal pures Signal auf die Stereo-Box links und ein 2. mit Wet Signal auf Stereo Box rechts, oder so. Also, wenn man sonst nix zu tun hat :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Jonas,


: Hm, so'n Trainwreck Express macht es ja mit EL34 (oder 6V6 wahlweise), das ist ja eigentlich "der" Trainwreck. EL84 ist da nur das Vox AC30 Dingen (Rock it) und der Express mit Vox Endstufe (Liverpool). Also, der ist ja dann im Rennen, gell? :-) Oder der etwas gediegenere Trainwreck, ein Komet, da gibt es auf ampgarage.com ein wohl gutes Layout zum Download, nennt sich Asteroid 60...man muss ja noch zeiel haben und so, ne? :-)

Wie gesagt, die Teile leben von der Endstufenzerre und das ist nicht so meins. Ich mags schön straff, kein Säg oder ähnliche Schmackazien...


: Hat der SLO da eigentlich einen Effektweg? Ich erinnere mich, das mein oller Hotrod mit den gruseligsten Effektweg ever hatte, aber man konnte da ein 20m Kabel reinstecken, dann wurden die Höhen schöner :-)

Ja, hat er. Funktioniert auch ganz gut. Ich hab da eh nur bisschen Reverb oder Delay drin. Der Rest kommt vorne dran.

:Ansonsten denke ich ja, so eine Lösung mit Effekten komplett hinter dem Amp ist ja eigentlich auch eine gute Lösung, die nicht sehr verbreitet ist, leider. Das macht ja so eine Powerstation z.B. möglich, also, Attenuator mit eingebauter Endstufe und FX Loop, so dass man komplett hinter dem Amp die Effekte einspeist. Da könnte man ja noch nen 2. Ausgang dranpappen, dann hat man einmal pures Signal auf die Stereo-Box links und ein 2. mit Wet Signal auf Stereo Box rechts, oder so. Also, wenn man sonst nix zu tun hat :-)

Ja, das ist für Endstufenzerre wohl angesagt. Dehalb brauch ich das nicht. Die Enstufe bleibt clean fürs Delay oder den Reverb.

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hallo Claus,

: Fehlt da nicht ein Deckel ?

Ein Gehäuse wäre wahrscheinlich besser :-). Hab ich bestellt, kommt hoffentlich die Tage.

: Ich hatte mal einen SLO 100 - kann mich aber nicht mehr genau erinnern.
: Dein Teil klingt doch amtlich - sozusagen - und toll wenn man sowas bauen kann !

Ich konnte das bis vor 2 Jahren auch noch nicht. Nichtmal ansatzweise. Da ich mir einen SLO100 für 4500 Tacken nicht leisten will (geschweige denn die Uranuspreise für mein anderes Radio, das kann ich mir auch nicht leisten) gabs nur die Möglichkeit, vorm Bildschirm weiter zu schmachten oder in den Kaninchenbau einzusteigen. Kostet halt Zeit und ist wie mit dem Fisch und der Angel.

Das geht auch alles nur bei relativ simple aufgebauten Amps. Sowas wie einen Mesa Mark V ist auf dem Küchentisch nicht mehr machbar. Dann stellt sich auch die Frage, ob ein Röhrenamp wirklich die eierlegende Wollmilchsau sein muss. Ich würde dann eher auf einen Toaster (ist für mich der Gattungsbegriff für die ganzen Digitalverschnurzler) setzen

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Lothy,

so was lese ich immer mit großem Interesse, aber ebenso auch mit großer Ehrfurcht. Ich würde mich nie an so ein Projekt trauen, aus Angst dass ich den Amp nie zum Laufen bekomme und am Ende noch einen Stromschlag kassiere wenn ich das Gehäuse anfasse.

Das Ergbnis kann sich hören lassen, finde ich. Glückwunsch!

