Guten Abend liebe Aussensaiter,

Mathias äußerte in Mikes „Strat Pickups“-Thread den Wunsch nach einem Bericht, sollte Mike im Angebot von Q Pickups fündig werden. Da Mike nun von Michl mit Pickups versorgt wird, somit nicht berichten kann, hier nun meine Erfahrungen mit diesem kleinen kroatischen Pickupwickler.

Gekauft habe ich vor knapp zwei ein Hot Stratocaster A3 Set sowie vor ca. drei Wochen ein Set Humbucker PAF Raw Nickel Covers mit A4 Magneten. Kontakt und Abwicklung waren beide Male vorbildlich, Tihomir Pavlinović antwortet sehr zügig und nett, außerdem werden abweichende Wünsche vom bei Reverb zu lesenden Angebot völlig unkompliziert erfüllt. So wollte ich z. B. den Hals PU des Strat Sets mit A2 Magneten und etwas schwächer (weil ich einen Häussel Classic A2 in meiner Squier Strat habe und den sehr mag), die Humbucker mit Long Legs und den Steg HB leicht gewachst – kein Aufpreis, keine Wartezeit.

A propos Wartezeit, die Pickups waren jeweils innerhalb von 4 bis 5 Tagen bei mir, sicher eingetütet in mehrere Lagen festes Papier. Wer toll bebilderte Verpackungen und Goodies wie Stoffbeutelchen/Aufkleber/Plektren/Bierdeckel benötigt, ist bei Q Pickups also an der falschen Adresse  Es gibt nur Pickups, die Humbucker sind noch nicht mal durch ein Logo o. ä. zu identifizieren.

Zum Sound:

Die Strat Pickups sind in meine Luk gewandert. Deren Original Pickups (ich glaube, die waren von Amber) waren wir immer etwas zu „steif“, sodass ich irgendwann mal ein Lesounds 60s Standard Set eingebaut habe. Das hat mir etwas besser gefallen, richtig klick gemacht hat es mit denen auch nicht. Irgendwie (wie, weiß nicht mehr) bin ich dann auf die Q Pickups aufmerksam geworden und dachte, dass ich bei dem Preis nicht ganz so viel falsch machen kann, zumal die Bewertungen bei Reverb ausschließlich positiv waren. Das Set, dass ich jetzt habe, tönt etwas fetter als die Leosounds, die Luk ist aber trotzdem immer noch die Gitarre, die meine Amps outputmäßig am wenigsten kitzelt. Für mich wichtig ist, dass sich die Pickups gut mit dem Volumepoti steuern lassen und auch sonst dynamisch spielbar sind – das funktioniert mit dem Q Set astrein.

Aussensaiter mit starken Nerven können sich gern diesen Soundcheck anhören oder auch hier lauschen. Das ist die Strat mit unterschiedlichen Amps und Zerrern.

Das Humbucker Set war für die Scheithauer. Dort hatte ich nach 10 Jahren P90 am Neck Lust auf einen Humbucker und habe nach den guten Erfahrungen mit den Strat PUs auch bei Q Pickups geschaut. Da der Q Neck PAF nicht so gut mit dem Barfuss Fandando am Steg der Scheithauer harmonierte (das war der eigentlicher Plan, der Barfuss ist aber kräftiger und höhenlastiger), musste ich den passenden Steg HB dann auch noch ordern. Auch die Humbucker lassen sich dynamisch spielen und klingen astrein. Die Geschichte der Steg PUs in der Scheithauer ist etwas länger (AGL Wild Honey, Dimarzio Anniversary, AGL Angus, Barfuss Fandango), die Gitarre (oder ich) sind da wohl etwas wählerisch, irgendwas passte mir nach einiger Zeit an den – durch die Bank durchaus guten Pickups - immer nicht mehr. Die Q Pickups habe jedenfalls in der letzten Probe Spaß gemacht und ich denke (hoffe), das bleibt auch erst mal so.

Ob ein Pickup am Ende zur Gitarre und zum Spieler passt, lässt sich vermutlich nur mit sehr viel Erfahrung und Glück prophezeien, oder man fährt zu Andreas Kloppmann und lässt sich die Pickups quasi in die Gitarre wickeln. Das Angebot von Q Pickups bietet zumindest eine Menge Optionen für denjenigen, der in etwa weiß, wo er soundmäßig hin möchte, und das bei überschaubaren Preisen.

Kommt alle gut ins neue Jahr!

Andreas

N. P.: Leendert Haaksma – 12 Combustions, instrumental, viel Strat, viel (alter) Landau-Einfluss. Für die Gear-Interessierten hier die Gitarren, Amps und Pedale mit niederländischen Fachbegriffen :)