Veile Grüße

Bernd

: Hallo Freunde der Klampferzunft,
:
: Nach zweijährigem Bestehen und der entgültigen Fertigstellung meines Röhrenradios war es an der Zeit mich an den nächsten heiligen Gral ran zu wagen, den Soldano SLO.
: Um die Sache nicht ganz so einfach zu machen, wollte ich keine 1:1 Kopie erstellen, dh. Gehäuse, Chassis und das ganze Layout wie beim Original, sondern den Look von meinem Dubmle Klon beibehalten. Dh. Chassis mit gleicher Größe, ähnliches Headshell und  hängende Röhren, wie bei einem Combo. 
: Das hatte zur Folge, dass alles Spiegelverkehrt eingebaut werden musste, da ich die Eingangsbuchse nicht auf der rechten Seite haben wollte. Einge eigenes Platinenlayout wäre normalerweise angesagt gewesen, aber das habe ich einfach nicht drauf. Also mussten alle Vorstufenröhren nach hinten verschoben werden, anstatt wie beim Original direkt vor den Potis. 
: Die Folge daraus war, dass ich mich dazu entschlossen habe nur eine magere 50 Watt Version zu bauen. Ein Thindano sozusagen. :-)  Bei 4 dicken Kolben + 5 Vorstufenröhren wäre es doch ziemlich eng geworden. Im Nachhinein muss ich sagen, es wäre wahrscheinlich doch möglich gewesen..... grmbl...
: Die Hauptplatine habe ich über Ebay aus Novosibirsk (kein Witz) bestellt. Bei der Platine fürs Netzteil habe ich das Layout bei TubeTown genutzt und ein freundlicher Kollege aus dem Musikding-Forum hat diese für mich geätzt. Ganz netter Kerl, ich bin ihm unendlich dankbar.
: Alle anderen Teile, Chassis, Blenden, Trafos, Elkos, Widerstände usw. habe ich bei Tubetown bestellt. Der Trafo ist die 100 Watt-Version, 50 Watt war nicht lieferbar und ich wollte das Teil schon mal vor Ort haben um das Chassis planen zu können.
: Das Chassis habe ich 1:1 auf Milimeterpapier mit Zirkel und Bleistift geplant. Die Blenden mit Inkskape. Das hat alleine eine Woche gedauert. 
: Das Bohren der Poti- und Buchsenlöcher war eine Sache für sich. Ich habe mit der Rückseite angefangen und einem normalen Körner mit Hammer. Aber das war ein Schuss in den Ofen. Teilweise musste ich 2 Nummern größer bohren und noch feilen. Mit einem Automatikkörner hat es dann auf der Vorderseite besser geklappt.
: Ich habe die Teile so bestellt, wie ich sie verbaut habe, dh. erst die Hardware, dann Netzteil und Heizung, danach Potis, Buchsen und ganz am Schluss erst die Hauptplatine. Das Netzteil konnte ich so vorab schon mal testen und war an der Ecke auf der sicheren Seite. 
: Die Potis durfte ich ganz am Schluss nochmal umverkabeln, da ich den aufgrund der Spiegelung des Layouts den Masseanschluss gedreht hatte. Blöd, da ein dicker Massebus durchgezogen war der musste komplett raus. Und dann war es das mit dem schönen Aufbau. Ab dann wurde es funktional...
: Bilder vom Bauprozess findet Ihr hier
: Und hier ein kurzes Demo.
: Ist ein ziemliches Gain-Monster, aber das war auch zu erwarten.
: Cheers
: Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Bernd,


: so was lese ich immer mit großem Interesse, aber ebenso auch mit großer Ehrfurcht. Ich würde mich nie an so ein Projekt trauen, aus Angst dass ich den Amp nie zum Laufen bekomme und am Ende noch einen Stromschlag kassiere wenn ich das Gehäuse anfasse.

ja, das mit dem Stromschlag kann passieren, da muss man höllisch aufpassen. Angst darf man aber auch nicht haben, dann passierts auch eher. Respekt, Sorgfalt und vor allem Ruhe. 

Es ist keine Raketentechnologie, jeder der ein bisschen technisches Verständnis hat, kann das machen. Man muss sich vorher aber schonmal mit der Materie vertraut machen. Der Rest kommt beim bauen. Learning bei Doing. Anders geht das sowieso nicht. Man muss auch Fehler machen, aus denen man dann lernen kann.

Bei Problemen sind die Foren auch eine gute Infoquelle, das meiste ist schonmal passiert und es gibt Lösungen.

Aber Vorsicht:

In deutschen Foren aber NIEMALS Fragen stellen, die darauf schließen lassen, dass man ein Anfänger ist. Da sind sehr viele oberschlaue Oberlehrer unterwegs, die Dir dann nur sagen, das sollte jemand machen der Ahnung hat und wie gefährlich das alles ist usw. Einige sind da voll die Elektronikoberchecker-Snobs mit elitärem Gehabe. Ampforen sind schon schlimm, aber ganz penetrant wird es dann in den HiFi-Foren. Da sind dann nur noch Linealstrippenzieher und Korkenriecher unterwegs. Eine Ausnahme ist das MusikDing Forum, da sind viele Anfänger unterwegs, die sich mal ihren ersten Tubescreamer basteln und deshalb sind die Leute dort etwas cooler drauf. Oberlehrer gibts dort aber auch.

Ich bin daher eher in amerikanischen Foren unterwegs, die sind da wesentlich lockerer drauf und machen nicht aus allem ein Drama. Außerdem wirst Du dort auch eher ermutigt, weiter zu machen und die Fehler zu finden, anstatt auf den tollen Spezialisten zu verweisen der das doch eh alles besser kann. Das wäre so, als würde man einem Gitarrennfänger der fragt wie man einen D-Dur Akkord spielt sagen, lass das mal einen Gitarristen machen, der Ahnung davon hat.

Das ruft bei mir den Drang zur Invertierung der Nahrungsaufnahme auf...

Ich kann nur Dir und jedem der mit dem Gedanken spielt einen Amp zu bauen raten es zu tun. Es ist kein Hexenwerk, nichts besonders, keine Magie. Gerade wenn man einen Boutiqe-Einkanaler für 3000 Euro im Auge hat. Ich werde auf jeden Fall mit Rat und Tat zu Seite stehen.

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moin Gerhard,

Wenn ich da mal kurz einhaken darf: der Dumble und der SLO waren/sind deine ersten Röhrenamps, die Du gebaut hast? DAS finde ich ja mal sehr inspirierend. Ich will ja auch schon ewig sowas bauen, oder zumidnest verstehen können, aber wie Du schon schriebst, in dt. Foren kommt dann oft dieser Checkerreflex und dann denke ich mir, okay, ist doch Raketenwissenschaft, mach es nicht, ist nur was für Könner.

Dabei müsste ich es besser wissen, von den Gitarren :-) Da ging mir das ähnlich, habe dann einen Kurs gemacht (das war auch gut so), weil ich mir das allein nicht zugetraut habe undd ann eben festegestellt, okay, ist keine Raketenwissenschaft, ist sehr machbar, aber man muss - wie Du schon bei den Amps schriebst - mit Ruhe an die Sache rangehen. Und wenn was schief geht, bügelt man es eben aus.

Lustigerweise gibt es die Sicherheitshinweise, die ja massenhaft kommen, sobald es um Amps geht (was ich auch gut finde!) beim Gitarrenbau eigentlich nie. Und ich meine, ne Oberfräse mit nem dicken Abplattfräser, die macht schon ganz schön Speed und wenn da mal was schief geht, das ist nicht so witzig und die Finger schnell kaputt, oder die Augen. Oder Kreissägen, also, ich würde sagen, ich gehe meist eher mit etwas zu viel Respekt an Maschinen ran (mir ist in jungen Jahren mal bei ner Bauflex die Scheibe explodiert. Zum Glück ist nix passiert, aber das war RIESENGLÜCK...) und dennoch habe ich bei der Tischkreissäge eigentlich erstmal alles falsch gemacht, was auch böse hätte ins Auge gehen können, denn da ist auch viel Kraft und Geschwindigkeit im Spiel. Und wenn man sich mal den Tag versauen will, kann man ja mal "angle grinder accident" Bilder googeln. Und danach fragt man sich, warum es bei solchen Maschinen eigentlich erstaunlich wenig Sicherheitshinweise und Gefahrenbewusstsein gibt und die eigentlich jeder "Dödel" kaufen kann. 

Danke jedenfalls für diesen Deinen Beitrag hier, sowas will ich hören, Geschichten von Möglichkeiten, nicht von Unmöglichkeiten, Motivation, statt Druidentum. Ich lasse mir das jetzt jedenfalls wieder ernster durch den Kopf gehen, es doch selber zu versuchen. Wollte da eigentlich auch wieder einen Kurs machen in UK, aber das gestaltet sich tatsächlich durch Pandemie und krude Ampvorstellungen meinerseits gar nicht so easy, wie ich dachte...

Wenigstens könnte ich schonmal das Gehäuse bauen :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Jonas,


: Wenn ich da mal kurz einhaken darf: der Dumble und der SLO waren/sind deine ersten Röhrenamps, die Du gebaut hast? DAS finde ich ja mal sehr inspirierend. Ich will ja auch schon ewig sowas bauen, oder zumidnest verstehen können, aber wie Du schon schriebst, in dt. Foren kommt dann oft dieser Checkerreflex und dann denke ich mir, okay, ist doch Raketenwissenschaft, mach es nicht, ist nur was für Könner.

Das war überhaupt meine erstes Elektronikprojekt. Kein Pedal, keine Lichtorgel fürs Wohnzimmer. Nur mal an der Gitarre rumgebraten oder ein Kabel repariert. Einen gescheiten Lötkolben (oder Station) hatte ich aber schon. Gescheites Werkzeug ist Pflicht. 

Ein Pedal zu basteln ist mittlerweile eher Entspannung fürs Wochenende, so wie ein Legoset aufbauen. Ich kauf mir auch keine Bausätze mehr, eventuell eine fertige Platine, oder gleich auf Lochraster. 

: Dabei müsste ich es besser wissen, von den Gitarren :-) Da ging mir das ähnlich, habe dann einen Kurs gemacht (das war auch gut so), weil ich mir das allein nicht zugetraut habe undd ann eben festegestellt, okay, ist keine Raketenwissenschaft, ist sehr machbar, aber man muss - wie Du schon bei den Amps schriebst - mit Ruhe an die Sache rangehen. Und wenn was schief geht, bügelt man es eben aus.

Da tue ich mir etwas schwer mit. Bei so Holzarbeiten muss ja der erste Schuss sitzen und einen Fehler zu korrigieren ist immer mit ziemlichen Gefrickel verbunden. Ich habe auch nicht den Platz für die entsprechenden Maschinen. Eine Standbohrmaschine ist z. B. Pflicht, die bekomme ich nicht mehr unter. Kleinere Sachen mache ich schon selbst

: Danke jedenfalls für diesen Deinen Beitrag hier, sowas will ich hören, Geschichten von Möglichkeiten, nicht von Unmöglichkeiten, Motivation, statt Druidentum. Ich lasse mir das jetzt jedenfalls wieder ernster durch den Kopf gehen, es doch selber zu versuchen. Wollte da eigentlich auch wieder einen Kurs machen in UK, aber das gestaltet sich tatsächlich durch Pandemie und krude Ampvorstellungen meinerseits gar nicht so easy, wie ich dachte...

Einen Kurs brauchst Du dazu nicht unbedingt. Das Mindset, wie man so etwas angeht, bringst Du durch Deine Gitarrenbauerfahrung mit. Löcher in ein Chassis bohren etc. ist bestimmt kein Problem. Dann schaust Du Dir die Videos von Uncle Doug auf YouTube an, dann weisst Du auch schon mal, wie ein Röhrenverstärker funktioniert und was die einzelnen Komponenten genau machen. Ich habe eine Playlist zusammengestellt. Kannst Du einfach durchrattern lassen bei Gelegenheit:

Uncle Doug

Die Videos waren auch bei mir die Initialzündung. 

Den Rest bekommst Du von mir. Ich habe eine umfangreiche Sammlung an Schaltplänen und nützlichen Infos auf meinem Google-Drive gesammelt. Die Linkliste kennst Du sicher schon:

Linkliste

Ganz besonders möchte ich Dir diesen Link ans Herz legen. Da sind alle klassischen Amps gut und verständlich erklärt u. A. auch der Soldano:

Rob Robinette

Da bekommt man dann am Ende des Tages zu der erleuchtenden Erkenntnis, dass im Prinzip alles die gleiche Grütze ist, alles schon mal da war und Boutique ein Kleidergeschäft hätte bleiben sollen. :-)

Ach ja, versuche keine eierlegende Wollmilchsau zu bauen. Ich habe den Dumble und Soldano nur deshalb bauen können, weil sie im Prinzip ein simples Design haben. Es sind im Prinzip Einkanaler bei denen eine Röhrenstufe dazugeschaltet wird. Den Dumble habe ich komplett auf Eyelets aufgebaut, das wäre auch mein Plan B für den Soldano gewesen, aber dann konnte ich mir über Ebay eine Plaitne besorgen. Das war dann viel einfacher und auch nicht so fehleranfällig. Bei dem Gainlevel muss auch alles passen, sonst brummts nur noch.

Falls Du noch Fragen hast, gerne auch per Mail:

lothy@gmx.de

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Schon klar, so war das auch nicht gemeint :-)

Nur eben dass ich halt auch gerne so einen Amp hätte. Ein Freund von mir hat sich vor kurzem einen Soldano SLO 30 zugelegt und das Teil klingt irre gut (natürlich auch verzerrt, aber seine Paradedisziplin ist Clean mit einem Hauch Haare am Sack crunch - unglaublich). Aber knapp 3k Euronen für einen AMp ist schon wirklich viel...


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Martin,

: Schon klar, so war das auch nicht gemeint :-)

Das betrifft jetzt nicht unbedingt Dich persönlich Ich möchte einfach generell Hoffnungen in dieser Richtung etwas zerstreuen. Ich unterstütze aber gerne mit all meiner Kraft, wenn jemand das selbst in Angriff nehmen will.

: Nur eben dass ich halt auch gerne so einen Amp hätte. Ein Freund von mir hat sich vor kurzem einen Soldano SLO 30 zugelegt und das Teil klingt irre gut (natürlich auch verzerrt, aber seine Paradedisziplin ist Clean mit einem Hauch Haare am Sack crunch - unglaublich). Aber knapp 3k Euronen für einen AMp ist schon wirklich viel...

Das kann der hier auch. Ich hatte nur gerade Spaß dran, den Gain im Clean Kanal voll aufzudrehen. War auch mit ein Grund, warum ich das Teil gebaut habe. Nur der Highgain-Kanal wäre mir zu wenig.

Der SLO30 sollte es ursprünglich werden, aber da hätte ich Trafoforschung betreiben müssen. Für 100 und 50 Watt gibts alles von der Stange. Das Netzteil ist dort auch ziemlich abgespeckt. Der klingt aber schon sehr gut. Ich hab jetzt den großen Trafo drin mit der vollen Filterung, einem fetten Choke, und einen 50 Watt Ausgangsübertrager. Säg in der Endstufe kann ich nicht brauchen, das ist für mich der Horror wenn es wegbröselt

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hallo Gerhard,

Also echt, noch nix großartig gelötet und dann direkt Dumble und SLO. Wahnsinn! Chapeu², sowas habe ich noch nie gehört! Und wie gesagt, sehr inspirierend, vielen Dank!

Du hast mich jetzt über die Klippe geschubst, ich fange mal mit den Videos an, die Du verlinkt hast (die ich teilweise auch schonmal angesehen hatte). Schaltplan und Layout für mein Träumchen vom Amp habe ich bereits, ist auch ein einkanaliges Mopped mit allem, was Du hasst, nämlich Endstufen Sag und Zerre :-) Im Alter werde ich ja eh faul, da sind 2/3/4 Kanaler echt nicht mehr auf dem Wunschzettel, auch Master Volumen und FX Loops sind mir eher im Weg :-)

Dann werde ich mich mal ein paar Wochen damit befassen, dass mal grob im Kopf zusammenzubekommen, was da passiert und ein wenig Geld zur Seite legen für die Teile. Lötstation habe ich eine alte Weller, ich denke, die sollte funzen.

Das wäre ja was, wenn das 2022 was gäbe mit dem selbstgebauten Amp! Da werde ich sicher zwischendurch mal per Email bei Dir vorstellig werden müssen.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

: Hallo Gerhard,
: Also echt, noch nix großartig gelötet und dann direkt Dumble und SLO. Wahnsinn! Chapeu², sowas habe ich noch nie gehört! Und wie gesagt, sehr inspirierend, vielen Dank!
: Du hast mich jetzt über die Klippe geschubst, ich fange mal mit den Videos an, die Du verlinkt hast (die ich teilweise auch schonmal angesehen hatte). Schaltplan und Layout für mein Träumchen vom Amp habe ich bereits, ist auch ein einkanaliges Mopped mit allem, was Du hasst, nämlich Endstufen Sag und Zerre :-) Im Alter werde ich ja eh faul, da sind 2/3/4 Kanaler echt nicht mehr auf dem Wunschzettel, auch Master Volumen und FX Loops sind mir eher im Weg :-)
: Dann werde ich mich mal ein paar Wochen damit befassen, dass mal grob im Kopf zusammenzubekommen, was da passiert und ein wenig Geld zur Seite legen für die Teile. Lötstation habe ich eine alte Weller, ich denke, die sollte funzen.
: Das wäre ja was, wenn das 2022 was gäbe mit dem selbstgebauten Amp! Da werde ich sicher zwischendurch mal per Email bei Dir vorstellig werden müssen.
: Alles Gute!
: Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Jonas,


: Du hast mich jetzt über die Klippe geschubst, ich fange mal mit den Videos an, die Du verlinkt hast (die ich teilweise auch schonmal angesehen hatte). Schaltplan und Layout für mein Träumchen vom Amp habe ich bereits, ist auch ein einkanaliges Mopped mit allem, was Du hasst, nämlich Endstufen Sag und Zerre :-)

Lass mal rüberwachsen, das interessiert mich. Bestimmt mit Gleichrichterröhre...da verwette ich meine Arsch gegen eine Bratpfanne! Und wenn nicht, dann muss die da rein, ich will keine Bratpfanne als Arsch und Du willst Säg. :-)

: Lötstation habe ich eine alte Weller, ich denke, die sollte funzen.

Exzellet!

: Das wäre ja was, wenn das 2022 was gäbe mit dem selbstgebauten Amp! Da werde ich sicher zwischendurch mal per Email bei Dir vorstellig werden müssen.

Genau, mach das mal. Schick mir doch mal den Plan:

lothy@gmx.de

Gruß

Gerhard


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moinsen Jonas,

Du hast mich jetzt über die Klippe geschubst, ich fange mal mit den Videos an, die Du verlinkt hast (die ich teilweise auch schonmal angesehen hatte). Schaltplan und Layout für mein Träumchen vom Amp habe ich bereits, ist auch ein einkanaliges Mopped mit allem, was Du hasst, nämlich Endstufen Sag und Zerre :-) Im Alter werde ich ja eh faul, da sind 2/3/4 Kanaler echt nicht mehr auf dem Wunschzettel, auch Master Volumen und FX Loops sind mir eher im Weg :-)
Dann werde ich mich mal ein paar Wochen damit befassen, dass mal grob im Kopf zusammenzubekommen, was da passiert und ein wenig Geld zur Seite legen für die Teile. Lötstation habe ich eine alte Weller, ich denke, die sollte funzen.

Lass Dich mal von den TT-Projekten https://www.tube-town.net/cms/ imspirieren, ich habe schon drei von den Kits gebaut. Kosten nicht die Welt und laden zum modden geradezu eine.

bliev jesund un ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hallo Mathias,

Ich glaub, Tube Town ist fast die meist von mir besuchte Händlerseite der letzten 2 Jahre :-)

Aber das, was ich gern hätte, gibt es da nicht. Und irgendwas zu bauen, was man nicht will/braucht nur, um in den Genuss eines Kits zu kommen, das fände ich ein wenig unnötig, auch wenn es bestimmt der leichtere Weg wäre....

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

: Hallo Ferdi,
: Einen Komet 60.

Hi Jonas,

und den kannst du nirgends kaufen? 

Ich hab ja vieles durch, am treuesten stehe ich zu meinen 18W TMB an einer vertikalen 2x12 oval back mit 30 Jahre alten Greenbacks. Da ist für mich jeder Ton wie er sein soll. Mit mundgelutschten Röhren natürlich.

Gruß, Ferdi 


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Sdarova Ferdi,

Klar kann man den kaufen, aktuell in EU ca. 4.000€. Das ist der Amp sicherlich wert, aber für mich ein kleines Vermögen und eines, welches ich noch nie in meinem ganzen Leben auf einen Schlag ausgegeben habe, für gar nichts. Daher passt in dem Fall für mich ganz persönlich die Relation nicht, auch wenn ich mir das sicher zusammensparen könnte.

Und ich will ja auch verstehen können, wie so ein Amp funktioniert und was bewirkt, dass er eben so klingt. Das ist halt einfach eine bessere Basis, wenn mal wieder 19" Gespräche anstehen. Das war ja auch ein Grund, Gitarren bauen zu wollen, eben, um es zu verstehen, wovon alle reden. Und das ist dann imho auch sehr horizonterweiternd. 

18W hatte ich auch schon enmal, das war für mich tatsächlich nix, aber ich verstehe, warum den so viele Leute cool finden. Das ging mir mit ganz vielen Amps so, die ich hatte. Ich habe verstanden, warum viele Leute das Zeug lieben, aber eben auch, warum ich das nicht liebe. Und vor allem auch, dass ich mit jedem Amp glücklich werden würde, solange ich nie einen anderen als Vergleich spielen könnte. Würde ich konsequent bei einem Amp bleiben und nix anderes mehr ausprobieren, ich wäre mit allem zufrieden. Shice GAS.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

: 18W

Moin Junx,

die Amps die ich behalten habe, haben allesamt zwischen 10 (Champ 12) und max. 30 Watt (JTM45). Ich hab das ja nie groß kommuniziert, aber mein absoluter Favorit ist der refined by Larry Golden Ton Smart 20 - eine PTP-Kopie des 18-Watt Normalkanals von M. mit sehr potentem 12"-Speaker. Vertrieb lief damals über Lidl - die kleinen  Preise - oder war's Real...? Bin dann nur noch mit dem auf der Bühne gewesen.

Ursprünglich hatte ich so einen als Geschenk für meine Tochter gekauft. Und weil der so genial war, hatte ich dann gleich noch einen für mich besorgt.

Gruß Falk


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Gerhard
: Es ist keine Raketentechnologie, jeder der ein bisschen technisches Verständnis hat, kann das machen. Man muss sich vorher aber schonmal mit der Materie vertraut machen. Der Rest kommt beim bauen. Learning bei Doing. Anders geht das sowieso nicht. Man muss auch Fehler machen, aus denen man dann lernen kann.

...danke für die Ermutigung. Vielleicht mache ich mich mal an so ein Projekt wenn ich in Rente bin. Bis dahin begnüge ich mich mit dem Stromschlag aus der 9V-Batterie ;-)


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Jonas,

ich hab das alte Leiden / die alte Leidenschaf: Röhren und Speaker. 

Bei beiden (Haupt-)Amps, 18W TMB (für Proben und klein), JTA45MKIII (für nie :D ) habe ich viel ausprobiert. Die Idee des idealen Plexi-Sounds verfolgen viele (Hersteller wie Musiker). Andere Amps - Blackfac, Tweed - haben mich immer mal wieder begeister, aber durchgesetzt haben sie sich nicht (wie sich auch keine Gibson-artige Gitarre als Mitglied der Meistgespielten durchsetzen konnte).

Also Plexis. Ich spiele seit vielen Jahren nur noch etwa 30-35 Jahre alte G12M, die tun (in 1x oder einer oder zwei vertikalen 2x12) GENAU DAS, was ich will. Die Vorstufen beider Plexis sind mit einer über 50 Jahre alten RCA Blackplate 12AX7 in V1 und zwei JAN Philips bestückt, und trotz allem erfolgten Feintuning bei den Endstufenröhren (Tung Sol EL84 und Gold Lion KT66 bei 40mA Ruhestrom) machen die Speaker und die Röhre in V1 den größten Unterschied. Auch meine Tweeds und Blackfac-Amps sind bei dieser Bestückung gelandet. Sound, Sustain, Spielgefühl, Dynamik, Transparen, Farbe der Verzerrung, Gefühl des organischen Verschmelzens mit dem Amp - der Wahnsinn. 

Vielleicht brauchst du ja gar keinen 4000€-Amp. Ein optimal feingetunter Amp (Röhren, Ruhestro, Speaker) der 1-2000€ Klasse macht nach meiner Erfahrung die meisten anderen nass. 

Gruß, Ferdi 


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moinsen Ferdi,

Brauchen tue ich eh nix :-) Aber ich will das haben und jetzt will ich das auch bauen.

Der Komet ist kein Plexi, wenn ich das richtig kapiere ist das eine mega aufgebohrte Blackface Bassman Vorstufe mit einer irgendwie Plexi like Endstufe mit Gleichrichter (eher so Blackflag). Das heißt, der Amp dürfte ziemlich loose sein und sehr gut mit dem Volume Poti zu steuern sein zwischen clean und mean. Tight chuggachugga kann der glaube ich nicht so geil, wollte ich auch gar nicht. Aber dieses Steuern mit dem Vol Pot ist schon geil, ich singe ja meist auch, wenn ich spiele zu Hause (jaja, ich hab Probleme...) und da ist es cool, wenn ich das an der Gitarre regeln kann und nicht noch auf den Boden glotzen muss und die Füße koordinieren muss. 

Ich glaube, so einen Sound kann man schwer mit einem Standard Amp simulieren, bzw. dieses Verhalten des Amps. Das schreibe ich Schlaumeier, obwohl ich bislang nur den kleinen Bruder davon Mal gespielt habe :-) 

Der Prosonic soll da ja einigermaßen ähnlich sein im Spielverhalten, also, steuern per Volume Pot von clean bis mean und halt Fender Basis. Das geht auch ganz cool mit dem, aber der klingt eben etwas fetter und hat übermäßig viel Gain, was man ja aber schnell ein bischen mit anderen Röhren mit weniger Gain etwas beibiegen kann.

Ansonsten habe ich ein Barber LTD in ein Barber DD gefüttert und das in den Reverb Kanal meines Deluxe Reverbs geschickt, der an einer 4x12 mit Greenbacks hängt. Das kommt dem auch schon ziemlich nahe. 

Schrieb ich eigentlich, dass ich den Amp auch einfach nur haben will? Nicht? Ach... :-)

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Du schriebst (wie formatiert man nochmal zu kursiv?)

Der Komet ist kein Plexi, wenn ich das richtig kapiere ist das eine mega aufgebohrt. Das heißt, der Amp dürfte ziemlich loose sein und sehr gut mit dem Volume Poti zu steuern sein zwischen clean und mean. Spielverhalten, also, steuern per Volume Pot von clean bis mean und halt Fender Basis.

GERADE die Steuerbarkeit übers Gitarrenvolume ist mit den alten Blackplates ne ganz andere Dimension. Insgesamt früheres Zerren (wie Volume 10 jetzt bei Volume 8), in tieferen, angenehmeren Frequenzbereichen angesiedelt, dickere, sustainfördernde Mitten, insgesamt satt, rund, warm. Ich hab einen Schuhkarton Vorstufenröhren, teils 50er Jahr, und der legendäre Ruf der RCA Blackplates - und die Preise - sind absolut verdient. Die LeUte geben so viel Geld für Amps und Gitarren und Effekte aus, warum man sich für die wichtigste Verstärkungsstufe nicht mal ne 12AX7 für 50 oder 150 Euro leistet - keine Ahnung.

Aber ähnliches hab ich hier vor zehn Jahren schon gepostet. 


Meine Tweed waren untenrum dicker und "loser" als die Plexis, klar, ich fand alle geil, aber im Bandkontext passen die etwas tighteren Plexi-Bässe mMn besser.

Die megatighten Bässe eines 800ers kann ich auch mal geil finden, brauchen zu ich sowas nicht. Ich brauche "touch sensitive", warm, singend-aufblühen, mit "sizzle", und, wie du, steuerbar per Volumepoti.  

Gruß, Ferdi  


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Salut Ferdi,

Hmnja, also, NOS Röhren will ich nicht, so olles Zeug, schweineteuer und man weiß nicht, wann die kaputtgehen (ja, mechanisch sind die alle wahrscheinlich besser gebaut, weil früher alles besser war, aber das ist ein psychisches Ding bei 40-50 Jahre alter Technik). Ich glaube ja auch, das Röhren anders klingen, bzw. ich weiß es ja, habe das auch selber schon oft probiert und tue es noch. Aber der Unterschied ist nicht Tag und Nacht und macht aus nem Shice Amp in meinen Ohren keinen Traumamp für meine Ohren. Ein Speaker schafft das eher, aber ist eben nicht alles.

Und genau darum geht es ja jetzt für mich: verstehen, wie das funktioniert, danach am lebenden Objekt ausprobieren, lernen, lernen, lernen, verstehen und dann einfach endlich eine Ahnung davon zu bekommen, WARUM etwas so, oder so klingt,oder was was bewirkt. Damit das Guesswork eben kleiner wird und ich nicht nur Sachen wiederhole, die ich mal von wem gehört oder gelesen habe. Quasi der Sache auf den Grund gehen.

Bis dahin glaube (!) ich jedoch nicht, dass ich aus nem Plexi (welcher genau?) oder Blackface (welcher genau?) mit ein paar Röhren auf einmal so etwas wie den Komet oder Trainwreck bekomme. Ich kenne nur einen Ceriatone Express Clone und einen K19, die klangen schon unterschiedlich, aber irgendwie ähnlich und machten zumindest beide was, was ich vllt. am ehesten mit dem Deluxe Reverb und Pedalen hinbekommen habe. Aber die machen das OHNE Pedale, was ja sehr cool ist imho. Und die machten was, was ich nicht mit ein paar Röhren udn Speakern aus nem 7ender oder Marshall rausbekommen kann.

 Tweed hatte ich (5e3 und 5f6a), Hotrod 800er auch (Sheriff 44, Steavens Poundcake 50 EL34 + 6L6, Duotone), modernes Geholze auch (Bogner Überschall, Diezel Einstein, Soldano), Blackface (Princeton Reverb, Vibro Champ, Deluxe Reverb), Hot Rod 7ender (Prosonic, Mesa Electradyne), Vox (Ac 30 HW, Victory VC35 und VC35 Deluxe), Plexi (Sheriff 44, JTM45, 1987X), Brot und Butter 7ender (Blues DeVille, Pro Jr., Blues Jr., TwoTone), Myriaden Pedale, Speaker (Black Shadow, MC90, EV12L, Greenbacks, Blackbacks, Creamback 65, G12-65, Blue AlNiCo, Gold AlNiCo, Vintage 30, Jensen Jet Tornado, G10-35, Eminence AlNiCo, Cannabis Rex, Weber California Tralalala und noch vieles anderes mehr) und Röhren (EH12AX7LPS, GT 12AX7M und JJ ECC83S sind da meine Lieblinge, aber es kommt halt drauf an :-)), also, ich habe schon auch ein bischen was gehört in meinem Leben. Und das sind jetzt nur die Sachen, die ich auch besaß, also wirklich ausprobiert habe. Das Zeug aus dem Laden und von Messen, das ist zu viel, als das ich mich daran erinnern könnte und das ist ja nur ne Momentaufnahme. 

Ich höre ja auch jeden Tag anders, daher finde ich den Amp fürs Leben ja auch nicht und will das auch gar nicht. Ich suche den Lebensabschnittsversüßer für 6 Monate Vollzeit und danach Teilzeit. So Harem-Style. Weil ich damit kein Geld verdiene, sondern meinen Spaß am Leben zu einem gewissen Teil. Da kann man es halt krachen lassen, auch unvernünftig, oder nein, vor allem sogar. Deswegen baue ich auch mehr Gitarren, als ich je brauchen würde, oder spielen könnte, just for fun, oder weil ich bekloppt bin, süchtig, echter Amateur, keine Ahnung.

Jedenfalls, es gibt ein paar Tage die Woche, da schmeiße ich den Amp an, hänge meine selbstgebaute Gitarre dran, spiele einfach nur A-Dur mit ein bischen Zerre und Hall und dann ist das so geil, das ich 2 Stunden ziellos vor mich hinfuddle und Sachen spiele, an die ich mich dann nicht mehr erinnere und die ich eigentlich nicht spielen kann. Und dann bin ich nachher so tiefenentspannt und stressfrei, dass mir alle anderen Menschen leidtun, dass die das nicht auch gerade erlebt haben. Und das passiert alles im Kopf. Das hat imho nicht unendlich viel mit Fakten zu tun (ja klar, mit ein paar schon), sondern mit Glaube, Psyche, Bock, Saurauslassenwollen, Gehenlassen und sowas eben. Aber vornehmlich mit Glauben. So, wie im echten Leben eben auch.

Denke ich.

Alles Gute!

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi, 

ich verstehe genau, was du meinst. Bei mir hat sich Plexi als Go-to-Amp herausgestell, danach käme Tweed, Blackface oder 800er brauch ich nicht mehr probieren. Speakermäßig hab ich auch elend viel ausprobiert und fand bestimmte dann doch den entscheidenden Tick besser, weshalb ich alle damit ausgestattet habe.

So - und dann geht's dran zu gucken, ob's nicht doch noch besser geht. Und da sind die alten US-Röhren (Philips oder RCA grey plate, gerne lobt plate - klingen immer etwas offener- und vor allen die RCA blackplate) auch nach 25 Jahren Röhrenlutschen und Gradwachsenhören immer noch erstaunlich viel besser. Das hat etwa ebensoviel mit Sound wie mit Spielgefühl zu tun. 

Wenn du einen Komet mit Sovteks bekomms, wird der sich nicht vom Hocker hauen, sag ich. 

Preis - klar sind die Blackplates teuer. Statt Pedal XY ist MIR der perfekte Grundsound aber wichtiger, der nicht nur klinge, sondern sich auch anfühlen muss.

Möchtest du denn einen Komet bauen? Wenn die KOI fertig ist?

Gruß, Ferdi  


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Moinsen,

Ja, Bau ist der Plan, aber wann? Man wird sehen. Nach der Koi kommt die Gitarre für meinen Bruder. Und dann muss ich die Doubleneck noch bauen. Und die Billy Bo. Und ne Tele. Und die Firebird! Und die Les Paul DC Junior mit spzeillem Spezialgedöns und so. Und dann ja noch die Pseudo Byrdland. Und eine Lapsteel. Und dann noch die Flying V und die Explorer. Und dann glaube ich, brauche ich ja noch....

Yippie Yippie Yeah

Jonas


Re: (Amps) Oops, I did it again...

Hi Ferdi. 


: Preis - klar sind die Blackplates teuer. Statt Pedal XY ist MIR der perfekte Grundsound aber wichtiger, der nicht nur klinge, sondern sich auch anfühlen muss.

Ein Amp muss auch ohne NOS Zeuch GENAU so gut klingen. Einfach Röhren reinstecken, anschalten und es muss klingen, auch ohne am BIAS rumschrauben zu müssen. DAS ist ein guter Amp. Früher hatten die Röhren noch geringere Toleranzen. Deshalb wird ja selektiert. Auch war die Netzspannung teilweise noch niedriger. Im Prinzip müsste der gepflegte Corksniffer mit einem Stelltrafo spielen.

So Sachen wie Kondensatoren, Widerstände sind definitiv besser geworden. Und billiger. Ich würde mir nie den alten Schrott aus den 50ern in den Amp oder die Gitarre schrauben. Röhren sind wirklich ein Problem, seit das Militär sie nicht mehr braucht...

Von den Amps was heutzutage auf dem Markt angeboten wird, möchte ich gar nicht sprechen. Selbst bei Boutiqe Amps haben jetzt schon PCB Röhrensockel Einzug gefunden. Von einem Amp über 2000 Euro erwarte ich, dass Potis, Röhrensockel, Buchsen und Schalter frei verdrahtet sind.  Dann manchmal ein PCB-Design, wie von einem Zirkusclown. Eine Seuche ist das...

Gruß

Gerhard